Posted by: Tasting Travels
Re: Mit dem Rad über den Himalaya 2014, Tips? - 01/03/13 12:25 PM
In Antwort auf: Deul
Es sind momentan einige im Großraum China unterwegs, (z.B Tastingtravels) also etwas Geduld dann kommen die Antworten.
Und da bin ich schon

Ich muss mich leider leider den Anderen anschließen. Wir haben in und um Chengdu Haufenweise Rucksacktouristen getroffen, die den gleichen Traum hatten. Trotz Recherche haben sie sich auf den Weg gemacht nach dem Motto "Vielleicht wird ja alles einfacher wenn man erst einmal in der Nähe ist". Ich habe leider von keinem gehört dass das klappte.
Unsere geplante Route (Westchina, über den KKH nach Pakistan, von dort nach Indien, dann Nepal und rüber nach Tibet und durch den Rest Chinas) ist auch ins Wasser gefallen, weil wir kein Pakistan Visum bekommen haben und auch keinen Tibet Permit bekommen hätten.
Dazu kommt, wie Uli schon sagte, die Sache mit dem Visum. Ich weiß nicht, ob 90-Tages Visa ausgestellt werden, wenn du es schon in Deutschland beantragst und nicht erst unterwegs, aber wir haben nichts besseres als 30 Tage bekommen (in Teheran gabs für Roberto aus unerfindlichen Gründen sogar nur ein 15-Tages Visum).
Der Westen Sichuans und Qinghai (ist das dann Osttibet?) sollen aber ebenso "tibetisch" sein habe ich gehört. Natürlich ist das nicht das "Original", also nicht die autonome Region, aber ein paar hohe Berge und Tempel gibt es auch dort. Da waren wir selbst allerdings nicht, denn jetzt im Winter ists mir dort zu kalt. Über den Himalaya kommst du so allerdings nicht.
Wenn du das Pakistan Visum schon von zu Hause aus beantragst (von unterwegs geht es momentan leider nicht (Stand Sommer 2012)), könntest du statt des Himalayas durchs Karakorumgebirge. Geht dicht am Nanga Parbat und K2 vorbei und du musst nicht einmal nach Tibet um an die pakistanische Grenze zu gelangen. Von dort aus könntest du dann drum herum durch Indien nach Nepal. Zugegeben - das wäre ein sehr sehr langer Umweg.
So viel zu den legalen Möglichkeiten.
Illegal ist riskant. Ich habe gehört (allerdings nie aus erster Hand) dass illeale Tibetreisende einfach wieder zurück in andere Provinzen Chinas gekarrt wurden und fertig, aber auch, dass saftige Strafen und Prozesse folgten und wenn du jemals wieder nach China willst ist es unwahrscheinlich dass du danach ein neues Visum bekommst.
Falls du es dennoch versuchen willst: Ein chinesischer Bekannter von mir sagte, dass man es wenn überhaupt im Winter versuchen sollte, denn dann wird weniger krass kontrolliert. Wenn aber sogar den Kontrollposten zu kalt ist um ihre Arbeit so gewissenhaft durchzuführen wie man es im Rest Chinas gewohnt ist, dann glaube ich nicht, dass der Otto-Normal-Radler viel Spaß auf der Straße hätte. Wird man dann aber doch geschnappt, so lautet der Tipp meines Freundes: Erzähle denen, du hast kein Geld mehr und musst nach Lhasa weil du nur dort abheben kannst / deine Kreditkarte dort liegt / du dort ins Krankenhaus musst etc.
ich weiß nicht, wie gut das wirklich klappen kann. Ich hebe mir Tibet dann eben für ein Andermal auf.
Und von der Radgruppe abseilen: An jedem Checkpunkt und bei der Ausreise muss die Gruppe komplett anwesend sein.
Fazit: ich habe es selbst nicht probiert, aber bisher auch von den wildest Entschlossenen nur Negativmeldungen gehört. Tut mir sehr leid für dich, die Idee klingt nämlich echt schön.
Falls du aber doch eine Mölichkeit findest, freuen wir uns wenn du uns daran teil haben lässt

Hoffen wir dass sie die Lage ausnahmsweise einmal verbessert statt sich zu verschlimmern und in ein paar Jährchen alles etwas anders aussieht.
Viele Grüße aus Südsichuan (auch ganz nett hier),
Annika