Posted by: Anonymous
Re: der Zuckerwahnsinn - 04/15/11 11:29 AM
In Antwort auf: Tandemfahren
Über den Sinn und Unsinn von ernährungswissenschaftlichen Studien gab es gestern in der SZ einen super Artikel von Werner Bartens: http://www.sueddeutsche.de/wissen/nahrung-als-heilmittel-falsche-fruechtchen-1.1085049
Zucker ist kein komplexes Nahrungsmittel wie eine Erdbeere oder ein Obst (welches aus hunderten, tausenden chemischen Verbindungen besteht), sondern es ist eine einzelne chemische Verbindung. Diese ist bei jedem Menschen (ausser er hat eine sehr seltene Magen-Darm-Erkrankung) extrem schnell und leicht verdaulich.
Diese chemische Verbindung stellt extrem viel Energie bereit, sie ist süß und wirkt aufs Belohnungszentrum, also als Suchtmittel.
Der Konsum dieser Substanz ist definitiv viel zu hoch. Gleichzeitig hat ein Großteil der Bevölkerung mit massivem Übergewicht zu kämpfen.
Nicht das kleine Bäuchlein, oder das bißchen Altersspeck, der wirklich gesund sein kann (als Reserve bei Erkrankungen), nicht etwas molligere Figur wie Rubens-Damen, sondern richtig Fettsucht.
Natürlich kann man jetzt relativierendere Reden führen: die Menschen sind unterschiedlich, und nichts genaues weiß man nicht. Aber das ist von meiner Warte her einfach Quark. Die Situation ist offensichtlich:
Zuviel Energie in der Nahrung, zuwenig Muskelmasse und zuwenig Bewegung. Fettsucht ist Volkskrankheit und nicht harmlos wie ein kleines Bäuchlein.
So zu tun als hätte übermäßiger Zuckerkonsum nichts mit diesem riesen Problem zu tun, ist dann doch reichlich naiv.
Jetzt dürft ihr mich wieder steinigen weil ich keine anderen Meinungen gelten lasse, aber das kann ich nunmal nicht, wenn hier mittlerweile sogar der Zusammenhang "übermäßiger Zuckerkonsum"-"Fettsuch als Volkskrankheit" relativiert wird.