Re: Trainingsintensität

Posted by: Jürgen B.

Re: Trainingsintensität - 10/28/03 03:29 PM

Zitat:
Hallo Jürgen,

das Problem ist aber trotzdem, daß man nur bei einem relativ niedrigen Puls seine Fettverbrennung in Gang setzt und das willst du ja. Bei einem relativ hohen Puls verbrauchst du deine Glucose- bzw. später deine Glycogenspeiche im Blut, was dann bedeutet, daß du deine Fettreserven nicht für die Energiebereitstellung benutzt.
Es gibt natürlich eine Möglichkeit den Maximalpuls zu ermitteln, aber das nicht nicht ganz "ohne" und so kann man am besten auf die Formel 220-Lebensalter zurückgreifen und dann kann du deine optimalen Trainingplus ausrechnen. Je nachdem was für ein Trainingsziel du hast: Ausdauer, Koordination etc.
Natürlich bringt so eine sportliche Betätigung mit dem Ziel abzunehmen auch nur etwas, wenn du gleichzeitig deine Ernährung umstellst. D. h. wenig Fett, und wenn dann eines mit ungesättigten Fettsäuren, wenig Zucker und gute Kohlenhydrate, spricht Vollkornbrot, Vollkornnudeln, usw., und viel Obst und Gemüse. Dann klappt´s auch bestimmt.
Ob dein Ziel zwei Kilo in der Woche abzunehmen so gut ist, ist dann noch die andere Frage. Langsamer ist auf jeden Fall besser, weil dich dann der Jo-Jo-Effekt nicht so eiskalt erwischt. Gruß
Katharina


Hallo Katharina,

genau das habe ich befürchtet....

Das Thema Fettverbrennung und die Gerüchte, die darum ranken.
Der Mensch kann eines mit einer wahnsinnigen Präzision: Kalorien zählen.
Nimmt man mehr auf, als mann verbraucht, wird man fetter.
Nimmt man weniger auf, wird man dünner.
PUNKT

Ich habe schon in meinem Ursprungsbeitrag die Mär der Fettverbrennung angesprochen. Auch wenn es in jeder zweiten Zeitschrift zu lesen ist, nimmt man nicht schneller ab, wenn man nur in der "Fettverbrennungszone" trainiert.
NUR der prozentuale Anteil der Fettverbrennung ist in dieser Zone sehr hoch, nicht der Gesamtenergieverbrauch.

Beispiel mit erfunden Zahlen.
a: Puls 120 70% Fettverbrennung 400Kcal/h
b: Puls 180 10% Fettverbrennung 1100Kcal/h

Es ist ein ziemlich unumstößlicher Fakt, daß ca. 7000KCal einem Kg Fett entsprechen. Verbraucht man 7000KCal mehr als man sich zuführt, so wird man 1Kg leichter, wobei es völlig egal ist, ob man dafür 6h bei Puls 180 oder 17h bei Puls 120 benötigt.

Natürlich ist die Prozedur bei Puls 120 für den Körper, die Gelenke usw. schonender, aber das ist hier nicht das Thema, oder ? Klar trainiert man auch nicht seine Grundlagenausdauer, wenn man immer an der oberen Grenze operiert. Ich will hiermit keinesfalls behaupten, daß ein (dauerndes)Training in diesem Bereich sinnvoll oder dem Körper zuträglich ist!

Die Sache mit dem Maximalpuls ist auch so etwas zweischneidig...
So habe ich z.B. im Kajak einen Maximalpuls von 192, beim Skaten sind es 198 aber bein Radfahren sind gerade mal 185. (Übrigens bin ich 41 Jahre, was zeigt, daß die 220-Lebensalter-Formal nur für den Durchschnitt der Bevölkerung stimmt,, aber nicht für jedes Individuum)

Mit Deinen Ernährungsempfehlungen hast Du absolut Recht! Hier muß und werde ich langsam, aber sicher eine Änderung herbeiführen.

Ich denke, daß der JOJO-Effekt zum größten Teil daraus resultiert, daß man dem Körper die Nahrung verweigert, was in ihm Mechanismen auslöst, die nach der "Verknappung" zu "besserer" Vorratshaltung also mehr Speck führen. Daher glaube ich, daß durch Sport verlorene Kilos in dieser Beziehung unkritischer sind.



BITTE, BITTE fühle Dich nicht angegriffen!

Bitte entschuldige die "lauten" Worte. ( Die Fettverbrennungsgeschicht ist für mich ein Reizthema)

Viele Grüße

Jürgen

der leider mit dem Rauchen auch einen großen Teil seiner sportlichen Tätigkeiten aufgegeben und deswegen verfettet ist