Posted by: Uli
Re: Prag-Normandie - 05/14/04 04:19 PM
Zitat:
erstmal muß ich gestehen, daß ich nur normale Straßenkarten benutze, da ich mich selbst nicht als "Radwanderer" betrachte. "Wandern" heißt für mich "zu Fuß gehen", ich "fahre" und möchte meine Rechte als gleichberechtigter Straßenverkehrsteilnehmer wahrnehmen. Dazu gehört die Möglichkeit, sich im Fernverkehr anhand geeigneter Wegweiser und mit den ganz normalen Straßenkarten kleinen Maßstabs zu orientieren.
Tja, wir Radreisenden sind schon eine Minderheit und ich fürchte, dass Du innerhalb dieser Gruppe selber wieder zu einer Minorität gehörst. Die Mehrheit fährt Autos und der Grossteil der Radreisenden wird wohl separate Wege abseits von Verkehrslärm bevorzugen und dabei die Nachteile spezieller Wegweisung in Kauf nehmen.
Zitat:
Meine Kritik bezieht sich vor allem auf den oberen Abschnitt zwischen Kulmbach und Bamberg - das hätte ich wohl hinzufügen sollen. Die genaue Lage der Holper- und Rutschstrecken muß ich noch raussuchen, das war nicht weit von Kulmbach, und meine Enttäuschung war umso größer, nachdem ich mich auf den ersten Kilometern über eine sehr gute Trasse gefreut hatte.
Stimmt, mein Roadbook hat mich an tiefen Schotter im Bereich der Zusammenflusses von Roten Main und Weissen Main erinnern lassen. Der Abschnitt war aber noch erträglich und kurz, vor allem in Relation zur Gesamtlänge. Ansonsten gibt's wenig Beanstandungen in diesem Punkt.
Zitat:
Deine schöne Formulierung vom "kreuzenden Segelboot" paßt wie die Faust aufs Auge auf den Abschnitt Lichtenfels-Bamberg. Gerade dort bietet aber die alte Bundesstraße gutes und ungestörtes Vorankommen, denn der meiste Verkehr fließt über die Schnellstraße über dem Tal - den Radweg-Weg hätte man hier sparen können.

Zitat:
Weiter mainabwärts habe ich den Radweg nur sporadisch genutzt und zwei große Flußschleifen abgeschnitten, Schweinfurt - Karlstadt und Lohr - Aschaffenburg, dazu kann ich also nichts sagen.
Entlang des Mains sind genau das die Abschnitte, wo man fast immer schnurstracks neben dem Fluss her fährt.
(Es sei der Seitenhieb erlaubt, dass Du hier wieder ein Urteil über einen Radweg abgibst, obwohl Du ihn nicht durchweg - hier sogar nur kurzzeitig - gefahren bist; jedenfalls liest es sich für mich im Posting oben so).
Zitat:
Für unser zivilisiertes Land finde ich allerdings gleichbleibend hohe Qualität sogenannter Fernradwege nicht zuviel verlangt. Die Autofahrer hierzulande müssen schließlich auch nicht ab und zu ein paar km durch Schotter oder Schlamm fahren, obwohl sie serienmäßig mit Vollfederung ausgestattet sind.
Auch ich träume manchmal davon, sehe aber keine realistische Chance, dass es mal so sein wird.
Ergänzend: Fernradwege sind für mich primär nicht dazu da Radfahrer auf kürzestem Wege von A nach B zu führen.
Gruss
Uli