Re: Karst-Adria-Wald-Alpen

Posted by: veloträumer

Re: Karst-Adria-Wald-Alpen - 10/22/24 03:19 PM

In Antwort auf: Martina
In Antwort auf: veloträumer
Über den Pass bin ich dieses Jahr auch gefahren, er ersetzt aber nicht den San-Boldo-Pass, weil dieser eine Nord-Verbindung über die Feltre Alpen zwischen dem Valbelluno und der Prosecco-Region liefert, während Borgo Castello eine Ost-West-Verbindung innerhalb der Prosecco-Region südlich davon ist.

Schon klar, aber die meisten Menschen fahren den San Boldo eben nicht, weil sie genau dieses Gebirge überqueren wollen, sondern weil sie eine spektakuläre Straße fahren wollen. zwinker
Jein. Die meisten Reiseradler fahren da schon her, weil sie nach Venedig o.ä.O . wollen, also eine Nord-Süd-Route befahren. Östlich führt der Fernradweg München - Venedig (MUCVEN)vorbei, wo man keine große Hürde nehmen muss. Westlich habe ich ja schon die VCA erwähnt. Es dürfte einige VCA-Fahrer geben, die bewusst den San Boldo statt Predaradego befahren, weil der die bekannten Tunnelkehren hat. Andere werden außen rumfahren, weil sie keine Anstiege mögen. Außer über MUCVEN kann man auch noch westlicher entlang des Piave ohne Berghöhe fahren, noch weiter westlich auch über den Canale di Brenta nach Bassano del Grappa. Insofern liegt der San Boldo schon im Visier vieler Nord-Süd-Radler, die bevorzugt zuvor MUCVEN oder VCA fahren, und die daher den Gebirgszug irgendwie durchstoßen müssen. Würde der Pass ganz woanders abseits der Fernradwege liegen, wären auch weniger Reiseradler da unterwegs. Ferner ist der San Boldo von Norden ziemlich einfach zu beradeln, eine etwas langgezogene Strecke, aber keine hohen Steigungsspitzen.

Für den San Boldo gibt es ferner keinen Ersatz, jedenfalls soweit ich mich auskenne in europäischen Gebirgen. Eine solche Abfolge von Kehrentunnels gibt es nirgendwo, allenfalls mal ein einzelner Kehrentunnel (im Val d'Ossola gibt es sogar ein Tunnel mit 360 °-Schleife). Eher bekannt ist das von Bahnstrecken (weltberühmt die Albulastrecke). Die Kehrentunnels sind auch der Grund dafür, dass die Straße so eng gestapelt werden kann. Für offene Kehren braucht man meist mehr Platz, was die Straße auseinanderzieht und sich dann nicht mehr so kompakt von oben einsehen lässt.