Posted by: HyS
Re: Großglockner - Maut für RadfahrerInnen - 02/07/11 05:46 PM
In Antwort auf: Martina
Der Betreiber einer privaten Einrichtung hat jedes Recht, selbst zu entscheiden, wieviel er von wem verlangen will.
Aus dem Grunde wird auch alles möglich privatisiert und wenn das Glas Wasser dann 5€ kostet ist es auch OK?

Geradezu lachhaft ist das Private aber bei der Großglocknerhochalpenstraße, die gehört zu 80% dem Bund und zum Rest den Bundesländern. Wie gesagt, da könnte man auch am Donauradweg kassieren.
Ansonsten finde ich das freie Betretungsrecht- bzw. Befahrungsrecht mit dem Fahrrad als etwas, das erhalten oder geschaffen werden sollte. Ich sehe aber immer mehr Einschränkungen, weil irgendetwas freies durch etwas kommerzielles ersetzt wird, für das man dann zahlen soll. Der öffentliche Raum wird privatisiert.
Zum Beispiel auch die Skigebiete: Als Tourengeher konnte man immer kostenlos hoch in die Berge laufen. Dann kamen immer mehr Skigebiete und wenn man nun beim Aufstieg durch diese Skigebiete durch will, muss man in Österreich nun auch einen Tourengehermaut zahlen. Auch mit Langlaufski konnte man im Winter früher immer überall hin laufen. Heute sind viele Strecken durch Loipen ersetzt, für die man in Österreich grundsätzlich zahlen muss. (in Deutschland noch sehr selten, eben wegen dem freien Betretungsrecht) An den Seen werden die Grundstücke alle an privat verkauft, es gibt nur noch ein paar Strandbäder, dort muss man zahlen. Früher konnte man einfach in den See und baden. In Wien war z.B. der Innenhof des Museumsquartiers ein beliebter Platz bei Studenten, die sich dort trafen um zusammen ein Bier zu trinken und zu chillen. Das passt den angrenzenden Gastromen nicht und so wurde auf dem öffentlichen Platz ein Verbot von Fremdgetränken erlassen, jetzt muss man in den Gastgarten und dort trinken oder draußen auf dem Trockenen sitzen, streng bewacht von der Security. (Hintergrund)
Ich denke man muss doch sehr aufpassen was da einreißt. Klar machen mir die 5€ finanziell jetzt nicht viel aus, als Student sah das aber ganz anders aus und ich finde auch, dass man nicht alles (schein-) Privatisieren und für jeden Pups Geld verlangen sollte.