Posted by: Cruising
Re: USA Southwest: Runde ab Las Vegas - 10/25/11 08:16 AM
Howdy, folks, we’re back!
War eine super Tour, wir haben fast alles wie geplant und oben beschrieben durchgezogen und sind nach fünf Wochen mit gut 2200 km auf dem Tacho wieder wohlbehalten in Vegas eingetroffen. Hier noch ein paar Comments/Erfahrungen/Anmerkungen:
Die erste Etappe zum Valley of Fire sind wir nicht über Lake Mead, sondern in der Direttissima über I 15 gefahren. Es war einfach so godamn hot out there (40 °C beim Start), dass wir uns Callville Bay und Hoover Dam für die Rückfahrt aufgehoben haben. So waren das nur 89 km, aber die letzten 30 haben uns trotzdem echt an die Grenze unserer Leistungsfähigkeit gebracht. An diesem Tag haben wir summa summarum etwa 18 Liter (Wasser, Saft und zwei Bier
) sowie drei Äpfel und zwei Orangen hineingezogen. War aber superschön da draußen – wie auch für Ralph war das einer der schönsten Campgrounds unseres Lebens.
Der Virgin River Canyon im weiteren Verlauf der I 15 war für uns kein Problem. Der Seitenstreifen war zwar schmal, aber bis auf ein paar Brücken immer vorhanden. Nur musste man manchmal um zerfetzte Truck-Reifen herumkurven. Ich weiß nicht, aus was die Amis Reifen machen, aber nadelspitze Drahtteile liegen absolut überall herum – wir hatten im Verlauf der Tour drei Platte trotz nagelneuer Schwalbe Marathons. Das nächste Mal nehmen wir unbedingt die mit der Pannenschutz-Einlage (Smartguard oder so).
By the way, einer dieser Platten (vor Mesquite) machte uns wieder mal klar, was uns im Ami-Land immer so gut gefällt: Kaum hatte ich den neuen Schlauch eingelegt, hielt ein Pickup an, der Fahrer kam angelaufen: „Everything okay with you, guys? I’ve got a floor pump in my truck!“ Wir kriegten den Reifen sogar noch aufgeblasen, und zwischenzeitlich sicherte der State Trooper mit Blaulicht die „Problemstelle“. War unser schnellster und angenehmster Reifenwechsel ever. Und drei, vier Meilen weiter saß an einer Rest Area schon einer auf seiner Icebox und winkte mit der Wasserflasche. Dann wurden wir noch zum Essen eingeladen, von zwei Rennradlern durch St. George gelotst, und, und, und…
Zweimal haben wir trotz allem aufgeladen. Einmal von Page nach Kayenta – wir erinnerten uns an Jürgens Anmerkung zur verkehrsüberlasteten US 163 ohne Seitenstreifen, und so aus dem bequemen Fahrerhaus sahen wir, dass das eine gute Entscheidung war. Und als wir dann in einem Supermarkt sahen, wie sich zwei Natives eine Dreiliterpulle Wodka und eine Tüte Chips kauften, vermutlich das Mittagessen, und dann draußen wieder in ihr Auto stiegen, dann glaubte ich dir, Jürgen, wirklich jedes Wort über betrunkene Native Drivers… Das zweite Mal war dann in Torrey, wo wir in einen frühen Wintereinbruch gerieten. Wir ließen uns per Auto nach Tropic bringen, saßen dort zwei Tage aus und fuhren erst dann hoch zum Bryce Canyon. Auf dem Boulder Summit war dann die Fahrbahn mehrere Tage schneebedeckt, und auch in Bryce lag noch Schnee im Gelände. War dann sakrisch kalt dort oben, aber zum Wandern okay. Nach drei Tagen Bryce fuhren wir dann bei 0 °C los in sämtlichen Klamotten, die wir dabei hatten, und sechs Tage später in Vegas hatte es wieder 32 °C… So ist uns halt leider die UT 12 als Radel-Erlebnis entgangen, damit auch Kodachrome und der Burr Trail, aber schön war es trotzdem. In dem Moment haben wir auch begriffen, warum Jürgen vom Grand Canyon zurück nach Bryce geradelt ist und die beiden hohen NPs an den Anfang seiner Tour gepackt hat. Trotzdem würden wir unsere Tour wieder genauso machen – in der ersten Oktoberwoche schneit es dort normalerweise nie, das haben uns alle Einheimischen versichert.
Zwei Dinge waren absolut unabdingbar für diese Tour: Unser Zelt und unser Netbook. Ohne Zelt wären wir weder in der Grand Canyon Area noch im Monument Valley untergekommen, war absolute Peak Season dort. Für Bryce konnten wir uns zum Glück ein Motelzimmer sichern. Aber auch in solchen Orte wie Sprigdale hätte es ohne Vorreservierung nix gegeben, ähnlich in Moab. Wir haben dann leider täglich etwa eine Stunde quasi im Büro verbracht, sprich am Netbook mit Resevierungen (genial war dabei www.orbitz.com). Zum Glück gab es wirklich überall WiFI, selbst auf manchen Campgrounds.
Eine Frage noch an Jürgen: Du wolltest doch dieses Jahr durch Death Valley radeln. Wie hast du deine Etappen eingeteilt, Pahrump, und dann? Wir haben am letzten Tag noch einen Mietwagen-Abstecher dorthin gemacht. Definitiv alle Radler, die wir im Death Valley gesehen haben, hatten ein Begleitfahrzeug, bis auf einen mit Packtaschen, der so aussah, als habe er schon viele Nächte die Zivilisation nicht mehr gesehen. Das warst nicht etwa du, oder?
Also, euch allen noch mal vielen Dank für die guten Tipps! Demnächst gibt’s noch einen kleinen Bericht auf unserer Homepage, wird aber noch eine oder zwei Wochen dauern, bis wir alles auf der Reihe haben. Ich melde mich dann wieder.
Herzlichen Gruß, Thomas
www.bikeamerica.de
P.S.: Holger, ralph, Bernie - gibt's von euren Touren irgendwo die Berichte zu lesen? Würde mich interessieren.
War eine super Tour, wir haben fast alles wie geplant und oben beschrieben durchgezogen und sind nach fünf Wochen mit gut 2200 km auf dem Tacho wieder wohlbehalten in Vegas eingetroffen. Hier noch ein paar Comments/Erfahrungen/Anmerkungen:
Die erste Etappe zum Valley of Fire sind wir nicht über Lake Mead, sondern in der Direttissima über I 15 gefahren. Es war einfach so godamn hot out there (40 °C beim Start), dass wir uns Callville Bay und Hoover Dam für die Rückfahrt aufgehoben haben. So waren das nur 89 km, aber die letzten 30 haben uns trotzdem echt an die Grenze unserer Leistungsfähigkeit gebracht. An diesem Tag haben wir summa summarum etwa 18 Liter (Wasser, Saft und zwei Bier

Der Virgin River Canyon im weiteren Verlauf der I 15 war für uns kein Problem. Der Seitenstreifen war zwar schmal, aber bis auf ein paar Brücken immer vorhanden. Nur musste man manchmal um zerfetzte Truck-Reifen herumkurven. Ich weiß nicht, aus was die Amis Reifen machen, aber nadelspitze Drahtteile liegen absolut überall herum – wir hatten im Verlauf der Tour drei Platte trotz nagelneuer Schwalbe Marathons. Das nächste Mal nehmen wir unbedingt die mit der Pannenschutz-Einlage (Smartguard oder so).
By the way, einer dieser Platten (vor Mesquite) machte uns wieder mal klar, was uns im Ami-Land immer so gut gefällt: Kaum hatte ich den neuen Schlauch eingelegt, hielt ein Pickup an, der Fahrer kam angelaufen: „Everything okay with you, guys? I’ve got a floor pump in my truck!“ Wir kriegten den Reifen sogar noch aufgeblasen, und zwischenzeitlich sicherte der State Trooper mit Blaulicht die „Problemstelle“. War unser schnellster und angenehmster Reifenwechsel ever. Und drei, vier Meilen weiter saß an einer Rest Area schon einer auf seiner Icebox und winkte mit der Wasserflasche. Dann wurden wir noch zum Essen eingeladen, von zwei Rennradlern durch St. George gelotst, und, und, und…
Zweimal haben wir trotz allem aufgeladen. Einmal von Page nach Kayenta – wir erinnerten uns an Jürgens Anmerkung zur verkehrsüberlasteten US 163 ohne Seitenstreifen, und so aus dem bequemen Fahrerhaus sahen wir, dass das eine gute Entscheidung war. Und als wir dann in einem Supermarkt sahen, wie sich zwei Natives eine Dreiliterpulle Wodka und eine Tüte Chips kauften, vermutlich das Mittagessen, und dann draußen wieder in ihr Auto stiegen, dann glaubte ich dir, Jürgen, wirklich jedes Wort über betrunkene Native Drivers… Das zweite Mal war dann in Torrey, wo wir in einen frühen Wintereinbruch gerieten. Wir ließen uns per Auto nach Tropic bringen, saßen dort zwei Tage aus und fuhren erst dann hoch zum Bryce Canyon. Auf dem Boulder Summit war dann die Fahrbahn mehrere Tage schneebedeckt, und auch in Bryce lag noch Schnee im Gelände. War dann sakrisch kalt dort oben, aber zum Wandern okay. Nach drei Tagen Bryce fuhren wir dann bei 0 °C los in sämtlichen Klamotten, die wir dabei hatten, und sechs Tage später in Vegas hatte es wieder 32 °C… So ist uns halt leider die UT 12 als Radel-Erlebnis entgangen, damit auch Kodachrome und der Burr Trail, aber schön war es trotzdem. In dem Moment haben wir auch begriffen, warum Jürgen vom Grand Canyon zurück nach Bryce geradelt ist und die beiden hohen NPs an den Anfang seiner Tour gepackt hat. Trotzdem würden wir unsere Tour wieder genauso machen – in der ersten Oktoberwoche schneit es dort normalerweise nie, das haben uns alle Einheimischen versichert.
Zwei Dinge waren absolut unabdingbar für diese Tour: Unser Zelt und unser Netbook. Ohne Zelt wären wir weder in der Grand Canyon Area noch im Monument Valley untergekommen, war absolute Peak Season dort. Für Bryce konnten wir uns zum Glück ein Motelzimmer sichern. Aber auch in solchen Orte wie Sprigdale hätte es ohne Vorreservierung nix gegeben, ähnlich in Moab. Wir haben dann leider täglich etwa eine Stunde quasi im Büro verbracht, sprich am Netbook mit Resevierungen (genial war dabei www.orbitz.com). Zum Glück gab es wirklich überall WiFI, selbst auf manchen Campgrounds.
Eine Frage noch an Jürgen: Du wolltest doch dieses Jahr durch Death Valley radeln. Wie hast du deine Etappen eingeteilt, Pahrump, und dann? Wir haben am letzten Tag noch einen Mietwagen-Abstecher dorthin gemacht. Definitiv alle Radler, die wir im Death Valley gesehen haben, hatten ein Begleitfahrzeug, bis auf einen mit Packtaschen, der so aussah, als habe er schon viele Nächte die Zivilisation nicht mehr gesehen. Das warst nicht etwa du, oder?

Also, euch allen noch mal vielen Dank für die guten Tipps! Demnächst gibt’s noch einen kleinen Bericht auf unserer Homepage, wird aber noch eine oder zwei Wochen dauern, bis wir alles auf der Reihe haben. Ich melde mich dann wieder.
Herzlichen Gruß, Thomas
www.bikeamerica.de
P.S.: Holger, ralph, Bernie - gibt's von euren Touren irgendwo die Berichte zu lesen? Würde mich interessieren.