Posted by: Radeldaniel
Re: Prag-Normandie - 05/18/04 11:38 AM
Hallo Uli!
Immerhin müssen wir wohl beide zum Schluß kommen, daß die sogenannten Fernradwege öfters für Kopfzerbrechen und Ärger sorgen - in Deinem Fall an der Sieg, für mich am oberen Main und sowohl mit als auch ohne Benutzung speziellen Kartenmaterials. In beiden Fällen führten offenbar Unzulänglichkeiten auf eher zwar kurzen Abschnitten zu großer Unzufriedenheit. Aber nötig ist das nicht, zumal in beiden hier diskutierten Fällen brauchbare Alternativen zu den schlechten Wegen existieren. Offensichtlich stimmen Beschilderungen und Routenbeschreibungen nicht immer überein. Dem Käufer von speziellen Karten wird also Geld für Fehlinformationen aus der Tasche gezogen. Davon abgesehen finde ich es unverschämt, Radfahrer mit vielversprechenden Tourismusangeboten anzulocken und dann mit ihren schwer beladenen Rädern über gefährliche Schotterpisten zu schicken. Was die schlechten Beläge und unnötigen Umwege betrifft, bekam ich übrigens die gleiche Meinung unaufgefordert von einem älteren Herrn zu hören, den ich definitiv der eigentlichen Zielgruppe des Mainradweges zuordnen würde.
Zum Kartenmaterial: mir sind die ADFC-Karten, was die Orientierung anhand *eigener* Routen angeht, zu unübersichtlich und bieten zu wenig Information über die Verkehrsdichte auf Land-/Bundesstraßen. Dafür bieten sie unnötige Informationen z.B. über Fahrradwerkstätten. Ein für mich besser brauchbarer, aber ebenfalls nicht weit genug gediehener Ansatz sind mE die Fahrradkarten des BDR. Hier tun sich leider große Lücken im Netz der autofreien Straßen auf. Trotzdem nutze ich die Karten "Rund um Köln/Bonn" und "Eifel/Mosel/Ahrtal" für Fahrten in der Umgebung. Außerhalb dieses Bereichs nutze ich Teile eines alten ADAC-Atlas im Maßstab 1:300000 oder 1:400000. In Anlehnung an diesen würde mir als "Fahrradkarte der Zukunft" ein "Fahrradatlas Deutschland" vorschweben - im gleichen Maßstab, aber mit Kennzeichnung von Verkehrsdichte, Fahrverboten auf Schnellstraßen, Radwegen (alle nicht asphaltierten Abschnitte sollten gestrichelt sein) sowie Durchfahrtsplänen in größerem Maßstab für Ballungsräume. In Dänemark gab es schon 1994 eine Generalkarte für Radfahrer, vergleichbares sollte es auch hier geben.
Ich schrieb bereits vorher
und dachte eigentlich, das wäre deutlich genug gewesen
(Gemeint war: gleichbleibend hohe Qualität von Fernradwegen)
Da muß ich Dir leider zustimmen.
Akzeptiert. Ich benutze sie deswegen auch nur teilweise, wo sie meine Route von A nach B sinnvoll ergänzen. Auf meiner Heimfahrt von Tschechien wäre das theoretisch der ganze Mainradweg bis auf - aus Zeitgründen - die zwei genannten Flußschleifen gewesen. Aber trotzdem sollte man sich doch auf dem Fernradweg wohler fühlen als auf der Landstraße? Und genau dieser Punkt ist nicht erfüllt, wenn der Radweg schlechtere Orientierung und dafür mehr Gefahrenstellen (z.B. 90°-Knicks, bei größerem Kurvenradius optional mit entgegenkommendem Erntegerät, Einfahrten, ...), Schlaglöcher und unnötige Steigungen sowie intensiveren Genuß besonders häßlicher Gegenden (z.B. Gewerbegebiete) bietet als die Straße.
Daniel
Immerhin müssen wir wohl beide zum Schluß kommen, daß die sogenannten Fernradwege öfters für Kopfzerbrechen und Ärger sorgen - in Deinem Fall an der Sieg, für mich am oberen Main und sowohl mit als auch ohne Benutzung speziellen Kartenmaterials. In beiden Fällen führten offenbar Unzulänglichkeiten auf eher zwar kurzen Abschnitten zu großer Unzufriedenheit. Aber nötig ist das nicht, zumal in beiden hier diskutierten Fällen brauchbare Alternativen zu den schlechten Wegen existieren. Offensichtlich stimmen Beschilderungen und Routenbeschreibungen nicht immer überein. Dem Käufer von speziellen Karten wird also Geld für Fehlinformationen aus der Tasche gezogen. Davon abgesehen finde ich es unverschämt, Radfahrer mit vielversprechenden Tourismusangeboten anzulocken und dann mit ihren schwer beladenen Rädern über gefährliche Schotterpisten zu schicken. Was die schlechten Beläge und unnötigen Umwege betrifft, bekam ich übrigens die gleiche Meinung unaufgefordert von einem älteren Herrn zu hören, den ich definitiv der eigentlichen Zielgruppe des Mainradweges zuordnen würde.
Zum Kartenmaterial: mir sind die ADFC-Karten, was die Orientierung anhand *eigener* Routen angeht, zu unübersichtlich und bieten zu wenig Information über die Verkehrsdichte auf Land-/Bundesstraßen. Dafür bieten sie unnötige Informationen z.B. über Fahrradwerkstätten. Ein für mich besser brauchbarer, aber ebenfalls nicht weit genug gediehener Ansatz sind mE die Fahrradkarten des BDR. Hier tun sich leider große Lücken im Netz der autofreien Straßen auf. Trotzdem nutze ich die Karten "Rund um Köln/Bonn" und "Eifel/Mosel/Ahrtal" für Fahrten in der Umgebung. Außerhalb dieses Bereichs nutze ich Teile eines alten ADAC-Atlas im Maßstab 1:300000 oder 1:400000. In Anlehnung an diesen würde mir als "Fahrradkarte der Zukunft" ein "Fahrradatlas Deutschland" vorschweben - im gleichen Maßstab, aber mit Kennzeichnung von Verkehrsdichte, Fahrverboten auf Schnellstraßen, Radwegen (alle nicht asphaltierten Abschnitte sollten gestrichelt sein) sowie Durchfahrtsplänen in größerem Maßstab für Ballungsräume. In Dänemark gab es schon 1994 eine Generalkarte für Radfahrer, vergleichbares sollte es auch hier geben.
Zitat:
Es sei der Seitenhieb erlaubt, dass Du hier wieder ein Urteil über einen Radweg abgibst...
Ich schrieb bereits vorher
Zitat:
Meine Kritik bezieht sich vor allem auf den oberen Abschnitt zwischen Kulmbach und Bamberg - das hätte ich wohl hinzufügen sollen.
und dachte eigentlich, das wäre deutlich genug gewesen

Zitat:
Auch ich träume manchmal davon, sehe aber keine realistische Chance, dass es mal so sein wird.
Da muß ich Dir leider zustimmen.
Zitat:
Fernradwege sind für mich primär nicht dazu da Radfahrer auf kürzestem Wege von A nach B zu führen.
Akzeptiert. Ich benutze sie deswegen auch nur teilweise, wo sie meine Route von A nach B sinnvoll ergänzen. Auf meiner Heimfahrt von Tschechien wäre das theoretisch der ganze Mainradweg bis auf - aus Zeitgründen - die zwei genannten Flußschleifen gewesen. Aber trotzdem sollte man sich doch auf dem Fernradweg wohler fühlen als auf der Landstraße? Und genau dieser Punkt ist nicht erfüllt, wenn der Radweg schlechtere Orientierung und dafür mehr Gefahrenstellen (z.B. 90°-Knicks, bei größerem Kurvenradius optional mit entgegenkommendem Erntegerät, Einfahrten, ...), Schlaglöcher und unnötige Steigungen sowie intensiveren Genuß besonders häßlicher Gegenden (z.B. Gewerbegebiete) bietet als die Straße.
Daniel