Posted by: Britta
Zick-Zack durchs Baltikum 2024 - 07/06/24 01:13 PM
Nach der ziemlich staubigen Südamerika-Tour im letzten Jahr stand uns dieses Jahr der Sinn nach Blümchen, Grün und „easy going“. Da das Baltikum auf unserer Radreisekarte noch fehlte, fiel die Entscheidung schon recht zeitig für eine Frühsommertour von Tallinn nach Klaipeda. Die geplante Strecke war auch recht schnell zusammengeklickt. Start in Tallin, einen Schlenker über die größeren Inseln, dann durch Litauen gen Osten ins Inland. Nachdem wir auf dem Forumstreffen noch die nachdrückliche Empfehlung bekamen, auch Vilnius zu besuchen, wurde das auch noch eingebaut. Und von dort sollte es dann auf direktem Weg zurück zur Küste nach Klaipeda gehen, um von dort mit der Fähre zurückzukehren.
Aus der Erinnerung vielleicht nicht so ganz exakt, aber dies hier ist die ungefähr gefahrene Strecke.
Da mit guter Versorgungslage zu rechnen war, entschieden wir uns für leichtes Gepäck. Bernd wollte endlich seinen Bootzipper ausfahren, mit dem er auf dem Forumstreffen schon über die Waldwege gebolzt war, und ich mein leichtes Gravelrad, von dem ich vor anderthalb Jahren noch sicher war, dass ich sowas überhaupt nicht brauche, und das ich inzwischen allerdings sehr lieben gelernt habe weil es einfach ziemlich viel Spaß macht.
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Anreise: Berlin - Tallinn – 1 Tag, 5 km
Zum Startpunkt in Tallinn geht es mit Airbaltic. Buchung und Check-in sind problemlos und um 13:30 Ortszeit landen wir im sonnigen Tallinn. Gepäckstücke und Räder sind komplett und intakt angekommen – die erste Hürde ist genommen. Wir checken im Hotel ein und schlürfen ein Sommer-Sonne-Urlaubsbier in Kalamaja, einem netten Viertel das uns gewaltig an frühe Prenzlauer Berg Zeiten erinnert. Kombiniert mit einer fortgeschrittenen Verkehrswende. Kaum Autos, breite Radstreifen und viele Radler. Jetzt beim Bericht schreiben stell ich fest, dass wir da kein einziges Foto gemacht haben.
Wir waren offensichtlich so im Relax-Modus dass wir gar nicht dran gedacht haben, das irgendwie bildlich festzuhalten. Natürlich steht auch ein Rundgang durch die Altstadt an, die jetzt Mitte Mai noch vergleichsweise leer ist.
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Und lauschen einer Straßenband Around the Sun , die uns echt gut gefällt.
![[ von up.picr.de]](https://up.picr.de/48340426zu.jpg)
Leider werden die Jungs pünktlich um acht weggeschickt, nachdem die beiden Ordnungshüter erstmal selbst noch ne viertel Stunde zugehört haben. Schade, wir hätten denen noch lange lauschen können.
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Estland – 7 Tage, 684 km
Am ersten Radeltag brauchen wir ein bisschen Zeit um in die Gänge zu kommen. Zu üppig ist das Frühstück und zu träge sind wir. Es ist sicher gegen 11 als wir endlich auf den Rädern sitzen. Wir folgen aus der Stadt raus der Empfehlung von Markus (cyclist), uns küstennah zu halten und besorgen unterwegs noch eine Gaskartusche, - dann sind wir unterwegs.
![[ von up.picr.de]](https://up.picr.de/48340428jk.jpg)
Auch der Hinweis auf den höchsten oder 2. höchsten (???) Wasserfall Estlands kommt von Markus. Das nette Café, das es dort geben soll hat aber leider die besten Zeiten hinter sich und ist wohl schon länger geschlossen.
![[ von up.picr.de]](https://up.picr.de/48340429dw.jpg)
![[ von up.picr.de]](https://up.picr.de/48340430ng.jpg)
Wir finden wenige Kilometer ein kleines Bistro, wo wir für wenig Geld leckeres Essen bekommen. Weiter geht es in Richtung Westen und auf einen Abstecher nach Paldiski wo es noch einige Gebäude aus Sowjet-Zeiten gibt die wir sonst in Estland kaum noch finden. – Ganz im Gegensatz zu – spoiler – Lettland, wo wir in manchen Orten den Eindruck haben, dass die Zeit dort vor 35 Jahren stehen geblieben ist.
![[ von up.picr.de]](https://up.picr.de/48340431vc.jpg)
Das Kloster Padise erreichen wir ziemlich genau um 18:00 – genau da nämlich wird das Museum geschlossen und wir stehen vor verschlossenen Türen.
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![[ von up.picr.de]](https://up.picr.de/48340433ll.jpg)
Macht nichts, wir sind eh nicht so die Museumsgänger und fahren noch ein bisschen weiter. Die Idee ist, noch zur Küste zu fahren und da den Biwakplatz Keibu Lökkekoht (ich liebe diese Sprache!
) anzusteuern.
![[ von up.picr.de]](https://up.picr.de/48340434bl.jpg)
Die restlichen 30 Kilometer rollt es gut und um halb acht erreichen wir den Biwakplatz. Top ausgestattet, allerdings ziemlich „mückig“.
![[ von up.picr.de]](https://up.picr.de/48340437rg.jpg)
Wir bauen wegen der vielen Mücken das Zelt am Rand des Strandes auf. Eine Entscheidung die sich sehr bald als semi-ideal herausstellt. Zwar sind hier weniger Mücken, dafür aber Myriaden an Ameisen, die uns in einer uns völlig unbekannten Manier „anfallen“. In Sekundenschnelle klettern sie, sobald man nur kurz stillsteht, an einem hoch bis zum Haaransatz. Es juckt und kribbelt überall und wir flüchten ziemlich schnell ins Zelt und genießen den Meeresblick durch das Moskitonetz…
![[ von up.picr.de]](https://up.picr.de/48340438rv.jpg)
Unsere erste Nacht im Zelt ist vor allem eins: hell! Obwohl es erst Mitte Mai ist, wird es kaum dunkel in der Nacht. Wir stellen fest, dass unsere Touren in den hohen Norden immer deutlich später im Jahr waren – meist im September. Da war das Thema helle Nächte gar nicht relevant. Umso mehr amüsiert sich Bernd, dass ich unbedingt Stirnlampen einpacken wollte…
Morgens begrüßen uns Ameisen und Mücken in vereinter Nervigkeit und der Aufbruch geht ziemlich zügig über die Bühne. Es geht über Waldwege und kleine Straßen.
![[ von up.picr.de]](https://up.picr.de/48340439ie.jpg)
![[ von up.picr.de]](https://up.picr.de/48340441oy.jpg)
Hier in Estland ist grad alles bunt – es blüht, was blühen kann. Gräser, Wildblumen, Bäume…, was sich in unserem Frühling auf Wochen verteilt, scheint hier innerhalb von wenigen Tagen quasi zu explodieren. Es ist zu schön!
![[ von up.picr.de]](https://up.picr.de/48340442oh.jpg)
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Für’s leibliche Wohl dienen Coop-Läden und die meist in unmittelbarer Nähe befindlichen und umfangreich ausgestatteten Bushaltestellen als bequemer und schattiger Pausenplatz.
![[ von up.picr.de]](https://up.picr.de/48340436xx.jpg)
Den alten Bahnhof in Haapsalu können wir leider nur im Vorbeifahren anschauen, wir möchten gern noch die Fähre um vier Uhr erreichen. Allerdings hab zumindest ich ihn mal auf einer vorherigen Reise besucht und hab den Eindruck, das lässt sich jetzt verschmerzen.
![[ von up.picr.de]](https://up.picr.de/48340445uf.jpg)
![[ von up.picr.de]](https://up.picr.de/48340446cn.jpg)
Auf Hiiumaa angekommen peilen wir den wohl schönsten Zeltplatz der Tour an: den Säärenina Lökkekoht ganz am äußersten sehr windigen Zipfel einer kleinen Halbinsel.
Der Hinweg ist wegen des garstigen Gegenwinds zwar etwas mühsam, lohnt am Ende aber jeden Meter…
![[ von up.picr.de]](https://up.picr.de/48340447pf.jpg)
Ein Traumplatz in windiger und mückenfreier Einsamkeit.
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![[ von up.picr.de]](https://up.picr.de/48340449hi.jpg)
Wir mögen kaum aufbrechen am nächsten Morgen, aber auch die weitere Strecke ist einfach nur schön. Mehr gibt’s dazu eigentlich nicht zu sagen:
![[ von up.picr.de]](https://up.picr.de/48340450tw.jpg)
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Coops werden zu unseren zuverlässigen Versorgungsstationen für die Pausen unterwegs, da jetzt in der Vorsaison die vereinzelten gastronomischen Einrichtungen in den meisten Fällen noch geschlossen sind.
![[ von up.picr.de]](https://up.picr.de/48340455oy.jpg)
![[ von up.picr.de]](https://up.picr.de/48340454zs.jpg)
Tatsächlich hätten wir gut mehr Zeit auf Hiiumaa verbringen können. Sehr gut denkbar, dass wir nochmal herkommen. Am kleinen Fährhafen treffen wir ein Radlerpaar wieder, das mit uns im Hotel in Tallinn übernachtet hatte. Die beiden sind mit sehr guten Mieträdern auf einer organisierten und vorgebuchten Estlandrundreise.
![[ von up.picr.de]](https://up.picr.de/48340456mf.jpg)
Während sie auf Saaremaa ihre gebuchte Unterkunft ansteuern machen wir uns auf den Weg zum nächsten Biwakplatz. Wieder ein Traumplatz, und wieder komplett für uns allein. Die Ausstattung lässt aber vermuten, dass hier ein paar Wochen später deutlich mehr los sein dürfte.
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![[ von up.picr.de]](https://up.picr.de/48340460vh.jpg)
Auch für Saaremaa sind wir von Markus mit reichlich Tipps versorgt worden. Unter anderem empfahl der den Besuch eines Senfverkaufs von zwei Dortmundern, die dort vor einigen Jahren hin ausgewandert sind.
![[ von up.picr.de]](https://up.picr.de/48340461ce.jpg)
Eigentlich hatten wir vor, Saaremaa mittig zu queren, allerdings empfehlen uns die beiden, doch noch die Klippen von Panga anzuschauen und dann weiter der Ringstraße zu folgen.
Gesagt getan, mit ein bisschen Glück hätte das Restaurant in der Nähe der Klippen sogar geöffnet.
Auch hier blüht es allerorten:
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Die Klippen sind – nun ja – recht überschaubar. Das Restaurant in der Nähe hat allerdings tatsächlich geöffnet, der Besucheransturm hält sich aber in Grenzen. Schade, denn es ist ein sehr hübscher Laden mit ausgesprochen frischem und leckerem Essen. Grad erst eröffnet, wir drücken die Daumen für eine gute Saison.
![[ von up.picr.de]](https://up.picr.de/48340464fx.jpg)
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Die Strecke auf der Ringstraße ist dann im weiteren Verlauf hübsch, aber wenig spektakulär.
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Die Versorgung ist aber immer gesichert:
![[ von up.picr.de]](https://up.picr.de/48340468mg.jpg)
Im Süden biegen wir auf Anraten der Senfverkäufer nochmal von der Hauptstraße ab. Es gibt hier eine „Museumsstraße“ die den Zustand der Straßen zu Sowjetzeiten zeigen soll. Es gibt eine Schotterpiste und ein paar nachgebaute Schilder – am schönsten ist aber die Aussicht auf die Küste, an die man hier schön nah rankommt.
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Viel Gegenwind haben den Tag heut ziemlich anstrengend gemacht und ich bin froh, als wir nach 104 km auf den Campingplatz Tehumardi rollen. Hier gibt es alles, das das Herz begehrt: Duschen, Waschmaschine, eine Mücken-freie Küche und viel Platz.
Aus der Erinnerung vielleicht nicht so ganz exakt, aber dies hier ist die ungefähr gefahrene Strecke.
Da mit guter Versorgungslage zu rechnen war, entschieden wir uns für leichtes Gepäck. Bernd wollte endlich seinen Bootzipper ausfahren, mit dem er auf dem Forumstreffen schon über die Waldwege gebolzt war, und ich mein leichtes Gravelrad, von dem ich vor anderthalb Jahren noch sicher war, dass ich sowas überhaupt nicht brauche, und das ich inzwischen allerdings sehr lieben gelernt habe weil es einfach ziemlich viel Spaß macht.
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Anreise: Berlin - Tallinn – 1 Tag, 5 km
Zum Startpunkt in Tallinn geht es mit Airbaltic. Buchung und Check-in sind problemlos und um 13:30 Ortszeit landen wir im sonnigen Tallinn. Gepäckstücke und Räder sind komplett und intakt angekommen – die erste Hürde ist genommen. Wir checken im Hotel ein und schlürfen ein Sommer-Sonne-Urlaubsbier in Kalamaja, einem netten Viertel das uns gewaltig an frühe Prenzlauer Berg Zeiten erinnert. Kombiniert mit einer fortgeschrittenen Verkehrswende. Kaum Autos, breite Radstreifen und viele Radler. Jetzt beim Bericht schreiben stell ich fest, dass wir da kein einziges Foto gemacht haben.

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Und lauschen einer Straßenband Around the Sun , die uns echt gut gefällt.
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Leider werden die Jungs pünktlich um acht weggeschickt, nachdem die beiden Ordnungshüter erstmal selbst noch ne viertel Stunde zugehört haben. Schade, wir hätten denen noch lange lauschen können.

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Estland – 7 Tage, 684 km
Am ersten Radeltag brauchen wir ein bisschen Zeit um in die Gänge zu kommen. Zu üppig ist das Frühstück und zu träge sind wir. Es ist sicher gegen 11 als wir endlich auf den Rädern sitzen. Wir folgen aus der Stadt raus der Empfehlung von Markus (cyclist), uns küstennah zu halten und besorgen unterwegs noch eine Gaskartusche, - dann sind wir unterwegs.
![[ von up.picr.de]](https://up.picr.de/48340428jk.jpg)
Auch der Hinweis auf den höchsten oder 2. höchsten (???) Wasserfall Estlands kommt von Markus. Das nette Café, das es dort geben soll hat aber leider die besten Zeiten hinter sich und ist wohl schon länger geschlossen.
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Wir finden wenige Kilometer ein kleines Bistro, wo wir für wenig Geld leckeres Essen bekommen. Weiter geht es in Richtung Westen und auf einen Abstecher nach Paldiski wo es noch einige Gebäude aus Sowjet-Zeiten gibt die wir sonst in Estland kaum noch finden. – Ganz im Gegensatz zu – spoiler – Lettland, wo wir in manchen Orten den Eindruck haben, dass die Zeit dort vor 35 Jahren stehen geblieben ist.
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Das Kloster Padise erreichen wir ziemlich genau um 18:00 – genau da nämlich wird das Museum geschlossen und wir stehen vor verschlossenen Türen.
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Macht nichts, wir sind eh nicht so die Museumsgänger und fahren noch ein bisschen weiter. Die Idee ist, noch zur Küste zu fahren und da den Biwakplatz Keibu Lökkekoht (ich liebe diese Sprache!

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Die restlichen 30 Kilometer rollt es gut und um halb acht erreichen wir den Biwakplatz. Top ausgestattet, allerdings ziemlich „mückig“.
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Wir bauen wegen der vielen Mücken das Zelt am Rand des Strandes auf. Eine Entscheidung die sich sehr bald als semi-ideal herausstellt. Zwar sind hier weniger Mücken, dafür aber Myriaden an Ameisen, die uns in einer uns völlig unbekannten Manier „anfallen“. In Sekundenschnelle klettern sie, sobald man nur kurz stillsteht, an einem hoch bis zum Haaransatz. Es juckt und kribbelt überall und wir flüchten ziemlich schnell ins Zelt und genießen den Meeresblick durch das Moskitonetz…
![[ von up.picr.de]](https://up.picr.de/48340438rv.jpg)
Unsere erste Nacht im Zelt ist vor allem eins: hell! Obwohl es erst Mitte Mai ist, wird es kaum dunkel in der Nacht. Wir stellen fest, dass unsere Touren in den hohen Norden immer deutlich später im Jahr waren – meist im September. Da war das Thema helle Nächte gar nicht relevant. Umso mehr amüsiert sich Bernd, dass ich unbedingt Stirnlampen einpacken wollte…
Morgens begrüßen uns Ameisen und Mücken in vereinter Nervigkeit und der Aufbruch geht ziemlich zügig über die Bühne. Es geht über Waldwege und kleine Straßen.
![[ von up.picr.de]](https://up.picr.de/48340439ie.jpg)
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Hier in Estland ist grad alles bunt – es blüht, was blühen kann. Gräser, Wildblumen, Bäume…, was sich in unserem Frühling auf Wochen verteilt, scheint hier innerhalb von wenigen Tagen quasi zu explodieren. Es ist zu schön!
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Für’s leibliche Wohl dienen Coop-Läden und die meist in unmittelbarer Nähe befindlichen und umfangreich ausgestatteten Bushaltestellen als bequemer und schattiger Pausenplatz.
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Den alten Bahnhof in Haapsalu können wir leider nur im Vorbeifahren anschauen, wir möchten gern noch die Fähre um vier Uhr erreichen. Allerdings hab zumindest ich ihn mal auf einer vorherigen Reise besucht und hab den Eindruck, das lässt sich jetzt verschmerzen.
![[ von up.picr.de]](https://up.picr.de/48340445uf.jpg)
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Auf Hiiumaa angekommen peilen wir den wohl schönsten Zeltplatz der Tour an: den Säärenina Lökkekoht ganz am äußersten sehr windigen Zipfel einer kleinen Halbinsel.
Der Hinweg ist wegen des garstigen Gegenwinds zwar etwas mühsam, lohnt am Ende aber jeden Meter…
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Ein Traumplatz in windiger und mückenfreier Einsamkeit.
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Wir mögen kaum aufbrechen am nächsten Morgen, aber auch die weitere Strecke ist einfach nur schön. Mehr gibt’s dazu eigentlich nicht zu sagen:
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Coops werden zu unseren zuverlässigen Versorgungsstationen für die Pausen unterwegs, da jetzt in der Vorsaison die vereinzelten gastronomischen Einrichtungen in den meisten Fällen noch geschlossen sind.
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Tatsächlich hätten wir gut mehr Zeit auf Hiiumaa verbringen können. Sehr gut denkbar, dass wir nochmal herkommen. Am kleinen Fährhafen treffen wir ein Radlerpaar wieder, das mit uns im Hotel in Tallinn übernachtet hatte. Die beiden sind mit sehr guten Mieträdern auf einer organisierten und vorgebuchten Estlandrundreise.
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Während sie auf Saaremaa ihre gebuchte Unterkunft ansteuern machen wir uns auf den Weg zum nächsten Biwakplatz. Wieder ein Traumplatz, und wieder komplett für uns allein. Die Ausstattung lässt aber vermuten, dass hier ein paar Wochen später deutlich mehr los sein dürfte.
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Auch für Saaremaa sind wir von Markus mit reichlich Tipps versorgt worden. Unter anderem empfahl der den Besuch eines Senfverkaufs von zwei Dortmundern, die dort vor einigen Jahren hin ausgewandert sind.
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Eigentlich hatten wir vor, Saaremaa mittig zu queren, allerdings empfehlen uns die beiden, doch noch die Klippen von Panga anzuschauen und dann weiter der Ringstraße zu folgen.
Gesagt getan, mit ein bisschen Glück hätte das Restaurant in der Nähe der Klippen sogar geöffnet.
Auch hier blüht es allerorten:
![[ von up.picr.de]](https://up.picr.de/48340463wg.jpg)
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Die Klippen sind – nun ja – recht überschaubar. Das Restaurant in der Nähe hat allerdings tatsächlich geöffnet, der Besucheransturm hält sich aber in Grenzen. Schade, denn es ist ein sehr hübscher Laden mit ausgesprochen frischem und leckerem Essen. Grad erst eröffnet, wir drücken die Daumen für eine gute Saison.
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Die Strecke auf der Ringstraße ist dann im weiteren Verlauf hübsch, aber wenig spektakulär.
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Die Versorgung ist aber immer gesichert:
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Im Süden biegen wir auf Anraten der Senfverkäufer nochmal von der Hauptstraße ab. Es gibt hier eine „Museumsstraße“ die den Zustand der Straßen zu Sowjetzeiten zeigen soll. Es gibt eine Schotterpiste und ein paar nachgebaute Schilder – am schönsten ist aber die Aussicht auf die Küste, an die man hier schön nah rankommt.
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Viel Gegenwind haben den Tag heut ziemlich anstrengend gemacht und ich bin froh, als wir nach 104 km auf den Campingplatz Tehumardi rollen. Hier gibt es alles, das das Herz begehrt: Duschen, Waschmaschine, eine Mücken-freie Küche und viel Platz.
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