Posted by: Blechroller67
Re: und noch ein Zelt(chen); Kurztrip Steiermark - 11/02/16 08:19 PM
Tag 1:
Mit dem Autowagen in der Früh los, ein Stück nördlich des Chiemsee das Ding parkiert und nach dem Überfall einer Bäckerei mit zugehörigem Café-to-Radl rauf auf den Bock. Peilrichtung süd-ost.

Da gibt es ja lustige Radtourenschilder und denen bin ich dann mal hinterher. Interessant, wo man da so hin geführt wird. So lange die Himmelsrichtung halbwegs passt, ist das ein nettes und unterhaltsames Spielchen Nur sollte man nicht auf einem reinen Rennradl sitzen und selbst mit dem Gravel-Dingens waren so ein oder zwei Passagen eher… nun ja… mit dem MTB wäre es nur fordernd gewesen. Schon seltsam, was da in machen Hirnen noch als Radtourenweg angesehen wird.


Das Wetter war ok; kein immer strahlender Sonnenschein, aber noch angenehm temperiert, leichter Rückenwind und so ein „Grenzwetter“ bei dem es jede Sekunde anfangen könnte, die Himmelspforten zu öffnen und die Sonne weinen zu lassen; aber es bleibt- bis auf kurze Momente- trocken.
Am Waginger-See vorbei und –das ist wohl auch eines der ungeschriebenen Gesetze des Radlns- kaum hat man die touristische Infrastruktur hinter sich, kommt der Gedanke an Kaffee und was zum Beißen. Da kam dann aber erst nix mehr hinsichtlich Erhaltungsnahrung…
Und dann kam Freilassing (mit Nahrungsinfrastruktur) und Salzburg. Hauen wir über diesen kurzen Streckenabschnitt schnell ein Ei:
Ja, man kommt mit dem Radl durch Salzburg.
Ja, es geht auch recht fix.
Nein, schön ist das nicht.
Ich mag der Stadt Unrecht tun, aber ich wollte nur schnell durch und keine schönen Radlwege suchen. Das ging; mehr aber nicht.
Und dann wurde alles wieder gut. Am östlichen Stadtrand von Salzburg einen Buckel hoch und über Hof zum Fuschlsee. Auf größtenteils wirklich guten Radwegen neben der Straße trotz des etwas lebhafteren Verkehrs eine gute Strecke, wenn man voran kommen will.


Ab Fuschlsee ist dann wieder mehr oder weniger Touristenauftrieb und das erneute Verlangen nach Kaffee führt mich in solcherlei Gegend eher zum schnellen Café-to-Radl an die Tankstelle als auf eine Terrasse mit „draußen-gibt’s-nur-Kännchen“. Jeder wie er es mag.
Etwas Gedanken machte ich mir über die Stecke ab dem Wolfgangsee. Ich kenne da nur die motorisiert gut fahrbare Hauptstraße, aber weil „motorisiert-gut-fahrbar“ für einen Radfahrer eher negativ besetzt ist, war ich bespannt wie das werden wird. Und es wurde!

Die Österreicher haben anscheinend zum Thema Fernradlweg einen etwas anderen Zugang. Keine langweiligen asphaltierte ehemaligen Treidelpfade an kanalisierten Flüssen, sondern vom Wolfgangsee bis Bad Ischl und –noch schöner- weiter bis zum Hallstätter See ein bunter Mix aus asphaltierten Feldwegen und feinschotterigen Pfaden, die für ein Rennradl eher weniger, aber für Gravel-Dingens um so mehr spaßig und schnell zu fahren sind. Dazu noch eine wirklich gute Beschilderung und wenige Kreuzungspunkte mit motorisiertem Verkehr. So muss das!



Und dann kommt der Pötschen-Pass. So ein richtiger Alpinpass ist das ja nicht, aber es geht schon einige Kehren bergan. Richtig gute Erinnerungen habe ich an diesen Hügel nicht; bei den winterlichen Motorradfahrten war der Pötschen immer so eine Sache. Es konnte sein, dass man Ende Januar da einfach drüber fährt, aber ich erinnere mich auch noch an eine Fahrt mit 5 Stunden Warterei, weil der Pass erst geräumt werden musste und an eine andere Fahrt, bei der mir kurz vor der Passhöhe ein Tanklaster auf schneebedeckter Fahrbahn quer entgegen rutsche. OK, Schnee und Eis waren jetzt weniger zu erwarten, dafür aber Verkehr.
Kurz vor meiner Abfahrt hatte ich noch in den Tiefen des Internets ein paar Zeilen über die „alte Pötschenstraße“ gefunden. Da könnte man doch wegen des Verkehrs… Leute, wenn ihr mal da seid, nehmt den Verkehr und nicht die alte Pötschenstraße! Das Ding ist fast senkrecht, mit Rüttelpflaster und ohne Aussicht auf den Hallstätter See. Dafür lernt man auf diesem –recht kurzen- Streckstück, dass man sich bei 9-10% Steigung recht gut ausruhen kann, wenn davor oder danach der Zeiger Richtung 20% geht.

Wo es hoch geht, geht es auf der anderen Seite wieder runter. Ein gutes Gesetz des Radlns.
Der Verkehr hielt sich in Grenzen und bald ging es wieder auf kleinste Straßen durch das Tal Richtung Dachstein. Und wenn man dann mal unter der Schiflugschanze am Kulm steht, bekommt man so eine gewisse Ahnung, dass zum Schifliegen etwas mehr notwendig ist, als unterernährt zu sein.


So langsam wurde es mal Zeit, die Sache mit der Übernachtung zu klären. Ich bin kein Freund, anonym nur auf der Basis von irgendwelchen „Zeige-das Paradies-Bildchen“ im Internet ein Hotel zu buchen. Ich möchte eigentlich schon sehen, wo die Hütte steht und ob davor ein Steinbruch ein verfrühtes morgendliches Erwachen androht. Also mal kurz das Tal verlassen und hoch nach Tauplitz. Dort war dann auch gleich ein ansprechendes Hotel gefunden, das Radl in den Schiraum gestellt und ab unter die Dusche. Es waren schöne rd. 175km. So muss Radreisen (in der Weicheivariante) sein!
Noch schnell die Radlklamotten ausgewaschen, in einem Handtuch ausgedrückt und aufgehängt. Ein Sprung in die Plastikhose, die SPD-Radlschuhe an die Haxn geworfen und im Restaurant etwas für den Flüssigkeits-, Eiweiß- und Kohlehydrathaushalt getan.
Mit dem Autowagen in der Früh los, ein Stück nördlich des Chiemsee das Ding parkiert und nach dem Überfall einer Bäckerei mit zugehörigem Café-to-Radl rauf auf den Bock. Peilrichtung süd-ost.

Da gibt es ja lustige Radtourenschilder und denen bin ich dann mal hinterher. Interessant, wo man da so hin geführt wird. So lange die Himmelsrichtung halbwegs passt, ist das ein nettes und unterhaltsames Spielchen Nur sollte man nicht auf einem reinen Rennradl sitzen und selbst mit dem Gravel-Dingens waren so ein oder zwei Passagen eher… nun ja… mit dem MTB wäre es nur fordernd gewesen. Schon seltsam, was da in machen Hirnen noch als Radtourenweg angesehen wird.


Das Wetter war ok; kein immer strahlender Sonnenschein, aber noch angenehm temperiert, leichter Rückenwind und so ein „Grenzwetter“ bei dem es jede Sekunde anfangen könnte, die Himmelspforten zu öffnen und die Sonne weinen zu lassen; aber es bleibt- bis auf kurze Momente- trocken.
Am Waginger-See vorbei und –das ist wohl auch eines der ungeschriebenen Gesetze des Radlns- kaum hat man die touristische Infrastruktur hinter sich, kommt der Gedanke an Kaffee und was zum Beißen. Da kam dann aber erst nix mehr hinsichtlich Erhaltungsnahrung…
Und dann kam Freilassing (mit Nahrungsinfrastruktur) und Salzburg. Hauen wir über diesen kurzen Streckenabschnitt schnell ein Ei:
Ja, man kommt mit dem Radl durch Salzburg.
Ja, es geht auch recht fix.
Nein, schön ist das nicht.
Ich mag der Stadt Unrecht tun, aber ich wollte nur schnell durch und keine schönen Radlwege suchen. Das ging; mehr aber nicht.
Und dann wurde alles wieder gut. Am östlichen Stadtrand von Salzburg einen Buckel hoch und über Hof zum Fuschlsee. Auf größtenteils wirklich guten Radwegen neben der Straße trotz des etwas lebhafteren Verkehrs eine gute Strecke, wenn man voran kommen will.


Ab Fuschlsee ist dann wieder mehr oder weniger Touristenauftrieb und das erneute Verlangen nach Kaffee führt mich in solcherlei Gegend eher zum schnellen Café-to-Radl an die Tankstelle als auf eine Terrasse mit „draußen-gibt’s-nur-Kännchen“. Jeder wie er es mag.
Etwas Gedanken machte ich mir über die Stecke ab dem Wolfgangsee. Ich kenne da nur die motorisiert gut fahrbare Hauptstraße, aber weil „motorisiert-gut-fahrbar“ für einen Radfahrer eher negativ besetzt ist, war ich bespannt wie das werden wird. Und es wurde!

Die Österreicher haben anscheinend zum Thema Fernradlweg einen etwas anderen Zugang. Keine langweiligen asphaltierte ehemaligen Treidelpfade an kanalisierten Flüssen, sondern vom Wolfgangsee bis Bad Ischl und –noch schöner- weiter bis zum Hallstätter See ein bunter Mix aus asphaltierten Feldwegen und feinschotterigen Pfaden, die für ein Rennradl eher weniger, aber für Gravel-Dingens um so mehr spaßig und schnell zu fahren sind. Dazu noch eine wirklich gute Beschilderung und wenige Kreuzungspunkte mit motorisiertem Verkehr. So muss das!



Und dann kommt der Pötschen-Pass. So ein richtiger Alpinpass ist das ja nicht, aber es geht schon einige Kehren bergan. Richtig gute Erinnerungen habe ich an diesen Hügel nicht; bei den winterlichen Motorradfahrten war der Pötschen immer so eine Sache. Es konnte sein, dass man Ende Januar da einfach drüber fährt, aber ich erinnere mich auch noch an eine Fahrt mit 5 Stunden Warterei, weil der Pass erst geräumt werden musste und an eine andere Fahrt, bei der mir kurz vor der Passhöhe ein Tanklaster auf schneebedeckter Fahrbahn quer entgegen rutsche. OK, Schnee und Eis waren jetzt weniger zu erwarten, dafür aber Verkehr.
Kurz vor meiner Abfahrt hatte ich noch in den Tiefen des Internets ein paar Zeilen über die „alte Pötschenstraße“ gefunden. Da könnte man doch wegen des Verkehrs… Leute, wenn ihr mal da seid, nehmt den Verkehr und nicht die alte Pötschenstraße! Das Ding ist fast senkrecht, mit Rüttelpflaster und ohne Aussicht auf den Hallstätter See. Dafür lernt man auf diesem –recht kurzen- Streckstück, dass man sich bei 9-10% Steigung recht gut ausruhen kann, wenn davor oder danach der Zeiger Richtung 20% geht.

Wo es hoch geht, geht es auf der anderen Seite wieder runter. Ein gutes Gesetz des Radlns.
Der Verkehr hielt sich in Grenzen und bald ging es wieder auf kleinste Straßen durch das Tal Richtung Dachstein. Und wenn man dann mal unter der Schiflugschanze am Kulm steht, bekommt man so eine gewisse Ahnung, dass zum Schifliegen etwas mehr notwendig ist, als unterernährt zu sein.


So langsam wurde es mal Zeit, die Sache mit der Übernachtung zu klären. Ich bin kein Freund, anonym nur auf der Basis von irgendwelchen „Zeige-das Paradies-Bildchen“ im Internet ein Hotel zu buchen. Ich möchte eigentlich schon sehen, wo die Hütte steht und ob davor ein Steinbruch ein verfrühtes morgendliches Erwachen androht. Also mal kurz das Tal verlassen und hoch nach Tauplitz. Dort war dann auch gleich ein ansprechendes Hotel gefunden, das Radl in den Schiraum gestellt und ab unter die Dusche. Es waren schöne rd. 175km. So muss Radreisen (in der Weicheivariante) sein!
Noch schnell die Radlklamotten ausgewaschen, in einem Handtuch ausgedrückt und aufgehängt. Ein Sprung in die Plastikhose, die SPD-Radlschuhe an die Haxn geworfen und im Restaurant etwas für den Flüssigkeits-, Eiweiß- und Kohlehydrathaushalt getan.
