Re: A.f.i.d.R. III-a: Au cœur du Dauphiné

Posted by: veloträumer

Re: A.f.i.d.R. III-a: Au cœur du Dauphiné - 01/24/24 06:12 PM

Fortsetzung ALP-2022-TdF-17 (Teil 3)

Über den Col de la Fromagère oder Col de Pommerol ist man sich im Passnamen nicht ganz einig, Pommerol schreibt er sich jedenfalls auf dem Straßenpassschild aktuell. Die überwiegend mediterran buschige Vegetation wird auch mal von grüneren Waldpassagen unterbrochen, sodass die Südflanke einen abwechslungsreichen Anstieg bildet. Die Nordrampe gleitet hingegen über Weideland hinein in eine wiederum aufregende Schlucht, bevor ich erneut auf das Dorf La Charce mit der Burganlage treffe. Zurück nach Establet stellt sich bald wieder die Frage nach dem Nachtlager, für das ich in Bellegarde eine etwas auenfeuchte Picknickanlage finde.

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(Di 23.8.) Bellegarde-en-Diois – Col de Prémol (963/964 m) – Jonchères – Luc-en-Diois – Saut de la Drôme – D93/D174 – Miscon – Col Miscon (1023 m) – Boulc – D148/D539 – Gorges des Gâts – Glandage – Grimone – Col de Grimone (1318 m)
53 km | 1260 Hm

So leicht, wie sich der Morgenschwung anfühlt, hätte ich vielleicht am Vorabend auch noch die Passhöhe erreichen können. Die Aussicht schweift weit über die Hochfläche. Bei Jonquères setzt sich eine weit gebogene Horizontlinie eines Bergkessels in Szene, während den unteren Talteil bereits abgeerntete Lavendelfelder prägen neben Walnuss- und Obstwiesen und zahlreicher wie nobler werdender Landhäuser.

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Luc-en-Diois macht als quirliges Städtchen mit historischem Bewusstsein viel Spaß. Die erstmals von mir gekosteten Nyons-Oliven aus dem hiesigen Supermarkt finden gleich meinen Applaus für das außergewöhnlich edle Geschmackserlebnis. Der Unterschied zu anderen Schwarzoliven ist deutlich zu schmecken, ein ganze Gourmetstufe höher zu bewerten. Neben historischen Fotos aus der Ortsgeschichte finden sich auch Zeugen der einst römischen Besiedlung.

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Nicht weit ist es von der Ortsausfahrt bis zum Durchbruch der Drôme, als Le Claps de Luc oder schlicht Le Claps bezeichnet – ein wild und doch wieder scheinbar durchdacht gestalteter Haufen gewaltiger Steinblöcke, durch die die Straße wie auch die scheinbar geschrumpfte Drôme hindurchschlüpfen. Die Drôme bildet dazu eher schwächere Kaskaden als man bei solchen Felstürmen vermuten würde. Der Hauptwasserfall befindet sich aufwärts direkt unter der Leitplanke der Straße, nicht gut ins Bild zu rücken und mehr ein Felsüberlauf als ein kräftiger Fall.

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Schon hat man ein neues Landschaftsbild erklommen, die sich von der Drôme-Route abzweigend zu einer Kulisse von schräg aufgestellten Schichtbergen entwickelt. Mit den bunten Laubtönen entsteht ein opulentes, warmes Farbenspiel mit stets kleinen Überraschungen nach jeder Kurve oder Felstunneln. Den steileren Anlauf nimmt der doch eigentlich unbedeutende Miscon-Pass ab dem gleichnamigen und letzten Dorf zuvor, wo eine fruchtbare Talsohle noch Früchte und Gemüse gedeihen lässt. Aus lehmigem, ockerfarbenem Berg sprudelt direkt an der oberen Straße kristallklares Quellwasser und läuft den Straßengraben entlang zu Tal.

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Die Gegenseite schlängelt sich verwunschen zu Tal, durchschneidet ein kleines Hopfenanbaugebiet, bevor wiederum eine Schluchtpassage zur Kreuzung führt. Auf der D539 will nun der Schluchtkanal kaum noch enden, der namentlich als Gorges des Gâts die nur leicht ansteigende Fahrt zum Col de Grimone einleitet. Die Felsen ragen zunehmend kühn über den Kopf, ein Kanal senkrecht zum Himmelsblau hinauf. Die Felstürme bevorzugen eine geschichtete Stapelstruktur, die sie farblich immer wieder variieren. Es folgt eine Serie von kurzen Felstunnels, wild in den Berg gehauen, bis eine Weideebene bei Glandage das höhlenartige Schauspiel beendet.

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Da an Höhe noch nicht so viel gewonnen ist, muss die Straße in die Kurven gehen, um den Berg zu meistern, bleibt aber im Anstiegsmoment eher durchschnittlich. Die Felsen sind nun wieder freier und schräg nach oben laufend, wie schon zuvor am Miscon-Pass. Viele Ausblicke reichen frei in oder über den Talgrund. Die Passhöhe mit Kühen und Pferden im Weidehain erreiche ich gerade noch rechtzeitig zum Abendrot – oder Abendbrot, je nachdem, was man mehr ersehnt. Vom Col de Grimone bis zum Col de la Croix-Haute streift die Straße zwar noch durch das Pays de Buëch im Diois-Massiv, was aber nur noch eine kurze, schnelle Strecke ist. So beende ich hier bereits den Bericht über das Herz der Dauphiné-Alpen und werde als nächstes die westlichen Randgruppen der Dauphiné-Alpen erkunden, zunächst das im Nordwesten gelegene Vercors. Eine Fortsetzungsprognose zu einem weiteren Detailbericht kann ich dafür aber nicht stellen – es dürfte eher wieder viel Zeit ins Land gehen.

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