[…]Der Aufstieg zum Simplonpass von Schweizer Seite gliedert sich in drei Teile. Der erste Teil besteht aus den parallel zueinander verlaufenden Straßen A9 (grüne Schilder, Fahrradverbot) und N9 (blaue Schilder, für moderne Verkehrsmittel freigegeben). Im zweiten Teil hast Du die Wahl zwischen der N9 (blaue Schilder, freigegeben, viel Verkehr) und einer parallel verlaufenden Lokalstraße (weiße Schilder, wenig Verkehr). Im oberen Teil gibt es nur die N9. Die Abfahrt nach Italien ist schnell durchfahren.[…]
Für den ersten Teil gibt es eine weitere Alternative, die alte Passtraße. Vom Stockalperpalast in Brig geht es erst hinauf bis Ried, dort unterquert man die Autobahn/Nationalstraße und fährt auf der Napoleonstraße bis man oberhalb der Saltinaschlucht nach dem Schallbergtunnel auf die N9 kommt. Bis da ist es eine andere Trasse als die A9/N9, und eines der wenigen noch erhaltenen Stücke der Napoleonstraße von 1805 (das nächste ist dann dort, wo man die N9 wieder verlassen kann und weiter auf der alten Straße ins Tal hinein fährt, statt über die Ganterbrücke. Ansonsten folgt die N9 der Napoleonstraße und diese wurde beim Bau völlig zerstört. Auf der Südseite weichen die Trassenführungen wieder stückweise voneinander ab, von Simplon-Dorf bis zur Gondoschlucht kann man auch die verkehrsärmere alte Straße nehmen.
Den LKW-Verkehr fand ich auch nicht schlimm im Sinne von gefährlich. Die Straße ist breit genug ausgebaut, nur in den Galerien stört der Lärm. Dafür ist die Simplonstraße verkehrshistorisch gut erschlossen, wenn man das mal so formulieren will. An einigen Stellen ist die alte Straße von 1805 noch erhalten, samt einiger dazugehöriger Bauwerke. In der Gondoschlucht gibt es zudem ein (kostenloses) Museum zur Geschichte der Simplonstraße. Und den ganz alten Saumpfad von Stockalper kann man über weite Teile als Wanderweg benutzen.
Insofern ist der Simplon eine interessante Alternative, die dem Gr. St Bernhard am nächsten ist. Jedoch denke ich auch, dass die Passstraße über den St. Bernhard a) möglicherweise schon frei ist und dass man b) einfach einen Postautochauffeur fragen kann, ob er einen mit durch den Tunnel nimmt.
Gruß
Holger