3 Wochen Schweden und Norwegen

Hallo zusammen! Noch ein Schweden + Norwegen Thread....

Da ich dieses Jahr im Hochsommer (Ende Juli, Anfang August) Urlaub habe, fahre ich mit meiner Partnerin entgegen unserer Gewohnheiten in den Norden. Geplant ist von Trelleborg nach Bergen zu radeln. Dafür haben wir 3 Wochen Zeit. Unsere Fahrleistung liegt üblicherweise bei 80 - 120 km + min. ein Pausentag pro Woche, je nach Gelände, Wind etc.
Die geplante Route sieht so aus. Gibt's dazu Kommentare? Meine Befürchtung ist nämlich das die Sache etwas zu ambitioniert geplant sein könnte. V.a. weil sinnvolle Abkürzungsmöglichkeiten eher am Anfang der Strecke gegeben sind.
Alle Gedanken, auch zu Alternativrouten, Sehenswürdigkeiten und sonstigem, sind mir willkommen!

Ok. Vielleicht ist meine Anfrage so nicht ganz verständlich.

Meine Befürchtung resultiert aus meiner mangelnden Erfahrung mit nördlichen Gefilden. Die 80 - 120 km täglich gelten für warme, sonnige Gefilde.
Wenn ich mir nun meinen geplanten Track angucken, ergibt das 1600 km in 23 Tagen, minus 3 Pausentage, macht 19, also rund 85 km pro Fahrtag. So weit so gut. Da das Wetter in Norwegen bekanntlich mehr als 50% der Zeit ... ähm.... mäßig ist, befürchte ich, dass das etwas zu ambitioniert sein könnte. Jedenfalls merke ich, dass ich vor der Tour mehr Respekt habe als vor 'ner Karpatendurchquerung. Ein paar beruhigende Worte also, bitte

Wie gesagt sind aber auch andere Gedanken zur Strecke willkommen. Insbesondere Alternativroutentips, Sehenswertes und so.

Guten Morgen auch,
also, ich hab in Dein Profil geschaut, Ihr habt ja schon einige Erfahrung. Da wäre ich nicht so besorgt. Ich kenn von Deinem Track nur die Strecke in Südschweden, aber die Straßen in Schweden sind doch gut zu fahren und die Atmosphäre im Verkehr ist doch wesentlich besser.
Mein Alternativtip, wenn Du Wallander magst: Ystad und mit einem Prospekt von der Touri einen Stadtspaziergang auf seinen Spuren bzw. in der Umgebung mit dem Rad machen.

Gruß Gerhard

Hat die Streckenführung in Südschweden bis Göteborg einen besonderen Grund? Da sind ja sehr viele Schlenker drin, auch um kleinere Städte wie Ystad und Kristianstad herum, dann recht weit östlich nach Smaland.
Da könnte man sicher eine direktere Linie von Kristianstad nach Göteborg wählen, landschaftlich wird der Unterschied nicht bedeutsam sein. Und wenn ihr doch sehr gut vorankommt, kann man den gewonnenen Zeitpuffer in Norwegen sicher gut nutzen.

Die Strecke scheint dem Sverigeleden zu folgen. Vermutlich auch so gewollt.

Plane grade eine 8 Tagestour von Trelleborg nach Göteborg und folge dem Sverigeleden bis ungefähr Kristianstad um dann vorbei an Växjö via Jönköpping, am Vettern bis Hjo, Lidköping bei Trollhättan wieder auf den Sverigeleden Richtung Göteborg zu stoßen.
Sind ca. 720km. was ca 90km am Tag entspricht.

Ihr könntet die Strecke ja theoretisch auch andersrum fahren. Dann sind die Abkürzungsmöglichkeiten eher am Ende der Strecke

Viele Grüße,
Stefan

Wir sind fast die gleiche Strecke geradelt - von Göteborg, über Horten nach Kongsberg (allerdings ohne den starken Schlenker über Larvik), über Geilo, Rallarvegen bis nach Voss.
Von dort wegen schlechtem Wetter von Voss komplett zurück nach Oslo.

Das waren 1080 km auch in ca. 19 Tagen:
Göteborg - Südnorwegen - Rallarvegen - Oslo (Reiseberichte)

Wenn Ihr kürzen wollt, dann vielleicht von Horten relativ direkt nach Kongsberg anstatt über Larvik?

Gruß Renata

Eigentlich braucht Ihr Euch doch wegen Strecke schaffen keine Sorgen machen, denn Ihr könnt ja dann auch den Zug nehmen.
Wir haben die Strecke Voss-Bergen gerne gestrichen, da man über die normale Route an den Fjords entlang durch viele viele Tunnel muss, die meines Wissens auch für Radfaherer gesperrt sind oder die Radvariante nochmal richtig viele Höhenmeter mitnimmt.



Gruß Renata

Danke für die vielen Antworten!

@Frankenradler: Danke für die beruhigenden Worte! Wallander ist mir jedoch eher Wurscht

@ Stephan76: Wie amseld richtig bemerkt hat ist das der Sverigeleden. Ich denke auch, dass man hier recht sinnvoll abkürzen könnte. Am kürzesten wäre es sicher direkt an der Küste hinauf zu brezeln, aber wir wollten bis Göteborg schon eher in Hinterland bleiben. Die Küste scheint mir erst nördlich von Göteborg richtig interessant zu sein. Na mal sehen.

@ StefanS: Andersrum geht leider nicht. Der Rückflug ist schon gebucht . Davon abgesehn hat der Rallarvegen auch eine zu bevorzugende Richtung, nämlich nach Westen. Andersrum ist's wohl eine rechte Schinderei wie man hört.

@Rennrädle: Der Schlenker über Larvik ist tatsächlich den offiziellen Radrouten in Norwegen geschuldet, und wird wahrscheinlich so oder so dran glauben müssen. Viel einsparen tut man da freilich nicht. Positiv finde ich auch, dass wir am Ende gut auf die Bahn zurückgreifen könnten, aber natürlich wär's ärgerlich grade am landschaftlich spektakulärsten Tel sparen zu müssen, weil die Zeit knapp wird.

@alle: Ich denke wir werden doch am ehesten versuchen zügig durch Schweden zu radeln, um lieber in Norwegen etwas Puffer zu haben. D.h. eher näher an der Küste als bisher geplant. Oder gibt es Stimmen die den Sverigeleden für ein Highlight halten?

Von schwedischen Radlern habe ich verschiedentlich gehört, man solle die ausgeschilderten Radrouten eher meiden. Und an diese Empfehlung habe ich mich fast immer gehalten. Wenn ich dann dennoch mal auf einer dieser Routen unterwegs war, war ich vom sehr wechselhaften Zustand immer enttäuscht.
Lothar

Sehe ich genauso. Ein Schlenker durch das östlich Schonen ist schön, dann aber Ystad mitnehmen und kurz danach auch die Schiffsteinsetzung "Ales Stenar" in Kaseberga anschauen. Und dann irgendwie quer durch das Hinterland bis Göteborg, da gibt es ja ein recht enges Netz an kleinen Straßen. Und ob da nun Sverigeleden dransteht oder nicht, ist sicher landschaftlich zweitrangig.

So bliebe auch mehr Zeit für die Küste nördlich von Göteborg, die ist wirklich schön, mit einigen Plätzen zum Verweilen.

Hallo,

ich bin 2009 auf meiner Reise von Helsinki nach Schwetzingen von Göteborg bis Helsingborg an der Küste gefahren. Das hat mir damals recht gut gefallen. Hier der GPS-Track.

Danke für die Hinweise!

Ich denke es kristallisiert sich heraus, dass wir in Schweden uns die Kompromisslinie zwischen Küstenradweg und Sverigeleden nach Straßenkarte zusammensuchen werden. Jedenfalls bis Göteborg. Ystad wird aber auf jeden Fall mitgenommen.
Ab dort folgen wir im Kern dem obigen Track. Der Larvik-Schlenker wird bei Bedarf abgesäbelt.

In einem Monat geht's los .

Grüße aus Berlin!

Gibt es von den erfahrenen Schwedenfahrern Empfehlungen für eine schöne Route die nicht an der Küste von Trelleborg nach Göteborg führt?

Ich habe jetzt die Strecke ein klein wenig näher Richtung Nordseeküste verlegt und den Larvikschlenker rausoperiert: http://www.gpsies.com/map.do?fileId=lcjkvbykcprpxlra
Ystad und Kristianstad werden jetzt durchquert. Das ganze spart zwar nur ca. 100 km, aber immerhin. Da ich gerne ein paar von den größeren Seen im südlichen Smaland mitnehmen würde, will ich auch nicht zu weit nach Westen abrücken. Ausserdem hoffe ich auf bessere Wildcampingmöglichkeiten je weiter im Landesinneren wir uns befinden.
Falls jemandem noch was einfällt, immer raus damit! Ansonsten werde ich dann an dieser Stelle berichten wie's lief.

Liebe Grüße aus Berlin!

Edit: zum Vergleich hier nochmal die ursprüngliche Planung: http://www.gpsies.com/map.do?fileId=ayksbstakbusshny

Das ist doch eine schöne Strecke.
Ich bin damals zwischen Ystad und Kristianstad dichter an der Ost(see)küste gefahren und habe so die Schiffsteinsetzung in Kaseberga, die alte Burg Glimmingehus sowie die sehr schönen Strände bei Yngsjö und Ahus erradelt.

Hallo zusammen!

Wir sind am Sonntag Abend wieder in Berlin angelangt.
Es war schön, aber anstrengend! Wir hatten durchgehend Mistwetter und nur 3 (!) regenfreie Tage in über 3 Wochen. Besonders in Schweden war's windig bis stürmisch und in Norwegen arschkalt (höchstens so 14-15 Grad am Nachmittag, nachts oft nur knapp über 0).

Der Rallarvegen war wegen Schnee gesperrt (zw Finse und Myrdal), so dass wir uns den für ein andermal aufbewahrt haben.

Die Route hat sich insofern geändert, dass wir schon von Strömstad per Fähre nach Sandefjord übergesetzt sind, und somit doch den Radweg 5 ab Larvik geradelt sind (bis Geilo). Sehr schöne Strecke!
Aufgrund der Schneesperre sind wir ab Geilo nicht nach Voss, sondern auf dem Riksvej 7 bis Eidfjord (gut zu fahren, Wahnssinnslandschaft in der Hardangervidda und die beste Abfahrt des Jahres durch's Måbødal.

Strecke hier: http://www.gpsies.com/map.do?fileId=xmuvojicdzllfioe

Fazit: die Route war schon ambitioniert, zumal bei dem bescheidenen Wetter. Auf ein paar Etappen waren wir abends ganz schön auf dem Zahnfleisch.
Nach Schweden muss ich sooo schnell nicht wieder. Zu viel Wald und ein z.T. zermürbendes auf und ab. Ich fand's ein bisschen langweilig.
Norwegen dagegen ist noch ein paar Reisen wert. Über die Landschaft muss ich nix sagen, aber auch die Leute fand ich angenehmer. Nicht so zugeknöpft, und nicht ganz so Rasen-mit-der-Nagelschere-nachschneiden-mäßig wie in Schweden
Die Preise sind natürlich gewöhnungsbedürftig, aber Campingplätze sind in Norwegen erstaunlich billig (wir haben immer unter 150 NOK bezahlt) und die Supermärkte haben meist bezahlbare Sonderangebote (hab noch nie so viele Nektarinen gegessen :D). Schweden hat den besseren Käse.

Ach ja:

Wir haben tatsächlich kein einziges mal wild gezeltet! Es war so kalt, dass wir immer ne heiße Dusche wollten