Posted by: Uli
Re: Havel, Elbe, Saale, Unstrut, Leine, Weser - 09/06/13 03:27 PM
Eigentlich wollte ich ja einen Reisebericht zusammenpinseln, aber ich komme einfach nicht dazu. Deshalb in aller Kürze ein paar Infos:
An der Havel hat es mir nicht so toll gefallen. In Berlin landschaftlich richtig nett, aber sehr viele schlecht fahrbare Wege und diese bekloppte Fähre, die nur einmal in der Stunde fährt und max. 25 Räder mitnimmt. Potsdam / Werder dagegen sehr schön. Hinter Werder wird es landschaftlich schlagartig deutlich langweiliger, bis kurz vor dem Radfahrer-feindlichen Brandenburg ist aber zumindest der Radweg richtig gut. Bin deshalb ab Rathenow rüber zur Elbe. Störender Autoverkehr außerhalb der Städte fast nicht vorhanden. Sehr viele Radreisende und auffällig viele E-Biker waren unterwegs.
Den Weg die Elbe entlang kenne ich, ich mag ihn. Nett zu fahren, gut zu fahren, abwechslungsreich, aber nicht immer gute Infrastruktur. Auch hier natürlich viele andere Radreisende.
Die Saale hoch beginnt mit ein paar üblen Wegen, im weiteren Verlauf wird es dann aber deutlich besser, vor dem Katastrophen-Abschnitt habe ich oben schon gewarnt. Landschaftlich fand ich es an der Saale sehr nett, es gibt ein paar richtige "Genuß-Abschnitte", aber auch den nicht schönen Abschnitt Halle - Merseburg. Auch an der Saale verläuft der Radweg weitgehend abseits von störenden Kfz. Naumburg ist auf jeden Fall einen längeren Aufenthalt wert, eine Domführung ist ein Muss. Weniger, aber immer noch überraschend viele Radreisende gesehen.
Entlang der Unstrut ist es anfangs richtig schön. Spätestens im Thüringer Becken aber ist es dann alles andere als prickelnd. Nebra und den ganzen Zinnober um die Himmelsscheibe kann man sich sparen. Hat man das Weinanbaugebiet verlassen, wird die tour. Infrastruktur (Unterkünfte, Gaststätten, aber auch Supermärkte) sehr dünn. Der Radweg ist bis auf wenige kurze Abschnitte fast vollständig asphaltiert und sehr gut zu fahren. In einer Handvoll Orten ist die Routenführung abenteuerlich und verwinkelt. Äuffällig ist auch, dass der Radweg nicht mit Gewalt durch ein paar Orte hindurchgeführt wird. Eigentlich hatte ich deutlich weniger andere Radreisende erwartet, es waren aber überraschend viele. Es gibt ein paar längere Abschnitte auf Straßen, der Kfz-Verkehr war aber nie störend.
Das sieht entlang der Leine anders aus, vor allem zwischen Göttingen und Einbeck nervt der Lärm gewaltig, obwohl der Radweg zum allergrößten Teil abseits von Straßen verläuft. Bei Friedland macht er einen blödsinnigen, unnützen Schlenker. Die Wegequalität ist auch an der Leine größtenteils gut, aber am Südrand von Hannover führt die Route ein paar Kilometer lang über schmale, matschige, zuwachsene Wege mit vielen Richtungswechseln. Auch der Leine-Radweg führt an vielen Orten nur vorbei, zum Einkaufen und Besichtigen muss man Abstecher machen. Andere Radreisende: Nahezu Fehlanzeige.
In Hannover hatte ich dann genug, die letzte Etappe nach Minden habe ich mir gespart.
Insg. keine überragende, aber eine nette Tour. An 2 halben und 9 ganzen Tagen habe ich 960 km zurückgelegt. Das Wetter spielte mit, außer einem Gewitter ein paar Minuten nach meiner Abfahrt in Berlin hat es nur nachts mal etwas geregnet. Mit Unterkünften und Gastronomie war ich häufig weniger zufrieden, da gibt es vor allem "im Osten" oft Potenzial nach oben.
Es war Ferienzeit und es waren sehr viele (aber niemals störend viele) Radreisende unterwegs. Das waren aber fast alles Reisende ohne Kinder und Ferienzwang. Sehr viele waren im Rentenalter, der Altersdurchschnitt war wahrscheinlich über 60. Ich denke, dass nicht die Ferien, sondern die höheren Chancen auf gutes Wetter die Leute zu dieser Zeit auf's Rad treibt.
Wegen der Diskussion zu Fernradwegen neulich: Ich hatte keinerlei Beschreibung der Fernradwege dabei und mich unterwegs nur nach der Beschilderung orientiert. Insg. habe ich mich dreimal verfahren, einmal bei Magdeburg (fehlendes Logo am Schild), einmal vor Alfeld (deutlich sichtbares Schild übersehen, das kurz nach mir folgende Paar auch, passiert dort lt. Anwohner sehr häufig) und einmal bei Northeim (Schild total zugewachsen). So schlecht ist die Ausschilderung also nicht (dort, wo ich entlang gefahren bin).
Wenn zu der Tour Fragen offen sind ....
Gruß
Uli
An der Havel hat es mir nicht so toll gefallen. In Berlin landschaftlich richtig nett, aber sehr viele schlecht fahrbare Wege und diese bekloppte Fähre, die nur einmal in der Stunde fährt und max. 25 Räder mitnimmt. Potsdam / Werder dagegen sehr schön. Hinter Werder wird es landschaftlich schlagartig deutlich langweiliger, bis kurz vor dem Radfahrer-feindlichen Brandenburg ist aber zumindest der Radweg richtig gut. Bin deshalb ab Rathenow rüber zur Elbe. Störender Autoverkehr außerhalb der Städte fast nicht vorhanden. Sehr viele Radreisende und auffällig viele E-Biker waren unterwegs.
Den Weg die Elbe entlang kenne ich, ich mag ihn. Nett zu fahren, gut zu fahren, abwechslungsreich, aber nicht immer gute Infrastruktur. Auch hier natürlich viele andere Radreisende.
Die Saale hoch beginnt mit ein paar üblen Wegen, im weiteren Verlauf wird es dann aber deutlich besser, vor dem Katastrophen-Abschnitt habe ich oben schon gewarnt. Landschaftlich fand ich es an der Saale sehr nett, es gibt ein paar richtige "Genuß-Abschnitte", aber auch den nicht schönen Abschnitt Halle - Merseburg. Auch an der Saale verläuft der Radweg weitgehend abseits von störenden Kfz. Naumburg ist auf jeden Fall einen längeren Aufenthalt wert, eine Domführung ist ein Muss. Weniger, aber immer noch überraschend viele Radreisende gesehen.
Entlang der Unstrut ist es anfangs richtig schön. Spätestens im Thüringer Becken aber ist es dann alles andere als prickelnd. Nebra und den ganzen Zinnober um die Himmelsscheibe kann man sich sparen. Hat man das Weinanbaugebiet verlassen, wird die tour. Infrastruktur (Unterkünfte, Gaststätten, aber auch Supermärkte) sehr dünn. Der Radweg ist bis auf wenige kurze Abschnitte fast vollständig asphaltiert und sehr gut zu fahren. In einer Handvoll Orten ist die Routenführung abenteuerlich und verwinkelt. Äuffällig ist auch, dass der Radweg nicht mit Gewalt durch ein paar Orte hindurchgeführt wird. Eigentlich hatte ich deutlich weniger andere Radreisende erwartet, es waren aber überraschend viele. Es gibt ein paar längere Abschnitte auf Straßen, der Kfz-Verkehr war aber nie störend.
Das sieht entlang der Leine anders aus, vor allem zwischen Göttingen und Einbeck nervt der Lärm gewaltig, obwohl der Radweg zum allergrößten Teil abseits von Straßen verläuft. Bei Friedland macht er einen blödsinnigen, unnützen Schlenker. Die Wegequalität ist auch an der Leine größtenteils gut, aber am Südrand von Hannover führt die Route ein paar Kilometer lang über schmale, matschige, zuwachsene Wege mit vielen Richtungswechseln. Auch der Leine-Radweg führt an vielen Orten nur vorbei, zum Einkaufen und Besichtigen muss man Abstecher machen. Andere Radreisende: Nahezu Fehlanzeige.
In Hannover hatte ich dann genug, die letzte Etappe nach Minden habe ich mir gespart.
Insg. keine überragende, aber eine nette Tour. An 2 halben und 9 ganzen Tagen habe ich 960 km zurückgelegt. Das Wetter spielte mit, außer einem Gewitter ein paar Minuten nach meiner Abfahrt in Berlin hat es nur nachts mal etwas geregnet. Mit Unterkünften und Gastronomie war ich häufig weniger zufrieden, da gibt es vor allem "im Osten" oft Potenzial nach oben.
Es war Ferienzeit und es waren sehr viele (aber niemals störend viele) Radreisende unterwegs. Das waren aber fast alles Reisende ohne Kinder und Ferienzwang. Sehr viele waren im Rentenalter, der Altersdurchschnitt war wahrscheinlich über 60. Ich denke, dass nicht die Ferien, sondern die höheren Chancen auf gutes Wetter die Leute zu dieser Zeit auf's Rad treibt.
Wegen der Diskussion zu Fernradwegen neulich: Ich hatte keinerlei Beschreibung der Fernradwege dabei und mich unterwegs nur nach der Beschilderung orientiert. Insg. habe ich mich dreimal verfahren, einmal bei Magdeburg (fehlendes Logo am Schild), einmal vor Alfeld (deutlich sichtbares Schild übersehen, das kurz nach mir folgende Paar auch, passiert dort lt. Anwohner sehr häufig) und einmal bei Northeim (Schild total zugewachsen). So schlecht ist die Ausschilderung also nicht (dort, wo ich entlang gefahren bin).
Wenn zu der Tour Fragen offen sind ....
Gruß
Uli