Re: Nordkapp, Strassen, Terrain, Tankstellen usw.

Posted by: Dittmar

Re: Nordkapp, Strassen, Terrain, Tankstellen usw. - 01/15/04 04:36 PM

Hallo Lucas,
vergiss die Küstenstrasse oberhalb Stockholms bzw. Gävle. Ich habe es dort etwa 50 km ausgehalten und bin dann wieder in das Landesinnere gefahren. An das Meer kam ich fast nie, noch nicht einmal ein Blick dorthin. Nur im ganz nörlichen Bereich oberhalb von Lulea hat sie mir gefallen von Happaranda aus, allerdings war das 1988.

Schweden klannst Du etwa in 2 Teil unterteilen, der Süden südlich von Östersund und der Norden eben nörlich. Im süden sollte man größere Strassen eher meiden, allerdings sind miestens Randstreifen vorhanden und die Leute fahren viel zurückhaltender und freundlicher als bei uns.

Allerdings gibt es bei den Nebenstraßen auch stark wellige Straßen, z.T. mit kräftigen Hügen hintereinander, das kann schon recht anstrendend sein. Ausserdem kann man dort immer wieder auf Schotterwege stossen die Schweden sagen "Grusweg", das trifft es besser. Sie sind teilweise sehr glatt und gut zu fahren, teilweise allerdings mit vielen kleinen Steinen. Bei Nässe kleben sie etwas.Groben Schotter gibt es immer nur in Baustellen, die aber manchmal bis zu 20 km lang sind. Ich selber fahre 25 -32 mm breite Reifen, das ist recht schmal geht aber auch. 32mm bis 37mm breite Reifen würde ich empfehlen, ganz dicke Reifen sind nicht erforderlich.

Für den Norden ist die 45 empfehlenswert, der sog. Inlandsweg vor allem von Östersund aus nach Norden bis Gällivare. Der ist meistens nur wellig, lieder doch nicht so wenig Verkehr. Letzterem kann man etwas ausweichen, wenn man ausserhalb der üblichen Verkehrszeiten fährt, abends wird das meist sehr ruhig. (Ich war letztes Jahr dort) Und es ist ja immer lange hell, teilweise eben immer hell (im Sommer).

Es gibt auch die Möglichkeiten im Norden Nebenstrassen zu fahren, ich habe das einmal von Gällivare nach Östersund gemacht, dort hatte ich dann aber immer wieder ganz gute Steigungen und viel "Grusväg" (Ich bin insgesamt so auch 500km davon gekommen, habe sie aber nicht vermieden. Der Vorteil ist, man kommt so richtig in die Natur und das leibe ich sehr.

Je weiter Du nach Norden kommst, desto weniger Verkehr und weniger Orte gibt es. Die Entfernungen sind dann auch mal schnell 40 - 60 km bis zum nächsten Ort. Dort sollte man möglichst auch einkaufen, denn es gibt zwar meistens auch in kleinen Orten Einkaufsmöglichkeiten, aber am Wochende kann so ein Laden auch mal Sa mittags schliessen und Montag erst öffnen. (Ich hatte das dieses Jahr in Finnland, als in einem Ort der 86 km vorher per Verkehrsschild angekündigt wurde, der Süpermarkt werktags um 17 Uhr schon geschlossen hatte, der nächste Ort war 115 km weg). Meistens ist es nicht so extrem, aber ein paar wenig mehr Vorräte sind nicht so schlecht.
Weit im Norden dann (In Schweden, Finnland und Norwegen) gibt es nur noch Hauptstrassen, die durchgehend sind, die sind auch alle geteert (ausser gemeinen Baustellen mit groben Schotter).

Wenn Dur durch Norwegen hoch fährst ist es natürlich noch sehr viel bergiger, ausser man fährt relativ dicht an der Schwedischen Grenze entlang, da sind einige lange Täler mit relativ geringen Steigungen. Nördlich von Trondheim wird Norwegen sehr schmal, dort gibt es nur die E6 mit teilweise sehr viel Verkehr, und die Küstenstrasse RV 17, die recht schön ist (Ich war 97 dort), und durch eine ganze Reihe von Fähren unterbrochen wird. In Norwegen fand ich die vielen Tunnel mit teilweise bis zu 7 km Länge ziemlich unangenehm.

Ich könnte Dir noch viel schreiben, denn ich war in den letzten Jahren eigenliich immer in Skandinavien, vor allem in Schweden. Wenn Du spezielle Fragen hast, wie z.B. Routenverlauf etc, schreib mir einfach ne mail unter arfeis@web.de.

Ansonsten viel Spass in Skandinavien, vielleicht treffen wir uns dort, ich plane ggf. durch Norwegen nach Trmsö zu fahren und dann weiter nach Kirkeness an der russischen Grenze und von dort über Finnland nach Nordschweden um mit dem Zug zurückzufahren.

Grüsse Dittmar