Re: Welches Antibiotikum für unterwegs?

Posted by: Margit

Re: Welches Antibiotikum für unterwegs? - 11/17/13 07:23 PM

Danke Thoralf für Deine ausführliche Antwort. Bemühe mich, auch etwas ausführlich zu antworten, weil ich denke, dass mein Erlebnis evtl. für andere Radler interessant sein könnte. Scheinbar ist ein Radlerkörper nicht so sensibel und empfindlich.

Also, ich ging zum Arzt und sagte, dass ich mich schlapp fühle und überhaupt nicht verstehe, dass ich nach ca. 10 km radeln absteigen und einige Minuten sitzen muss. Die Ärztin meinte, sie kann nicht einmal 10 km radeln, was ich eigentlich will. Nach einem „Aufklärungsgespräch“ hat sie dann doch EKG gemacht, welches normale Werte hatte und meinte, manchmal hat man einen kleinen Infekt, wann es mir in einer Woche nicht besser ginge, soll ich wieder kommen.

Eine Woche später bin ich wieder zum Arzt zur Blutabnahme. Mein CRP-Wert war bei 98,7 mg/l, dieser Wert sagte mir bis dato absolut nichts, normal ist bis 5 mg/l und weist auf eine Entzündung im Körper hin. Ich bekam eine Überweisung ins Krankenhaus und sollte die Blutwerte mitnehmen. Ging ich halt ins Klinikum Großhadern, weil dieses am nächsten ist. Über große Schmerzen konnte ich nicht klagen, aber weil der CRP so hoch war wurde eine CT gemacht und dann bekam ich gleich ein Bettchen auf Station. Von Donnerstag bis Montag wurde ich künstlich ernährt und bekam zusätzlich täglich 7-15-23 Uhr 2-1-2 Fläschchen Antibiotika in die Vene. Montag (also nach 4 Tagen) lehnte ich weitere Ernährung über Vene ab, da die brennenden Schmerzen von diesem Zeug langsam ins unerträgliche gingen. Daraufhin erhielt ich einen 1,8 Liter Beutel mit sahnig aussehender Flüssigkeit, die angeblich nicht so brennen sollte. Das brannte aber genauso und ich lies das Zeug um 15 Uhr, als die nächste Antibiotika-Infusion angeschlossen wurde abnehmen. Der CRP-Wert war besser und ich wurde am Mittwoch entlassen.

Donnerstag verschrieb mir dann die Hausärztin die ZWEI Antibiotika, welche ich gemäß Entlassungsbericht der Klinik noch drei Tage nahm. Habe meiner Hausärztin schon gesagt, dass ich stinksauer auf sie bin und ich nicht zum Zeitvertreib in ihre Praxis käme. Nächstes Mal will sie dann SOFORT den CRP-Wert testen, aber da ich mich ja nur schlapp fühlte und sonst über nichts klagte dachte sie erst mal ein einen kleinen Infekt, der wahrscheinlich von selbst wieder weg geht. Sie meinte, weil ich so viel radle ist mein Körper auch nicht so schwach. Die Ärzte der Notaufnahme des Klinikum Großhadern meinten übrigens auch, dass ich für den hohen CRP-Wert recht frisch und munter wäre, hatte ja echt noch überlegt mit dem Rad ins Klinikum zu fahren.

Morgen gehe ich jedenfalls erst mal in die Apotheke und frage nach einem Mittel gegen den Bittergeschmack und Trockenheit im Mund – obwohl es schon deutlich besser geworden ist. Dann werde ich mal wieder Radfahren probieren. Sollten mich die 8 km (hin und zurück) in meine Lieblingspizzeria nicht fix und fertig machen – aber ich muss mal wieder was Anständiges essen - versuche ich dann am Nachmittag noch 12 km (hin und zurück) in die Konditorei zu radeln. Mit Wasser verdünnter Kaffee geht schon und Käsesahnetorte wird meiner Psyche sicherlich gut bekommen.

Sollte wer Erfahrung mit Antibiotikum haben und genau wissen bei welchen Beschwerden welches Mittel in welcher Dosierung (mg) wieviele Tage einzunehmen sind, so stimme ich einer Mitnahme von Antibiotikum auf Radreise zu. Würde aber unbedingt die nächste Möglichkeit zu einem Arztgespräch wahrnehmen.

Wünsche Euch allen stets schöne Radtouren ohne jegliche gesundheitlichen Beschwerden. Wie sagt man so schön, der Gesunde hat viele Wünsche, der Kranke hat nur einen Wunsch.