Posted by: Britta
Re: Argentinien-Bolivien-Chile 2023 - 10/21/23 06:24 PM
Fortsetzung:
Am nächsten Tag auf der Straße geht es dann gut voran. Die Strecke ist eben, wir haben sogar leichten Rückenwind und die Straße ist leer. Wir passieren ein paar kleine Ortschaften, bekommen in einem Laden ein Bananenbündel geschenkt und machen das erste Mal wieder richtig Strecke.
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Es macht Spaß zu fahren, es rollt gut und die letzten Kilometer vor dem Grenzort La Quiaca geht es sogar leicht bergab.
Straßensperre vor La Quiaca:
Teil 2: Bolivien, 10 Tage, 425 km
Die Einreise nach Bolivien am nächsten Morgen ist schnell und unproblematisch.
Warentransfer zischen Argentinien und Bolivien
Villazón empfängt uns um einiges trubeliger als La Quiaca. Unser erster Weg führt zur Wechselstube und in die Apotheke, um neuen Hustensaft zu kaufen. Im Dorf ist ein Fest und eigentlich ist uns das grad zu viel Rummel.
Wir verlassen die Stadt und recht schnell macht sich Ernüchterung breit: Was uns als erstes ins Auge springt sind die großen Mengen Müll, die hier am Straßenrand in den Sträuchern hängen. Das ist ein krasser Kontrast zur anderen Seite der Grenze und ein Eindruck, den wir auf der ganzen weiteren Strecke in Bolivien haben.
Und der Müll liegt nicht nur neben sondern auch auf der Straße:
Nachdem der Schlauch geflickt und die erste Frustschokolade verputzt ist, geht es los: Willkommen in Bolivien!
Ich muss gestehen, die Strecke haut mich auch im weiteren Verlauf erstmal nicht vom Hocker. Es ist zunächst eine recht zähe Aneinanderreihung steiler und weniger steiler Rampen, der Wind bläst von vorn und auch die Landschaft kann mich anfangs nicht wirklich begeistern.
Covid ist hier noch immer recht präsent
Etwas versöhnen kann mich dann erst die ellenlange Abfahrt zum Rio Tupiza. Die Aussicht ist toll – und bergabfahren sowieso!
Bevor wir das relativ dicht besiedelte Tal erreichen schlagen wir abseits der Straße das Zelt auf und läuten den Feierabend ein.
Die Weiterfahrt am nächsten Tag entlang des Wasserlaufs ist dann eigentlich ganz schön. Gleich zu Beginn kommen wir an einem Motoradfahrer vorbei, dessen Kette gerissen ist. Bernd versucht noch, dem Mann bei der Reparatur zu helfen, aber so wirklich erfolgreich sind die beiden nicht.
Wir passieren einige kleine Dörfer, es gibt schöne grüne Abschnitte, allerdings fällt uns hier ein 2. Punkt negativ auf, mit dem wir nicht gerechnet hatten: Aggressive Hunde. Während in Argentinien die unzähligen Streuner am Straßenrand uns immer völlig unbeeindruckt haben passieren lassen, treffen wir hier auf einige Hunde die uns aggressiv angehen und zum Teil nach Beinen und Taschen schnappen. Ein paar Steine hält Bernd daraufhin immer griffbereit.
Ziel für heute ist Tupiza. Da Bernd immer noch starke Hustenattacken hat wollen wir nochmal zwei Nächte bleiben und dann von dort nochmal Strecke bis nach Uyuni mit dem Bus überbrücken. Das schafft uns ein bisschen mehr Luft für die verbleibende Strecke so dass wir ab Uyuni wieder auf unsere ursprünglich geplante Route zurückkehren könnten.
Tupiza ist ein ganz netter Ort. Ganz in Ruhe können wir unseren Ruhetag dann aber doch nicht verbringen und machen eine kleine Wanderung zum nahen Inka-Trail.
Das man auf dem Weg dahin allerdings auch wieder durch die örtliche Müllhalde laufen muss, stand nicht im Reiseführer…
Dennoch, der Ort gefällt uns und bietet Bernd auch die Gelegenheit für einen Besuch im Barber-Shop.
Schulabschlussfeier
Wir beenden den Tupiza-Aufenthalt mit dem Besuch in einer Hinterhofküche, wo wir erstmalig den für uns etwas seltsamen (und aus meiner Sicht durchaus zweifelhaften) Einsatz von Pommes als Suppenbeilage kennenlernen.
Die Fahrt mit dem Bus ist hier etwas unkomplizierter als in Argentinien. Die Räder können unverpackt in den Gepäckraum des Busses gerollt werden und abgesehen von 2 weiteren Fahrgästen haben wir den Reisebus nach Uyuni komplett für uns – für umgerechnet 4 Euro pro Nase.
Während der Fahrt realisieren wir, wie gut die Entscheidung war, für diesen Abschnitt den Bus zu nehmen. Diese rund 200 Kilometer haben nicht nur unzählige Höhenmeter, sondern sind auch sehr rar an Versorgungsmöglichkeiten und auch wenn manche Aussichten spektakulär waren über lange Strecken trotzdem recht eintönig. Mit dem Rad hätten wir für die Strecke sicherlich mindestens 4-5 Tage gebraucht. So erreichen wir Uyuni am frühen Abend bei Einbruch der Dunkelheit wo es zugegebenermaßen keinen besonders einladenden Eindruck macht.
Das Hostel, in den wir unterkommen ist allerdings ausgesprochen nett und das Essen, was wir im nahen Restaurant einnehmen ausgesprochen gut.
Wie wohl jeder Uyuni-Besucher machen auch wir uns am nächsten Morgen auf, den Zugfriedhof zu besuchen. Ganz ehrlich? Wirklich sehenswert fanden wir den nicht und sind ziemlich schnell damit fertig. Der Vollständigkeit halber hier ein Foto:
Obwohl uns schon klar war, dass wir hier in einem der touristischen Zentren Boliviens sind, sind wir doch überrascht über die vielen Touristen. Schlicht, weil wir eigentlich seit Purmamarca keine mehr gesehen haben. Wir kehren Zugfriedhof und Stadt recht schnell den Rücken und machen uns auf Richtung Salar. Und auch in Colchani, wo die Straße zum Salar hin abzweigt knubbeln sich die Touren-Jeeps. Wow, hier ist echt was los!
Nach weiteren 5 km erreichen wir dann endlich den Salar. Und schon bald verlieren sich die Tour-Jeeps auf der weiten Fläche, auch wenn sie hier noch als kleine Punkte am Horizont zu erkennen sind.
Schon nach wenigen Kilometern kommen uns zwei Reiseradlerinnen entgegen – die ersten Radler überhaupt, die wir auf der Reise bisher treffen! Zwei Französinnen die vor 10 Tagen gestartet sind und 6 Monate in Richtung Patagonien unterwegs sein wollen. Wir tauschen uns kurz aus und wünschen uns gute Fahrt. Bald erreichen wir das Dakar-Monument und dahinter leert es sich dann merklich. Jetzt sind wir tatsächlich allein unterwegs.
Das ist schon cool:
Wir radeln noch so rund 30 km vor uns hin als plötzlich ein roter Pick-Up quer über die Salzfläche auf uns zugefahren kommt. Wir bleiben etwas verdattert stehen. Der Fahrer kurbelt die Scheibe runter und redet in einem kaum zu bremsenden Redeschwall auf Spanisch auf uns ein. Wir schauen etwas hilflos. Er drückt uns eine Bierdose in die Hand und bedeutet uns, sie zu öffnen – stößt mit uns an – tritt aufs Gas und braust weiter. Danke! – und Salute!
Die Zeltplatzsuche gestaltet sich heute maximal einfach:
Und die Aussicht am nächsten Morgen ist auch nicht schlecht.
Es ist schon bizarr. Es gelingt mir während der ganzen Zeit nicht, die Assoziation mit einer Eisfläche loszuwerden. Immer wieder bin ich überrascht, wie warm das Salz ist. Am nächsten Tag steuern wir die Insel Incahuasi an. Skurril ist auch, dass man völlig das Gefühl für die Entfernung verliert. Dreißig Kilometer radeln wir auf die Insel zu und über mehr als 20 Kilometer haben wir das Gefühl, wir nähern uns kaum. Irgendwie erinnert mich das an den Riesen Turtur bei Jim Knopf.
Wir erreichen die Insel gegen 11 Uhr am Vormittag. Ziemlich gleichzeitig mit uns treffen aus der Gegenrichtung noch zwei Reiseradler aus der Schweiz ein. Sie sind kürzlich gestartet und 6 Monate unterwegs Richtung Patagonien. Wir holen uns einen Kaffee und eine Kleinigkeit zu essen, als die nächsten zwei Reiseradlerinnen eintrudeln – diesmal aus Australien. Ihr kennt den Text vielleicht schon: kürzlich gestartet und für 6 Monate unterwegs Richtung Patagonien. Ist ja verrückt – erst treffen wir auf der ganzen Strecke keinen einzigen Radler und hier jetzt gleich 6 innerhalb von 24 Stunden. Muss ein Nadelöhr sein! Wir brechen wieder auf nach Tahua im Norden des Sees. Es rollt super. So gut dass wir uns schon viel zu früh dem Land nähern. Dabei wollten wir doch gern noch eine weitere Nacht auf dem See verbringen! Also biegen wir von der Piste ab und hoppeln über die Salzfläche. Die Idee: auf eine Parallelpiste zu wechseln und dann dort weiter nach Norden zu fahren. Blöd nur, dass die Parallelpiste leider nicht existiert. So wird aus der geplanten kurzen Querung eine ziemlich lange Hoppelei bis wir irgendwann nach ca. 10 km Gehoppel entnervt das Zelt aufbauen.
Auch schön:
Am nächsten Morgen treffen wir nach wenigen Kilometern wieder auf eine recht gut fahrbare Piste und erreichen wenig später den Ort Tahua. Eigentlich hatten wir geplant, uns hier ordentlich mit Lebensmitteln einzudecken und dann über Pisten weiter zum Salar Coipasa zu fahren, allerdings gelingt uns das nicht wirklich. Nur ein Laden hat geöffnet und dessen Sortiment ist mehr als überschaubar. Bei den anderen Läden macht keiner auf (nun ja, ist auch Sonntagmorgen..). Immerhin können wir noch ein paar Brote erstehen.
Dafür treffen wir hier im Ort auf Reiseradlerin Nummer 7 – sie ist Italienerin, seit gut 10 Tagen unterwegs und auf dem Weg nach Patagonien. Ach ja, sie hat 6 Monate Zeit.
Wir unterhalten uns eine Weile und entscheiden spontan, unsere Route nochmal etwas anzupassen. Fahren wir lieber erstmal noch weiter Richtung Norden zum Ort Salinas de Garcí Medoza. Dort soll es etwas mehr Einkaufsmöglichkeiten geben so dass wir uns vielleicht doch nicht ausschließlich von Cola und Schokolade ernähren müssen.
Der Weg führt uns im Bogen um den Vulkan bevor es über mal mehr mal weniger sandige Pisten nach Salinas geht.
Mich erschöpft die Piste immer noch ziemlich. Ich bin froh, als wir am Nachmittag den Ort erreichen und hock mich erstmal in den Schatten – nicht so richtig fähig, noch irgendeine Entscheidung für den weiteren Tag zu treffen.
Bernd erkundet derweil die Möglichkeiten im Ort, kauft ein bisschen ein und findet ein nettes Hostel, in dem schon eine schweizer Radlerfamilie Unterkunft gefunden hat.
Radler Nummer 8 und 9 (und eigentlich auch 10 und 11) die wir jetzt innerhalb von 3 Tagen getroffen haben. Die beiden sind mit ihren 2 und 4 jährigen Töchtern unterwegs. Tochter 1 fährt mit dem Vater auf einem Hase Pino, Tochter 2 sitzt im Hänger am Rad der Mutter. Wir sind schwer beeindruckt. Und ja, auch die vier sind für 6 Monate Richtung Süden unterwegs. Um Unterschied zu all den anderen haben sie allerdings schon Halbzeit und fahren ausschließlich Asphalt weil alles andere mit der Konstellation kaum machbar wäre. Die Piste bis hier und weiter zum Salar de Uyuni wird mit Mitfahrgelegenheit bzw. Taxi überbrückt.
gleich geht's weiter...
Am nächsten Tag auf der Straße geht es dann gut voran. Die Strecke ist eben, wir haben sogar leichten Rückenwind und die Straße ist leer. Wir passieren ein paar kleine Ortschaften, bekommen in einem Laden ein Bananenbündel geschenkt und machen das erste Mal wieder richtig Strecke.
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Es macht Spaß zu fahren, es rollt gut und die letzten Kilometer vor dem Grenzort La Quiaca geht es sogar leicht bergab.
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Straßensperre vor La Quiaca:
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Teil 2: Bolivien, 10 Tage, 425 km
Die Einreise nach Bolivien am nächsten Morgen ist schnell und unproblematisch.
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Warentransfer zischen Argentinien und Bolivien
Villazón empfängt uns um einiges trubeliger als La Quiaca. Unser erster Weg führt zur Wechselstube und in die Apotheke, um neuen Hustensaft zu kaufen. Im Dorf ist ein Fest und eigentlich ist uns das grad zu viel Rummel.
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Wir verlassen die Stadt und recht schnell macht sich Ernüchterung breit: Was uns als erstes ins Auge springt sind die großen Mengen Müll, die hier am Straßenrand in den Sträuchern hängen. Das ist ein krasser Kontrast zur anderen Seite der Grenze und ein Eindruck, den wir auf der ganzen weiteren Strecke in Bolivien haben.
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Und der Müll liegt nicht nur neben sondern auch auf der Straße:
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Nachdem der Schlauch geflickt und die erste Frustschokolade verputzt ist, geht es los: Willkommen in Bolivien!
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Ich muss gestehen, die Strecke haut mich auch im weiteren Verlauf erstmal nicht vom Hocker. Es ist zunächst eine recht zähe Aneinanderreihung steiler und weniger steiler Rampen, der Wind bläst von vorn und auch die Landschaft kann mich anfangs nicht wirklich begeistern.
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Covid ist hier noch immer recht präsent
Etwas versöhnen kann mich dann erst die ellenlange Abfahrt zum Rio Tupiza. Die Aussicht ist toll – und bergabfahren sowieso!

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Bevor wir das relativ dicht besiedelte Tal erreichen schlagen wir abseits der Straße das Zelt auf und läuten den Feierabend ein.
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Die Weiterfahrt am nächsten Tag entlang des Wasserlaufs ist dann eigentlich ganz schön. Gleich zu Beginn kommen wir an einem Motoradfahrer vorbei, dessen Kette gerissen ist. Bernd versucht noch, dem Mann bei der Reparatur zu helfen, aber so wirklich erfolgreich sind die beiden nicht.
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Wir passieren einige kleine Dörfer, es gibt schöne grüne Abschnitte, allerdings fällt uns hier ein 2. Punkt negativ auf, mit dem wir nicht gerechnet hatten: Aggressive Hunde. Während in Argentinien die unzähligen Streuner am Straßenrand uns immer völlig unbeeindruckt haben passieren lassen, treffen wir hier auf einige Hunde die uns aggressiv angehen und zum Teil nach Beinen und Taschen schnappen. Ein paar Steine hält Bernd daraufhin immer griffbereit.
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Ziel für heute ist Tupiza. Da Bernd immer noch starke Hustenattacken hat wollen wir nochmal zwei Nächte bleiben und dann von dort nochmal Strecke bis nach Uyuni mit dem Bus überbrücken. Das schafft uns ein bisschen mehr Luft für die verbleibende Strecke so dass wir ab Uyuni wieder auf unsere ursprünglich geplante Route zurückkehren könnten.
Tupiza ist ein ganz netter Ort. Ganz in Ruhe können wir unseren Ruhetag dann aber doch nicht verbringen und machen eine kleine Wanderung zum nahen Inka-Trail.
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Das man auf dem Weg dahin allerdings auch wieder durch die örtliche Müllhalde laufen muss, stand nicht im Reiseführer…
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Dennoch, der Ort gefällt uns und bietet Bernd auch die Gelegenheit für einen Besuch im Barber-Shop.
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Schulabschlussfeier
Wir beenden den Tupiza-Aufenthalt mit dem Besuch in einer Hinterhofküche, wo wir erstmalig den für uns etwas seltsamen (und aus meiner Sicht durchaus zweifelhaften) Einsatz von Pommes als Suppenbeilage kennenlernen.

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Die Fahrt mit dem Bus ist hier etwas unkomplizierter als in Argentinien. Die Räder können unverpackt in den Gepäckraum des Busses gerollt werden und abgesehen von 2 weiteren Fahrgästen haben wir den Reisebus nach Uyuni komplett für uns – für umgerechnet 4 Euro pro Nase.
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Während der Fahrt realisieren wir, wie gut die Entscheidung war, für diesen Abschnitt den Bus zu nehmen. Diese rund 200 Kilometer haben nicht nur unzählige Höhenmeter, sondern sind auch sehr rar an Versorgungsmöglichkeiten und auch wenn manche Aussichten spektakulär waren über lange Strecken trotzdem recht eintönig. Mit dem Rad hätten wir für die Strecke sicherlich mindestens 4-5 Tage gebraucht. So erreichen wir Uyuni am frühen Abend bei Einbruch der Dunkelheit wo es zugegebenermaßen keinen besonders einladenden Eindruck macht.
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Das Hostel, in den wir unterkommen ist allerdings ausgesprochen nett und das Essen, was wir im nahen Restaurant einnehmen ausgesprochen gut.
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Wie wohl jeder Uyuni-Besucher machen auch wir uns am nächsten Morgen auf, den Zugfriedhof zu besuchen. Ganz ehrlich? Wirklich sehenswert fanden wir den nicht und sind ziemlich schnell damit fertig. Der Vollständigkeit halber hier ein Foto:
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Obwohl uns schon klar war, dass wir hier in einem der touristischen Zentren Boliviens sind, sind wir doch überrascht über die vielen Touristen. Schlicht, weil wir eigentlich seit Purmamarca keine mehr gesehen haben. Wir kehren Zugfriedhof und Stadt recht schnell den Rücken und machen uns auf Richtung Salar. Und auch in Colchani, wo die Straße zum Salar hin abzweigt knubbeln sich die Touren-Jeeps. Wow, hier ist echt was los!
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Nach weiteren 5 km erreichen wir dann endlich den Salar. Und schon bald verlieren sich die Tour-Jeeps auf der weiten Fläche, auch wenn sie hier noch als kleine Punkte am Horizont zu erkennen sind.
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Schon nach wenigen Kilometern kommen uns zwei Reiseradlerinnen entgegen – die ersten Radler überhaupt, die wir auf der Reise bisher treffen! Zwei Französinnen die vor 10 Tagen gestartet sind und 6 Monate in Richtung Patagonien unterwegs sein wollen. Wir tauschen uns kurz aus und wünschen uns gute Fahrt. Bald erreichen wir das Dakar-Monument und dahinter leert es sich dann merklich. Jetzt sind wir tatsächlich allein unterwegs.
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Das ist schon cool:
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Wir radeln noch so rund 30 km vor uns hin als plötzlich ein roter Pick-Up quer über die Salzfläche auf uns zugefahren kommt. Wir bleiben etwas verdattert stehen. Der Fahrer kurbelt die Scheibe runter und redet in einem kaum zu bremsenden Redeschwall auf Spanisch auf uns ein. Wir schauen etwas hilflos. Er drückt uns eine Bierdose in die Hand und bedeutet uns, sie zu öffnen – stößt mit uns an – tritt aufs Gas und braust weiter. Danke! – und Salute!

![[ von abload.de]](https://abload.de/img/k-2023-09-2216-53-40-gqeby.jpg)
Die Zeltplatzsuche gestaltet sich heute maximal einfach:
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Und die Aussicht am nächsten Morgen ist auch nicht schlecht.
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Es ist schon bizarr. Es gelingt mir während der ganzen Zeit nicht, die Assoziation mit einer Eisfläche loszuwerden. Immer wieder bin ich überrascht, wie warm das Salz ist. Am nächsten Tag steuern wir die Insel Incahuasi an. Skurril ist auch, dass man völlig das Gefühl für die Entfernung verliert. Dreißig Kilometer radeln wir auf die Insel zu und über mehr als 20 Kilometer haben wir das Gefühl, wir nähern uns kaum. Irgendwie erinnert mich das an den Riesen Turtur bei Jim Knopf.
![[ von abload.de]](https://abload.de/img/k-2023-09-2310-59-02-t0dyw.jpg)
Wir erreichen die Insel gegen 11 Uhr am Vormittag. Ziemlich gleichzeitig mit uns treffen aus der Gegenrichtung noch zwei Reiseradler aus der Schweiz ein. Sie sind kürzlich gestartet und 6 Monate unterwegs Richtung Patagonien. Wir holen uns einen Kaffee und eine Kleinigkeit zu essen, als die nächsten zwei Reiseradlerinnen eintrudeln – diesmal aus Australien. Ihr kennt den Text vielleicht schon: kürzlich gestartet und für 6 Monate unterwegs Richtung Patagonien. Ist ja verrückt – erst treffen wir auf der ganzen Strecke keinen einzigen Radler und hier jetzt gleich 6 innerhalb von 24 Stunden. Muss ein Nadelöhr sein! Wir brechen wieder auf nach Tahua im Norden des Sees. Es rollt super. So gut dass wir uns schon viel zu früh dem Land nähern. Dabei wollten wir doch gern noch eine weitere Nacht auf dem See verbringen! Also biegen wir von der Piste ab und hoppeln über die Salzfläche. Die Idee: auf eine Parallelpiste zu wechseln und dann dort weiter nach Norden zu fahren. Blöd nur, dass die Parallelpiste leider nicht existiert. So wird aus der geplanten kurzen Querung eine ziemlich lange Hoppelei bis wir irgendwann nach ca. 10 km Gehoppel entnervt das Zelt aufbauen.
Auch schön:
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Am nächsten Morgen treffen wir nach wenigen Kilometern wieder auf eine recht gut fahrbare Piste und erreichen wenig später den Ort Tahua. Eigentlich hatten wir geplant, uns hier ordentlich mit Lebensmitteln einzudecken und dann über Pisten weiter zum Salar Coipasa zu fahren, allerdings gelingt uns das nicht wirklich. Nur ein Laden hat geöffnet und dessen Sortiment ist mehr als überschaubar. Bei den anderen Läden macht keiner auf (nun ja, ist auch Sonntagmorgen..). Immerhin können wir noch ein paar Brote erstehen.
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Dafür treffen wir hier im Ort auf Reiseradlerin Nummer 7 – sie ist Italienerin, seit gut 10 Tagen unterwegs und auf dem Weg nach Patagonien. Ach ja, sie hat 6 Monate Zeit.
Wir unterhalten uns eine Weile und entscheiden spontan, unsere Route nochmal etwas anzupassen. Fahren wir lieber erstmal noch weiter Richtung Norden zum Ort Salinas de Garcí Medoza. Dort soll es etwas mehr Einkaufsmöglichkeiten geben so dass wir uns vielleicht doch nicht ausschließlich von Cola und Schokolade ernähren müssen.
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Der Weg führt uns im Bogen um den Vulkan bevor es über mal mehr mal weniger sandige Pisten nach Salinas geht.
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Mich erschöpft die Piste immer noch ziemlich. Ich bin froh, als wir am Nachmittag den Ort erreichen und hock mich erstmal in den Schatten – nicht so richtig fähig, noch irgendeine Entscheidung für den weiteren Tag zu treffen.
![[ von abload.de]](https://abload.de/img/k-2023-09-2415-16-00-9kdnd.jpg)
Bernd erkundet derweil die Möglichkeiten im Ort, kauft ein bisschen ein und findet ein nettes Hostel, in dem schon eine schweizer Radlerfamilie Unterkunft gefunden hat.
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Radler Nummer 8 und 9 (und eigentlich auch 10 und 11) die wir jetzt innerhalb von 3 Tagen getroffen haben. Die beiden sind mit ihren 2 und 4 jährigen Töchtern unterwegs. Tochter 1 fährt mit dem Vater auf einem Hase Pino, Tochter 2 sitzt im Hänger am Rad der Mutter. Wir sind schwer beeindruckt. Und ja, auch die vier sind für 6 Monate Richtung Süden unterwegs. Um Unterschied zu all den anderen haben sie allerdings schon Halbzeit und fahren ausschließlich Asphalt weil alles andere mit der Konstellation kaum machbar wäre. Die Piste bis hier und weiter zum Salar de Uyuni wird mit Mitfahrgelegenheit bzw. Taxi überbrückt.
gleich geht's weiter...