Posted by: bk1
Re: Um die Ostsee - 04/15/10 04:32 PM
In Antwort auf: Deul
Man Muß Karls (bk1) Aussagen ein wenig interpretieren.
für Karl gilt: Radfahrerfreundlich ist die Straße sonst nichts. Radwege sind kaum fahrbar, da sie schnelles vorwärtskommen hindern. Wenn das auch so für dich gilt, dann kannstDu Karls Aussagen für dich übernehmen. Sonst ist es eher mit Vorsicht zu genießen.
Es hat halt jeder hier so siene Präferenzen und eigenheiten, wenn Du länger mitliest wirst Du das schon merken.
für Karl gilt: Radfahrerfreundlich ist die Straße sonst nichts. Radwege sind kaum fahrbar, da sie schnelles vorwärtskommen hindern. Wenn das auch so für dich gilt, dann kannstDu Karls Aussagen für dich übernehmen. Sonst ist es eher mit Vorsicht zu genießen.
Es hat halt jeder hier so siene Präferenzen und eigenheiten, wenn Du länger mitliest wirst Du das schon merken.
1. Ich fahre gerne auf Verkehrswegen mit möglichst wenigen Autos, wobei mir laminarer Autoverkehr auf außerörtlichen Straßen mit wenigen Kreuzungen lieber ist als turbulenter Autoverkehr in Städten.
2. Ich fahre gerne flüssig (nicht immer schnell), also mit möglichst wenigen Ampeln, Hindernissen, Drängelgittern, Stopschildern, gefährlichen Einfahrten u.s.w.
3. Ich fahre gerne auf asphaltierten Verkehrswegen, außer ich bin mit dem MTB mit wenig Gepäck und ohne Anhänger unterwegs.
So abwegig ist das glaube ich nicht. Nun sind straßenbegleitende Radwege in der Praxis leider oft nicht gut mit den obigen drei Punkten vereinbar. Der Autoverkehr, mit dem man es zu tun hat, wird durch den Radweg turbulenter, weil man bei Einfahrten, Abfahrten, Kreuzungen u.s.w. viel größere Konfliktpunkte hat. Es gibt in der Regel mehr Hindernisse und man kann weniger flüssig fahren.
Velorouten, die nicht direkt eine Straße begleiten, sind oft nicht asphaltiert und haben oft Hindernisse. Das muß nicht so sein, es könnte auch Velorouten geben, auf denen man sehr gut fahren kann und es gibt sie auch abschnittsweise. Aber die Praxis zeigt, daß das eher die Ausnahme als die Regel ist.
Nun zu der Übersetzung: Ich finde Ortsdurchfahrten von größeren Städten verkehrstechnisch unangenehmer als eine vielbefahrene außerörtliche Straße mit laminarem Verkehrsfluß. Und ich finde die Hindernisse auf vielen Velorouten oft unangenehmer als den vielen Verkehr auf einer parallelen Straße. Aber ideal wäre eine Veloroute ohne Autos, auf der man gut fahren kann (s. 1., 2. und 3. oben).
Nun zu Stockholm und Kopenhagen, um wieder on-topic zu werden:
Überlegt es mal ganz rational: Warum stören Euch tausende Autos in Eurer nächsten Umgebung auf einer außerörtlichen Straße, so daß ihr auf Velorouten mit vielen Hindernissen ausweicht, aber Ihr legt Eure Routen durch Groß- oder Millionenstädte, die trotz hohem Anteil von ÖPNV oder nichtmotorisiertem Vekehr vor Autoverkehr nur so tosen. Und in diesem Fall viel gefährlicher, weil die Autos nicht von einer Seite kommen, sondern von allen Seiten, etwas überspitzt formuliert. Also sagen wir mal, Radfahren ist sicher, aber außerhalb dieser Großstädte noch sicherer.
Und ich denke eben, daß Skandinavien für Radtouren vor allem deshalb attraktiver als das Ruhrgebiet ist, weil es in weiten Teilen dünner besiedelt ist. Ich habe zumindest die Erfahrung gemacht, daß rein subjektiv die Umgebung von Oslo, Stockholm, Bergen, Kopenhagen etc. weniger attraktiv ist als die dünner besiedelten Gebiete, wo man stattdessen unterwegs sein könnte. Deshalb plane ich meine Routen so, daß ich diese Orte vemeide, wo es sich gut machen läßt, oder sogar mit dem Zug die ersten 30-100 km aus der Stadt rausfahre, wo es sich anbietet.
Aber es hängt auch von der Stadt ab. Zürich oder Bern sind für ihre Größe noch relativ gut zu durchfahren, aber z.B. Karlsruhe, Heidelberg, Braunschweig, Hamburg, Bremen, Mannheim, Münster, Kiel, Stockholm oder Basel würde ich eher als schwieriger bezeichnen. Aber da macht wohl jeder andere Erfahrungen. Trotzdem würde ich nicht eine Fahrt in Härjedalen, Hedmark, Dalarna oder Värmland gegen eine Fahrt durch Zürich oder Bern tauschen wollen.
Zu Kopenhagen und Stockholm hätte ich den Vorschlag zu machen, die S-Bahn ca. 40 km vor der Stadtmitte zu besteigen und damit in die Stadt zu fahren. Entsprechend wieder raus, außer Du willst die Route komplett gefahren sein, dann gehen natürlich S-Bahnen, Fähren u.s.w. nicht. Ich vermute, daß man in der Kopenhagener S-Bahn Fahrräder mitnehmen kann. In Stockholm geht das trotz sehr tief verankerter Ablehnung des Fahrradtransports im Zug erstaunlicherweise mindestens auf einigen Linien, z.B. auf der Linie von Nynäshamn nach Märsta. So würde ich das machen, wenn ich heute die Absicht hätte, diese Städte auf einer Fahrradtour zu besuchen.
Aber ihr müßt Eure Touren selber planen, mit Euren eigenen Präferenzen.