Green velo Polen

Hallo ihr Fernradler,
ich überlege den Green Velo dieses Jahr entlang zu fahren. Dazu habe ich ein paar Fragen:
1. wie sieht es mit Einkaufsmöglichkeiten aus? Ich habe gelesen, dass man manchmal tagelang nur an Tante Emma Schnapsläden vorbei kommt! Die Familie streikt ohne täglichen Supermarkt
2. Wie sieht es mit Campingplätzen aus?
3. Ich dachte bisher von Süden nach Norden zu fahren, ist da eine Richtung zu empfehlen, oder ist das egal?
4. Kommt man gut&günstig mit dem Zug zum Ausgangspunkt zurück?

lg

Jein. Wenn du stur auf dem Radweg fährst und keinen Meter nach links oder rechts, dann kann das schon passieren. Nicht nur in Polen, sondern auch in Deutschland. Die Radwege werden üblicherweise nicht durch die Einkaufszentren auf der grünen Wiese geführt, in denen sich viele Supermärkte befinden.

Sofern du aber ein internetfähiges Gerät hast, kann du ja einfach nach dem nächsten Supermarkt suchen und den gezielt anfahren.

Ein Navi würde ich ohnehin empfehlen, die Beschilderung ist becheiden.


Ich weiß nicht, wie ernst das gemeint ist und wie schnell der Hausseegen schief hängt. Aber eine Garantie, auch in abgelegenen Regionen jederzeit immer in schnell erradelbarer Nähe einen Supermarkt zu finden, gibt es nicht.

Übrigens auch nicht in Brandenburg und Mecklenburg...

In Polen ist die Kultur der kleinen Läden viel weiter verbreitet als hier. Der Platzhirsch heißt Żabka, und den gibt es nahezu überall. Dort gibts mittlerweile auch Kaffee und warmen Imbiss. Nur Mut, da kann man auch einkaufen!


Stellenweise ist die Zeltplatzdichte recht dünn. Dafür sind feste Übernachtungen in Ostpolen eher günstig.


As meiner Sicht völlig wurst. Von Nord nach Süd hätte den Vorteil, dass man sich erst mal einrollen kann, bevor die Berge kommen.


Ich habe keine Ahnung, wo genau du starten willst und enden willst. Mach doch mal bitte nähere Angaben. Es gibt da mehrere Möglichkeiten. Es gibt m.E. auch mehr als nur eine offizielle Streckenführung.

Ich würde auch jeden Fall Start und Endpunkt nach den verfügbaran Zügen legen. Und mich nicht micht auf einen Startpunkt versteifen und dann krampfhaft versuchen, dort hinzukommen. Den Fehler machen nämlich so einige...

Ich vermute, dass eine Zugfahrt vom End- zum Ausgangpunkt eher langwierig wird. Warum willst du überhaupt dorthin zurück? Eine Anfahrt von und Rückfahrt nach z.B. Warschau scheint mir logistisch wesentlich einfacher zu sein.

Suchen kannst du zum einen bei der PKP:
https://www.pkp.pl/en/

Und auch die Webseite der DB liefert ordentliche Ergebnisse:
https://www.bahn.de/p/view/index.shtml

Viele Grüße
Thoralf

Hallo!

Definiere den Begriff "Supermarkt". Auf dem Land wirst Du kaum welche im Walmart-Format finden. Hingegen hat beinahe jedes Kaff seinen Sklep, wo es eigentlich alles gibt, was es braucht, keinesweg überwiegen Schnaps (auch wenn sie manchmal so aussehen). Das mag ich an Polen. Die haben sogar, trotz Katholizismus, meist auch an Sonntagen auf. Ich finde die Versorgung in Polen nicht schlechter, oft sogar besser als in Deutschland.

Alles was in Richtung Mittelzentrum geht, hat mindestens ein Kaufland, Carrefour, Casino, Lidl und wie sie sonst alle heißen.

Es grüßt

Bernie

Nur "nicht schlechter"...? Von welchem Deutschland redest du?

Die Versorgung für Radfahrer ist in Polen um LÄNGEN besser als in Deutschland. Gerade wegen der vielen kleinen Skleps in nahezu jedem Örtchen. Dagegen ist Brandenburg die reinste Wüste...

Gruß
Thoralf

Wir sind 2013 den R10 durch Polen gefahren. Es war sehr schön. Die Menschen sehr nett und hilfsbereit, deshalb zieht es mich wieder dorthin. Die Versorgung an der Küste war sehr gut.
Gruß Karsten

Ich kann dem ganzen nur zustimmen; die Skleps findest du eigentlich überall und sie haben meist das komplette Programm im Angebot um vom Frühstück bis Abendessen alles zuzubereiten.

Es wurde das meiste eigentlich schon gesagt. Ich bin den Weg 2016 zum Teil gefahren (von Litauen kommend, Richtung Slowakei - siehe HIER). Die Wegqualität war wechselhaft, die Wegführung aber gut. Schön waren die in recht kurzem Abstand gelegenen Raststationen, die in hervorragendem Zustand waren. Einkaufen war kein Problem. Sicherlich sind Supermärkte nicht so dicht gesät, aber andererseits findet man in den kleineren Läden alles, was man unterwegs benötigt, und dass ohne große Umwege fahren zu müssen. Will man ausschließlich zelten, so wird man genauer planen müssen. Es gibt recht schöne Zeltplätze, aber es gibt auch recht günstige "feste Quartiere". Ich hatte nie Probleme, eine Übernachtungsmöglichkeit zu finden. Die Leute waren sehr nett und hilfsbereit.

Ich würde den Weg sicher wieder fahren. Aktuell würde ich mich aber über Reservierungspflicht usw. informieren. Das wäre für meine Art mit dem Rad zu reisen, der größte Knackpunkt, da ich in der Früh nie weiß, wo ich abends landen werde. Verzichtet man auf diese Spontanität, kann man natürlich schon vorher Reservierungen vornehmen.

Gibt es eine Reservierungspflicht wegen corona????
Gruß Karsten

Das würde ich überprüfen - ich weiß es nicht. Ich plane im Augenblick im Juli meine Radreise auch teilweise durch Polen zu machen. Ich werde dann aktuell Informationen für die diversen bereisten Länder einholen.

Der "Bahnhofsradler" ist den green velo, wenn ich es richtig in Erinnerung habe, komplett gefahren. Wenn er deinen Beitrag nicht liest, dann schreibst du ihn vielleicht per PN an. Er würde bestimmt zu konkreten Fragen Auskunft geben, wenn er kann.

Zur Versorgung wurde schon was geschrieben, was ich jederzeit bestätigen würde. Daran brauchst du keinen Gedanken verschwenden. In den Städten wirst du wie überall in Europa einkaufen können, auf den Dörfern besser. Und das oft (in den Städten) 7/24.

Den green velo habe ich an mehreren Stellen fahren können. Meist war er (Masuren) offroad und sehr schwer zu befahren. Könnte sein, dass Andy an dieser Stelle breit grinst. In der Gegend von Goldap, wo mir die Streckenführung sehr gut gepasst hätte, war er nach starkem Regen unbefahrbar.
Es gab aber auch Stücken, die fest ausgebaut und in sehr gutem Zustand waren.
Der Idee dieses Projektes widerspricht wohl ein durchgehendes Asphhaltband eher. Die Beschilderung war dort, wo ich auf den Weg traf, sehr gut. Es gab auch öfter sehr moderne Rastplätze mit mehrsprachigen Infotafeln, manchmal mit Wasser , Bänken, einem Dach. Arnulf hat auch dazu schon geschrieben.
Aber hier nochmal die Vermutung, dass der Bahnhofsradler zum Zustand der gesamten Strecke mehr als ich sagen kann, der ich nur kleinste Stücken fuhr bzw sah.

Campingplätze gibt es nicht sehr viele. Vor der Wende war Polen mit sogenannten "Biwackplätzen" übersät, die meist kostenlos waren und über kaum mehr als Wasser und Trocken-WC verfügten. Die sind leider fast alle verschwunden. Aber feste Quartiere sind überall verfügbar und gut zu bezahlen. Speziell in Polen sind "noclegi" Meist sehr basic, also wirklich basic. Für mich in Ordnung.

Wildzelten ist mittlerweile in Polen auch verboten. Das erzählte mir ein polnischer Reiseradler, der fast nur so zeltet. Er meinte, in Polen sei es nicht üblich, dass man deshalb die Polizei ruft. Er sein noch nie gemaßregelt worden. Die Strafen sollen aber so bei umgerechnet 60€ liegen.

Im Moment gibts noch ganz andere Probleme - du darfst nämlich nicht mal nach Polen zu touritischen Zwecken einreisen (bis mindestens 15.6.2020). Und möglicherweise muss man selbst nach einer eventuellen Grenzöffnung erst mal in Quarantäne.

Insofern ist jegliche Planung im Moment ohnehin hypothetisch. Ob eine Reservierungspflicht wegen Corona gibt, kann niemand wissen. Das ist ja nicht mal in Deutschland einheitlich.

Gruß
Thoralf

PS: Deine ?-Taste klemmt...

Bin den Green Velo letztes Jahr komplett gefahren und kann sagen von der Beschilderung her brauchste keine Karte und kein Navi. Schilder ohne Ende.
Wenn man aber stur auf dem Velo bleibt kann man aber auch verhungern, demnach immer in kleine Ortschaften rein, denn ab 5 Häusern gibt es einen Skleb, okay es werden immer weniger, da der Wohlstand in Polen rapide zunimmt und mittlerweile auch fast alle Polen ein Auto haben und sie natürlich geil auf was neues sind und deswegen gerne einige km fahren zum super hyper Supermarkt.
Ich liebe die Skleps, sie haben alles was man braucht in und in hoher Qualität zu absolut korrekten Preisen. das Angebot nimmt aber ab, leider ;-(
Zur Strecke, die kann schonmal Abenteuerhaft sein und von Planern geplant die sich den Abschnitt noch nichtmal vom weiten angeschaut haben. Vom Radfahren kann da nicht mehr die Rede sein und ich mag eigentlich so Dirt Tracks, was das aber manchmal aufgetischt wird ist schon heavy metall. Nach ca. 800km hab ich einfach jegliche Abzweigungen die in die Pampa gingen gemieden und vorher geschaut ob der Streckenverlauf überhaupt was bringt und bin lieber auf der Landstraße geblieben und man konnte dann auch alles genießen. Den nur Fahrpefektion trainieren macht auf Dauer auch keinen Spass.
Würde ihn trotzdem sofort wieder fahren, eben Vorraussicht und dann ist er Wunderbar.

Nach neuesten Meldungen werden schon nächste Woche die Grenzen nach Polen wieder offen sein. Die Chancen, dass ich im Juli dort mit dem Fahrrad unterwegs sein kann, sind deutlich gestiegen .