Posted by: veloträumer
Re: Erste Hilfe Set (First Aid Kid) - Inhalt? - 09/17/13 03:22 PM
Die Argumentation scheint mir auch ein wenig aneinander vorbei zu laufen. Aus der seiner Sicht hat JohnnyW insofern recht, das schwere Schäden, die ich eh nicht behandeln kann, eine andere Nothilfe besteht als für einen Schnitt in den Finger. Der Kilmanjaro ist auch besser für Notrettung ausgerüstet als ein einsames Pyrenäental - Exkursionen sind offiziell ja nur mit Führung zugelassen und für die ganzen Touristenmassen stehen ja quasi jederzeit Rettungshubschrauber etc. bereit, weil da immer wieder Leute umkippen. Das ist dann ein Äpfel-Birne-Vergleich wieder.
Bin ich am Verbluten oder sontwas, bekomme ich überall und jederzeit eine ärztliche Notversorgung - sicherlich nicht immer gleich gut und gleich schnell. Will ich aber nur eben mal ein Pflaster oder einen Hustensaft, muss man schon mal ein paar Tage warten, wenn Wochenende ist, die Gegend dünn besiedelt ist und man keine besonderen Umwege machen möchte (z.B. schnellst möglich Richtung größerer Stadt sich bewegen, wo es vielleicht Apotheken mit Notdienst gibt). Dann ist es aber auch kein Notfall. Ich würde jetzt wegen einer Lappalie auch keinen Gastgeber verrückt machen. Wenn mir gerade aber mein Arm abfällt, weil ich mit der Machete die Wassermelone nicht getroffen habe, würde ich natürlich versuchen schreiend jemand wach zu rütteln, der dann irgendwie Hilfe organisieren kann. Verbinden kann ich selbst nix mehr.
Insofern sehe ich Erste-Hilfe-Sachen eher als pragmatische Hilfe für kleine Unfälle an, nicht für den großen Schlag. 50 Gramm Pfalster oder Mullbinde sind ja keine Affäre, ansonsten aber kann man ja gar nicht richtig vorsorgen, sondern ist auf die externe Hilfe angewiesen. Die Salben-Sachen sind meist keine Notfälle, sondern Wundpflege. Wenn man da Erfahrung hat, nimmt man das mit, was häufig gebraucht wird. Deswegen hat JohnnW auch wiederum recht, dass das große Aufheben um Medikamente & Co ein überflüssig ist - es spricht aber nichts dagegen, die eine oder andere Sache aus Erfahrung mitzunehmen. Ich schrieb ja bereits, dass ich auch sehr wenig mitnehme, aber nicht nichts.
Die Sache ändert sich nochmal für Kranke, die auf Reise sind, man denke etwa an Diabetes usw. Je nach Alter und Zustand (z.B. Herzinfarkt-gefährdet) wird man auch die Reiseziele und Unterkünfte anders auswählen als ein wilder Zwanziger. Moderne Elektronik ersetzt zudem manche Vorsorgemaßnahme, da Notdienste schneller gerufen werden können. Man sollte daraus aber keinen falschen Schlussfolgerungen ziehen, wie es offenbar immer mehr leichtsinnige Bergsteiger etc. tun. Gefahren klein zu reden ist auch asozial gegenüber dem gesamten Rettungswesen und der Gesellschaft, die es zuweilen mitbezahlt. Man sollte sich dabei auch darüber im Klaren sein, dass es sehr unterschiedliche Notdienstzeiten gibt - und die können auch lebensentscheidend sein. Insofern sehe ich in JohnnyW's Aussagen auch wieder eine gewisse Leichtfertigkeit, die nicht ganz die Realität in verschiedenen Welten wiedergibt. Ich könnte dazu auch über eine Unfallgeschichte aus Montenegro berichten - lasse ich mal weg. Ihr wollt ja noch was anders lesen.
Bin ich am Verbluten oder sontwas, bekomme ich überall und jederzeit eine ärztliche Notversorgung - sicherlich nicht immer gleich gut und gleich schnell. Will ich aber nur eben mal ein Pflaster oder einen Hustensaft, muss man schon mal ein paar Tage warten, wenn Wochenende ist, die Gegend dünn besiedelt ist und man keine besonderen Umwege machen möchte (z.B. schnellst möglich Richtung größerer Stadt sich bewegen, wo es vielleicht Apotheken mit Notdienst gibt). Dann ist es aber auch kein Notfall. Ich würde jetzt wegen einer Lappalie auch keinen Gastgeber verrückt machen. Wenn mir gerade aber mein Arm abfällt, weil ich mit der Machete die Wassermelone nicht getroffen habe, würde ich natürlich versuchen schreiend jemand wach zu rütteln, der dann irgendwie Hilfe organisieren kann. Verbinden kann ich selbst nix mehr.
Insofern sehe ich Erste-Hilfe-Sachen eher als pragmatische Hilfe für kleine Unfälle an, nicht für den großen Schlag. 50 Gramm Pfalster oder Mullbinde sind ja keine Affäre, ansonsten aber kann man ja gar nicht richtig vorsorgen, sondern ist auf die externe Hilfe angewiesen. Die Salben-Sachen sind meist keine Notfälle, sondern Wundpflege. Wenn man da Erfahrung hat, nimmt man das mit, was häufig gebraucht wird. Deswegen hat JohnnW auch wiederum recht, dass das große Aufheben um Medikamente & Co ein überflüssig ist - es spricht aber nichts dagegen, die eine oder andere Sache aus Erfahrung mitzunehmen. Ich schrieb ja bereits, dass ich auch sehr wenig mitnehme, aber nicht nichts.
Die Sache ändert sich nochmal für Kranke, die auf Reise sind, man denke etwa an Diabetes usw. Je nach Alter und Zustand (z.B. Herzinfarkt-gefährdet) wird man auch die Reiseziele und Unterkünfte anders auswählen als ein wilder Zwanziger. Moderne Elektronik ersetzt zudem manche Vorsorgemaßnahme, da Notdienste schneller gerufen werden können. Man sollte daraus aber keinen falschen Schlussfolgerungen ziehen, wie es offenbar immer mehr leichtsinnige Bergsteiger etc. tun. Gefahren klein zu reden ist auch asozial gegenüber dem gesamten Rettungswesen und der Gesellschaft, die es zuweilen mitbezahlt. Man sollte sich dabei auch darüber im Klaren sein, dass es sehr unterschiedliche Notdienstzeiten gibt - und die können auch lebensentscheidend sein. Insofern sehe ich in JohnnyW's Aussagen auch wieder eine gewisse Leichtfertigkeit, die nicht ganz die Realität in verschiedenen Welten wiedergibt. Ich könnte dazu auch über eine Unfallgeschichte aus Montenegro berichten - lasse ich mal weg. Ihr wollt ja noch was anders lesen.
