Posted by: skämt åsido !
Re: Fragen zur geplanten Schottlandreise - 08/25/11 04:01 PM
In Antwort auf: robert-77654
Was ich vergessen habe: Eigentlich sollten Anfänger nicht in Schottland fahren: Viel und starker Wind, viel und starker Regen, viele und starke Steigungen. Dazu die Midgets. Andererseits bist Du danach so abgehärtet, dass Du eine Fahrt bei Dauerregen in Deutschland auf dem Donauradweg als angenehm empfindest: Schließlich gibt es keinen Gegenwind und keine Steigungen...
Starker Wind bedeutet: Oft sinkt die Fahrgeschwindigkeit um 15 km/h. Bei Hull in England hatte ich so starken Gegenwind, das ich mal nach 80 km völlig erschöpft bergab geschoben habe, auf dem Rad hätte ich trotz Gefälle kräftig treten müssen... Auf einem Campingplatz beim Loch Ness (also recht geschützt im Landesinneren) habe ich erlebt, wie zwei Zelte gegen einen VW-Bus gekracht sind. Die Besitzr waren weg. Der VW-Bus und die Zelte waren stark beschjädigt. Danach sind einige Zelter auf dem Platz umgezogen... Also: Zeltplatz und Zeltausrichtung sorgfältig wählen. Im Windschatten und in Windrichtung zu zelten ist gut, aber nicht direkt unter Bäumen - sonst weckt Dich mal ein großer Ast....
Wewior ist in seinem Buch manchmal von Tagesetappen von 55 km ausgegangen. Das fand ich beim Lesen vor der Fahrt lächerlich. In Schottland können jedoch 55 km leicht "gefühlte" 110 sein. Im Buch von Wewior gibt es Höhenprofile. Die sind auch sehr nützlich. Dort können am Tag locker 1000 Höhenmeter zusammenkommen. Die 14000 Höhenmeter Österreich-Gardasee beim Alpencross kannst Du gut in 14 Tagen in Schottland schaffen, warst dann aber maximal auf 700 Meter... Um die Anstrengung zu verdeutlichen: Ich habe in fünf Wochen 8 Kilo verloren (Schottland zehn Tage danach - England - Holland - Bonn 2250 km, Tagesschnitt rund 75 km, fast immer Gegenwind). Und dabei habe ich jeden zweiten Tag ein Glas Erdnussbutter geleert, jeden Tag eine Packung Kekse gegessen und statt drei vier Mahlzeiten täglich gefuttert.
Ein Mückennetzhut ist unter Umständen sinnvoll, die Viecher kommen in Wolken und kriechen in alle Körperöffnungen - Augen, Nase, Mund. Wegscheuchen ist sinnlos. Bewegt man die Hand übers Gesicht, kleben zehn Minileichen daran - weitere 100 Midgets rücken nach. Weiter ist wichtig: Kleidung sollte schnell trocknen - keine Baumwolle! Unbedingt Gamaschen für die Schuhe mitnehmen. Nasse Schuhe waren mein größtes Problem, hatte die Dinger vergessen. Fürs Wildcampen halte ich stets Wasservorräte für sinnvoll: drei Flashenhalter für 1,5-Liter-Flaschen wären gut. Schlafsack sollte bis 2 Grad wärmen. Das Zelt sollte ein ganz feines Mückennetz haben. Der Kocher einen guten Windschutz. Auf dem Rad eine windschlüpfrige Position einnehmen zu können ist sehr erleichternd. Ich hatte die Barends innen neben den Griffen montiert. Alternative ist ein Tri-Aufsatz. Ersatzschlauch mitnehmen - zum Teil ist es so windig/nass, dass Flicken nicht möglich ist (Straßen liegen oft voller Scherben, dazu gibt es Wege mit spitzen Steinen und Ästen etc).
10 Tage halte ich für sehr knapp.
Flugpreise: Wie gesagt, BA war günstig. Bei den "Billigfluglinien" kann es schnell teuer werden - vorher durchrechnen. Weiter empfehle ich unbedingt Direktflug - halbiert die Chance auf Beschädigungen. Ich musste außerdem in Glasgow vier Stunden aufs Rad warten, in Heathrow ist es im Chaos dort liegengeblieben, musste dort umsteigen, hatte also keinen Direktflug. Hatte auch einige kleine Schäden am Rad und an der Ausrüstung trotz sehr sorgfältiger Verpackung mit Karton, Luftpolsterfolie, Evazote-Isomatte um den Rahmen gewickelt... Kurbeln und Lenker waren von mir abgeschraubt worden. Fast das komplette Verpackungsmaterial fehlte bei der Ankunft, ein Flaschenhalter war völlig verbogen, Kratzer etc. Da muss mit rohester Gewalt drangegangen worden sein. In Glasgow war bei BA eine Schlange vor dem Schalter mit Beschwerden: Verlorenes oder zerstörtes Gepäck scheint normal zu sein.
Starker Wind bedeutet: Oft sinkt die Fahrgeschwindigkeit um 15 km/h. Bei Hull in England hatte ich so starken Gegenwind, das ich mal nach 80 km völlig erschöpft bergab geschoben habe, auf dem Rad hätte ich trotz Gefälle kräftig treten müssen... Auf einem Campingplatz beim Loch Ness (also recht geschützt im Landesinneren) habe ich erlebt, wie zwei Zelte gegen einen VW-Bus gekracht sind. Die Besitzr waren weg. Der VW-Bus und die Zelte waren stark beschjädigt. Danach sind einige Zelter auf dem Platz umgezogen... Also: Zeltplatz und Zeltausrichtung sorgfältig wählen. Im Windschatten und in Windrichtung zu zelten ist gut, aber nicht direkt unter Bäumen - sonst weckt Dich mal ein großer Ast....
Wewior ist in seinem Buch manchmal von Tagesetappen von 55 km ausgegangen. Das fand ich beim Lesen vor der Fahrt lächerlich. In Schottland können jedoch 55 km leicht "gefühlte" 110 sein. Im Buch von Wewior gibt es Höhenprofile. Die sind auch sehr nützlich. Dort können am Tag locker 1000 Höhenmeter zusammenkommen. Die 14000 Höhenmeter Österreich-Gardasee beim Alpencross kannst Du gut in 14 Tagen in Schottland schaffen, warst dann aber maximal auf 700 Meter... Um die Anstrengung zu verdeutlichen: Ich habe in fünf Wochen 8 Kilo verloren (Schottland zehn Tage danach - England - Holland - Bonn 2250 km, Tagesschnitt rund 75 km, fast immer Gegenwind). Und dabei habe ich jeden zweiten Tag ein Glas Erdnussbutter geleert, jeden Tag eine Packung Kekse gegessen und statt drei vier Mahlzeiten täglich gefuttert.
Ein Mückennetzhut ist unter Umständen sinnvoll, die Viecher kommen in Wolken und kriechen in alle Körperöffnungen - Augen, Nase, Mund. Wegscheuchen ist sinnlos. Bewegt man die Hand übers Gesicht, kleben zehn Minileichen daran - weitere 100 Midgets rücken nach. Weiter ist wichtig: Kleidung sollte schnell trocknen - keine Baumwolle! Unbedingt Gamaschen für die Schuhe mitnehmen. Nasse Schuhe waren mein größtes Problem, hatte die Dinger vergessen. Fürs Wildcampen halte ich stets Wasservorräte für sinnvoll: drei Flashenhalter für 1,5-Liter-Flaschen wären gut. Schlafsack sollte bis 2 Grad wärmen. Das Zelt sollte ein ganz feines Mückennetz haben. Der Kocher einen guten Windschutz. Auf dem Rad eine windschlüpfrige Position einnehmen zu können ist sehr erleichternd. Ich hatte die Barends innen neben den Griffen montiert. Alternative ist ein Tri-Aufsatz. Ersatzschlauch mitnehmen - zum Teil ist es so windig/nass, dass Flicken nicht möglich ist (Straßen liegen oft voller Scherben, dazu gibt es Wege mit spitzen Steinen und Ästen etc).
10 Tage halte ich für sehr knapp.
Flugpreise: Wie gesagt, BA war günstig. Bei den "Billigfluglinien" kann es schnell teuer werden - vorher durchrechnen. Weiter empfehle ich unbedingt Direktflug - halbiert die Chance auf Beschädigungen. Ich musste außerdem in Glasgow vier Stunden aufs Rad warten, in Heathrow ist es im Chaos dort liegengeblieben, musste dort umsteigen, hatte also keinen Direktflug. Hatte auch einige kleine Schäden am Rad und an der Ausrüstung trotz sehr sorgfältiger Verpackung mit Karton, Luftpolsterfolie, Evazote-Isomatte um den Rahmen gewickelt... Kurbeln und Lenker waren von mir abgeschraubt worden. Fast das komplette Verpackungsmaterial fehlte bei der Ankunft, ein Flaschenhalter war völlig verbogen, Kratzer etc. Da muss mit rohester Gewalt drangegangen worden sein. In Glasgow war bei BA eine Schlange vor dem Schalter mit Beschwerden: Verlorenes oder zerstörtes Gepäck scheint normal zu sein.
Vielen Dank für diese Tips. Hat mir sehr weitergeholfen.
Eine(oder zwei) Frage noch: Wie sieht es "da oben" mit dem Mobilfunkempfang aus?
Wie ist denn die Durchschnittstemperatur im Herbst und Frühjahr?
Was kosten denn die Fähren summa summarum bei einer Umgehung der Oban - Inverness - Strecke aus?
Ist das Zelten überall möglich und worauf sollte man dabei achten?
Gruß