Re: Tour de Normandie

Posted by: Holger

Re: Tour de Normandie - 11/26/23 08:38 PM

Etappe 6: mal wieder über 100 km
Grandcamp-Maisy – Cherbourg, 121 km, 575 km


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Im Hafen von Grandcamps-Maisy

Bei schönsten Sonnenschein fuhr ich los, ohne Zeltabbau, also ein ganzes Stück früher. Heute wollte ich einige Kilometer machen, das Ziel war ein Campingplatz irgendwo vor Cherbourg. Frühstück noch im Hafen, zwei Pains au Chocolat, ein O-Saft. Und dann aufs Rad, und es wurde schnell. Rückenwind.

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Ebbe im Hafen von Isigny-sur-mer

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Carentan hat auch ’ne Notre Dame

Ich fuhr Landeinwärts, kleine Städtchen wie Issigny oder Carentan durchquerte ich ziemlich schnell – um dann doch in Carentan bei einem Supermarkt nochmal Stopp zu machen. Irgendwie vertraute ich der Versorgungslage auf den kommenden Kilometern nicht so sehr. Die Strecke danach aber war superschön. Sumpfgebiete, kleinste Straßen, kaum Verkehr, in einer Stunde sah ich drei Autos. Und trotz Richtungswechsel wieder Rückenwind, seltsam, aber ich protestierte nicht.

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Gut, das Meer konnte ich nicht verfehlen

Am Meer angekommen gelangte ich bald zum Utah Beach, einer weiteren Landungsstelle der Alliierten Truppen am 6. Juni 1944. Heute ahnt man nicht, wie es damals gewesen sein muss. Ich mag es mir nicht vorstellen.

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Utah Beach, heute ein sehr schöner Strand

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1944 nicht so schön

Auch hier wie schon gestern bei der Gegend um Omaha-Beach jede Menge Erinnerungen. Museen, Souvenirs, Infotafeln, altes Militärgerät. Ein bisschen bin ich hin- und hergerissen. Es ist zwar nicht Disneyland, aber es ist sehr deutlich spürbar, dass die Invasion hier ein großer touristischer Faktor ist. Ist das angemessen? Andererseits – warum nicht? Wo sollte man besser aus der Geschichte lernen als an den Originalschauplätzen.

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Den Gedanken hatte ich auch hin und wieder

Nun war es dann aber vorbei mit dem Rückenwind, leider. Aber es war ein erträglicher Gegenwind. Die Straße ging entlang der Bucht direkt am Meer, kleine Orte, nur wenig Tourismus. Eine richtig schöne Strecke, einer der Streckenabschnitte, auf denen mir klar wurde, warum Radreisen eine tolle Art Urlaub sind. Ich gönnte mir ein Sandwich, setzte mich an den Strand – und fuhr dann weiter. Weiter schöne kleine Orte, die Versorgungslage war dann doch nicht so schlecht wie befürchtet

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Barfleur

Barfleur soll eins der schönsten Dörfer Frankreichs sein – und völlig unvorstellbar ist das nicht. Leider regnete es nun ein wenig, aber nicht von Dauer. Es war aber noch früh am Nachmittag, und so langsam überlegte ich, ob ich nicht nach Cherbourg fahren sollte und dort ein Hotel im Stadtzentrum nehmen. Eine schöne französische Hafenstadt, ich freute mich schon auf einen Bummel in einer Fachwerkaltstadt, auf ein nettes Restaurant, auf den Pommeau. Und fuhr weiter die Küste entlang, nochmal ein Regenschauer, doch meist sonnig. Dann kam ich nach Cherbourg.

Ich hätte besser planen müssen. Cherbourg hat meine Erwartungen derart enttäuscht – das hätte ich wissen können, wenn ich ein bisschen was gelesen hätte. Eine Hafenstadt ist es, aber kein idyllischer ehemaliger Fischerhafen, sondern ein ziemlich aktiver Güter- und Fährhafen. Und Militärhafen. Das war es auch im zweiten Weltkrieg, und daher war es damals stark umkämpft und wurde großflächig zerstört. Nun ja, ein Hotel fand ich, ein Restaurant auch, dort gab es auch Pommeau und auch irgendwas leckeres zu essen – aber der Stadtbummel wurde eher kurz. Dafür gab es dann französisches Fernsehen im Hotelzimmer. Auch schön. Und noch etwas Positives: Heute waren es über 120 Kilometer!

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Nicht die schönste Stadt Frankreichs…


Etappe 7: Kap des Windes
Cherbourg – Les Pieux, 64 km, 639 km


Immerhin hatte die Nacht im Hotel etwas positives: Ich musste kein nasses Zelt einpacken. Es regnete immer wieder – auch morgens. So ging ich kurz raus und besorgte mir Material für ein Hotelzimmerfrühstück. Unterwegs nass werden ist ok, aber im Regen starten wollte ich nicht.

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Napoleon verabschiedete mich aus Cherbourg

Die Stadt zog sich etwas am Meer entlang, doch bald war ich draußen. Heute würde es etwas bergiger werden, das wusste ich. Und auch windiger, wenn die Wettervorhersage stimmte. Tat sie. Ziel war der nördlichste Zipfel der Normandie, sozusagen der Wendepunkt dieser Reise. Bis dorthin galt es, gegen den doch ziemlich kräftigen Wind anzukämpfen, immer wieder durchsetzt mit schauern. Häufiger überlegte ich, das Kap abzuschneiden und sozusagen früher umzukehren, entschied mich doch immer wieder dagegen. Zum Glück.

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Etwas rauere Küste

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Im Hafen von Omonville-la-Rogue

Denn es war schön. Die Küste rauer, fast ein bisschen an die Bretagne erinnernd. Schöne kleine Häfen, schöne kleine Straßen, etwas bergig. Und wirklich sehr wenig Tourismus. Kaum Hotels, kaum Campingplätze. Den Grund kannte ich, sah ihn aber nicht, weil ich immer aufs Meer schaute. In Auderville drehte ich um. Hier gingen nur noch Stichstraßen nach Norden. Ich verzichtete, wg. Höhenmeter. Ich verzichtete auch auf dem weiteren Weg auf Abstecher an die Küste, auch wg. Höhenmeter. Und ein wenig wegen des Wetters, der Regen kündigte sich an und ich wollte möglichst rasch mein nun gebuchtes Hotel in Les Pieux erreichen. Und so hieß es nun: Zurück nach Paris!

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Früher gab’s in jedem Kaff eine Boulangerie. Heute so

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Zufallsfund – romanische Kirche in Jobourg

Rasch bedeutet direkte Strecke und das bedeutet auf dem Bergrücken. Kurz bevor ich oben war, entdeckte ich in Jobourg noch eine schöne kleine romanische Kirche. Der Blickwinkel des Fotos ist entscheidend, hätte ich aus der anderen Richtung fotografiert, wäre die riesige Wiederaufbereitungsanlage La Hague dominierend gewesen. Die dominiert die Halbinsel. Auf dem Bergrücken liegt das hermetisch abgeriegelte, 2,5 km² große Areal. Ich fuhr kilometerlang am Zaun entlang, immerhin ziemlich schnell, denn der kräftige Wind kam nun von hinten.

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Nur ein kleiner Teil der riesigen Aufbereitungsanlage

Mein Hotel in Les Pieux erreichte ich nach eine denn doch nötigen kurzen Regenpause. Es war ein Hotel mit minimalem Personaleinsatz, der Schlüssel lag in einer Schlüsselbox. Ein raffiniertes System aus Mail und SMS sollte mir den Code verraten – tat es aber nicht. Also benötigte ich doch menschliche Hilfe, telefonierte und bekam die Schlüsselbox sozusagen fernmündlich geöffnet. Bezog das Zimmer, duschte im extrem kleinen Badezimmer, zum Glück hatte ich schon etwas abgenommen. Und sah mich in dem kleinen Ort um, ob ich wohl etwas zu Essen finden würde. So richtig sprachen mich die Restaurants nicht an, wenn sie nicht sogar geschlossen waren. Also entschied ich mich zum Geldsparen und lief hinunter zum Intermarche. Ein Hotelzimmerdinner stand also wieder mal an.

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Schon wieder eine Notre Dame. Sehe ich von meinem Hotelfenster


Etappe 8: Guter Wind
Les Pieux – Granville, 107 km, 746 km

Wettervorhersage: Regenschauer, starker Wind aus Nordwest. Gut, der erste Regenschauer zwang mich nach 500 Metern zur ersten Pause. Das mit dem Wind ist nicht ganz schlecht, war doch meine Richtung Südost, später Süd.

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Die Straße nass, überall droht Regen – doch ein bisschen scheint auch die Sonne

Die ersten Kilometer waren ziemlich hügelig, aber mit Rückenwind ist es auch bergauf deutlich einfacher. Von oben sah ich auch häufiger das Meer, ab Barneville-Carteret war die Strecke flacher und meist etwas im Landinnern, da habe ich das Meer nur gespürt. Der Hafen von Carteret erinnerte mich wieder an die Bretagne – hier gefiel es mir gut.

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Im Hafen von Carteret

Portbail war der Ort meines zweiten Frühstücks, Boulangerien haben ja glücklicherweise sonntags offen. Wenn ich mir jedoch etwas wünschen würde, dann wäre es eine größere Auswahl nicht-süßer Backwaren auch in so kleinen Boulangerien. In größeren Städten bekommt man ja durchaus auch mal belegte Sandwiches etc. – aber in den kleinen nur Croissants, Pains au Chocolat etc. Gut, immer noch besser als Austern.

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Austern, überall Austern. Na gut, wer es mag

In Portbail entschied ich mich, heute bis Granville zu fahren. Wieder über 100 km – aber bei dem Rückenwind und der flachen Topographie kein Problem. Leider buchte ich das Hotel noch nicht, hatte mir zwar eins ausgesucht, dachte aber, ich warte noch, falls noch irgendwas passiert wie eine größere Panne etc. Das war ein Fehler.

Die nächsten Kilometer fuhr ich auf einer breiten, auch einigermaßen befahrenen Straße. Aber mit Top-Speed. Direkt am Meer gab es keine Verbindung, und auf einer breiten Straße wirkt der Rückenwind besser. Irgendwann schickte mich komoot weg von der Straße, ich dachte, na gut, machen wir das mal. War auch nett, kleinere Sträßchen, kleine Dörfer. Und dann eine nicht ganz so nette Gravelpassage. Immerhin wieder fast direkt am Meer, also, direkt am Sumpf, der ins Meer überging. Landschaftlich top, aber völlig ausgebremst.

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Gut zu wissen

In Cotainville gab es eine Eisdiele. Trotz der nicht ganz hohen Temperaturen und des starken Winds – bei Veilchen/Caramel-Salzbutter konnte ich nicht widerstehen. Cotainville ist ein Urlaubsort, das merkte man auch in diesem gefühlten Herbst. Baden war niemand, aber der doch recht herbe Charme gefiel mir. Bis Granville waren es nun noch 35 km, nun buchte ich das Hotel am Hafen. Leider war das Zimmer mit Meerblick nun weg, hätte ich doch nur früher gebucht…

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Die Pont de la Roque. Im Juli 1944 von alliierten Bombern in massiven Angriffen zerstört worden, um den deutschen Truppen den Rückzug von der Cotentin-Halbinsel unmöglich zu machen. Klappte nicht – sie gingen durch den Fluss…

Kurz vor Granville wurde es dann wieder bergig, aber das störte mich nicht, da ich sozusagen am Ziel war. Granville selbst ist auch recht bergig. Ich fand mein Ibis am Hafen schnell, ärgerte mich nochmal über die späte Buchung und meinen Hafenhallenblick – machte ich dann aber auf zu einem kleinen Stadtrundgang. Früh genug war es noch.

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Granville a little unheimlich

Das Monaco des Nordens, wird Granville auch genannt – oder nennt sich selbst so. Hm. Okay, es gibt ein Casino. Ansonsten keine Formel-1-Strecke, keine Fürsten, keine Hochhäuser, ich weiß nicht. Mich erinnerte es mit der befestigten Oberstadt eher an Bonifacio auf Korsika. Ich lief einmal um die Oberstadt, und genoss tolle Blicke aufs Meer, bis nach Jersey, aber gerade nicht bis zum Mont-Saint-Michel. Ein Ecke Land versperrte den Blick gerade so.

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Okay, scheint also ein Problem zu sein …

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Siehst Du dieses Licht?

In der Oberstadt fand sich aber leider nichts zu essen, irgendwie offensichtlich doch schon Nebensaison, einige Restaurants waren geschlossen. In der Unterstadt gab es einiges, da ich schon recht nahe an der Bretagne war, wählte ich eine Creperie. Die meisten Persönlichkeiten, die Wikipedia für Granville nannte, sagten mir nichts. Bis auf Christian Dior, der hier geboren ist. Dem begegnete ich in Form seiner Läden schon am ersten Tag bei der kurzen Stadtrundfahrt in Paris. Aber dort wie hier kaufte ich nichts, sondern begab mich in meinem Hotel mit Hafenhallenblick zur Ruhe.

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Granville, a little bunt


Etappe 9: sowas wie ein Ruhetag
Granville – Saint-Jean-le-Thomas, 20 km, 766 km


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Frühstücksblick

Immerhin hatte ich den tollen Blick beim Frühstück. Das wäre ihr Preis gewesen – hätte ich nur etwas früher gebucht. Aber gut, Vergangenheit. Und morgens ist es da auch schön. Gestern Abend hatte ich mal eine Zukunftsplanung gemacht – und festgestellt, dass es doch nicht mehr soooo weit bis Paris war und ich noch eine knappe Woche hatte. Also entschied ich mich, es heute und morgen sehr ruhig angehen zu lassen. Heute sogar sehr, sehr ruhig, in 20 km Entfernung hatte ich einen schönen Campingplatz direkt am Strand mit Mont-Saint-Michel-Blick ausgemacht. Der war mein Ziel.

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Schon wieder recht bunt

Ruhetag hieß, das Hotel bis zur letzten Minute der Checkout-Zeit zu nutzen. Also nach dem Frühstück nochmal einen Stadtrundgang, etwas an den Hafen setzen, ein bisschen lesen – und dann gegen Mittag aufbrechen zur kürzesten Etappe. Okay, die Stadtrundfahrt in Paris war noch kürzer.

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Ebbeboote

Erstmal ging es 15 Kilometer flach an der Küste entlang. Bei schönem Wetter – und wieder etwas dichterer Besiedlung, ein langer Strand bedeutet, dass es in der Hauptsaison hier wohl ziemlcih voll ist. Dafür sprachen auch die vielen Campingplätze.

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Vorne mein Fahrrad, links das Meer umd hinten Granville

Auch auf einer 20-km-Etappe muss eine Pause sein, in Carolles, nach dem ersten Anstieg, gab es eine kleine Superette, da holte ich mir eine Kleinigkeit zu Essen und setzte mich auf den Dorfplatz. Spannung aufbauen, lange kann es nicht mehr dauern, bis ich den Mont-Saint-Michel sehe.

Und tatsächlich, ein paar Höhenmeter und eine kleine Richtungsänderung waren noch nötig, da tauchte er über den Feldern auf. Und ab nun würde ich ihn für die nächsten zwei Tage kaum aus den Augen verlieren. Ist aber auch eine Erscheinung, im sonst total flachen Wattenmeer ein knapp 80 Meter hoher Granitfelsen, der mit dem markanten Kloster bebaut ist.

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Da isser! Auf dem Land?!?

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Nein, im Watt

Der Campingplatz lag tatsächlich superschön direkt am Meer, in Saint-Jean-le-Thomas. Sonst gab es nicht viel im Ort, Wasser für den Rest des Tages und die Nacht hatte ich mir vorhin in dem kleinen Supermarkt gekauft. Ich reservierte einen Platz im Strandlokal – gerade noch so, fast hätte ich nichts mehr bekommen. So richtig Nebensaison ist denn doch noch nicht. Und bis zum Abendessen drehte ich eine kleine Runde durch den noch kleineren Ort, setzte mich an den Strand und las weiter im Donnerstagsmordclub.

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Campingplatzblick

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Strandbar. Mjam.


Etappe 9: Le Mont-Saint-Michel
Saint-Jean-le-Thomas – Le Mont-Saint-Michel, 48 km, 814 km

Das Ziel heute also: Der Mont-Saint-Michel. Luftlinie ziemlich nahe, doch mit dem Rad musste ich zwei Flussdeltas mitnehmen, sodass es letzlich fast fünfzig Kilometer wurden. Fast die Hälfte davon absolvierte ich immerhin ohne Frühstück – es gab ja nichts in Saint-Jean. Die Straßen waren jedoch sehr schön, klein, immer wieder am Meer, kaum Verkehr. Und natürlich immer wieder der Blick auf den Mont-Saint-Michel.

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Straßenszene in Genets

Frühstück gab es dann in Avranches. Ein ehemaliger Bischofssitz – einer der Bischöfe baute im 9. Jahrhundert auf dem komischen Felsen im Watt eine Kapelle. Heute zeichnete es sich dadurch aus, dass ich eine Boulangerie fand, die sogar halbe belegte Baguettes anbot. Also mal weg von den Pains-au-Chocolat. Danach täuschte ich eine Stadtrundfahrt an und rollte letzlich wieder runter in die Ebene.

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Notre-Dame-des-Champs in Avranches

Noch etwa 25 Kilometer waren es bis zu meinem Ziel. Es gab tatsächlich einen Campingplatz in direkter Nähe zum Mont-Saint-Michel. Der lag in der touristischen Ansiedlung mit Parkplätzen, von wo die Shuttlebusse zum Klosterberg fuhren. Der war mein Ziel. Vorher standen jedoch noch unzählige Blicke auf den Mont-Saint-Michel.

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Mont-Saint-Michel mit Schafen

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Mont-Saint-Michel mit … Pferden? Ponys? Zebras?

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Enfin. Mont-Saint-Michel ganz nah

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Mont-Saint-Michel noch näher

Kurz nach Mittag war ich da. Meine Sorge, ich könne keinen Platz bekommen, war völlig unbegründet, es war noch viel frei. Der Campingplatz gehörte zu einem Hotel, dort war die Rezeption, und dort konnte ich auch meine Powerbanks aufladen. Und frühstücken. Das allerdings erst morgen. Ein gut ausgestatteter Campingplatz, abgeschlossener Schuppen für das Rad, sehr saubere Sanitäre Anlagen, direkt an einer der Top-Sehenswürdigkeiten Frankreichs – und doch günstiger als der sehr einfach ausgestattete Platz gestern. Verrückt.

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Nicht sehr einsam dort …

Nun gut, ich lief natürlich zum Berg, nachdem ich meine Radklamotten und mich gewaschen hatte. Und ich lief da nicht alleine hin. Es war supervoll. 27 Einwohner hat das Kloster angeblich, ein krasseres Verhältnis Einwohner zu Besucher dürfte es an keinem anderen Ort der Welt geben. Es wälzten sich die Massen durch die Gassen. Ich gönnte mir den Eintritt in die Abtei, nicht aus historischem oder architektonischem Interesse – okay, architektonisch ein bisschen –, sondern vor allem Wegen des Ausblicks. Normandie, Bretagne, Watt. Sehr schön, sehr schön. Und ich sah, warum überall an der Küste die Warnschilder standen, dass man nur mit Führer durch das Watt laufen sollte. Es ist schon sehr beeindruckend, wie schnell die Flut kommt und wie schnell man dann einfach im Wasser stehen würde.

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Ebbe, das Meer ist weit wech

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Ein paar Impressionen

Ich lief zurück über die Brücke ans Festland. Diese Brücke ist neu. Also, nicht völlig neu, 5, 6 Jahre, glaube ich. Vorher war hier ein Damm. Und ein asphaltierter Parkplatz, auf dem Unmengen Reisebusse etc. standen. Der Mont-Saint-Michel war keine Insel mehr, die Bucht drohte wegen der unterbrochenen Strömung zu versanden. Der Damm wurde zurückgebaut, die Parkplätze etwas landeinwärts verlegt. Von dort fahren kostenlose Shuttlebusse zum Berg und zurück. Und zu den Parkplätzen wurden einige Hotels, noch mehr Restaurants und eben mein Campingplatz gebaut. In einem der Restaurants aß ich dann zu Abend, hatte meinen Zeitslot heute mittag gebucht. Es war ein Restaurant mit garantiert keinem einheimischen Gast. Denn hier gab es nur Touristen. Schmeckte dennoch okay, zumindest mir. Meine Ansprüche sind aber auch nicht die höchsten.

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Und wer immer noch nicht genug hat

Nach dem Essen lief ich nochmal raus zum Mont Saint Michel. In der blauen Stunde und im Dunkeln ist er auch ein toller Anblick. Und offensichtlich fand dort irgendeine Veranstaltung statt, die Shuttlebusse waren gestopft voll. Ich verzichtete darauf, herauszufinden, was es dort so gab und begnügte mich damit, sehr viele Fotos zu machen. Und wieder zurückzulaufen.

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Bonnenuit


Das war der zweite Teil, einer kommt noch. Irgendwann hier in diesem Theater.