Mont Ventoux - Südfrankreich

hi,

war jemand schon mal am Mont Ventoux?

ich hab vor mit zwei freunden diesen sommer auf den Mont Ventoux zu radeln und bin noch auf der suche nach ein paar anderen strecken die man in der gegend mitnehmen kann!

merci schon aml im voraus


flo

Hallo,
bin schon sieben Mal mit dem Rad hochgefahren und kenne die Gegend einigermaßen gut. Auf den Ventoux fährt man von Bedoin aus, wie es auch die Profis tun. Auch die Strecke von Malocene hats in sich. Von Sault aus ist der Anstieg gemütlich. Sonstige Touren: Die Gorges de la nesque süd-östlich des Vebtoux ist sehr schön. In Reichweite (Anfahrt mit dem Auto) ist natürlich auch die Verdunschlucht, die man an einem Tag umrunden kann. Auch die montagne de Lure ist ein schönes Gebiet.
Ich liebe dieses Gebiet zum Radfahren, weil die Landschaft sehr reizvoll ist und es sehr wenig Verkehr hat.
Wir wohnten meist in Bedoin in einem Appartement, falls du Nachfragen hast, schreib mir an winmuster@centermail.net

Gruß, Andreas

Nun, da radelt man nicht einfach rauf.

Vielmehr nähert man sich dem Mont Ventoux, dem Berg der Berge, mit Ehrfurcht.

In Bédoin hängt an einer Straßenecke eine Gedenktafel, die an den englischen Radrennfahrer erinnert, der dort bei der Tour gestorben ist. Er hätte weiterleben können, wenn man ihm nur salzhaltiges Wasser oder Bouillon zu trinken gegeben hätte.

Und wer mag, kann auf Petrarcas Spuren wandeln und zum Sonnenaufgang auf den Berg steigen.

Wolfrad

Gemütlich ist IMHO kein Anstieg auf den Mont Ventoux... es gibt wesentlich höhere Alpenpässe, aber der Anstieg auf den Ventoux hat's in sich: entweder sehr lang und sehr steil oder steil und sehr sehr lang.

Ich würde vielleicht vorher in den Dentelles de Montmirail direkt nebenan ein wenig üben, die kann man nach Herzenslust kreuz und quer auf guten Waldwegen durchfahren, die Orientierung ist einfach, weil das Gebiet überschaubar ist und sich überall tolle Aussichtspunkte ergeben (vor allem, wenn man die Dentelles erklettert...). Zu guter Letzt ist der Gebirgszug von den typischsten (tlw. auch touristischen, wie dem Adlernest Séguret) provençalischen Dörfern umgeben, die jeden Stop lohnen. Ich sach nur: Gigondas... Kauft den Wein bei Domaine de Rigot außerhalb von Gigondas: kostet nur einen Bruchteil der berühmten Tropfen, ist aber mindestens ebenbürtig, darf sich nur nicht Gigondas nennen. Und, welch Wunder, in Vaison-la-Romaine gibt's in der Altstadt (nicht in der Römerstadt) in einer Bar mit Terasse an einer kleinen Kreuzung echt guten café au lait. Das hat Seltenheitswert in France...

Eigentlich ist die ganze Gegend schön, ich habe mich allein eine Woche in dem oben beschriebenen Gebiet aufgehalten. Einzig die Rhoneebene fällt etwas ab, weil sie nur flach ist, beherbergt aber ebenso schöne Städte. In Orange gibt's allerdings nur das Theater...

Und wenn man sich genähert (und gut genährt, also nicht so wie weiter unten beschrieben) hat, dann radelt man rauf


Wo ist das in Bédoin? Ich kenne nur das Mahnmal
etwa ein km unter dem Gipfel.


Gruß,
Holger

Alpenpässe mit dem Rad

Ich kenne auch nur das Simpson mahnmal 5 km vor em Gipfel.

Und vor allem, wenn er nicht bis zur halskrause vollgewesen wäre mit Dopingmittel. Welche man bereits bei der Autopsie nach seinem Tod nachweisen konnte (siehe z. B. HIER )

In sofern finde ich die Heldenverehrung für ihn vollkommen unangebracht.

Ansonsten, Gorges de la Nesque (sehr schön) und der markierte Radwanderweg durch den Luberon. (siehe auch hier , hier oder hier )

Gut für die Planung fand ich auch den LP Cycling France

Wir sind von Sault (mit vollem Gepäck) raufgefahren. Ist für die nicht Bergziegen (Schleswig Holsteins Topberg = Bungsberg 168m ü. NN) immer noch ein Mordserlebnis! Ein Traum! Und dann die Abfahrt nach Malaucene, auf neuem Asphalt 30 km mit 1600 Höhenmetern, wahnsinn.

Hi,

ich habe den Mont Ventoux vor drei Jahren in eine Rundtour eingebaut, die mich auch zu einem weiteren Heiligtum des Radsports führte, nach Alpe d´Huez. Start und Ziel war Lyon.

Ich bin damals von Malaucene hochgefahren, also die nicht ganz so spektakuläre Seite. Hinunter ging es nach Sault. Von dort über Gap nach Norden.

Was die "Heldenverehrung" betrifft: Natürlich bin ich gegen Doping, aber dennoch ist ein Besuch am Denkmal für Tom Simpson etwas ganz besonderes, wie die ganze Atmosphäre am Berg und in den umliegenden Dörfern. Radsport-Mekka!

Mehr Infos und Bilder gibt es auf meiner Homepage.

Gruß

Der Berg und die Atmosphäre sind EINMALIG!
Ich fand es grossartig dort raufzufahren. So ein wenig (ganz still und heimlich ) fühlt man sich ja dort auch wie ein TdF Heroe. Und jeder der oben ankommt ist für mich ein Held. Wir wurden von einer jungen Holländerin mit vollem Gepäck überholt, welche der Colnago-Fraktion den Angstschweiss in die Stirn trieb (ein Rad mit Schutzblech, Licht, Ständer, Gepäck und dazu getreten von einer FRAU), wow die war heldenartig!!!

Vor Bergen habe ich grundsätzlich Ehrfurcht, sei es beim Bergwandern oder Bergradeln. Und einige sind eben "ehrfürchtiger" als andere. Der Mt Ventoux gehört mit sicherheit dazu.

Nur die Heldenverehrung um selbstverursachte Unfälle wie Simpson, da hört es bei mir halt auf. Er versuchte zu belügen und zu betrügen (Doping halt) und hat dann erfahren müssen, warum dies verboten ist. Ich will nicht zynisch klingen, natürlich hat er seinen Tod NICHT verdient, aber einen Schrein der Radgemeinde, nee das geht gar nicht. Ich sehe seine Stele eher als Denkmal wohin Doping und sinnloser Wettkampf führen.

P.S. Ich bin auch für konsequente lebenslange Sperren für dopende Sportler und Trainer/Mediziner. Ohne wenn und aber!

Hallo,


Bin zwar keine Frau, aber auch schon öfter mit vollem Gepäck inkl. Zelt bei Tour oder Giro-Etappen gewesen. Viele Rennradler habe ich zwar nicht überholt, da bin ich leider zu bequem , mein Rad bietet mir genügend Möglichkeiten, so langsam zu fahren, dass man mit dem Rennrad umkippen würde.
Aber die Anfeuerungen der Zuschauer vom Straßenrand ist schon klasse. Am Ventoux waren wir mit Gepäck und bei einer Etappe des Giro, Zielankunft war in Aprica, bin ich bis kurz vor dem Ziel auf der schon mit Gittern abgesperrten Straße hochgefahren. Vier Packtaschen, Lenkertasche und Zelt: noch nie bin ich so angefeuert worden, das war schon witzig.


So sehe ich das auch. Leider weiß ich nicht mehr, was auf dem Denkmal steht (genaugenommen wusste ich es nie, denn es hat mich nicht so interessiert). Ist es denn ein reiner "Heldenverehrungstext"?

Gruß Holger
Alpenpässe mit dem Rad
P.S.:
Stimme dem p.S. vollumfänglich zu und habe ein latentes Misstrauen gegen den Radsport, was mich aber nicht davon abhält, auch dieses Jahr wieder die Tour zu besuchen.

Habe an der Stele nicht angehalten. Aber natürlich mir im Vorfeld all die Bilder angesehen und in der "einschlägigen" Literatur gelesen, dass man dort eben etwas hinterlässt (Trinkflasche, Handschuhe...).


Das hat für mich schon den Charakter der Heldenverehrung!

Und wer von euch wusste, dass der Mont Ventoux sogar eine der zehn UNESCO Biosphaeren Frankreichs ist?

Das war auf jeden Fall der Grund fuer mich, dort einmal vorbeizufahren. Und ein bisschen etwas ueber den Mont Ventoux auf der Webseite der Biosphaerentour zu schreiben:

Der Artikel: The myth of the bicycle - und natuerlich gibt es dort noch mehr.

Salu Christoph,

2.6.2003 - 23.9.2005:

Du hast Dir den goldenen Spaten redlich verdient!

Aber bdW: Der Ventoux ist und bleibt der heilige Berg!


Vorbeifahren? Rauffahren!

WdA

Hi flo and @ll,
ich war auch oben vor ein paar Jahren,
mehr dazu Auf den Spuren des Mythos

Gruß,
Jan

Ich glaube, inzwischen war er auch oben. "Dieser Sommer" war vor zwei Jahren

Gruß,
Holger,
der auch schon fast eine Antwort geschrieben hatte, und dann bei TiVos Beitrag stutzig wurde ... den hatte ich doch schon mal gelesen

Hi, hi,
hast Recht, aber ich hatte mich endlich mal über eine Thema gefreut, dass nicht so ausgelutscht war...

Beste Grüße,
Jan

Hallo,

ich bin auch sehr begeistert vom Mont Ventoux. Bin vor zwei Monaten dort gewesen. Sind eine schöne Runde gefahren, von Vaison la Romaine über Malaucène, südwestlich des Mont Ventoux nach Bédoin, dann südlich und über die reizvollen Gorges de la Nesque nach Sault, von dort über den Ventoux zurück nach Malaucène und Vaison la Romaine.

Meinen Respekt allen, die dort mit vollem Gepäck hochfahren! Wir hatten es an diesem Tag nicht dabei, und bestes Wetter (Sonne und kaum Wind).

Die letzten drei Kilometer vom Chalet Reynard zum Gipfel sind nicht wirklich zum gemütlich radeln geeignet, da recht steil.

Die kleine Gedenkplakette rechts auf dem Memorial ist bewegend, darauf steht
"There is no mountain too high."

Cornelius

Zum Mythos Ventoux muss ich mich natürlich auch melden. Wir waren da Anfang Juli oben und es hat alle Erwartungen übertroffen! Einfach einmalig! Erst hat man sich ihm ne ganze Woche lang angenähert und dabei immmer im Blickfeld gehabt und dann ging's endlich von Sault aus hoch. Hier der Beweis, dass das Mahmnal keine 2 km vom Gipfel entfernt ist.....


Als Radsportfan lag mir auch noch Klaus Angermann's Kommentar von der TdF 2000 im Ohr ("Das Leben der 7 Katzen" .... ). Wir sind ohne Gepäck hoch und es war dann auch die einfachste Etappe unserer Tour....