Re: Freiburg-Barcelona, flott, nett, kaum Verkehr

Posted by: Indalo

Re: Freiburg-Barcelona, flott, nett, kaum Verkehr - 10/15/24 04:47 PM

In Antwort auf: veloträumer
Am wenigsten verstehe ich aber deine Wegewahl vor und jenseits Girona. Bei Colomers kommst du eigentlich ohne große Probleme auf Straße eine Richtung Girona, ganz ohne Trail, später dann Radweg am El Ter entlang in die Stadt (ich habe da nachts in umgehrter Richtung die falsche Ausfahrt auf der anderen Flussseite genommen, da endet der Radweg im nirgendwo und man muss ganz unangenehme Kreuzungen zu überwinden, bis man die andere Seite erreicht). Wesentlicher ist aber der Teil südlich. Ab Girona findest du einen Bahntrassenradweg zur Costa Brava nach Sant Feliu de Guixols, von dort an schönste Küstenstraße, bis Tossa de Mar auch vergleichsweise wenig Verkehr, erst ab Lloret de Mar wird es dann unangenehmer und auch langweiliger.

Die Wegewahl ist beide Male einfach erklärt.

Auf diese Straße von Colomers nach Girona (ich nehme an, du meinst die GI-633) bin ich auch getroffen. In dem Moment hatte es geregnet, es war viel Verkehr, schlechte Sicht und viel Wassergespritze. Und da ich auf dieser Reise die Selbstlegitimation hatte meine Kfz.-Phobie so gut wie möglich ausleben zu dürfen, habe ich mir dann lieber verkehrsfreeie Alternativen links und rechts parallel zu dieser Straße gesucht. Auf anderen Reisen oder unter anderen Umständen wäre ich auch einfach der Straße langgepest, Augen auf und durch.

Südlich von Girona wäre die von dir skizzierte Strecke über Sant Feliu und die unwidersprochen sehr schöne Küstenstraße bis Tossa del Mar vierzig Kilometer länger gewesen, mit über 500 Höhenmetern mehr. Und das ich es ja auch etwas eilig hatte, entschied ich mich für eine schnellere Variante. Die Küstenstraße bin ich mal in die andere Richtung gefahren, auf der "scharfen" Seite sozusagen.




In Antwort auf: veloträumer
Pirinexus würde ich noch anmerken, dass man da ein ziemlich inkonsistente Route zusammengebastelt hat, um einen Namen zu vermarkten. Die Strecke besteht ja teils aus Feld- und Schotterwegen, andererseits vor allem in Frankreich aus normaler Departmentstraße. Viele Schotterteile sind recht übel zu fahren, selbst wenn neu angelegt. Das passt so nicht unbedingt zusammen (weil verschiedene Radlertypen), zumal es auch wenige befahrene Straße auf spanischer Seite meistens alternativ gibt. Die Landschaft ist in der Ecke generell etwas tröge, was du schon an denen nahen Schnellverkehrstrassen erkennen kannst. Ich bin u.a. eine Straßenroute etwas östlicher zwischen Sate Pere de Pescador und Colomers gefahren, da gab es noch ein ganz interessante Hügellandlandschaft. Westlich von Figueras hat man auch eine gewisse Ödnis zu überwinden, die Landschaft ändert sich aber dann doch recht schnell und erfreulich - war jetzt aber nicht deine Richtung.

Das sehe ich prinzipiell ähnlich wie du, gleichwohl scheint es den Leuten zu gefallen. Ich war zweimal auf längeren Abschnitten auf dem Pirenexus unterwegs. Einmal von Sant Feliu bis Le Boulou und ein andermal von Girona bis Olot und dann das letzte Stück hoch zum Col d´Ares. Beide Male war da richtig Betrieb und die Leute waren allesamt sehr angetan vom Pirinexus.
Was mich am meisten verwundert am Pirinexus ist die Routenführung auf französischer Seite vom Col d´Ares runter ins Tech-Tal, warum dort die offizielle Route auf der Hauptstraße verläuft und nicht auf dem südlich parallelen Sträßchen über Lamanère.


In Antwort auf: veloträumer
Engländer und EV8: Dazu hätte er nicht deinem Wegen über den Perthus, sondern auf Schotterpiste zum nahen Panissars-Pass auffahren müssen. Genau genommen wäre er damit aber schlecht gestellt, weil die Südanfahrt Panissars-Pass ein ziemlich übler Trail ist, der nicht radreisetauglich ist. Als Ausweichroute für Straßenräder wird auch der Perthus-Pass abegegb. Der EV8 wäre dann wiederum per Verbindungsstraße vom Perthus-Pass zum Panissars-Pass zu erreichen und auf frz. Seite sowohl asphaltiert als auch ausgewiesen. Ist allerdings ein eher unnötiger Umweg gegenüber der durchgehenden Perthus-Route, außer man möchte noch einige römische Funde studieren. Ich finde das auch oft seltsam, wenn sich Radler an einem vorgegeben EV-Track abquälen, obwohl es ganz in der Nähe eine einfache Alternative gäbe.

Ja, nee, auf die Originalroute von La Jonquera hoch zum Panissars-Pass hätte ich ihn bestimmt nicht geschickt. Dieser Abschnitt ist ja echt ein Schmafu, ich bin den einmal gefahren und musste schieben, gar nicht mal bei der Auffahrt bis zum höchsten Punkt, das ging gerade noch so auf dem letzten Hemd, sondern ich musste diese fiesen kleinen Abfahrten runterschieben die dann auf der anschließenden Querung kommen. Das passiert mir auch nicht oft.
Die Strecke von Le Perthus unterhalb der Autobahn über die Fahrradstraße nach Le Boulou ist inzwischen auch offiziell als EV8 ausgeschildert. Als Abfahrt ist die weiter westliche Strecke auf jeden Fall schöner, als Auffahrt ist sie bestimmt ruhiger, aber auch länger, speziell wenn man dann doch nach Le Perthus fährt und nicht diese direkte Variante runter nach La Jonquera.