2011 Radroute, Bitte um Tipps

Hallo,

Plane für das nächste Jahr eine Radtour.

Möchte gerne in Österreich starten(Kärnten,Salzburg egal).

Ziel wäre Santiago di Compostella(Jakobsweg)

Meine Frage. Würde gerne nur auf Radwegen fahren. Habt ihr einige Tipps?

Hab bischen was rausgesucht.

Königsee-Konstanz (2.Strecke)
Konstanz-Strasbourg(3.Strecke, auf Rheinradweg
Strasbourg-Paris(4.Strecke)
Paris-Orleans(5.Strecke)

Strecke 1 fehlt mir und wichtiger wären aber nach der 5.Strecke die Routen?

Oder habt ihr bessere

Bin für Tipps und Anregungen offen

lg Alexander

1. Strecke: Salzburg - Königssee??? - Das ist ja keine Strecke, sondern nur ein Katzensprung...

Der Rest sieht nach Umfahrung von Bergen aus. Da kann ich dir nicht weiterhelfen. Wenn Jakobsweg, würde ich ich aber vielleicht nach weiteren Jakobswegen zwischen Deutschland und Pyrenäen suchen. Etwa in den Vogesen. Oder durch die Schweiz hindurch. Typischer Pilgerort in Frankreich ist auch Rocamadour. Könnte man sehr schön übers Zentralmassiv erreichen. Statt den Umweg nach Norden (Strasbourg, Paris) bietet sich ggf. auch eine Juraroute zur Rhône/Saône an. Dazu mal Velorouten Schweiz befragen.

Da ich in deinen Beiträgen schon öfters Probleme mit dem Begriff "Radweg" hatte: Kannst du bitte erklären, was du dir darunter vorstellst!?

In Frankreich und Spanien kennt man solche ausgeschilderte Radrouten wie z.B. den Bodensee-Königssee-Radweg nicht, dort gibt es nur wenige und fast ausschliesslich lokale Radrouten. Für die Strecken dort musst du dir selber was ausarbeiten bzw. auf Berichte und Tipps anderer, sowie auf Bücher zurückgreifen. Für letzteres kannst du z.B. bei bikeline (www.bikeline.de) und Cyklos (www.kettler-verlag.de) vorbeischauen.

Gruß
Uli

Hallo,

Salzburg - Königssee (bzw. Berchtesgaden) ist ja wirklich nur ein Katzensprung. Der Radfernweg Königssee - Bodensee hat allerdings einige Steigungen zu verzeichnen.

Warum willst Du den Umweg über Paris nehmen?
Ich bin damals von Konstanz aus dem Jakobsweg durch die Schweiz gefolgt:
Einsiedeln, Fribourg/Freiburg, Genf. Die Beschilderung der Radrouten ist hervorragend, man fährt jedoch zu 85 bis 90% auf Straßen. Wenn auch meistens Nebenstrecken mit wenig Verkehr.

Im Jahr darauf bin ich dann von Genf nach Le Puy (en Velay) gefahren (Via Gebennensis). Dort folgt man der (Via Podiensis). Le Puy, Conqes, Cahors, Moissac, St.-Jean-Pied-de-Port. Für Wanderer ist das Ganze als GR65 ausgeschildert. Für Radfahrer gibt es im Allgemeinen weder Wegweisung noch das was man in Deutschland unter Radweg versteht.

Klar, dass die Strecke durch die Schweiz nicht ohne Steigungen abläuft. Auch ein Großteil der geschilderten Strecke durch Frankreich führt durch das Massif Central (Auvergne, Cevennen). Die Landschaft ist aber streckenweise großartig.

Alternativen könnten sein:
o statt durchs Allgäu: Österreich - Schweiz durchs Inntal
o Bodensee-Genfer See: Route 9 von Veloland.ch
o statt Schweiz:
- vom Bodensee Rheinabwärts, Vogesen und dann der Rhone nach Süden folgen
- von der Rhone südlich von Lyon nach Westen abbiegen und o.g. Strecke über Le Puy
o statt Zentralmassiv:
- Der Rhone bis zu Mündung (Arles) folgen und erst dann nach Westen:
Via Tolosana über Toulouse. Die Strecke Rhein - Rhone - Südfrankreich hat
eventuell weniger Höhenmeter als meine Route, kann aber im Sommer heiß werden.

Danke für die Beiträge. Unter Radwege verstehe ich Radwege wo keine Autos fahren. Egal ob asphaltiert oder Schotter.

Ich starte übrigens in Klagenfurt und nicht in Salzburg. An der Grenze zu Slowenien...

Hm, sieht sehr nach einem Zirkularbezug aus.
Für Frankreich würde ich dir aber anraten, Straßen mit wenig Autoverkehr miteinzubeziehen. Sonst wirst du Schwierigkeiten haben, das Ziel zu erreichen. Das gilt auch für die Straßen mit der niedrigsten Priorität, den C-Straßen. Ohne D-Straßen kommt man durch das Land des Sonnenkönigs nicht durch.

Darf ich aus deiner Straßenphobie schließen, dass du versuchen wirst, den Jakobsweg in Spanien auf dem Fußweg zu fahren? Ansonsten solltest du auf wesentlich mehr Autoverkehr vorbereitet sein, als dass auf kleinen Regionalstraßen in Frankreich üblich ist.

Also gut, von Klagenfurt nach Salzburg: Radweg folgen nach St. Veit. Über die Kraiger Seestraße ins Wimitz-Tal. Anfangs asphaltiert, noch mit (wenig) Autos, anschließend gut fahrbare Waldpiste mit geringer Steigung zum Goggausee. Dort asphaltiert zum Gurktal wechseln und über die Flattnitzer Höhe zum Murtal (etwas anstrengend, aber insgesamt nicht soviel Höhenmeter). Dort dann den Murradweg aufwärts folgen bis Burg Mosham (insgesamt flach, aber hin und wieder kleine Radwegextras), vermutlich auch dann Radweg nach Mauterndorf (weiß nicht mehr genau). Über den Radstädter Tauernpass fahren - geht nicht ohne Autos, dafür moderate Steigung. Der alternativ oft angepriesene Sölkpass war aus meiner Sicht nicht wirklich attraktiver, hatte kaum weniger Verkehr und enthält erheblich mehr steile Passagen. Ab Radstadt gibt es wieder Radwege nach Salzburg.

Irgendwie weiss ich immer noch nicht, was du dir vorstellst, deshalb möchte ich noch etwas weiter "bohren": Keine Autos fahren dürfen oder kein Autoverkehr ist? Und ist dir eine Auschilderung, also eine Radroute, wichtig? Hintergrund der erneuten Frage: Du hast in einem anderen Beitrag den Drauradweg bis Maribor "verlängert". Nach der Defintion "keine Kfz fahren dürfen" ist das kein Radweg, denn die (Schotter-) Wege entlang der Drau in Slowenien sind Nebenstrassen - allerdings mit sehr wenig Kfz-Verkehr. Ausgeschildert ist diese Strecke über dem Drautal bis vor wenigen Jahren auch noch nicht gewesen, es gab nur Beschreibungen dieser Strecke (bikeline). Für *mich* ist das deshalb weder ein Radweg noch eine Radroute. Sollte dieser Abschnitt des Drauradwegs aber deinen Vorstellungen entsprechen, wird es dir v.a. in Frankreich gefallen.

Zwar gibt es dort und in Spanien wie erwähnt nur ganz wenige ausgeschilderte Radrouten und ebenso wenig "richtige", nur für Radfahrer freigegebene Radwege. Dafür gibt es - und das finden eigentlich alle besser - ein dichtes Netz kleiner, sehr ruhiger Nebenstrassen, in Frankreich deutlich mehr , in Spanien weniger. Infos über Radstrecken in diesen Ländern bauen zum allergrößten Teil auf diesen Strassen auf. Eine Route musst du dir unter Zuhilfenahme der erwähnten Quellen aber selber zusammenschustern.

Die "echten" Jakobswege sind über weite Teile Wanderrouten, die überwiegend nicht oder nur sehr schlecht mit einem bepackten Reiserad befahrbar sind.

Wenn du in Klagenfurt starten willst, solltest du dir nochmal überlegen, ob der lange Umweg nach Norden wirklich nötig ist. Auch ich würde mich eher direkt westwärts halten.

Gruß
Uli

Hallo Alexander,

von Konstanz bis Strasbourg kann ich Dir einen Teil meiner Strecke empfehlen:

=> Rheintour Rorschach - Karlsruhe

Bilder und Eindrücke findest Du hier:

=> Rheintour - Deutsche Ein- und Aussichten

Die Elsässische Weinstraße ist aus meiner Sicht abwechslungsreicher als der Rheintal-Radweg. Aber auch hügeliger.

Wenn Du am Nordende der Vogesen angelangt bist, kannst Du natürlich auch ohne Abstecher nach Strasbourg weiter nach Paris fahren.

Ich habe mir bei GPSies in Frankreich immer so ganz kleine Sträßchen und Wege ausgesucht, die zum Teil nicht für Autos geeignet sind bzw. über die das Auto-Routing nicht funktioniert. Das war klasse und der Autoverkehr sehr überschaubar. Die Wege zwischen den kleinen Wein-Orten führen zum Teil sogar durch die Weinberge - ohne offiziellen Verkehr über wirklich gute Wirtschaftssträßchen und teilweise festgefahrene Schotterwege. Sowie Du die offiziellen Straßen befährst, wird's voll und laut und eng.

Kannst Du Dir im Link bei GPSies ja mal anschauen.

Gruß

Jörg.

Hallo Alexander!

Ich bin im Juni in Deutschland und in Frankreich auf "dem Jakobsweg" nach Spanien, allerdings nur bis Pamplona geradelt.

Das Buch "Radwandern entlang des Jakobswegs" von Bert Teklenborg kann ich dir da empfehlen, da es uns auf sehr verkehrsarmen Straßen und schöne Landschaften ans Ziel geführt hat.

Die dort beschriebene Route führt von Strasbourg nach Taize über Cluny nach Le Puy und Cahors und durch die Cascogne zu den Pyrenäen und dann den Camino nach Santiago.

Es ist die Via Podiensis (also über Le Puy). Dann gibts noch die Via Tolosana weiter südlich und die Via Lemovicensis (über Limoges) und die Via Turonensis (über Tours).

Wenn du dich für die Via Podiensis (über Le Puy) entscheidest, müsstest du nicht unbedingt über Strasbourg sondern könntest südlich der Vogesen durch die Burgundische Pforte entlang verkehrsfreier und flacher Kanäle und dem Doubs radeln. Es gibt dann noch die historische Variante durch die Schweiz und dann nach Le Puy.

Also viele Wege führen nach Rom bzw. Santiago.

In Spanien soll es aber alles andere als verkehrsarm zugehen, habe ich gehört. Und meine Erfahrung: Mit dem Rad ist man als Pilger und auf dem Camino zu schnell. Nimm dir also Zeit.

Mehr dazu gerne per PN.

Viel Spaß bei deinen Reisevorbereitungen

Thomas

Danke für die vielen Infos.

Radwege: Alles mit sehr wenig Verkehr ist in Ordnung.

Bin heuer in Italien und Frankreich(Küste gefahren) Genua-Marseille.

Teilweise recht arger reger Verkehr. Will ich dieses mal vermeiden...

Die Fahrradroute muss ich jetzt zusammen basteln aus mehreren Radwegen...stimmt!

Hab aber nächstes Jahr GPS/CO-Pilot mit. Also kein Problem mit der Orientierung.

Mir ist es nur wichtig so viele Radfahrwege zu fahren wie es geht auch wenn es manchmal ein wenig Umwege sind.

Ab und zu Verkehr mit dem muss man leben, Ich weiß.. aber so oft vermeiden wie es geht, deshalb informiere ich mich schon jetzt wegen der Route...schön langsam halt

lg Alexander

Hallo Alexander,

In Spanien kannst du das mit den radwegen auf dem Jakobsweg vergessen. es sei denn Du fährst den Fußweg. Das ist aber wegen der teils sehr schlechtnStrecke (qualität alte Römerstraße) nur schwer möglich. Es gibt rudimentär ausgeschilderte Radroputen auf Nebenstraßen soweit verfügbar. Allerdings sind die auch nicht immer verfügbar. Du wirst sicher auch nicht nur fußpilger wedeln wollen. Ein Träumender Piger mit dem Stock oben Quer auf dem Rucksack ist eher die Norm als die Ausnahme.

Mach Dir da keine Kopf französische und spanische Autofahrer sind viel Rücksichtsvoller als Deutsche.

Detlef