Re: Krankenversicherung bei langen Radtouren

Posted by: macrusher

Re: Krankenversicherung bei langen Radtouren - 12/09/09 03:19 PM

In Antwort auf: silkroad
Zitat:
Du übersiehst eine Kleinigkeit: Du bist in AT pflichtversichert und kannst das sicherlich nachweisen


Muss das für Reisende richtigstellen:
In AT bist du leider nur pflichtversichert wenn du anwesend bist, sprich entweder angestellt oder arbeitslos. Bei Arbeitslosigkeit darfst du aber nicht ins Ausland reisen, für diese Zeit muss man sich abmelden, ist man auch nicht versichert und bekommt auch kein Arbeitslosengeld. Etwas dazwischen gibt es nicht, musst du dich selbstversichern – habe ca € 180/Monat (!!!!!) Krankenversicherung nur zuhause bezahlt, das waren in 16 Monaten knappe € 2800…. Nur dass wenn was wäre und ich nachhause geflogen werden würde auch versichert bin – Österreichische Krankenhäuser gehören sicher nicht zu den billigsten. Das wird nach deinem letzten Gehalt bemessen, es hätte bei mir auch noch teurer werden können…
Extra Rückholversicherung hat mich nochmals € 600 gekostet, von den ca. € 10000 die ich gebraucht ist sozusagen schon ein Drittel nur für Versicherungen draufgegangen, was eigentlich pervers ist.
Es gebe die Möglichkeit sich bei einer Firma zu einem Minimalgehalt anstellen zu lassen, wollte ich dann aber nicht, man weiss ja nie.
Kenne auch Leute die alle Unterlagen unterschrieben fix und fertig zuhause liegen haben und im Notfall dann eben noch kurzfristig von Verwandten/Freunden abgeschickt werden würden…ist mir auch zu unsicher.

Lg
Christian


Hallo Christian,

das mit der Pflichtversicherung in AT bezog ich auf die momentane, pflichtversicherte Berufstätigkweit von Henning (HvS).

Das was du schilderst ist im Wesentlichen in Deutschland auch so. Nur haben wir in Deutschland seit April 2006 allgemeine Versicherungspflicht, sofern man als Deutscher in Deutschland bzw. in Europa wohnhaft gemeldet ist. Wenn man keiner Arbeit nachgeht, also weder Arbeitnehmer noch selbstständig ist, kommt man theoretisch erstmal ums krankenversichern rum. Spätestens wenn man wieder erwerbstätig wird wird auch die GKV zwangsläufig auf dich aufmerksam. Die Krankenversicherungspflicht besteht aber, darum muß man im Zweifelsfall rückwirkend Beiträge nachzahlen, sobald man "aufgeflogen" ist. Wenn man kein Einkommen hat, muß man momentan in der gesetzlichen KV ca. 140€ im Monat bezahlen. Ich weiß wovon ich rede, weil ich das gerade mitmache. Dabei interessiert es niemand (weder Arbeitsamt noch Versicherung noch sonst wen), ob ich ein Einkommen habe, oder wie schwer es ist nen Job zu finden. Ohne Einkommen wird ein Mindesteinkommen von 800€ als Bemessungsgrundlage voraus angesetzt. Wie gesagt, ob man dieses Einkommen hat oder nicht interessiert niemand. Darum würde ich als Deutscher es in Zukunft so machen, daß ich mich nicht versichere und mich ohne festen Wohnsitz ins Ausland abmelde wenn ich weg bin (was ja dann auch den Tatsachen entspricht), und sollte ich schwerkrank wieder heim kommen, dann greift die Pflichtversicherung. Das könnte man jetzt zwar als asoziales Verhalten auslegen, aber so ist (interpretiere ich) das Gesetz, ich hab's aber nicht gemacht. Meiner Meinung braucht man außerhalb von Europa eigentlich nur ne Rücktransportversicherung, und ne temporäre Reiseversicherung wenn man Länder mit hohen Behandlungskosten bereist.

So, jetzt warte ich nur noch auf die Sozialneider! grins