Posted by: JaH
Re: Kniespiegelung - 12/19/07 12:41 PM
In Antwort auf: Roland83
@Jochen: Dies könnte kaum weniger zur Sache tun, aber ich bin bei sowas verteufelt pingelig und möchte kurz erwähnen, dass Du mir ein Zitat untergeschoben hast, welches tatsächlich von Brit stammt. Mein Arzt war nämlich absolut klasse.
Roland, sorry, hast Recht, da ist mir ein Zitatfehler unterlaufen. Bin beim raussuchen des einzelnen Satzes, aus der langen Textliste, dann durcheinander gekommen, bzw. hab beim Weglöschen des Restes nicht aufgepasst.
Dumm gelaufen. Leider kann man sowas ja recht schnell nicht mehr korrigieren. Einer der klaren Nachteile dieser Benutzereinstellungen, aber ja nun.
Zur Sache selber - ich wollte deinen Arzt damit nicht schlecht machen, kenne ihn ja nicht. Jedoch habe ich bei solcher Art Diagnose, immer sehr gern, und zwar nicht ohne Grund (schlechte Erfahrungen), gehörig Misstrauen. Gerade bei Knochen- bzw. Gelenkgeschichten ist es höchst schwierig eine sichere Diagnose zu stellen, ohne eben wirklich was gesehen zu haben. Es wird zwar gelehrt 1/2/3... Symptome, so und so plus den Faktor Nase und X = höchstwahrscheinlich dann das und das.
Aber das Leben lehrt nunmal, jeder Mensch ist anders und mitunter sehr anders und daher traue ich keinem Arzt der dieser Art hellseherisch Diagnosen stellt, ohne eben den Faktor "es kann aber auch anders sein, muss man halt genauer Sehen...".
Schnell - und das geht jetzt auch nicht gegen deinen Arzt, sondern meine ich auch allgemein - schaltet man sich selber da auf eine Annahme fest, erst Recht wenn man sie zuvor laut geäußert hat und wird dann schnell (betriebs)blind wenn man danach Dinge erfährt bzw. sieht, die eben nicht mehr so gut zur ersten Annahme passen, aber dann schnell und mitunter gerne ignoriert werden, aufgrund der vorherigen Aussage!
Kleines Beispiel - mein ehemaliger Hausarzt, seit der Sache war er es eben nicht mehr, legte sich bei meinen damaligen (13 Jahre alt) Bauchschmerzen mit den klar auf Blinddarm hindeutenden Reflexschmerzen (Drucktest und auch Bein anwinkeln), aufgrund der leider nur leicht erhöhten Leukozytenwerte lediglich auf eine Blinddarmreizung fest. Selbst als nach einer Woche nichts besser, sondern schlechter geworden war und ich sogar nen Kreislaufzusammenbruch bei der Blutabnahme erlitt (ich kann Blut sehen).
Im Krankenhaus, wo ich dann ohne Überweisung von meiner Mutter hinverfrachtet wurde, besah man sich die Sache dann genauer, mit Röntgenkontrast-Untersuchung, war sich auch nicht sicher und meinte da wo es mir wehtat, wäre aber kein Appendix und man müsse sehen.
Die Ärzte entschlossen sich dann aber zur OP und das war gut so!! Das Teil war schon mehr als reichlich entzündet und hätte nicht mehr lange gebraucht um so richtig fies akut zu werden (.... ich spare die unschönen Folgen von nem Durchbruch mal aus, geht ja mitunter auch mit Friedhof aus!), war deutlich länger als "normal" und saß dummerweise auch noch woanders als "normal".
Was man daraus lernen konnte, was der ehemalige Hausarzt auch mal gelernt haben musste, Leukozytenwerte müssen nicht zwingend stark erhöht sein, können, aber müssen nicht. Ich hatte da halt schon immer eine eher robuste Natur und sowas sollte in eine Anamese immer mit einfließen. Das hatte der Arzt aber unterlassen!
Gut, Abnormitäten sind, wie das Wort schon sagt, nichts normales, gehören aber eben immer dazu, zumindest als Option im Hinterkopf. Mein Opa hatte seinen Blinddarm auf der linken Seite.....
Und darum ging es mir mit meinem Satz das ich hellseherisch tätige Ärzte eben etwas kritisch sehe.
Es gibt nichts schlimmeres als Systemblindheit, bzw. Routine.
Routine ist zwar nett, wenn jemand als Chirurg über viel Übung verfügt, aber Routine kann eben mitunter auch schädlich, bis hin zu tödlich sein, weil man gerne der Routine gemäß, von etwas "normalem" ausgeht und das Eigentliche mitunter übersieht, oder nicht ausreichend wahrnimmt.
Anamese ist, oder sollte zumindest, anders ablaufen. Jeder Patient ist was Neues.
Bei mir damals, mit meinem Knie, war es aber sehr eindeutlich, ich hatte massive Probleme mit Verklemmungen/Blockaden im Gelenkspalt, die sich durch seitliches Belasten und unter Last wieder Strecken, beheben ließen. Es konnte nur der Knorpel sein und der war reichlich ausgefranst.