Re: TiSA-T3-SW/NW Trentino-Lombardia-Tirol-Bayern

Posted by: veloträumer

Re: TiSA-T3-SW/NW Trentino-Lombardia-Tirol-Bayern - 01/13/25 03:52 PM

In Antwort auf: m.indurain
In Antwort auf: veloträumer
Wenn hier keine Polizei mitliest? - einfach reinfahren.

Denke mal die Polizei interessiert das wenig. Gesperrte Straßen, die dennoch befahren werden können, gibt es viele in Italien. Denke mal hier geht es nur um Haftung, falls doch mal was passiert.
Ja, aber es macht natürlich Sinn, die Situation auch selbst einzuschätzen. Am Passo del Mauria habe ich eine alten, verbotenen Tunnel benutzt, nachdem aus dem Tunnel aus der Gegenrichtung eine Wanderin kam. Da dachte ich, wenn die überlebt hat und durchkam, kann ich das erst recht. cool Musste dann am anderen Ende allerdings die Taschen abnehmen und Velo über Leitplanke usw. heben, was schon etwas knapp war. Vergleiche ich Tunnel mit dem am Col du Parpaillon in den frz. Alpen, dann ist dieser alte Tunnel am Mauria-Pass eher eine Luxusröhre, in der ich mich auch trauen würde zu übernachten.

Aufgrund der vielen Murenabgänge und winterlichen Lawinengefahr entstehen teils auch mehr neue Tunnel, als vielleicht nötig wären - einfach aus vorbeugender Sicherheit bzw. aus wirtschaftlichen Gründen. Dass ein Ort mal mehrere Tage im Winter vom Rest abgeschnitten ist, war früher nicht undedingt kein Drama, heute wird das nicht mehr akzeptiert. So scheint es mir im unteren Deferregental (Staller Sattel/Klammloch, Osttirol), wo weite Teile mittlereile in Galerien verschwinden. Daraus folgt auch, dass manche alte Trassen zu den meisten Jahreszeiten eigentlich nicht wirklich gefährlich sind, auch wenn sie aus Sicherheitsgründen offiziell gesperrt werden müssen und das Geld für eine doppelte Pflege z.B. nur für Wanderer und Radler fehlt.

Bei der Kaunertal-Anfahrt gibt es zwei Tunnels, die man umgehen könnte, die Umfahrung mit Radl macht aber keine Sinn, weil man einerseits nicht wirklich fahren kann (nicht rennradtauglich) und zudem auch keinen Landschaftsgewinn bringt. Bei der Schnalstaleinfahrt verfällt die alte Schluchteinfahrt auch auf Kosten eines neueren Tunnels, ebenso dort betreten verboten. Dort habe ich es nicht ausprobiert, aber ein Kollege von Quaeldich ist problemlos durchgekommen, nur am Ende muss man das Velo über die Leitplanke heben. Es wachsen halt überall Blumen und Gras durch den Aspahlt. Im Ultental gibt es auch einen neuen Tunnel, die alte Trasse war aber komplett unpassierbar (u.a. alter Tunnel mit Stahltüren abgeriegelt). Beim Hofmahdjoch gibt es nur Alternativen, die man definitiv nur mit MTB fahren kann.

Für all die verbotenen, noch fahrbaren Strecken gilt, dass sie mit der Zeit weiter verfallen werden und ggf. dann nicht mehr passierbar sind. Es gibt auch andere Beispiele, wo verfallene Trassen wieder reakviert wurden, so etwa am Colle del Nivolet im Piemont. Das wurde für den Giro gemacht.