Posted by: Toxxi
Re: Von Köln nach Warschau oderPrag? - 05/29/12 01:30 PM
So, ich bin zurück aus Polen.
Im Schnelldurchlauf: es war interessant und schön. Es gibt viele kleine Landstraßen, die wenig befahren sind. Dazu kommen viel Wald und Seen.
Eine wichtige Lehre habe ich jedoch gezogen: Polnischen Radrouten ist nicht zu trauen! Die sind ohne Rücksicht auf Verluste quer durch die Landschaft gezogen. So lange sie auf kleinen Landstraßen laufen (in ca. 60-70% der Fälle), ist alles schick. Teilweise führen sie jedoch auf Feldwege, und die sind zu 90% unfahrbar. Entweder versinkt man im Sand, oder es sind extrem festgefahrene Rippel vorhanden. In beiden Fällen sinkt das Tempo auf einstellige(!) Werte. Das bremst derartig, dass man ergebnisoffen sein muss, wie weit man an dem Tag noch kommt. Manchmal ging es auf dem unbefestigten Warthe-Deich entlang. Teilweise ziemich gut zu fahren, teilweise verhältnismäßig schlecht (aber immer noch besser als Sand). Allerdings sieht man gerade auf solchen Wegen viel von der Natur.
Zumindest bis Konin könnte ich Dir aber einen Track fast nur auf Asphaltstraßen oder fahrbaren Feldwegen zusammenstellen, ich habe unterwegs genug erkundet. Ich könnte Dir auch meine aufgezeichneten Tracks schicken und dazuschreiben, wo es sich besonders schlecht fuhr. Einmal sind wir quer über einen Acker zur naheliegenden DK (=polnische Bundesstraße) gefahren. Auf dem Acker kam man immer noch besser voran als auf dem Sandweg, über den die Radroute gelegt war.
Wenn Du eine halbwegs vernünftige Landkarte hast (1:200.000 sollte reichen), wirst Du auch keine Probleme haben, Dich durch die Landschaft zu navigieren.
Alles, was da nicht drauf ist, willst Du auch nicht fahren. Weniger empfehlen kann ich OSM, so sind auch die Navikarten von Velomaps nicht sehr gut. Es fehlen viele Straßen, auch wichtige, andererseits sind irgendwelche sehr buckeligen Feldwege als gut fahrbare Straßen ausgezeichnet.
Zur Orientierung sind sie natürlich trotzdem geeignet, besser als eine Navi mit einem leeren Display. Ob es eine gute elektronische Karte von Polen gibt, weiß ich nicht. aber zumindest die Polen haben ja auch Navis, insofern wird es schon irgendwas geben.
Zum Warthe-Radweg werde ich im Radreise-Wiki noch was schreiben.
Fazit: Landschaftlich schön, ibs. wenn man eher weniger Steigungen mag, Wald, Flüsse, Seen und bestellte Felder liebt. Unterwegs wars teilweise voll (in der Gegend um Miedzychod - Sierakow - Pniewy - Szamotuly), das ist für die Polen ein beliebtes Urlaubsgebiet), anonsten total leer. Die Hotelpreise abseits dieser Gegend fand ich sehr moderat (40 - 60 € (160 - 240 zl.)) für ein Doppelzimmer mit Frühstück (und das ist besser und mehr als in Italien).
Gruß
Thoralf
Im Schnelldurchlauf: es war interessant und schön. Es gibt viele kleine Landstraßen, die wenig befahren sind. Dazu kommen viel Wald und Seen.
Eine wichtige Lehre habe ich jedoch gezogen: Polnischen Radrouten ist nicht zu trauen! Die sind ohne Rücksicht auf Verluste quer durch die Landschaft gezogen. So lange sie auf kleinen Landstraßen laufen (in ca. 60-70% der Fälle), ist alles schick. Teilweise führen sie jedoch auf Feldwege, und die sind zu 90% unfahrbar. Entweder versinkt man im Sand, oder es sind extrem festgefahrene Rippel vorhanden. In beiden Fällen sinkt das Tempo auf einstellige(!) Werte. Das bremst derartig, dass man ergebnisoffen sein muss, wie weit man an dem Tag noch kommt. Manchmal ging es auf dem unbefestigten Warthe-Deich entlang. Teilweise ziemich gut zu fahren, teilweise verhältnismäßig schlecht (aber immer noch besser als Sand). Allerdings sieht man gerade auf solchen Wegen viel von der Natur.
Zumindest bis Konin könnte ich Dir aber einen Track fast nur auf Asphaltstraßen oder fahrbaren Feldwegen zusammenstellen, ich habe unterwegs genug erkundet. Ich könnte Dir auch meine aufgezeichneten Tracks schicken und dazuschreiben, wo es sich besonders schlecht fuhr. Einmal sind wir quer über einen Acker zur naheliegenden DK (=polnische Bundesstraße) gefahren. Auf dem Acker kam man immer noch besser voran als auf dem Sandweg, über den die Radroute gelegt war.
Wenn Du eine halbwegs vernünftige Landkarte hast (1:200.000 sollte reichen), wirst Du auch keine Probleme haben, Dich durch die Landschaft zu navigieren.


Zum Warthe-Radweg werde ich im Radreise-Wiki noch was schreiben.
Fazit: Landschaftlich schön, ibs. wenn man eher weniger Steigungen mag, Wald, Flüsse, Seen und bestellte Felder liebt. Unterwegs wars teilweise voll (in der Gegend um Miedzychod - Sierakow - Pniewy - Szamotuly), das ist für die Polen ein beliebtes Urlaubsgebiet), anonsten total leer. Die Hotelpreise abseits dieser Gegend fand ich sehr moderat (40 - 60 € (160 - 240 zl.)) für ein Doppelzimmer mit Frühstück (und das ist besser und mehr als in Italien).
Gruß
Thoralf