Nackenschmerzen nach Radtour!

Hallo,


Anfangs hatte ich grosse Probleme mit dem Sattel und einschlafenden Händen, doch das habe ich in den Griff bekommen,
jetzt habe nach so ziemlich jeder längeren Radtour in den letzten 3 Wochen Nackenschmerzen.
Habe schon die Position auf dem Rad verändert, alles vergebens.
Ich war bei meinem Radhändler, habe mich Internet erkundigt, doch alles ohne Erfolg.
Ich hoffe jemand kann mir weiterhelfen, ich möchte das Radfahren auf keinenfall aufgeben, doch die Schmerzen veringern mir den Spass deutlich.


Grüsse ts

lass doch mal ein seitliches bild von dir auf dem rad machen und stell das ein.
dann kann man evtl. sogar sinnvolle hinweise geben.

job

Um Dein Problem beurteilen und Dir eine vernünftige Antwort geben zu können, wäre es hilfreich, noch einige Details zu erfahren. Was verstehst Du unter einer "längeren" Radtour? Wie regelmäßig fährst Du Rad?

Gruß netbelbo

Hallo ts,
das kommt mir sehr bekannt vor. Selbst nach der täglichen Tour zur Arbeit (9 km) hatte ich Nackenbeschwerden. Ich habe mir immer wieder bewust machen müssen, die Schultern entspannt zu halten. Bei sch... Wetter ziehe ich oft die Schultern hoch.
Bei der Krankengymnastik wurden mir Dehnübungen gezeigt und die haben dann tatsächlich geholfen. Jetzt mache ich die Übungen regelmäßig und habe keine Probleme mehr. Aber bevor du mit einigen Verrenkungen anfängst solltest du schon einen Orthopäden oder einen Therapeut aufsuchen.

Schöne Grüße aus dem Münsterland
Frank

Wie wärs mit einer passenden Fahrradgeometrie?

liegerad?

job

Hola! Darf man fragen wie? Ich hab derzeit nämlich auch so ein Problemchen und komme mit dem Lenker (noch?) nicht wirklich dauerhaft klar. Die ganze Hand schläft zwar nicht ein, aber einzelne Finger, interessanterweise ist meist der rechte Zeigefinger mit deutlichen Taubheitsproblemen dabei. (Ja, der hört schlecht.)
Habe derzeit witzigerweise auch eine elende Nackenverspannung, von dieser Art die zweite, nur diesmal zur anderen Seite. Schätze aber es kommt eher von einer anderen Fehlhaltung, als einer Fahrhaltung auf dem RR.

Die Sache mit den einschlafenden Zeigefinger liegt meist am falschen Lenker. An geraden Lenkern wird Dein Handgelenk überstreckt und somit der Karpaltunnel eingeengt. Ich denke mal, dass Du das mit einem mit 14° oder 16° nach hinten gebogenem Lenker in den Griff bekommen hast? Welchen hast Du denn da genommen. Würde mich mal interessieren.
Wenn Du Nackenschmerzen hast könnte das daran liegen, dass Du zuviel Gewicht auf den Lenker bringst, Vielleicht auch Lenker zu breit oder zu schmal?
Was hattest Du denn für Probleme mit dem Sattel und wie hast Du das gelöst?

Hallo, deine Nackenschmerzen entstehen, wie du schon richtig erkannt hast, warscheinlich durch eine falsche Sitz- o. Haltungsposition. Ich würde den Lenker (schmaler) mal austauschen. Ich hatte anfangs die gleichen Probleme bei Rennrad (Unterlenkerhaltung). Nach ca. 600 Km hatte sich das Thema aber erledigt.
Gruß Alfri

Ich denke mal, das sind Anpassungsprobleme der Muskulatur. Durch Entspannungsübungen nach dem Radfahren und durch Dehnübungen für die Schulter- und Nackenmuskulatur solltest Du die Sache schnell in den Griff bekommen. Die entsprechenden Übungen kann ich Dir hier verbal schlecht beschreiben. Laß Dir im Zweifelsfall mal ein paar Übungen von professioneller Seite zeigen (Physiotherapie, Fitnessstudio etc.). Eine Massage des Nackengürtels ist auch sehr hilfreich. Laß Dich von deiner Frau/Freundin ordentlich durchkneten.
Gruß
Jörn

Normalerweise gehe ich jede Woche in die Schwimmhalle (jetzt leider geschlossen). Da gibts Strahlduschen zu jeder vollen und halben Stunde und ich gönne mir eine Unterwasser-Rückenmassage

Den einzigen Beitrag, den du selbst eígenverantwortlich beisteuern kannst, ist, die Nackenmuskulatur zu stärken - nicht kraft- sondern ausdauerorientiert (dazu gibt es genügend Tipps und Infos im Netz, suche auch mal auf US-Seiten) und die Sitzposition zu verändern (verstellbarer Vorbau).

Selbstverständlich solltest du bei einem Facharzt deine Wirbelsäule checken lassen. Wenn es nicht gerade erhebliche Defekte sind, kannst du üblichen Verschleißerscheinungen u.ä. mit einem gezielten Muskulaturaufbau entgegen wirken.

Dehnen ist immer nur eine ergänzende Maßnahme.

MfG
Juergen

Hallo,

ich hatte auch einige Zeit (nich lange aber lange genug) Nackenschmerzen.

Bei mir lag es daran, das der Lenker zu tief war und ich den Kopf zu weit zurücklegen musste, um den Verkehr/Landschaft zu betrachten.

Jetzt habe ich nurnoch 14cm Überhöhung und wenige Probleme mit Nackenschmerzen.


LG Lukas

Hallo,

Vielen Dank für alle Tips und Vorschläge.
Ich habe den Sq-lab 316 Lenker, wie schon gesagt ist das Thema mit den einschlafenden Händen damit gelöst worden. Die probleme mit den Nackenschmerzen hatte ich früher schonmal, aber nicht in dieser Stärke.
Dehnübungen habe ich noch nie gemacht, ich werde wohl damit anfangen und hoffe es besserst sich.
Ich wollte bis jetzt noch keinen Arzt aufsuchen und erst hier mal fragen,doch nach den ganzen ähnlichen Meinungen hier, lässt es sich wohl nicht vermeiden.


Grüsse TS

Hallo,
hast Du da ein paar empfehlenswerte links?

Nein, aktuell leider nicht. Habe mir mal vor ein paar Jahren einige Übungen ausgedruckt (die mir so ähnlich von einem Fitness-Trainer im Studio vorgeführt wurden).

Z.B.: Schulterbreit stehen, Knie leicht gebeugt (also nicht durchgestreckt), Gewicht mit den Schultern vor dem Oberkörper kontrolliert und langsam hochheben (Hantel o.ä., sog. Deuser-Band geht auch).

Wichtig: Serien mit langen Einzelwiederholungen (ca. 40) und: wenig Gewicht, bzw. ganz langsam steigern, damit die Ausdauermuskulatur gekräftigt wird. Isometrische Übungen sind auch gut. Es geht immer ausschließlich um die Haltemuskulatur beim Radeln im Bereich Nacken und Oberarme.

Links: müßte ich jetzt auch wieder googeln.

Google mal nach "Shermer Neck" oder "Exercises Neck" (incl. Bildsuche bei Google). Shermer Neck ist nach einem RAAM-Teilnehmer benannt: Die Nackenmuskulatur kriegt einen Spasmus (verkrampft) und du kannst den Kopf nicht mehr halten. Einige RAAM-Fahrer haben sich da schaurig-interessante Hilfskonstruktionen einfallen lassen (s. Google-Bilder).

Auch mal bei den Krankenkassen versuchen, die haben tw. Broschüren für sowas (z.B. TK).

Am besten - und teuersten - ist letztlich ein - guter! - Physiotherapeut.

Ansonsten auf'm Rad: Verstellbarer Vorbau und Tourenlänge mäßig steigern, der Muskulatur Zeit zur Anpassung geben.

MfG
Juergen

Nachtrag (Ausschalten anderer Ursachen):

Möglicherweise treten solche Beschwerden beim Radeln auch nur als "Spitze des Eisberges" auf. Ein Physiotherapeut hat mir mal erzählt, dass viele auch Verspannungen in dem Bereich haben, weil sie - ohne es zu bemerken - nachts mit den Zähnen knirschen. Wäre dann eine "Ausstrahlung" oder sowas ähnliches von der Kaumuskulatur her. Muß von einem Zahnarzt u.ä. abgeklärt werden, dann trägst du eine Beißschiene nachts und gut soll es werden.

Tja, das habe ich mir auch schon mal gedacht wegen meiner Rückenprobleme. Aber als Laie ist das wahrscheinlich nicht ganz einfach einen guten Physiotherapeuten von einem schlechten zu unterscheiden.

Das ist doch nun wirklich ganz einfach. Bei nem guten Therapeuten sind die Beschwerden anschließend weg, bei nem schlechten sind sie noch da.

job

Nee, mir geht es v.a. darum mir mal eine Reihe von effektiven Übungen zur Vorsorge, d.h. zum Training der Rumpfmuskulatur zeigen zu lassen. Also ein Ersatz für's Kieser-Training. Letzteres wird zwar viel gelobt, aber ich such halt Übungen, die ich ohne Geräte zuhause machen kann. Meine Befürchtung ist, daß da die Meinungen je nach Physiotherapeut auseinandergehen, welche Übungen dazu am effektivsten sind.

Meine Erfahrung: Ja. Wobei ich "am effektivsten" durch "am sinnvollsten" ersetzen würde.


Einfach mal googeln, dazu gibt's jede Menge Seiten. Und dann bei YouTube nachschauen, da sind Videos, damit man sieht wie man die Übungen richtig macht.

Gruß
Uli

Und nicht zuletzt das gute alte Buch

Habe mir vor ein paar Jahren mal das Buch von Andy Pruitt: Complete Medical Guide for Cyclists gekauft (gibt's bei amazon u.ä.). Ist m.E. sehr aufschlußreich - ob es mittlerweile auch ähnliche Werke im d-spachigen Raum gibt, weiß ich jetzt nicht - vielleicht können andere Forumsmitglieder da Hinweise geben.

s.a. hier: http://www.ultracycling.com/equipment/bikefit.html

Wer es sich leisten kann, sucht einen speziellen Sportmediziner - oder therapeuten auf, den man allerdings für umfassende Beratungen und Untersuchungen im Radsportbereich zumindest als Kassenpatient privat entlöhnen darf (auch spezielle Einrichtungen, die Leistungsuntersuchungen anbieten - oder bei Radsport- oder Triathlon-Vereinen nach Qualifizierten in diesem Bereich nachfragen

MfG
Juergen

Hallo,

vielen Dank für die zahlreichen Tips.
Ich habe mich in den letzten Wochen mit alle Tips beschäfftigt. Seitdem ich mich häufig dehne ist es schon viel besser geworden, bei mir hilft die Dehnmethode super.
Dazu kommt das ich nicht mehr mit den Schultern hochgezogen fahre, ich lasse sie einfach locker, das entspannt enorm.

Grüsse

hast Du da einen linjk, der die Übung beschreibt?