Re: Nahrungsergänzungsmittel???

Posted by: :-)

Re: Nahrungsergänzungsmittel??? - 02/23/12 07:36 PM

In Antwort auf: windundwetter

Stattdessen quält uns die immer weiter gehende Überbevölkerung der Erde. Und das kontinuierlich anwachsende Lebensalter hier im sonnenarmen büro- und couchverseuchten Westen.

Wie geht das zusammen?


Hallo,

sorry, aber dieses Argument ist reine Polemik und entkräftet sich selbst.
Das quälende Bevölkerungswachstum findet überwiegend in Ländern statt in denen die Menschen definitiv unter Mangel in vielerlei Form leiden und das führt dort auch zu einer wenig erstrebenswerten Lebenserwartung. Keiner sagt, dass man es ohne Nahrungsergänzungsmittel nicht ins Zeugungsfähige Alter schafft.

Das ständig anwachsende Lebensalter in unsereren Breiten ist zum einen auf eine mittlerweile stark reduzierte Kindersterblichkeit zurückzuführen, dass hat durchaus Auswirkung auf die Statistik, und zum anderen mit medizinischen Möglichkeiten die gerade in den letzen Jahren entwickelt wurden. Damit können Menschen mit Krankheiten oder Verletzungen weiterleben die noch vor 100 oder 50 Jahren schlicht nicht mehr lebensfähig gewesen wären. Abgesehen davon gibt es in unserer Gegend die Möglichkeit für jeden, der ein gewisses Minnimum an Wissen und Geld hat sich halbwegs Gesund zu ernähren.

Deiner übrigen Argumentation kann ich wieder folgen.

Es ist vermutlich besser wenn man sich so geschickt aus dem gigantischen und immer verfügbaren Angebot der Lebensmittel ernährt, dass man in allen Bereichen ständig optimal eingestellt ist. Das schafft man aber nur wenn man über enormes Wissen in dem Bereich verfügt (Wissen, dass im übrigen einer immer kürzer werdenden Halbwertszeit unterliegt), sich quasi rund um die Uhr mit seiner Ernährung beschäftigt und das nötige Kleingeld hat um ständig seine Blutwerte (und zwar weit mehr als dieses in Wahrheit sehr beschränkte große Blutbild) messen zu lassen.

Auf der anderen Seite sollten die Nahrungsergänzungsmittel auch wirklich nur eingesetzt werden um einen vorhandenen Mangel auszugleichen. Sprich als Medikament bei einem nachgewiesenen oder evidenten Mangel in einer sinnvollen Dosierung und unter Berücksichtigung der möglichen Nebenwirkungen und Unverträglichkeiten mit anderen Medikamenten. Es ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit für fast alle Menschen sinnlos bis kontraproduktiv sich pauschal und regelmäßig mit Vit. C, Magnesium, Calcium usw. zu versorgen. Wer solche Mittel unter der ungewohnten und hohen Belastung einer sportlichen Radtour nutzt um dem erhöhten Verbrauch und den veränderten Bedingungen Rechnung zu tragen wird damit - mit ähnlicher Wahrscheinlichkeit - zumindest keinen Schaden anrichten.

Hab ich früher auf meinen Radtouren so gemacht um z.B. nächtlichen Beinkrämpfen im Schlafsack vorzubeugen. Heute halte ich meine sportliche Leistung auf Tour einfach in einem, für mich gewohnten Bereich. Keine Überbeanspruchung -> kein ungewöhnlicher Bedarf an wasauchimmer.

Letzten Endes ist es - egal ob mit oder ohne Nahrungsergänzungsmittel - unmöglich sich wirklich richtig zu ernähren. Schon wegen der Halbwertszeit des Wissen. Was Heute richtig ist, ist Morgen genauso falsch und überholt wie Heute vieles falsch ist was gestern noch der Weisheit letzter Schluss gewesen ist.

Mit einer möglichst vielseitigen und abwechslungsreichen Ernährung macht man schon mal ziemlich wenig falsch. Unter extremen und ungewohnten Bedingungen (Kälte, Hitze, sportliche Höchstleistung, Krankheit) kann man auf seinen Körper hören oder den Rat eines in solchen Dingen erfahrenen. Pauschale und Allgemeingültige Angaben zum Einsatz von Nahrungsergänzungsmitteln sind kaum Möglich, es kommt auf die Situation, den Menschen, die Dosierung und die Qualität der Mittel an.


Wenn mein Körper auf Tour nach Schokolade schreit, dann kriegt er welche.

Gruß
Jörg