Silvrettahochalpenstrasse v. Landeck aus

Hallo,
obwohl hier bei uns noch tiefster Winter ist, laufen unsere Planungen für die Sommerradel-Tour 2010 auf vollen Touren.
Geplant ist von Martina über Landeck hoch zur Bieler Höhe (Ostrampe) und runter zum Bodensee.
Ist dies schon mal jemand geradelt und kann berichten? Ist hier viel Verkehr zu erwarten?
Danke für Eure Tipps.
Gundi

Bis auf die letzten 2 km geht es sehr sanft das ganze Tal bergan und wird landschaftlich immer schöner. Da Mautpflichtig ist die Strecke keine Durchzugsstraße - ist also auf der eigentlichen Paßstraße nur Ausflugsverkehr unterwegs.

gute Fahrt wünscht Gerold

.. kann ich Dir absolut NICHT empfehlen. Bin die Strecke schon mehrmals (allerdings mit Rennrad) in beiden Richtungen gefahren. Von Landeck bis Ischgl ist starker Ausflugs- und LKW-Verkehr, es gibt keinen Radweg, mehrere Galerien und Tunnels und viele Dauerbaustellen.
Ab Galtür befindet sich parallel zur Straße ein Radweg, aber nur für ca. 5 km.
Die Mautstelle ist erst 6 km vor der Gipfelhöhe.
http://www.quaeldich.de/paesse/silvretta-hochalpenstrasse/
Eine beliebte Motorradstrecke, die Maut schreckt die Töffs nicht ab.
Meine Empfehlung :
Alternative_1 : Landeck,Arlberg-Pass,Bludenz(aber mehrere lange Tunnels),Rankweil,Hohenems,Dornbirn,Bregenz
Alternative_2 : Landeck,Arlberpass,Flexenpass,Zürs,Lech,Hochtannbergpass,Radweg bis Egg,Alberschwende,Bregenz
Schau Dich im Pässeportal quäldich.de, da steht alles weitere.
In diesem Sinne viel Vergnügen bei der Streckenplanung
wünscht
Gerhard

Ob der Arlberg schöner - weil ruhiger - ist, wage ich zu bezweifeln. Als ich da oben war ging es dort zu wie auf dem Münchener Oktoberfest. Entprechend stark befahren war die Anfahrt, jede Menge Busse und Ausflügler. Und die "Arlberg"-Seite zum Flexenpass hoch ist echt gräusslich: Eine ewig lange, alte, schmale Galerie - alles andere als zum Radfahren geeignet.
Gruß
Uli

.. "schön" ist eine Geschmackssache. Es hängt, zufallsbedingt, immer vom Verkehr ab bzw.
was Flexenpass betrifft, ob man gerne den Berg hochradelt. Schieben kann man dort nicht !
Eine weitere Variante wäre :
Landeck, Radweg bis Imst, Hahntennjoch (steil), Lechtal hoch über Holzgau, Warth.
Rest wie gehabt.

Geschmäcker sind ja verschieden - aber der Arlberg ist mMn einer der hässlichsten Alpenpässe...

Hallo Gundi,
Die Bieler Höhe ist sehr empfehlenswert und von der Ostseite einfach zu fahren.
Aber möglichst nicht Freitagmittag, Samstag, Sonntag fahren. Da sind die Töffs unterwegs.
An den übrigen Tagen werded Ihr eine ruhige Auffahrt haben.
Der Arlberg ist eine Autobahn, obwohl grossteils die alte Strasse durch die Dörfer fahrbar ist.
Wenn Ihr ein bisschen Berg nicht scheut, dann fahrt am Beginn von Landeck links die kleine Höhenstrasse über Tobadill. Landeck ist umfahren. Dafür grossartiges Panorama.
Bei der Tirisannabrücke kommt Ihr wieder raus und seit dann schon auf dem richtigen Weg zur Bieler Höhe.

Siegfried

Übers Hahntennjoch kann man auch nur fahren, wenn man spätestens um 7 Uhr in Imst loskommt. Ab 9-10 Uhr sind bei schönem Wetter die zukünftigen Organspender auf Rekordjagd.

Meinen Vorrednern kann ich in allem beipflichten. In den Sommerferien ist es so eine Sache,
welcher Übergang nun die beste Variante ist. Der Verkehr ist graus.....
Aber mit Landeck, Tobadill, Paznaumtal umfährt man wenigstens einen Teil der für Radler unwirtlichen Strecke. Ich würde aber in Wirl, 1 km vor der Mautstelle über das Zeinisjoch
http://www.quaeldich.de/paesse/zeinisjoch/
fahren. Es geht dann nach Partennen aber steil abwärts, ist aber alles geteert.

Ich bin da im Jahr 2009 rübergefahren.

Ich würde es empfehlen. Dieser Paß ist ein Umweg, als für den Durchgangsverkehr völlig uninteressant, das stimmt. Aber ein großer Teil des Straßenverkehrs ist regional und ein großer Teil ist reiner Freizeitverkehr, also ganz so ruhig wie man es gerne hätte, ist die Silvrettastraße auch nicht. Aber es war sicher eine der weniger befahrenen Straßen und eine sehr schöne Strecke. Der Anstieg von Landeck ist sehr sanft, man hat den größten Teil der Höhenmeter auf ca 50 km Länge verteilt und nur am Schluß kommen ein paar Serpentinen. Auf der Westseite ist es steiler, also viel mehr Serpentinen.

So gesehen ist die Befahrung von West nach Ost vielleicht etwas günstiger. Aber das hängt ja von zu vielen Faktoren ab.

Na und? - Die meisten liegen doch neben der Strecke. Bei mir waren es bei der Auffahrt (von Norden) gleich drei Stück.

Nicht nur fahrtechnisch - auch landschaftlich ist die West-Ost-Tour eindeutig vorzuziehen. Wenn es aber nicht anders in die Tour passt, würde ich trotzdem die Silvrettastraße dem Arlberg vorziehen. Traumhaft war die Übernachtung auf der Passhöhe (Hotel). Wildcampen würde aber auch funktionieren (wenngleich evtl. kalt). Im Montafon gibt es von Gaschurn abwärts weitgehend guten Radweg. Es finden sich auch einige Badestellen am Fluss. Die Durchfahrt von Feldkirch würde ich ggf. vermeiden und über Satteins direkt nach Rankweil bzw. Götzis fahren.

Wie schon geschrieben wurde, ist die Fahrt in West-Ost-Richtung die bessere Alternative, da knackiger Anstieg "in einem Stück" und lange Abfahrt durch das Paznauntal. Da Du aber von Osten kommst:

- Möglichst Wochenende meiden, da viele Ausflügler und Motorradfahrer
- Arlberg m.E. schlechte Alternative (landschaftlich nicht zu vergleichen und wesentlich mehr Verkehr)
- Die Strecke über Zeinisjoch am Kopssee vorbei ist (auf die gesamte Strecke bezogen) m.E. landschaftlich nicht schöner als über die Bieler Höhe mit Blick auf den Silvretta-Stausee.
- Im unteren Bereich, gleich hinter der Trisanna-Brücke gibt es einen längeren Anstieg, in großen Teilen in einer Galerie, dann geht es relativ allmählich aufwärts (ab und zu mal ein kürzerer Anstieg). Am Ende gibt es dann nochmal einen längeren Anstieg zur Bieler Höhe (Silvrettastausee).
- Richtig schön wird die Strecke m.E. erst hinter Ischgl, da das enge Tal im unteren Teil durch die Straße (u.a. Lawinenverbauungen, Tunnels, Galerien und eingefasstes Flussbett) ziemlich verbaut ist. Die Galerien gibt es zwar auch zwischen Ischgl und Galtür aber hier wird das Tal breiter und der Blick auf die Berge (u.a. Gorfen- und Ballunspitze bei Galtür) frei.

Gruß
Peter

Lasst Euch die Fahrt nicht von Berichten über zu viel Verkehr vermiesen. Ich bin alle Pässe in diesem Bereich an Sommer-Wochenenden gefahren und habe mich nie am Verkehr gestört.

Von den Alternativen, die es zwischen Landeck und Bodensee gibt (Bielerhöhe/Zenisjoch, Arlberg, Hochtannbergpass) halte ich die Variante Bielerhöhe für die landschaftlich schönste. Wie andere auch schon bemerkt haben, ist freilich die Westrampe die schönere und auch für die Auffahrt geeigneter (Tunnel/Galerien auf der Ostseite, viele Kurven auf der Westseite). Das sollte Euch aber nicht abhalten.

Eine ebenfalls interessante, aber anstrengendere Alternative ist die Kombination Arlberg, Flexenpass, Abstecher zum Formarinsee, Hochtannbergpass, dann später entweder übers Bödele (Losenpass) oder über Egg, Krumbach und Langen nach Bregenz. Arlberg und Hochtannbergpass sind nicht so interessant, dafür der Flexenpass und der Formarinsee.

Stefan

Für Hartgesottene gibt es noch die Möglichkeit, nach der Westabfahrt ins Montafan von Rankweil hoch zum Furkajoch, Damüls, Mellau und weiter wie gepostet; alternativ Thüringerberg, Großes Walsertal, Faschinajoch, Damüls ...

aber wie gesagt, nur was für Hartgesottene.

Hallo Gundi,

ihr habt einige subjektiv negative Meinungen zur Strecke bekommen, deshalb meine subjektiv positive Meinung.
Wir sind die Strecke Albula-Landeck-Bielerhöhe-Bodensee im August 2009 gefahren, also zur Hauptferienzeit und die Silvrettastrecke am Mittwoch und Donnerstag. Von Landeck fährt man auf der B 171 mit viel Verkehr. Im Paznauntal war der Verkehr fast nur regional und nimmt daher bis hinter Galltür stetig ab. Wie "schlimm" es am Wochende ist kann ich nicht beurteilen.
Einzig unangenehme Stelle ist am Taleingang eine Lawinengalerie/Tunnel, die man durchfahren muss. Alle weiteren Tunnel ab ca. 5 km vor Ischgl bis Galltür lassen sich auf Schotterwegen umfahren (meistens vorm Tunnel rechts oder links mit schlechter Ausschilderung). Zwischen Ischgl und Galltür gibt es auch einen Radweg, den wir aber nur teilweise genutzt haben. Landschaftlich hat uns die Strecke gut gefallen, insbesondere das Hochtal innerhalb der Mautstrecke. Die ganze Strecke hat kontinuierlich mäßige Steigung, lediglich vom Fuss der Staumauer zur Passhöhe wird es steil (kann man auch schieben).
Einzig negative Erfahrung waren die Übernachtungsmöglichkeiten. Haltet euch von Ischgl fern! Ab ca. 10 km vor Ischgl steigt das Preisniveau für Zimmer um 50%. Außerdem ist bei den Vermietern der "Reichtum" ausgebrochen, die sind im Sommer nicht auf Gäste angewiesen. Ferienwohnungen: Geschlossen oder nicht unter 1 Woche. Privatzimmer: Urlaub, geschlossen, "wir machen doch nicht für 1 Nacht die Betten!". Gasthöfe: Geschlossen oder "wir sind leider komplett ausgebucht" (war die nette Umschreibung für "nicht für 1 Nacht").
Die Abfahrt nach der Passhöhe fanden wir grandios. Im Gegensatz zur Auffahrt wesentlich steiler, tolle Landschaft und eine Serpentine nach der anderen. Ab Mautstelle dann einige km auf der wenig befahrenen Bundesstraße und dann beginnt links des Flusses ein guter Radweg. Von der Passhöhe bis zum Rhein ca. 1500 Höhenmeter nur bergab.

Falls ihr bei Erreichen des Rheins übernachten wollt mein Tipp: Berggasthof Staubern
Wegen der Höhe keine Angst, die Räder bleiben unten in der Garage und man fährt mit der Seilbahn rauf (Seilbahn ist beim Übernachtungspreis incl.!). Grandiose Aussicht auf Rheintal, Arlberg und Bodensee.

MfG
Wolfgang