Re: Familienradtour durch Tirol nach Venedig

Posted by: k_auf_reisen

Re: Familienradtour durch Tirol nach Venedig - 09/27/10 02:01 PM


Teil 2: Südtirol I (Nauders – Meran)



19. August 2010
Nauders – Reschenpaß – Reschen – Graun im Vinschgau – St. Valentin auf der Haide – Burgeis – Schleis – Mals – Laatsch –
28,5 km; 144 Höhenmeter


Zu unser aller großen Freude hält sich Petrus an unseren Beschluß, und nach Auflösung letzter Nebelfetzen begrüßt uns ein sonniger Morgen, der einen prächtigen Tag verspricht. Gemütlich sitzen wir in der Sonne und genießen unser Frühstück. Leider reißt beim Zusammenpacken des Zeltes wieder bei einer Stange das Gummi, und da ich vom letzten Mal weiß, daß eine Behebung des Schadens sehr mühsam ist, belasse ich es nach ein paar Versuchen bei einer Notreparatur.
Den Innradweg, der weiter durchs Engadin in die Schweiz geführt hätte, haben wir ja am Vorabend verlassen, ab jetzt folgen wir der Via Claudia Augusta, die bis Trient mit dem Etschtalradweg zusammenfällt. Schon nach wenigen Minuten haben wir die Staatsgrenze erreicht und das Schild „Reschenpaß“. Dieses steht, wie sich herausstellt, allerdings nicht am höchsten Punkt, noch ein kurzes Stück geht es, wenn auch sanft, bergauf. Von oben werden wir mit einem herrlichen Blick auf den Reschensee belohnt, der glitzernd vor uns in der Sonne liegt. Dies ist der höchste Punkt unserer Tour, von hier an wird es fast nur noch bergab gehen.


Die Staatsgrenze ist erreicht.

Wir rollen hinunter nach Reschen und beschließen, am östlichen Seeufer entlangzuradeln. Der Radweg ist zwar am anderen Ufer markiert, aber so werden wir näher am berühmten Kirchturm von Graun vorbeikommen, letzter Rest des beim Bau des Stausees ertränkten Dorfes. Auch auf dieser Seite des Sees gibt es einen Radweg, allerdings großteils nur geschottert. Normalerweise wäre das kein Problem, aber meiner Kleinen geht es immer noch nicht viel besser, und die Erschütterungen schätzt ihr Magen nicht besonders. Entschädigt werden wir mit herrlicher Landschaft und warmem Sommersonnenwetter.


Erster Blick über den Reschensee

So unerfreulich die Geschichte des zerstörten Dorfes ist (die Verlinkung scheint irgendwie nicht zu funktioniern, der url wäre: www.obervinschgau.it/geschichte/geschichte-alt-graun.pdf), so malerisch erhebt sich der Kirchturm von Graun aus den Fluten. Zahlreiche Touristen machen hier Pause, und wiewohl wir noch nicht weit geradelt sind, machen auch wir eine ausführliche Rast. Da man kürzlich im Zuge von Sanierungsarbeiten einen Damm um den Turm gebaut hat, kann man diesen jetzt (fast) trockenen Fußes umrunden und ihn dabei von allen Seiten betrachten.


Der Turm von St. Peter, letzter Rest des alten Dorfes; im Hintergrund das Ortlermassiv


Aus allen Richtungen malerisch

Angenehm läßt es sich dann am Ufer des Sees weiterradeln, bis wir die Staumauer erreicht haben. Hier stoßen wir wieder auf den Etschtalradweg, der sich nun als bestens asphaltiertes, schmales Band durch die Wiesen hinunter nach St. Valentin auf der Haide schlängelt, wo schon der nächste See auf uns wartet, der Haidersee. Prachtvoll der Blick talaus auf den höchsten Berg Tirols, den Ortler mit seinen mächtigen Gletschern.
Am Westufer des Sees geht es, meist auf Schotter, auf und ab, dann folgt eine rasante Abfahrt auf bestem Asphalt. Hei, da rollt es natürlich wunderbar. Unterwegs sammle ich ein paar Butterpilze für das Abendessen.


Blick zurück Richtung Reschen


Jenseits des Haidersees erhebt sich der Ortler


Verfallenes Gebäude am Wegesrand


Jetzt taucht doch einmal der Gipfel aus den Wolken auf: der Ortler, höchster Berg Tirols (ca. 3900 m)

So gelangen wir rasch nach Burgeis. Meine Tochter ruht sich aus, während wir einkaufen gehen. Wir spazieren noch hinauf zur Kirche St. Nikolaus – die leider versperrt ist, sodaß wir die Wandmalereien nicht sehen können – und durch das Zentrum des hübschen Dorfes mit seinen bemalten Häusern und dem großen Brunnen. Die Pfarrkirche ist offen und einen Blick wert.


St. Nikolaus in Burgeis


Hübsches Haus in Burgeis

Unterhalb des Dorfes liegt die mächtige Ruine der Fürstenburg; diese kann zwar nicht besichtigt werden, aber man hat von hier aus einen wunderbaren Blick hinunter in den Obervinschgau. Mit der Malser Haide weitet sich das Tal erstmals, und immer wieder ragen aus dem Grün der Felder und Wälder Kirchtürme heraus; darüber thronen die Berge. In der Nachmittagssonne ist das ein prachtvoller Anblick. Oberhalb liegt die Abtei Marienberg. Den Aufstieg nehmen wir aber trotz der berühmten Fresken nicht auf uns.


Die Ruine der Fürstenburg unterhalb von Burgeis


Herrlicher Blick von dort talab

Ausgesprochen steil geht es nun hinunter nach Schleis. Die Kinder rasen derartig halsbrecherisch zu Tal, daß wir froh sind, daß sie heil unten ankommen. Hier machen wir dann den Abstecher nach Mals, denn dort gibt es einen Kinderarzt, und angesichts des sich nicht bessernden Zustandes meiner Tochter scheint ein Besuch dortselbst angezeigt.


Die Benediktinerabtei Marienberg

Am Ortsanfang verlieren wir uns aus den Augen, und auf der Suche nach den anderen komme ich an den verschiedenen Türmen vorbei, die das Ortsbild prägen: St. Benedikt, aufgrund ihrer karolingischen Wandmalereien die sehenswerteste Kirche von Mals, ist leider versperrt; St. Martin und St. Johann haben auch hübsche romanische Glockentürme, und das Ensemble von Pfarrkirche (mit gotischem Turm) und der Ruine Fröhlichsburg ist ebenfalls malerisch. Ich treffe die anderen wieder, wir essen ein Eis, und da es an einem Standl auf einem Dorffest Kirchtagskrapfen gibt, führe ich die anderen in diese Tiroler Spezialität ein.


Türme von Mals: St. Benedikt, St. Johann, Fröhlichsburg, St. Martin

Das Eis habe ihr gut getan, sie müsse nun nicht mehr zum Arzt, meint meine Kleine, und so verlassen wir Mals doch wieder, sausen hinunter nach Laatsch, wo die Straße unter der Kirche St. Leonhard hindurchführt. Übertreiben wollen wir es heute dennoch nicht, und so radeln wir nicht mehr sehr weit und lassen uns dann in einer Wiese am Wegesrand nieder. Romantisch steht der Mond über den von den letzten Sonnenstrahlen beleuchteten Bergen.


Ungewöhnlicher Straßenverlauf: wir fahren unter der Kirche St. Leonhard zu Laatsch durch


Abendstimmung über dem Obervinschgau


20. August 2010
– Glurns – Prad am Stilfser Joch – Laas – Göflan – Morter – Latsch
36,7 km; 132 Höhenmeter



Morgenstimmung mit Blick auf Glurns

Schon wenige Minuten, nachdem wir aufgebrochen sind, haben wir Glurns erreicht. Der Radweg führt direkt an der vollständig erhaltenen Mauer der angeblich kleinsten Stadt Italiens entlang. Durch ein Stadttor gelangen wir in die hübsche Altstadt, erreichen aber schon bald das jenseitige Tor. Dort kann man ein paar Meter auf den Wehrgängen spazieren.


In der Altstadt von Glurns

Weiter geht es auf einem gemütlichen Radweg, am Ufer der Etsch entlang. Ohne Verkehr, auf bestem Asphalt und immer leicht abwärts läßt es sich hier hervorragend radeln. Kurz überlegen wir, den Abstecher auf die nördliche Talseite zur an sich höchst sehenswerten Churburg mit der weltweit größten privaten Rüstkammer zu machen, ziehen es aber dann doch vor, dem Trubel der gerade dort stattfindenden Ritterspiele zu entgehen und unseren Weg fortzusetzen. Rechts liegt nun die Ruine Lichtenberg und dann tauchen auf den Bergen oberhalb eindrucksvolle Gletscher auf.


Die Burgruine Lichtenberg an den Hängen südlich der Etsch


Blick hinauf durchs Trafoier Tal auf die Gletscher der Ortlergruppe

Der Radweg verläßt hier den Flußlauf und führt, zunächst auf Schotter durch eine trockene Aulandschaft hinauf, bis Prad am Stilfser Joch erreicht ist. Mit den Kindern werden wir die bekannte Bergstrecke über den Paß natürlich nicht fahren, essen stattdessen jeder ein Eis – es ist wieder ein prachtvoller, warmer Sommertag –, und ich werfe noch einen Blick auf die Kirche St. Johannes am oberen Ende des Dorfes. Da sie versperrt ist, kann ich nur durch ein Fenster ein Blick auf die Fresken im Inneren erhaschen, aber der Blick zurück in den Obervinschgau und über das breite Tal flußab ist hübsch und hat die kleine Anstrengung gelohnt.


St. Johannes in Prad

Der Radweg führt jetzt wieder zum Fluß hinunter. Der Talboden ist mit Obstbäumen bedeckt, an den Hängen liegen Dörfer und weiter oben einzelne Höfe und Weiler, wo immer die Hänge nicht ganz so steil sind.


Wir radeln durch die Obstgärten talabwärts.


Rechts liegt, recht nett, Tschengls.

So kommen wir nach Laas. Nachdem es meiner Tochter ja zum Glück wieder gut geht, hat sich am Vorabend allerdings ein anderes der Kinder beim Spielen die Hand verstaucht, und die braucht jetzt erst einmal Ruhe. Eine längere Pause ist nötig. Da trifft es sich gut, daß es in Laas einiges zu sehen gibt. Hier wird der Laaser Marmor abgebaut, und dieser wurde auch großzügig im Ort verbaut. Ein marmorner Brunnen spendet köstliches, kühles Wasser, und auch bei der Kirche hat man nicht am edlen Stein gespart. Die ist ein wüstes Konglomerat aus verschiedenen Bauelementen, aber die Apsis ist schön mit ihrem romanischen Figurenschmuck. Und auch die Jause schmeckt uns …


Romanischer Skulpturenschmuck an der Apsis der Pfarrkirche St. Johannes d. Täufer in Laas

Wenig später – wir sind am Kandlwaal, dem Rest eines Aquäduktes vorbeigekommen – folgt der Radweg weiter der Etsch, und die fließt hier recht steil abwärts. Leider ist der Weg ausgerechnet in diesem Abschnitt stellenweise nur geschottert; unglücklicherweise rutscht meine Tochter auf dem Schotter weg, stürzt und schürft sich beide Handflächen auf. Als der ärgste Schmerz vorbei ist, fahren wir vorsichtig weiter, passieren einen hübschen Fischteich und kommen alsbald zu einem Spielplatz, wo wir wieder eine Pause einlegen. Hier gibt es tolle Sachen zum Spielen, vor allem große, schaukelartige Geräte begeistern die Kinder. Meine Kleine treibt es wieder zu bunt und haut sich erneut das Knie an, das vorher schon in Mitleidenschaft gezogen worden war. Wieder fließen die Tränen, und sie hadert mit ihrem Schicksal. Auch als Papa kann ich ihr leider keine schlüssige Antwort geben, warum es anscheinend immer sie trifft.
Nach dem Weiterfahren passieren wir Göflan, dann führt der Radweg durch die Apfelplantagen weiter. Bestimmt ist es hier im Frühling, wenn die Bäume blühen, auch wunderschön, jetzt aber sind wir genau zur rechten Zeit hier, um in den Genuß der Früchte zu kommen. Die Ernte steht kurz bevor, und schon liegen etliche Äpfel am Boden. Die nächsten Tage können wir aus dem Vollen schöpfen. Jedes Jahr werden hier mehr Äpfel geerntet, als Menschen diesen Planeten bevölkern …
Es geht hinauf nach Morter. Etwas versteckt zwischen den Apfelbäumen liegt das Kirchlein St. Vigilius. Den Schlüssel bekommt man bei einem Haus nebenan; allerdings lohnt sich die Unternehmung kaum, die Kapelle bietet innen nicht viel. Interessanter wäre sicherlich St. Stephan, doch da das einen beachtlichen Anstieg bedeuten würde, setzen wir unseren Weg fort.
Der führt jetzt direkt zwischen den Apfelbäumen hindurch und gleicht streckenweise einem Wanderweg, es geht über Wurzeln und Kies dahin. Entschädigt wird man mit einem schönen Blick auf die Ruine Untermontani, zu der man auch in wenigen Schritten hinaufsteigen könnte. Leider verliert mein Hinterreifen Luft, aber da die anderen schon weit voraus sind, pumpe ich nur schnell nach und hoffe, daß ich damit noch ein Stück weit komme.


Das bröckelnde Gemäuer der Burg Untermontani inmitten der Apfelgärten

Bis Latsch schaffe ich es auch, rasch und recht steil geht es in den Ort, wo wir einkaufen und dann den Campingplatz ansteuern. Die Rezeptionistin will uns zunächst auf eine winzige, halb zugeparkte Parzelle verbannen, und erst, als wir diese ablehnen, bekommen wir eine vernünftige – offenbar die letzte freie – zugeteilt. Die Kinder gehen gleich ins Schwimmbecken; ich stelle das Zelt auf und repariere den Patschen, ehe ich mir dann auch ein erfrischendes Bad gönne.



21. August 2010
Latsch – Kastelbell – Tschars – Staben – Naturns – Plaus – Rabland – Töll – Algund – Meran
38,7 km; 128 Höhenmeter


Da ich früher aufstehe als die anderen, nütze ich den sonnigen Morgen für eine Besichtigungsrunde in Latsch anhand eines Prospektes, den ich am Campingplatz erhalten habe. Die Kirche Unsere Liebe Frau am Bichl liegt auf einem kleinen Hügel am Rande der Obstgärten, und da sie versperrt ist, kann ich nur einen Blick auf das Portal werfen. Offen ist hingegen die Pfarrkirche St. Peter und Paul, aber auch hier ist eigentlich nur das Portal interessant.


Heilige am Portal der Pfarrkirche zu Latsch

Die Nikolauskirche verfügt über einen wuchtigen romanischen Turm, wenig weiter steht der Ansitz Mühlrain, ein größerer Adelspalast mit Malereien auf der auffälligen, roten Fassade. In einem kleinen Park steht ein Denkmal für Kaiser Franz Josef, daneben weht eine große Habsburgerfahne.


So ein mächtiger Turm für so eine kleine Kirche: St. Nikolaus


Latsch: Ansitz Mühlrain

Am schönsten jedoch ist die Spitalskirche mit ihrem üppigen Freskenschmuck und einem sehenswerten gotischen Schnitzaltar.


Der berühmte Lederer-Altar in der Spitalskirche


Vergiß nicht, daß auch Du einst fällig bist … dem finsteren Tode entgehet keiner

Nach dem Frühstück und dem Zusammenpacken geht es wieder an der Etsch entlang weiter, die ersten Weinberge mischen sich hier zwischen die allgegenwärtigen Äpfel. Hübsch liegt die Burg Kastelbell auf einem Felsen.


Auf so einem Radweg läßt es sich gut reisen.


Über uns thront Kastelbell.

Das Tal wird wieder breiter und flacher. Endlos ziehen sich die Obstbäume dahin, an den Hängen liegen malerische Dörfer, darüber die Berge. Immer näher kommt die Burg Juval, wo der berühmte Bergsteiger Reinhold Messner einen Teil seines Messner Mountain Museum eingerichtet hat.


Hinter Tschars erhebt sich die Texelgruppe


Burg Juval, am Hang hoch über der Etsch

Dort, wo links das enge Schnalsertal ins Herz der Ötztaler Alpen führt – der Eismann Ötzi wird vor gut 5000 Jahren diesen Weg genommen haben –, verläßt der Radweg kurz den Fluß, führt ein kleines Stück auf einer Landstraße aufwärts, dann geht es in einer netten Abfahrt wieder hinunter ins Tal nach Naturns.


Blick zurück nach Westen

Während die Kinder einen Spielplatz für eine Rast und Jause nützen, drehe ich eine Runde durch den Ort. Im Gegensatz zur Pfarrkirche, in der ich mich nicht lange aufhalte, ist das dem Hl. Prokulus geweihte Kirchlein am östlichen Rand des Dorfes ein kunsthistorischer Höhepunkt: der kleine Bau birgt die wohl ältesten Fresken im deutschsprachigen Raum, die wahrscheinlich aus dem 8. Jahrhundert stammen. Mich bezaubert die altertümliche Malweise, entzückend die Darstellung eines Mannes, der über eine Stadtmauer hinabgelassen wird. Zudem darf ich mich glücklich schätzen: eigentlich wäre zu dieser Mittagsstunde geschlossen, doch gerade, als ich ankomme, will der Aufseher hinter einer Besuchergruppe absperren, läßt sich aber erweichen, auch mir noch einen Teil seiner Mittagspause zu opfern und das noch dazu, ohne mich zur Eile anzutreiben. Sehr nett!


St. Prokulus bei Naturns


Flieht er von der Stadtmauer oder schaukelt er doch bloß?

Wieder geht es nun flach an der Etsch entlang. Rechts am Hang liegt die Burg Dornsberg, links die beeindruckenden Gipfel der Texelgruppe, und wir fahren wieder zwischen Äpfeln hindurch.


Burg Dornsberg

Das Tal wird schmaler, und bei Töll haben wir das Ende des Vinschgau erreicht. Vor einer Steilstufe ist die Etsch aufgestaut, ein Teil des Wassers wird in ein Kraftwerk abgeleitet. Längere Zeit schauen wir gebannt zu, wie die tosenden Wassermassen über die Mauer schäumend hinunterstürzen; Nebel stäubt hoch, die zu nahe Herantretenden werden naß.


Rauschende Wasser beim Kraftwerk in Töll

Danach eilt der Fluß über eine Steilstufe hinunter nach Meran. Für den Radweg hat man hier eine eigene Trasse mit mehreren, engen Serpentinen angelegt, nicht nur aufgrund des weiten Blickes auf Meran und Schloß Tirol einer der eindrucksvollsten Abschnitte des Etschtalradwegs.


Erster Blick auf Meran

Rasch geht es hinunter in die Stadt. Wir radeln in die Innenstadt und gönnen uns ein Eis, verspüren einen ersten Hauch italienischen Flairs. Nebenan gibt es eine Buchhandlung, vielleicht die letzte offene, bevor wir ins italienischsprachige Gebiet kommen, und die Kinder dürfen sich jeweils einen Schmöker aussuchen, auf daß der Lesestoff in den nächsten Tagen nicht ausgehe. Solange sie die Wälzer selber transportieren …
Nach einem größeren Lebensmitteleinkauf fahren wir zum Campingplatz, welcher praktischerweise recht zentral liegt. Obwohl ein Schild behauptet, der Platz sei ausgebucht, hat die freundliche Rezeptionistin für uns noch ein Plätzchen, und das gar nicht einmal besonders beengt. Die Kinder gehen schwimmen, dann wird gekocht. Bei uns gibt es gebratene Calamari, und ich beobachte fasziniert, wie unsere Reisegenossen ausschließlich mit Bordmitteln eine komplette Pizza zubereiten.
Leider ist es Platz recht laut, das mit der Nachtruhe nimmt hier anscheinend auch niemand ernst, und so finde ich erst deutlich nach Mitternacht Schlaf.

Fortsetzung folgt