Tips für Radrundreise in Italien, Umbrien

Hi!
Gerade kam mir die Idee,u.a. angesichts der Wetterlage, vom 18.5.-26.5., nach Italien zu fahren. War noch nie mit dem Rad in Italien, deswegen bin ich für Tips dankbar.
Umbrien kenne ich noch von frühen Familienurlauben, fand ich sehr schön.
Folgende Strecke habe ich mir spontan und grob überlegt: Florenz-Arezzo-Lago Trasimeno-Perugia-Terni-Viterbo-Tarquinia-Grosseto-Siena-Florenz.

Idee ist, diese Strecke natürlich möglichst auf Seitenstraßen zu absolvieren. Wunsch ist, durch die Berge zu fahren, schöne alte Städte zu sehen und angesichts der zu erwartenden angenehmen Temperaturen, zu baden. Darum auch der Wunsch, ein wenig an der Küste entlang zu radeln und dort vielleicht einen hübschen Ort zu haben, wo ich noch 1-2 Strandtage einlegen kann.

Finde ich das bei meiner angedachten Route, oder ist die Küste dort optisch und radfahrtechnisch weniger empfehlenswert?

Wie ist das mit dem Fahrradtransport in Italien? Ab Mailand fährt da glaube ich ein Eurostar. Geht das problemlos, wenn ich das Rad in eine Tasche stecke?

Samstag soll es los gehen.

Danke für Infos bis dahin!

Grüße
Peter

Hallo Peter,

einige Deiner Wunschorte liegen auf der dieser Route: Florenz - Rom. Die Strecke geht fast vollständig auf Nebenstraßen. Ich würde lieber nach Rom fahren und dann mit dem Zug nach Florenz.

Grosseto - Siena auf der direkten Verbindung ist nicht zu empfehlen (entweder enge Bundesstraße oder autobahnähnlicher Ausbau plus Baustellen), ansonsten mit ausreichend Höhenmetern und umständlich über die Dörfer. Tarquinia - Grosseto auf der Aurelia ist Schnellstraße mit viel Lastverkehr zwischen Leitplanken. Die Ausweichstrecken gehen bis zu 500 m hoch.

Gruß Dietmar

Abseits der Hauptstraßen ist es in der Toskana sehr bergig.... naja, eher hügelig. Kurze knackige Anstiege und ebenso kurz Abfahrten, auf denen man kaum Schwung holen kann.

Für richtige Berge müsst ihr in die Appenninen.

Gruß
Thoralf

Hallo,

auch in Italien kann das Wetter im Mai wechselhaft und sogar regnerisch sein. D.h. Du solltest m.E. erst mal die Wetterprognose anschauen.

Auf www.3bmeteo.it findest Du die und die sieht für nächste Woche eher weniger gut aus. Aber man kann auch hoffen, dass der Wetterprognose irrt ...

Im Mai ist auch bei "normalem" Wetter nicht mit angenehmen Badetemperaturen zu rechen. Beispielsweise liegt die Wassertemperatur in Livorno im Mai bei durchschnittlich 16 Grad.

Nebenstraßen gibt es genügend in Italien. Michelin oder Marco-Polo Karte von der Region nehmen und möglichst die grün markierten Nebenstraßen einplanen.

Fahrradtransport geht in fast allen Regionalzügen (da gibt es auch welche die nur in größeren Orten halten und recht schnell unterwegs sind) zusammengebaut. Auf www.bahn.de (Häkchen bei Fahrradmitnahme setzen) kannst Du Dir diese Verbindungen anzeigen lassen.

Auf meiner Seite (Signatur) findest Du zahlreiche Tourenbeschreibungen in der Region.

Vor zwei Wochen war ich in der Toskana.

Hier ein Link zu Fotos, die ich gemacht habe (inklusive Aufnahmeort).

http://fotos.rennrad-news.de/s/13746

Grüße
Peter

Die Höhenmeter kommen aber auch in der Toskana durch das ständige hoch und runter zusammen. Mit 1500 bis 2000 m auf 100 km ist zu rechnen.

[zitat=m.indurain
Auf www.3bmeteo.it findest Du die und die sieht für nächste Woche eher weniger gut aus. Aber man kann auch hoffen, dass der Wetterprognose irrt ...
[/zitat]

Hallo Peter!

Alea iacta est.
Habe vorhin die Zugtickets geholt. Hin nach Florenz, zurück von Rom aus.
Die italienische Wetterseite hatte ich nicht besucht. Auf zwei anderen Seiten wird (noch) schönes Wetter versprochen. Egal, ich war noch nie mit dem Rad in Italien und freue mich auf den Nationalpark des Monte Falterona östlich von Florenz, der mir ausdrücklich von dem Verkäufer im Landkartengeschäft empfohlen wurde. Ich will nach Perugia, Assisi etc.
Auf Raten des Verkäufers habe ich mir die Karten von Marco Polo geholt.
Die Züge nach Italien sind am Samstag vormittags fast alle ausgebucht. Das Rad kommt in die Fahrradtasche.
Die Mittelmeerküste habe ich aus meinen Planungen vorerst gestrichen.

Frage:
Ich komme am Samstag gegen 19h in Florenz an. Eigentlich will ich dann zuerst nach Stia, ca. 55km östlich von Florenz. Da das an diesem Abend zuviel wird, welchen Camping könnt ihr in bzw. bei Florenz empfehlen?

Grüße
Peter

Hallo Peter,

3bemeto liegt in letzter Zeit bei längerfristiger Prognose auch öfter falsch. bei meteo.it sieht es z.Zt. besser aus ...

sehr schöne Städte zwischen Florenz und Rom sind außerdem:

Arezzo, Orvieto, Spoleto, Todi, Cortona, Montepulciano, Spello

Grüße
Peter

Hast du zufällig einen tip für die erste nacht bei Florenz? wie gesagt, am nächsten Tag soll es richtung Osten nach Stia gehen.

Kennst du zufällig die Straße 317, die von Perugia über Marsciano nach Orvieto führt, durch waldige, einsame Berge? Sieht auf der marco polo Karte sehr verführerisch aus.

Und: wie komme ich am angenehmsten in die Stadtmitte von Rom?

Grüße
Peter

Bei Ankunft nach 19.00 würde ich gar nicht weiterfahren. Für 55 Kilometer brauchst Du gerade zu Anfang des Urlaubes realistisch gesehen drei Stunden. Damit fährst Du in die Nacht – und das ohne Streckenkenntnis. Je weiter Du nach Süden kommst, desto weniger unterscheiden sich die Tageslängen zwischen Winter und Sommer. Der städtische Zeltplatz liegt auf der anderen Seite des Arno in der Nähe der Piazza Michelangelo.

Also, ich bin auf meiner letztjährigen Korsika-Reise ja noch am Ende eine Runde bei Florenz gefahren (Bericht im Profil, letztes Kapitel, mit Besichtigungstipps). Nach Osten kam ich nur bis Sieci - der Wind hat mich daran gehindert, einen größeren Bogen über den Consuma-Pass zu fahren. Hoffentlich hast du besseren Wind. Auf der Strecke keine Campings auswärts Firenze. Es wird aber schnell ländlich und es gibt etliche Bed&Breakfast-Angebote an oder unweit der Straße.

Auf meiner Italien-Reise 2006 habe ich Teile des Mante-Falconaro-Parkes durchstreift - allerdings etwas anders, von Ravenna kommend über Forlimporli, Galeata rüber nach Stia. Gecampt habe ich in Poppi, Camping Pineta (es gibt nur Fertiggerichte zu essen, aber mit Swimming Pool, sehr ruhig, nette Pächterin), deutlich außerhalb der Stadt und den Hügel hoch auf der Camaldoli-Straße. Der Passo Fangacci mit dem Camaldoli-Kloster ist ein Geheimtipp, ein kleiner Teil oben Piste bzw. schlechter Asphalt im Osten. Teils urwaldähnlich im Osten, schöne Waldfahrt aber auch im Westen. Meine Strecke könntest du etwa nach dem Montecoronaro verlassen und das Tibertal weiter nach Süden fahren (ich bin dann weiter östlich noch mehr durch Umbrien und die Marken).

Eine recht optimistische Rechnung. Dazwischen liegt ein ordentlicher Pass. Aus Firenze muss man erst mal raus fahren - nicht unbedingt problematisch, aber man lässt sich ggf. von ein paar Bauwerken, Eiskugeln, Düften, Gürtelverkäufern und dem italienisch-internationalem Leben ablenken. Dann ist es 21 Uhr an der Stadtgrenze und noch ein paar akademische Minuten mehr - also eher 21:30 Uhr. Sollte es so winden wie auf meiner "Versuchstour" um Florenz, schaffst du in drei Stunden außerhalb der Stadt nicht mehr als 30 Kilometer - wenn überhaupt. Dann ist es nach Mitternacht oder kurz vor Eins. Und gesehen hast du nichts - warum dann durch fremde, schöne Landschaften fahren? - dann ist es ja am Laptop besser.

Ich war auch optimistisch und habe Rennfahrerqualitäten vorausgesetzt. Füge mal nach »realistisch gesehen« ein »mindestens« ein. Aus Florenz rauskommen ist eine zähe Geschichte, das habe ich auch schon mehrmals feststellen dürfen.
Vielleicht will Pierrot den Sonnenaufgang während der Fahrt erleben?

Hier ein Zitat von mir.
Dort steht, dass ich erst am nächsten Tag weiterfahren will und am Samstag nur noch auf den Campingplatz. Im Moment geht meine Tendenz zum Camping Villa di Camerata, der trotz miserabler Sanitäranlagen recht hübsch liegen soll ...

Grüße
Peter

Campingplätze hab ich keinen Plan, da ich nie campe. da haben falk und veloträumer gute Infos. Piazza Michelangelo in Florenz empfehle ich auf alle Fälle einzubeziehen.



Die kenne ich gut. Bin sie fast komplett auf der 3. Etappe bei folgender Tour gefahren (dort findest Du auch das Höhenprofil):

http://umbrien.piano.grande.suedtoskana.europaradtouren.de/

Die Strecke ist zwar meist nicht waldig, aber sie bietet sehr schöne Ausblicke. Die Steigungen sind angenehm. Ist auf alle Fälle empfehlenswert.



Schau Dir die obige Antwort von Dietmar mal genau an und die dort verlinkte Tour "Rom - Florenz". Da gibt es auch gps-Daten inklusive "gute" Einfahrt nach Rom.

Grüße
Peter

Ja, das wollte ich eigentlich auch sagen, habs aber wohl unglücklich ausgedrückt. Ich fand die Toskana eines der anstrengendsten Gegenden, in denen ich mit dem Reiserad unterwegs war. Dagegen waren Alpen und Appenninen ein Kinderspiel.

Gerade die in der Michelin-Karte grünen Straßen boten zwar hervorragende Ausblicke, waren aber auch von Profil her am anstrengendsten.

Schöne, flache Strecken sind m.E. eher selten - nicht nur in Italien. Dann muss man die Strecken eben entsprechend kürzen ...

In den Alpen lassen sich die Höhenmeter mit einer Karte gut abschätzen.

Dagegen bewahrt einen in Hügellanschaften wie der Toskana der bikeroutetoaster vor Überraschungen. Der liefert die Kilometer und Höhenmeter mit einer relativ geringen Abweichung, was sich bei meinen Toskana-Touren im April/Mai wieder bestätigte. Dazu gibt es noch ein sehr gutes Höhenprofil.

War nur eine Feststellung, keine Kritik.


Genau. Aber in der Toskana irgendwie gar nicht...

Eben, deshalb mein Verweis auf den bikeroutetoaster ...

wie wars denn?