Posted by: malbec
Re: Wind und Kite in Patagonien - 03/22/11 06:49 PM
Liebe Monique und Rene,
ist zwar eine interessante Idee und Unterstuetzung gegen die Winde haette ich mir auch manches Mal gewuenscht - bloss: sie wehen, wie sie wollen. Hatte insgesamt 3-4 Tage Rueckenwind, also in dem Fall Suedwestwind (von Ushuaia Richtung Salta), die meiste Zeit aber seitlichen Gegenwind, also strenge Nordwestwinde. Das Problem ist, dass die Winde in Patagonien nicht immer kontinuierlich, berechenbar daher kommen, sondern haeufig in recht heftigen Boeen, zw.San Sebastian und Porvenir hatte es laut eines Estancieros,bei dem ich uebernachten konnte, Winde zw. 70 u.80 km/h. Das reicht, dass manches nicht mehr kontrollierbar ist und mit Segel schon gar nicht. Ausserdem wechseln die Winde sehr gerne die Richtung,wenn auch manchmal nur fuer 10 Minuten, dann ist vielleicht wieder Flaute und dann kommt urploetzlich eine brutale Boe,die Dich sanft in den Strassengraben drueckt, mitsamt Top und Rah. Es ist also wenig vorhersehbar und bis Du Deine technische Hilfe montiert hast ist alles wieder anders.
Die CA ist pistenmaessig dermassen loechrig und wellblechig und bucklig, da stoert ein Segel mehr als es hilft. Du rumpelst von einem wassergefuellten Schlagloch zum naechsten und hast genug damit zu tun, irgendeine fahrbare Spur zwischen all den Steinen, Wellblechpassagen und Loechern zu finden, da ist ein Segel o.ae. nur zusaetzlicher Stress. Und laengere Waldpassagen,insbes. von Coyhaique bis Futaleufu gibts - Gott sei Dank - auch.
Das einzige, was hilft, ist sich nicht aufzuregen,einfach weiter zu fahren,ab und zu "Let the four winds blow" von Fats Domnino sich vorzusingen und erstaulicherweise kommst Du auch bei gemeinen Bedingungen auf 60-90 Km. Also,lasst Euch von dem Windgetoese nicht narrisch machen und wenn gar nichts mehr geht: Flucht in den Autobus oder Annahme eines Mitfahrangebots freundlicher Automobilisten (habe ich im Parque Queulat nach 2 Tagen ununterbrochenen heftigen Regens angenommen). Wenn Ihr keine ausgesprochenen hardcore-bikefreaks seid, ist das keine Schande,sondern ein eindeutiger Lustgewinn.
Meine Meinung: vergiss techn. Hilfsmittel, die Wetterbedingungen dort sind so unberechenbar und wechselhaft, dass Ihr nur noch mit Rumpfriemeln beschaeftigt seid. Im Grunde geht's darum, das Wetter so zu akzeptieren,wie es ist und sich mental richtig darauf einzustellen.
Viel Glueck bei der Reise, rueckblickend - bin jetzt in Salta angekommen - war das meine spannendste und schoenste Radreise ueberhaupt - Gegenwinde, Regen und Geroellhaldenpisten hin oder her.
Karl
ist zwar eine interessante Idee und Unterstuetzung gegen die Winde haette ich mir auch manches Mal gewuenscht - bloss: sie wehen, wie sie wollen. Hatte insgesamt 3-4 Tage Rueckenwind, also in dem Fall Suedwestwind (von Ushuaia Richtung Salta), die meiste Zeit aber seitlichen Gegenwind, also strenge Nordwestwinde. Das Problem ist, dass die Winde in Patagonien nicht immer kontinuierlich, berechenbar daher kommen, sondern haeufig in recht heftigen Boeen, zw.San Sebastian und Porvenir hatte es laut eines Estancieros,bei dem ich uebernachten konnte, Winde zw. 70 u.80 km/h. Das reicht, dass manches nicht mehr kontrollierbar ist und mit Segel schon gar nicht. Ausserdem wechseln die Winde sehr gerne die Richtung,wenn auch manchmal nur fuer 10 Minuten, dann ist vielleicht wieder Flaute und dann kommt urploetzlich eine brutale Boe,die Dich sanft in den Strassengraben drueckt, mitsamt Top und Rah. Es ist also wenig vorhersehbar und bis Du Deine technische Hilfe montiert hast ist alles wieder anders.
Die CA ist pistenmaessig dermassen loechrig und wellblechig und bucklig, da stoert ein Segel mehr als es hilft. Du rumpelst von einem wassergefuellten Schlagloch zum naechsten und hast genug damit zu tun, irgendeine fahrbare Spur zwischen all den Steinen, Wellblechpassagen und Loechern zu finden, da ist ein Segel o.ae. nur zusaetzlicher Stress. Und laengere Waldpassagen,insbes. von Coyhaique bis Futaleufu gibts - Gott sei Dank - auch.
Das einzige, was hilft, ist sich nicht aufzuregen,einfach weiter zu fahren,ab und zu "Let the four winds blow" von Fats Domnino sich vorzusingen und erstaulicherweise kommst Du auch bei gemeinen Bedingungen auf 60-90 Km. Also,lasst Euch von dem Windgetoese nicht narrisch machen und wenn gar nichts mehr geht: Flucht in den Autobus oder Annahme eines Mitfahrangebots freundlicher Automobilisten (habe ich im Parque Queulat nach 2 Tagen ununterbrochenen heftigen Regens angenommen). Wenn Ihr keine ausgesprochenen hardcore-bikefreaks seid, ist das keine Schande,sondern ein eindeutiger Lustgewinn.
Meine Meinung: vergiss techn. Hilfsmittel, die Wetterbedingungen dort sind so unberechenbar und wechselhaft, dass Ihr nur noch mit Rumpfriemeln beschaeftigt seid. Im Grunde geht's darum, das Wetter so zu akzeptieren,wie es ist und sich mental richtig darauf einzustellen.
Viel Glueck bei der Reise, rueckblickend - bin jetzt in Salta angekommen - war das meine spannendste und schoenste Radreise ueberhaupt - Gegenwinde, Regen und Geroellhaldenpisten hin oder her.
Karl