Re: Vom Ruhrgebiet zur Donau

Posted by: Gerhard O

Re: Vom Ruhrgebiet zur Donau - 11/26/23 12:07 PM

Mit dem Rad nach Regensburg
Teil 2: Von der Fulda an die Tauber



Dienstag 18. 7. 2023 Beiseförth - Schlitz, 82 km

Über dem Campingplatz mit seinem Badesee lag noch der Morgennebel, als ich mich auf den Weg machte.

[ von up.picr.de]

Ab jetzt wollte ich auf dem Fuldaradweg fahren, der auch als R1 und D9 beschildert ist. Schon nach wenigen Kilometern hielt er eine Überraschung für mich bereit: eine Seilfähre mit Selbstbedienung! Da ich so früh am Morgen noch allein unterwegs war, durfte ich allein kurbeln. Die aufzuwendende Kraft war gering, aber dafür bewegte sich die Fähre entsprechend langsam.

[ von up.picr.de]

Ich befand mich noch irgendwo über der Mitte des Flusses, als auf der gegenüberliegenden Seite ein Werkstattwagen parkte. Ein Monteur stieg aus und half mir von seiner Seite aus beim kurbeln. Als ich wieder an Land war, erzählte er mir, daß er da wäre, um die Kurbeln zu reparieren! Es ging um mechanische Probleme und hatte nichts mit der Übersetzgeschwindigkeit zu tun. Die Fähre hatte zwei Kurbeln. Offensichtlich hatte ich Glück, daß die von mir genutzte Kurbel funktionierte.

Im nächstgrößeren Ort Morschen gibt es einen Bäcker für mein Frühstück. Der gilt aber nicht als die Hauptsehenswürdigkeit des Ortes, sondern die Klosteranlage Haydau. Mir genügte die Durchfahrt durch die Gärten und ein Blick von außen auf die Klostermauern.

[ von up.picr.de]

In Rotenburg hielt ich an für einen kurzen Fotostopp.

[ von up.picr.de]

Die Fachwerkhäuser der Altstadt sind wirklich sehenswert.

[ von up.picr.de]

Immer entlang der Fulda gibt es Landschaft…. viel Landschaft! …und natürlich die dazugehörige Tierwelt.

[ von up.picr.de]

An Bad Hersfeld bin ich aus Gründen, die ich heute nicht mehr nachvollziehen kann, vorbei gefahren! Dafür bin ich in Niederaula im Alten Forsthaus eingekehrt. Eine gelegentliche Pause muß einfach sein!

Der Platzwart vom Campingplatz in Schlitz hat mir nur widerwillig einen Stellplatz für mein Zelt zugewiesen. Ein Wohnwagen wäre ihm lieber gewesen, denn der hätte mehr Geld in die Kasse gebracht. Andere Reiseradler berichteten von ähnlichen Willkommensgesten.


Mittwoch 19. 7. 2023 Ruhetag in Schlitz

Die Stadt Schlitz wollte ich mir anschauen. Hier gibt es eine Burg und eine historische Altstadt. Für die kulinarischen Bedürfnisse gibt es ausreichend Gelegenheiten mit guten Restaurants.

Das Wetter war schön und ich begab mich auf einen längeren Stadtspaziergang.

[ von up.picr.de]

[ von up.picr.de]

[ von up.picr.de]

[ von up.picr.de]

[ von up.picr.de]

[ von up.picr.de]

[ von up.picr.de]

[ von up.picr.de]

[ von up.picr.de]

Am Nachmittag saß ich noch längere Zeit im Schloßpark und genoß den Sonnenschein im Schatten unter Bäumen.

[ von up.picr.de]

Auf dem Campingplatz gab es auch Tische und Bänke. Hierhin zog es außer mir auch einen anderen Reiseradler und so verbrachten wir einen schönen Abend beim Austausch von Erlebnissen und Erfahrungen.


Donnerstag 20. 7. 2023 Schlitz – Campingplatz Rhönperle Kothen, 61km

Von Schlitz aus mußte ich einige Kilometer zurück an die Fulda fahren, um dem Fuldaradweg weiter zu folgen.

[ von up.picr.de]

Mal links und mal rechts des Flusses Fulda näherte ich mich der Stadt Fulda.

[ von up.picr.de]

Meine Absicht war, die Innenstadt und den Dom zu besichtigen.

[ von up.picr.de]

Der Dom war voller Menschen und es war nicht leicht, Fotos ohne erkennbare Gesichter zu erhalten.

[ von up.picr.de]


Es war kurz vor Beginn der Sommerferien und viele Schulen hatten ihren Ausflugstag. Somit wuselten ziemlich viele Schüler durch die Bänke.

[ von up.picr.de]

Zudem wurden Domfestspiele vorbereitet. Tribünen wurden aufgebaut und das meiste Gelände rings um den Dom war abgesperrt. Nur ein schmaler Zugang zum Domeingang war frei.

[ von up.picr.de]

Es gab also keinen Grund, noch länger am Dom zu bleiben. Ich fuhr ein wenig durch die Stadt, um irgendwann den Fuldaradweg zu erreichen.

[ von up.picr.de]

[ von up.picr.de]

[ von up.picr.de]

Ab Schmalnau war es vorbei mit der bequemen Flußwegradelei. Hier bog ich auf eine kleine Landstraße ab, die zu den Ausläufern der Rhön führte. Schon am Ortsausgang von Schmalnau hatte ich eine kurze, aber knackig steile Rampe, die ich schieben mußte!

Im nächsten Ort öffnete gerade ein Café. Kurzentschlossen kehrte ich ein zu Kaffee und Kuchen. Die Stärkung kam mir gerade recht, denn etwas weiter hinter Motten erwartete ich ein kräftige Steigung.

[ von up.picr.de]

Ich mußte die Mottener Höhe erklimmen. Dieser Höhenzug bildet die Wasserscheiden zwischen Weser und Rhein.

[ von up.picr.de]

Neben der Straße befand sich eine Orientierungstafel, auf der ein Radweg nach Kothen eingezeichnet war. Das fand ich interessanter als auf der Hauptstraße zu fahren und so bin ich abgebogen.

Der anfangs noch geteerte Weg wurde zu einem Schotterweg mit tiefen Schlaglöchern und faustgroßen Steinen. Es ging sehr steil nach unten. Im Schritttempo fuhr ich bergab und überlegte, ob ich nicht besser schieben sollte.

Abends auf dem Campingplatz in Kothen traf ich dann Radfahrer wieder, die ich schon mittags im Café begrüßt hatte. Sie hatten mich von weitem beobachtet und erklärten mir dann beim Bier, daß es 100m weiter einen gut fahrbaren geteerten Wirtschaftsweg gibt, den ich hätte fahren können. Leider war dieser Weg auf der besagten Tafel nicht eingezeichnet!


Freitag 21. 7. 2023 Kothen – Campingplatz Karlstadt, 74 km

Kaum war das Zelt abgebaut, fing es an zu regnen. Gegenüber vom Campingplatz gab es einen Bäcker. Dort wollte ich beim Frühstück auf besseres Wetter warten. Leider hatte der Bäcker kein Frühstück! Schlußendlich machte ich mich bei leichtem Nieselregen auf den Weg.

Diese Maria in der Grotte hätte mir bestimmt sagen können, daß der Weg falsch ist. Sie spricht aber nicht mit jedem und hat es mir nicht verraten.

[ von up.picr.de]

Ich hatte ausnahmsweise den Weg von einem anderen Radfahrer aus Komoot übernommen und ich mach das nie wieder. Der Radweg endete auf einer Wiese!

[ von up.picr.de]

Ich fuhr bis Speicherz zurück und suchte mir einen neuen Weg. Nebenbei suchte ich noch nach einer Frühstücksmöglichkeit, die ich in endlich in Altengronau fand. Es war inzwischen 10 Uhr durch!

Bald war das Flüsschen Sinn erreicht, welches mich bis an den Main führen sollte. Zudem war ich auch wieder auf dem von Komoot geplanten Weg.

Es kam wie befürchtet: der Radweg endete an einer Treppe!

[ von up.picr.de]

Hinter der Treppe war ein Naturschutzgebiet mit ‚naturbelassenen‘ Wegen. Ich suchte mir also eine andere Möglichkeit.

In Obersinn war ich wieder auf dem Radweg D9 und bis Würzburg gab es keine Überraschung mehr.

[ von up.picr.de]

Eine Burg auf der Höhe

[ von up.picr.de]

und Brückenheilige im Tal sorgten für sichere Weiterfahrt.

[ von up.picr.de]

Den Campingplatz in Gemünden hatte ich als Tagesziel ausgewählt. Trotz der zwei Fehlleitungen hatte ich Gemünden schon mittags erreicht.

[ von up.picr.de]

Ich beschloß also, weiter zu fahren. Auf dem Mainradweg fuhr ich flußaufwärts Richtung Würzburg.

[ von up.picr.de]

Am späten Nachmittag hatte ich Karlstadt erreicht.

[ von up.picr.de]

Ich bummelte durch die Altstadt und entschied mich, auf dem hiesigen Campingplatz zu übernachten.

[ von up.picr.de]

11€ habe ich für die Übernachtung bezahlt. Den Sanitärschlüssel hatte ich pfandfrei und Bier gabs auf Vertrauensbasis aus dem Kühlschrank. Mein Zelt stand abseits vom Trubel der Wohnwägen allein auf der Wiese des Kanuclubs. Steckdosen zum Laden meiner diversen Akkus hatte ich dort ebenfalls.

[ von up.picr.de]

Ich war gerade vom Abendessen aus dem nahegelegenen Restaurant zurück, als es anfing zu regnen. Gut, daß ich ein gemütliches Zelt habe und ausreichend Lesestoff hatte ich auch!


Samstag 22. 7. 2023 Karlstadt - Creglingen Campingplatz Münster, 84 km

[ von up.picr.de]

Um 7 Uhr war ich abfahrbereit. Auch hier konnte ich den Schlüssel in den Briefkasten werfen und damit war ich ausgecheckt. Als erstes radelte ich zurück in die Stadt, um eine Frühstücksmöglichkeit zu finden. So früh am morgen war aber noch alles zu.

[ von up.picr.de]

In Himmelstadt habe ich den Mainradweg verlassen und nach einen Bäcker gesucht. Auch hier mußte ich hungrig weiterfahren.

[ von up.picr.de]

Erst in Zellingen konnte ich meinen Magen füllen.

[ von up.picr.de]

Das Radfahren auf dem Mainradweg ist ziemlich ereignislos. Ohne besondere Abwechslung fährt man neben dem Fluß und den Weinbergen.

[ von up.picr.de]

Gegen 10 Uhr erreichte ich Würzburg. Der Mainradweg läuft hier auf der rechten Mainseite. Da ich aber bei Ochsenfurt auf den Gaubahnradweg abbiegen wollte, hielt ich die linke südliche Mainseite für die bessere Wahl.

Daß ich hier in einen Trödelmarkt geriet, hatte ich nicht geahnt. Fast 2 km schob ich durch die dichte Menschenmenge.

[ von up.picr.de]

Erst hinter der alten Mainbrücke kam ich wieder auf einen befahrbaren Weg.

[ von up.picr.de]

Baustellenhinweise ignoriere ich oft. Hier gab es aber nichts zu ignorieren: Diese Baustelle hatte kein Warnschild und keinerlei Absperrung: Ohne Vorwarnung stand ich plötzlich vor diesem für mich unüberwindbaren Graben.

[ von up.picr.de]

Wieder mußte ich zurück fahren und mir einen anderen Weg suchen.

Kurz vor Ochsenfurt erreichte ich den Gaubahnradweg. Ich weiß nicht, ob ich wirklich richtig und auf dem optimalen Weg war, aber schließlich war ich den Schildern gefolgt. Jedenfalls war mein Einstieg in den Radweg sehr steil und schottrig. Die letzten 20 m mußte ich wieder einmal schieben.

Der Radweg brachte mich dann mit sanften Anstiegen auf die Höhen des Ochsenfurter Gaus.

[ von up.picr.de]

Es war aber keineswegs abwechslungsreich. Außer Landwirtschaft war nichts zu sehen.

[ von up.picr.de]

So sanft wie der Aufstieg war auch der Abstieg ins Taubertal, welches ich bei Biberehren erreichte.

[ von up.picr.de]

Dem Tauberradweg wollte ich bis Rotenburg ob der Tauber folgen. Unterwegs hatte ich aber gehört, daß die beiden Zeltplätze vor der Stadt belegt wären. In Creglingen bog ich deshalb zum dortigen Camping in Münster ab. Hier traf ich mehrere Radreisende, die auf dem Taubertalradweg unterwegs waren. Mit einigen davon war ich dann im Campingplatzrestaurant essen und es wurde mir hier nochmals bestätigt, daß die Campingplätze in Rotenburg keine Gäste mehr aufgenommen haben.