Ex-Jugoslawien im August

Liebe Radfreunde,

meine Planung für die diesjährige Urlaubsfahrt nimmt langsam genauere Züge an. Will mir mal die Staaten des ehemaligen Jugoslawiens anschauen. Dabei sind ein paar Fragen aufgetreten bei denen Ihr mir vielleicht helfen könnt:

1. Start ist in Klagenfurt von dort geht es nach Liubljana. Auf der kürzesten Route Bundestrasse 91 in Österreich, bei den Slowenen heisst die 101(viel Zeit habe ich nicht) wartet ein Tunnel am Grenzübergang auf mich - darf man da mit dem Rad durch oder gibt es eine andere schlaue Lösung?

2. Wie genau wird das mit der Meldepflicht in Serbien und Montenegro genommen? Laut Auswärtigem Amt muss man sich innerhalb von 24h am jeweiligen Ort melden. Nun bin ich aber ständig unterwegs und wohl eher im Zelt statt Hotel. Wie genau nehmen die das bei der Aussreise?

3. Wie sieht es im Kosovo mit Radfahren aus? Ähnlich wie im Rest oder muss man doch mehr Vorsicht walten lassen? Einreisen wollte ich aus Albanien und dann wieder raus nach Mazedonien - weil man wohl nicht direkt nach Serbien weiter kann.

4. Mazedonien will ich nur kurz streifen - weil wie schon oben erwähnt man nach dem Kosovo nicht gleich nach Serbien rein darf. Deshalb also der Schlenker Pristina - Skopje - Nis. Auf meiner zugegebenen groben Karte gibt es da fast nur Autobahn in Mazedonien. Kennt Ihr da Alternativen? Oder kann man wie z.B. in Belarus auch mit dem Rad bestens auf der Autobahn fahren (schön beiter Randstreifen, wenig Verkehr nur auf Fußgänger muss man aufpassen).

5. Wie sieht es mit der Verständigung in der Gegend aus - habe neben Deutsch noch Englisch und ein bisschen Russisch zu bieten. Was bringt mich davon am weitesten?

6. Gibt es außer der Minengefahr in Kroatien und Bosnien noch andere unbedingt erwähnenswerte Hinweise an Radfahrer für dieser Region? Wie sieht es mit wild Zelten aus - sprich ist es eine gute Idee einfach mal bei einem Gehöft nachzufragen?

Schon mal vielen Dank für Eure Hilfe!

Gruss

Henning

Hat letztes Jahr in Serbien niemandem interessiert. Vor wenigen Jahren in Montenegro ebenfalls nicht.

Ein paar Brocken in der jeweiligen Sprache sind nie verkehrt, dort unten hast dann aber das Problem das recht viele verschiedene Sprachen gesprochen werden. Findet sich aber immer mal wieder jemand der auch mehr oder weniger gut deutsch kann - gibt ja viele die in Deutschland familie haben bzw. hier gelebt haben.



In einem anderen recht aktuellen Thread wurde von teilweise recht aggresiven Hunden vorallem im Kosovo berichtet. Kanns zwar überall geben, aber evtl. doch noch mal gründlich darüber nachdenken wie du dich am besten verteidigen könntest (auch da die oft Tollwut haben sollen).

Du kannst auch einfach so irgendwo Dein Zelt aufschlagen, das findet abgesehen von den Leuten in Albanien, keiner besonders bemerkenswert. Fragen nach guten Zeltstellen führen oftmals zu ganz netten Orten. In der Gegend eines Gehöfts zu zelten würde ich mir überlegen, es sei denn Du kannst bei intensiven Hundegebell besonders gut schlafen.
Zu den Sprachen: Hängt immer davon ab, auf wen Du triffst. Bei den slavischen Sprachen kannst Du vom russischen ein bischen was ableiten. Ein paar Brocken der jeweiligen Landessprache kommen immer gut an und sind schnell gelernt (gut, bei albanisch ist es deutlich mühsamer...).
Viel Spaß
Nat

Moin,
meine Erfahrung von letztem Jahr:
Wild zelten 0 Problem, es sei denn sie laden Dich vorher in ihr Haus ein oder bezahlen
Dein Hotelzimmer.
zu
2. hat keine Sau interessiert
3. in Albanien hab ich auf der Landstraße mehr angst gehabt als in Sevilla auf der Autobahn. Devise: lieber tot als zweiter
4. mit Deinen Kenntnissen hast Du kein Problem

Viel Spaß, tolles, wildes Land und hinreißende Menschen
Don`t mention the war, they`ll do anyway
Fotos?
Mäxx

@ 1 Ich nehme an, Du meinst den Loiblpaß. Daß der sausteil ist, weißt Du, nehme ich an? Die Straße ist, soviel ich mich erinnere, daher für LKW gesperrt. Ich denke, der Tunnel ist für Radfahrer offen - garantieren kann ich das nicht. Wenn ich mich recht erinnere, gibt es als Alternative zum Tunnel auch die alte Paßstraße. Wie willst Du dann weiterfahren? Die Bundesstraße nach Laibach ist teilweise sehr stark befahren.
@ 2 Meiner Erfahrung nach überhaupt nicht. Hatte nie ein Problem mit (fehlender) Meldung.
@ 5 Deutsch ist am Balkan oft sehr nützlich. Vor allem im Kosovo kommt man mit Deutsch überraschend weit (idealerweise Schwizerdütsch )
@ 6 Es gibt viele sehr einsame Gegenden, wo wild zelten kein Problem ist (die regionale Minengefahr ist Dir ja bewußt)

Grüße,
K.

Hallo Henning!

Du meinst wohl den Loiblpass. Der Tunnel sollte frei befahrbar sein, solange du nicht einem verhaltensoriginellen Amtsorgan über die Leber läufst.
In diesem Bereich gibt es aber weit schönere Strecken. Du könntest z.B. in Villach starten und über den Wurzenpass fahren, oder über Tarvis, da hättest du nur wenige km mehr und weit schönere und verkehrsärmere Straßen, teilweise sogar einen Radweg auf einer stillgelegten Eisenbahnlinie.

Allgemein kann ich dir die Hauptstraßen in Ex-Jugoslawien nicht zum Radeln empfehlen, aber jeder, wie er will. Am Balkan herrscht eine gewisse Härte auf der Straße, nach dem Motto: Wer den dickeren Untersatz hat, der hat recht. Da ist es vernünftig und weit angenehmer, wenigstens auf die Hauptstraßen 2. Ordnung auszuweichen, mit einem bisschen Grips geht das, ohne allzuviele km zusätzlich zu sammeln.

lg! georg

Von einer Meldepflicht habe ich 2007 nichts mitbekommen.
Kosovo hat recht viel Verkehr im Sommer auf den Hauptstrassen, die Hunde sind mir nicht besonders aufgefallen.
In Mazedonien hat es jede Menge nicht-autobahnen mit teilweise wenig verkehr. auf der autobahn darf man nicht mit dem fahrrad fahren.
im kosovo hat es vom 5. juli bis 10. august viele kosovaris in den ferien, die in der schweiz/brd/aut wohnen und deutsch sprechen.
viel spass in einer tollen gegend wünscht, christian

Schon mal vielen Dank für die vielen Tipps - damit sind schon mal die meisten Fragen geklärt. Werde danach berichten wie es geklappt hat.

Hoffe nur das es nicht so arg heiss wird, fällt mir doch das frühe aufstehen immer recht schwer und dann kommt man nicht mehr um die Mittagshitze rum.

Gruss

Henning