Fahrradmitnahme ÖV Ukraine, Moldawien, Ukraine

Hallo,

ich fliege demnächst nach Rumänien und werde von dort aus ans Schwarze Meer fahren. Rückreise ist von dort aus mit dem Zug vorgesehen.

Hat irgendjemand Erfahrung bzgl. der Fahrradmitnahme in den Ländern?

Gruß, Robin

Hallo Robin,

in Rumänien ist "Zugfahren" etwas anders als hier.
Auf welchem Gleis der Zug fährt wird erst unmittelbar vor dem Einfahren des Zuges angezeigt.
Wir hatten für uns Platzkarten, aber den entsprechenden Wagen zu finden war unmöglich.
Die Nummerierung war willkürlich, einige Nummern fehlten, andere waren doppelt.
Bei der Reise von Bukarest an die Donau sagte uns ein Rumäne, der Schaffner würde unsere Räder nicht haben wollen und uns auffordern wieder auszusteigen. Das sollten wir aber nicht tun. Der Schaffner kam und verlangte das wir sofort die Räder raus tun.
Wir sind stur geblieben. Dann meinte er, wir müssten 80 Lei für die Räder zahlen. Er fragte ob wir eine Quittung brauchen. Als wir das verneinten wollte er nur noch 40 Lei haben. Im Wagen nebenan war ein anderer Schaffner zuständig. Ich vermute wenn wir einen Wagen weiter gegangen wären, hätten wir nochmal gezahlt.
Bei der Zugreise von Kherson auf die Krim, Ukraine also, konnten wir am Bahnhof schon Karten für die Räder kaufen. Die Räder durften dann nicht im Gang stehen und wir mussten sie ins Abteil holen. Ausser uns war aber keiner mehr im Abteil sonst wäre es eng geworden. Bei dieser Reise wurde uns Bettzeug übergeben. Wir haben es benutzt.
Was aber in beiden Ländern gut geht, einfach winken wenn ein Bus vorbei kommt.
Uns haben die jedesmal mitgenommen. Die Räder wurden in den Gang gestellt und alle anderen Fahrgäste haben sich daran vorbei gedrückt. Gemeckert hat keiner !!
Zu Moldavien kann ich nichts sagen, da sind wir nur durch geradelt.

Das ist nicht spezifisch für Rumänien, sondern ist auch in Frankreich und Großbritannien Alltag. Sehr lustig (oder auch traurig) zu sehen, wie alle in der Bahnhofshalle stehen und gespannt auf die Anzeigetafel gucken. Sobald das Gleis angezeigt wird, rennt eine riesige Menschentraube in die Richtung.

Herauszufinden, auf welchem Gleich ein Zug ANKOMMT (um jemanden abzuholen), war zumindest in London nahezu unmöglich.

Es gibt einen Bus mit Fahrradmitnahme von Deutschland nach Constanta.
http://www.flaneursalon.de/de/depeschen.php?sel=20130322&block=36
Könnte eine Alternative zum Bahnfahren sein. Das ist zwar lustig, aber jeden Schaffner neu zu bestechen geht einem recht schnell auf den Sack.

richtiger Link ??

Insbesondere dann, wenn wie nun schon mehrfach in Frankreich erlebt, der Zug am Ausgangsbahnhof schon längst auf dem Gleis bereitsteht und trotzdem noch nicht angezeigt wird.

Martina

*lach*
ne, sorry.
http://www.roaltassib.de/fahrplan-auskunft/deutschland-rumanien/

vielleicht kanns einer der Mods ändern. Danke

Hallo,

man sollte da aber trotzdem nicht einsteigen.

wir haben am Gare de l'Est schon erlebt, dass ich im Zug, der offiziell noch nicht angezeigt wurde, mal schnell eingesperrt wurde und auch einen Anpfiff der Zugbegleiterin bekam (nach meiner Antwort mit deutschem Akzent ging es dann aber wieder).

Der Tenor war auf jeden Fall: Solange der Zug nicht angezeigt wird, haben Passagiere nichts im Zug zu suchen.

Och, einsteigen will ich auch gar nicht unbedingt. Bloß auf den Bahnsteig gehen, einen Wagen mit Radabteil suchen und direkt vor der Türe des Radabteils mein Tandem zerlegen. Zerlegen bevor ich weiß, wo der Zug fährt ist nicht so günstig, weil ich dann zwei sperrige und dreckige Einzelteile auf den Bahnsteig schleppen muss.

Martina

In Hendaye durften wir vorher rein, wir haben allerdings am Schalter gefragt.

Gruß
Detlef

Hendaye und Cerbère sind Sonderfälle. Durchgehende Reisezüge verkehren praktisch nicht (mehr) und was ankommt, muss auch wieder zurückfahren. Beide Bahnhöfe sind auch ziemlich übersichtlich und nicht zuletzt ist das Interesse der SNCF am Spanienverkehr sehr zurückgegangen. Mal abgesehen von der Schnellfahrstrecke durch den Pyrenäentunnel und die TGV-Anschlüsse von und nach Paris. Ein paar Boches, die sich da mit Fahrrädern an einem Corail-Wagenzug abmühen, sind kein Grund, aufzustehen.

Danke für den Tip, aber die Anreise erfolgt ja per Flugzeug, lediglich die Rückreise mit dem öffentlichen Verkehr. Auf der Seite hab ich jetzt auch leider nix bzgl. Rückfahrten gefunden.

Na der Bus fährt auch zurück. Ruf da mal an, da sprechen welche auch Deutsch.

Also Busverbindungen Siegen-Rumänien hätte ich auch noch in den Bookmarks: http://www.kessler.ro/desprenoi%20d.htm

Atlassib ist auf die Rumänen ausgelegt, die in Westeuropa arbeiten, d.h. alles was angesagt wird ist auf rumänisch, aber ich fands gut. Die Fahrt dauert eine halbe Ewigkeit, vor allem vom Schwarzen Meer aus, aber dafür gibt es bei jeder Fahrt einen Halt mit so viel Gulaschsuppe wie man möchte (im Fahrtpreis inbegriffen und natürlich in Ungarn!)
Bei uns hat es auch relativ kurzfristig geklappt, Tickets zu besorgen. Einfach 1-2 Wochen vorher in eine der Agenturen im Land gehen und reservieren. Fahrräder werden in Anhänger untergebracht.

Was heißt für dich [/b]unmittelbar[b]? Das Abfahrtsgleis wird in Frankreich i.d.R. ca. 20 min vorher angegeben.

Gruß
Peter

Gemessen daran, dass das Abfahrtsgleis u.a. in Deutschland schon mehr als 1 Jahr vorher bekannt ist, sind 20 min wirklich "unmittelbar". Ich bewerte das nicht - andere Länder, andere Sitten. Ich habe 2 Monate in Frankreich gearbeitet und bin viel umhergereist.

Es sind immermal auch gerne nur zwei Minuten, der Höhepunkt war (allerdings bei Streik), dass es erst passierte, als der Wagenzug schon zum Stehen kam. Damit es sich lohnt, im nicht ganz unbedeutenden Bahnhof Lyon Part Dieu.
Eine Unsitte ist es auf jeden Fall.

Könnte mit Ukraine-Erfahrungen dienen. In Moldawien wird es ähnlich sein.

Die normale Antwort auf Anfragen am Schalter jeder Art ist "njet". Und das nachdrücklich. Angeblich sind Räder in Bussen und Bahnen verboten. Und das bekommt man auch gleich mal so gesagt. Praktisch nehmen Ukrainer ihre Räder eher nicht mit, falls sie eins haben. Insofern vermute ich mal, dass es solche Vorschriften gar nicht gibt.

Es kommt also eher auf die persönliche Überzeugungskraft an. Man kauft ein "Baggage-Ticket". Kostete für den Zug Odessa-L'viv 2 €. Bei Inlandsbussen eher gar nichts. Dann wurde gefordert, die Räder "zusammenzuklappen" und "einzuwrappen". Wir haben also jeweils die die Vorderräder abgeschraubt und die Räder in Folie eingewickelt, damit sie nichts verschmutzen.

Der Bahnsteig war zwar auf einer großen Tafel aufgedruckt, wurde aber eine halbe Stunde vor Abfahrt geändert. Der Zug war sehr, sehr lang und es gab Platzkarten. Wir konnten die Räder also erst kurz vor Abfahrt zerlegen. War etwas hektisch. Die "Wagon-Dame" wollte sie dann trotzdem ablehnen, strahlte aber als wir die Baggage-Tickets zückten.

Im Abteil hätten wir sie nicht untergebracht. Sie standen schließlich hochkant am Waggon-Ende und störten dort niemanden.