Posted by: Radeldaniel
Re: Prag-Normandie - 05/12/04 06:04 PM
Hallo Uli,
erstmal muß ich gestehen, daß ich nur normale Straßenkarten benutze, da ich mich selbst nicht als "Radwanderer" betrachte. "Wandern" heißt für mich "zu Fuß gehen", ich "fahre" und möchte meine Rechte als gleichberechtigter Straßenverkehrsteilnehmer wahrnehmen. Dazu gehört die Möglichkeit, sich im Fernverkehr anhand geeigneter Wegweiser und mit den ganz normalen Straßenkarten kleinen Maßstabs zu orientieren.
Meine Kritik bezieht sich vor allem auf den oberen Abschnitt zwischen Kulmbach und Bamberg - das hätte ich wohl hinzufügen sollen. Die genaue Lage der Holper- und Rutschstrecken muß ich noch raussuchen, das war nicht weit von Kulmbach, und meine Enttäuschung war umso größer, nachdem ich mich auf den ersten Kilometern über eine sehr gute Trasse gefreut hatte. Deine schöne Formulierung vom "kreuzenden Segelboot" paßt wie die Faust aufs Auge auf den Abschnitt Lichtenfels-Bamberg. Gerade dort bietet aber die alte Bundesstraße gutes und ungestörtes Vorankommen, denn der meiste Verkehr fließt über die Schnellstraße über dem Tal - den Radweg-Weg hätte man hier sparen können. Weiter mainabwärts habe ich den Radweg nur sporadisch genutzt und zwei große Flußschleifen abgeschnitten, Schweinfurt - Karlstadt und Lohr - Aschaffenburg, dazu kann ich also nichts sagen.
Für unser zivilisiertes Land finde ich allerdings gleichbleibend hohe Qualität sogenannter Fernradwege nicht zuviel verlangt. Die Autofahrer hierzulande müssen schließlich auch nicht ab und zu ein paar km durch Schotter oder Schlamm fahren, obwohl sie serienmäßig mit Vollfederung ausgestattet sind.
OT:
In diesem Frühjahr habe ich übrigens erstmals den Ahrradweg zwischen Ahrbrück und Ahrweiler getestet und war insgesamt unzufrieden. Immerhin sind viele Schilder rechtzeitig zu erkennen. Mir fehlen aber Beschilderungen zu wichtigen "Ausstiegen" aus dem Tal. Teilweise ist die Strecke für mein Tempo einfach zu verwinkelt. Dann verstehe ich nicht, warum das Geld nicht für eine durchgehende Asphaltierung gereicht haben soll. Zwischen Ahrbrück und Kreuzberg wird Überholen durch einen Schlamm-/Grasstreifen zwischen zwei schmalen Asphaltbändern erschwert. Und jetzt, wo die Wärme allmählich Ausflügler lockt, werden Fußgänger und unterschiedlich schnelle/langsame Radfahrer mit teilweise ausladendem Gepäck auf langen Abschnitten in eine viel zu enge, teilweise beidseitig eingezäunte Gasse gepfercht. Der Weg müßte mindestens 5 m breit sein, um dem Andrang gerecht zu werden. Der einzige Grund für mich, ihn trotzdem noch auf einem kurzen Abschnitt zu benutzen, ist der nette Tunnel bei Mayschoß
- bei noch größerem Verkehrsaufkommen mit gleichbleibendem prozentualen Lichtmuffelanteil könnte der allerdings zu gefährlich werden - was noch zu untersuchen ist. Bei Dernau sieht man nix von der schönen Landschaft, weil der Weg unten am hohen Bahndamm entlangläuft. Weiter unten ist die Streckenführung sehr ästhetisch, aber der Belag bei Nässe gefährlich. Besonders bemerkenswert finde ich die Streckenführung zwischen Kreuzberg und Altenahr. Hier ist es den Planern in lobenswerter Weise gelungen, auf kurzer Strecke in einem der landschaftlich schönsten Talabschnitte ungewöhnlich häßliche Ecken (Campingplatz-Rückseite, Landschaftsnarben vom Bau der Umgehungsstraße, Busparkplatz Sessellift, Hinterhöfe der sonst schmucken Altenahrer Bausubstanz) für den Radverkehr zu erschließen, die dem auf der Bundesstraße fahrenden Betrachter vorenthalten bleiben.
Daniel
erstmal muß ich gestehen, daß ich nur normale Straßenkarten benutze, da ich mich selbst nicht als "Radwanderer" betrachte. "Wandern" heißt für mich "zu Fuß gehen", ich "fahre" und möchte meine Rechte als gleichberechtigter Straßenverkehrsteilnehmer wahrnehmen. Dazu gehört die Möglichkeit, sich im Fernverkehr anhand geeigneter Wegweiser und mit den ganz normalen Straßenkarten kleinen Maßstabs zu orientieren.
Meine Kritik bezieht sich vor allem auf den oberen Abschnitt zwischen Kulmbach und Bamberg - das hätte ich wohl hinzufügen sollen. Die genaue Lage der Holper- und Rutschstrecken muß ich noch raussuchen, das war nicht weit von Kulmbach, und meine Enttäuschung war umso größer, nachdem ich mich auf den ersten Kilometern über eine sehr gute Trasse gefreut hatte. Deine schöne Formulierung vom "kreuzenden Segelboot" paßt wie die Faust aufs Auge auf den Abschnitt Lichtenfels-Bamberg. Gerade dort bietet aber die alte Bundesstraße gutes und ungestörtes Vorankommen, denn der meiste Verkehr fließt über die Schnellstraße über dem Tal - den Radweg-Weg hätte man hier sparen können. Weiter mainabwärts habe ich den Radweg nur sporadisch genutzt und zwei große Flußschleifen abgeschnitten, Schweinfurt - Karlstadt und Lohr - Aschaffenburg, dazu kann ich also nichts sagen.
Für unser zivilisiertes Land finde ich allerdings gleichbleibend hohe Qualität sogenannter Fernradwege nicht zuviel verlangt. Die Autofahrer hierzulande müssen schließlich auch nicht ab und zu ein paar km durch Schotter oder Schlamm fahren, obwohl sie serienmäßig mit Vollfederung ausgestattet sind.
OT:
In diesem Frühjahr habe ich übrigens erstmals den Ahrradweg zwischen Ahrbrück und Ahrweiler getestet und war insgesamt unzufrieden. Immerhin sind viele Schilder rechtzeitig zu erkennen. Mir fehlen aber Beschilderungen zu wichtigen "Ausstiegen" aus dem Tal. Teilweise ist die Strecke für mein Tempo einfach zu verwinkelt. Dann verstehe ich nicht, warum das Geld nicht für eine durchgehende Asphaltierung gereicht haben soll. Zwischen Ahrbrück und Kreuzberg wird Überholen durch einen Schlamm-/Grasstreifen zwischen zwei schmalen Asphaltbändern erschwert. Und jetzt, wo die Wärme allmählich Ausflügler lockt, werden Fußgänger und unterschiedlich schnelle/langsame Radfahrer mit teilweise ausladendem Gepäck auf langen Abschnitten in eine viel zu enge, teilweise beidseitig eingezäunte Gasse gepfercht. Der Weg müßte mindestens 5 m breit sein, um dem Andrang gerecht zu werden. Der einzige Grund für mich, ihn trotzdem noch auf einem kurzen Abschnitt zu benutzen, ist der nette Tunnel bei Mayschoß

Daniel