Posted by: veloträumer
Re: Vom Rheinland nach Sizilien - 11/12/09 03:44 PM
Wenn du das Rad in seiner vollen schönen Pracht transportieren willst, wirst du nicht viel Freude an einer Bahnreise durch ganz Italien haben. Ein regulärer Velotransport ist in überregionalen Zügen dort nicht möglich. Entweder etwas am Rad basteln und in einen Sack stecken - oder vielleicht mal noch Flügen schauen. Selbst mit Fernreisezügen solltest du 2 Tage Bahnreise einplanen.
Verbindungen bis nach Sizilien must du schon über die italienische Bahnseite recherchieren. Solltest du auf den abwägigen Gedanken kommen, mit Regionalzügen (Velotransport möglich) durch den Stiefel zu schleichen, wirst du wahrscheinlich nur dann alle Verbindungen finden, wenn du die Abfahrtspläne aller denkbaren Umsteigebahnhöfe studierst. Das geht auch übers Web, eine Doktorarbeit "Über die Unzulänglichkeiten des Velotransportes in Europäischen Reiseländern in Abhängigkeit der willentlichen und sachlichen Unfähigkeit eisenbahnbeschäftiger und nichteisenbahnbeschäftigter Verkehrsplanungsexperten im Zuge einer denkbaren Mobilitätskampagne des Europäischen Parlamentes zu Straßburg" geht aber schneller.
Folgende Rückfahrtalternativen solltest du erwägen: Außer Palermo ist auch Catania ein häufiges Ziel von Billigairlines. Es ist entsprechend sinnvoll beide Orte als Reiseendpunkten zu erwägen. Von Palermo gibt es Schiffsverkehr nach Neapel mit noch erträglicher Reisedauer. Von Neapel fliegen ebenfalls zahlreiche Luftboote. Evtl. kommt auch noch Lamezia Terme in Frage.
Radreisen durch den ganzen Stiefel wirst du hier im Forum mehrere finden. Berichte von Teilen des römischen Imperiums werden dir ebenfalls weiterhelfen. Ich selber bin mal vom Bodensee nach Catania gefahren. Dafür habe ich gut 5 Wochen gebraucht, was aber kein Maßstab ist, weil ich einen sehr verwinkelten Kurs gefahren bin. Da du aber insgesamt mehr Luftlinienstrecke zurücklegen musst, solltest du in jedem Fall 5 Wochen kalkulieren.
Statt nur auf schnelles Vorankommen zu schauen, solltest du dir ein paar Eckpunkte deiner Reise festlegen. Was willst du gesehen haben? Welchen Alpenübergang? Soll die Reise flach oder lieber hügelig werden? Möchtest du durchgehend bei großer Hitze küstennah fahren oder lieber etwas kühler und schattiger im Binnenland? Wie wichtig ist dir die Strecke in Deutschland - evtl. mit Zug bis zur Grenze fahren? Brauchst du Ruhetage - und wenn ja, wo möchtest du die machen (Strand, Stadt, Berge)? Was mache ich, wenn ich in Rückstand gegenüber dem Zeitplan gerate (Rückfahrt gefährdet)? Gibt es dann Abkürzungsmöglichkeiten oder alternativ Zugverbindungen? - Wenn du ohnehin den kürzesten Weg planst, fehlen dir Abkürzungsreserven! - Bist du flexibel beim Übernachten (Camping, Hotel, Wildcampen) oder bist du auf billigste Übernachtungen angewiesen?
Zur Kriminalität gerade in Italien wird hier soviel geschrieben, dass es hier nicht mehr als der Bemerkung bedarf, dass Italien ein ähnlich sicheres Reiseland ist wie Deutschland.
Die Meinung, dass du als Anfänger mit einer kleineren Tour beginnen solltest, teile ich nicht. Man wächst mit den Aufgaben. Und vom Radreisevirus wird man erst infiziert, wenn die Aufgabe eine Herausforderung darstellt, die man (hoffentlich) bewältigt. Wenn du dich insgesamt fit fühlst, reicht das - insbesondere in deinem Alter. Ich hoffe, du weißt, dass sportliches Radfahren ohne Gepäck und Radreisen zwei verschiedene Dinge sind. Es kommt nicht darauf an einem Tag alles zu geben, sondern an allen Tagen möglichst viel zu sehen und den jeweils nächsten Tag wieder ohne Reue beginnen zu können. Überengagement an einem Tag kann der Tod der ganzen Tour werden. Es lohnt sich aber gerade als Anfänger, dass du dir ausgiebig Gedanken über deine Reisausstattung und überflüssigen Ballast machst.
Verbindungen bis nach Sizilien must du schon über die italienische Bahnseite recherchieren. Solltest du auf den abwägigen Gedanken kommen, mit Regionalzügen (Velotransport möglich) durch den Stiefel zu schleichen, wirst du wahrscheinlich nur dann alle Verbindungen finden, wenn du die Abfahrtspläne aller denkbaren Umsteigebahnhöfe studierst. Das geht auch übers Web, eine Doktorarbeit "Über die Unzulänglichkeiten des Velotransportes in Europäischen Reiseländern in Abhängigkeit der willentlichen und sachlichen Unfähigkeit eisenbahnbeschäftiger und nichteisenbahnbeschäftigter Verkehrsplanungsexperten im Zuge einer denkbaren Mobilitätskampagne des Europäischen Parlamentes zu Straßburg" geht aber schneller.

Folgende Rückfahrtalternativen solltest du erwägen: Außer Palermo ist auch Catania ein häufiges Ziel von Billigairlines. Es ist entsprechend sinnvoll beide Orte als Reiseendpunkten zu erwägen. Von Palermo gibt es Schiffsverkehr nach Neapel mit noch erträglicher Reisedauer. Von Neapel fliegen ebenfalls zahlreiche Luftboote. Evtl. kommt auch noch Lamezia Terme in Frage.
Radreisen durch den ganzen Stiefel wirst du hier im Forum mehrere finden. Berichte von Teilen des römischen Imperiums werden dir ebenfalls weiterhelfen. Ich selber bin mal vom Bodensee nach Catania gefahren. Dafür habe ich gut 5 Wochen gebraucht, was aber kein Maßstab ist, weil ich einen sehr verwinkelten Kurs gefahren bin. Da du aber insgesamt mehr Luftlinienstrecke zurücklegen musst, solltest du in jedem Fall 5 Wochen kalkulieren.
Statt nur auf schnelles Vorankommen zu schauen, solltest du dir ein paar Eckpunkte deiner Reise festlegen. Was willst du gesehen haben? Welchen Alpenübergang? Soll die Reise flach oder lieber hügelig werden? Möchtest du durchgehend bei großer Hitze küstennah fahren oder lieber etwas kühler und schattiger im Binnenland? Wie wichtig ist dir die Strecke in Deutschland - evtl. mit Zug bis zur Grenze fahren? Brauchst du Ruhetage - und wenn ja, wo möchtest du die machen (Strand, Stadt, Berge)? Was mache ich, wenn ich in Rückstand gegenüber dem Zeitplan gerate (Rückfahrt gefährdet)? Gibt es dann Abkürzungsmöglichkeiten oder alternativ Zugverbindungen? - Wenn du ohnehin den kürzesten Weg planst, fehlen dir Abkürzungsreserven! - Bist du flexibel beim Übernachten (Camping, Hotel, Wildcampen) oder bist du auf billigste Übernachtungen angewiesen?
Zur Kriminalität gerade in Italien wird hier soviel geschrieben, dass es hier nicht mehr als der Bemerkung bedarf, dass Italien ein ähnlich sicheres Reiseland ist wie Deutschland.
Die Meinung, dass du als Anfänger mit einer kleineren Tour beginnen solltest, teile ich nicht. Man wächst mit den Aufgaben. Und vom Radreisevirus wird man erst infiziert, wenn die Aufgabe eine Herausforderung darstellt, die man (hoffentlich) bewältigt. Wenn du dich insgesamt fit fühlst, reicht das - insbesondere in deinem Alter. Ich hoffe, du weißt, dass sportliches Radfahren ohne Gepäck und Radreisen zwei verschiedene Dinge sind. Es kommt nicht darauf an einem Tag alles zu geben, sondern an allen Tagen möglichst viel zu sehen und den jeweils nächsten Tag wieder ohne Reue beginnen zu können. Überengagement an einem Tag kann der Tod der ganzen Tour werden. Es lohnt sich aber gerade als Anfänger, dass du dir ausgiebig Gedanken über deine Reisausstattung und überflüssigen Ballast machst.