Re: Süditalien, Ostküste Kalabrien Apulien, Basilikata

Posted by: veloträumer

Re: Süditalien, Ostküste Kalabrien Apulien, Basilikata - 10/31/07 08:12 PM

wahrscheinlich meintest du "Matthias" - hier die noch ausstehenden Reste - ist schon wieder so lang geworden:

Camping-Preise: stehen im kleinen Datenblock hinter der Etappe: 15e = 15 Euro, Preise gelten für Einzelperson mit Zelt, Wohnmobilpreise kenne ich leider nicht, Hotelpreise sind Einzelbelegungspreise. Darauf achten, dass im Binnenland oft nur wenige Campingplätze zur Verfügung stehen. Ich habe daher öfter als gewollt in Hotels übernachten müssen.
Sie sind außerdem gerne ungünstig weit/steil außerhalb der Städte. Wenn ihr mit dem Wohnmobil unterwegs seid, könnt ihr ja die Standorte mit Bedacht wählen und seid nicht auf die spontan vorhandennen Unterkunftsmöglichkeiten angewiesen.

West-/Ostküste: Bin vor allem entlang dem Apenninen-Hauptkamm mit steten Querungen gefahren – dabei ist auch Ostküste (sieht man besser bei Betrachtung der Gesamtreise). Die Schwerpunkte der Reise waren aber nicht die Küstenstrecken, sondern die Berge. Ich habe nur begrenzte Zeit für eine Reise, daher kann ich nicht alle Landstriche abfahren zumal ich den ganzen Stiefel samt Alpenüberquerung gemacht habe. Ligurien und Toskana waren mir schon bekannt, daher dort keine Küste bzw. gar nix, dafür mehr Ostküste in der Region Marken und im Norden. Habe mir bestimmte Ziele gesetzt und dann den Kurs gesetzt. Amalfi bis Páola ist Westküste aber Crotone – Monesterace Marina ist Ostküste, ganz im Süden halt nochmal etwas mehr Westküste. Apulien musste rausfallen, weil die schönen Gegenden dort zu weit von meiner Falllinie abwischen – insbesondere die Region Gargano. Sonst hätte ich die Amalfi-Küste streichen müssen oder Sila-Gebirge mit Capo Rizzuto - und das wollte ich auch nicht. Der größte Teil Apuliens ist mir zu flach – ich bin halt eine Bergziege.

Kleine Straßen: Es gibt nicht so ein feingliedriges Straßennetz wie in Frankreich – das ist aus topographischen Gründen auch verständlich. Insbesondere zwischen der Po-Ebene und der Toskana oder der Marken gibt es unzählige Passstraßen, sodass die meisten Straßen nur wenig befahren sind. Manche der in Karten rot gezeichneten zentralen Straßen sind bereits „kleine“ Straßen – zwar gut, aber nicht breit und wenig befahren. Das gilt für die meisten Bergregionen. Wenn man nach San Marino, Pompeji oder Ravenna will, muss man halt auch mal durch eine „Verkehrshölle“. Wenn’s an der Küste eng wird, gibt’s meist keine Alternativen. In der Po-Ebene gibt es natürlich auch zahlreiche Radwege und kleine Straßen – die habe ich aber nicht ausgeschöpft, weil ich da schnell durch wollte.

Hier der erste Teil meiner Italien-Reise 2006:

Do, 15.6., Stuttgart ||5:32-8:51|| Lindau (400m) - Dornbirn - Feldkirch - Schaan/Vaduz - Luzisteig (713m) - Landquart (560m) - Wolfgangpass (1626m) - Davos (1558m), H: Eissportzentrum 34e, steriles Zi., anonym, (Alternative zur JH), Fr. dürftig, 144 km, 7:52 h, 1605 Hm

einfache, bakannte Fahrt durchs Rheintal, Vaduz wiederholt unattraktiv, kleiner Nebenanstieg via Heidiland, uriger Kioskbetreiber, Sandwich aber ungenießbar, teils Nebenstrecke und Radweg nach Klosters, teils aber auch auf verkehrsreicher Schnellstraße, erst flach, dann giftige Steigungen, ab Klosters weniger Verkehr, langweiliger Pass, mildes Klima in Davos, Camping für immer geschlossen, JH voll – aber günstige Alternative im Eissportzentrum, uriges Lokal mit hiemischen Spezialitäten in der Nähe, Wirt ist auch Radler, Fotograf, trotz Treffpunkt für prominente Vegetarier noch passables Preisniveau

Fr, 16.6., Davos - Flüelapass (2383m) - Zernez (1472m) - Ofenpass (2149m) - Santa Maria (1375m) - Umbrailpass (2501m) - Bórmio, H: Daniela 40e, stilvoll eingerichtet, Fr. super, toller Fensterblick, Flussrauschen, 105 km, 7:46 h, 2700 Hm

3 dicke Pässe an dem Tag fast etwas zuviel, Flüela noch gut bewältigt, noch viele Schneereste, herrliche Lärchenwälder zu beiden Seiten, Ofenpass durch Zwischenabfahrt schwieriger als erwartet, ab Nationalpark-Hotel leichter Regen, Moosteppiche, weniger aufregend als Flüela – allerdings eher schön als Wandergebiet, flotte Abfahrt, dunkle Wolken drohen, trotz knapper Zeit versuche ich noch den Aufstieg zum Umbrail – wieder neue Kräfte, Passage wie zuvor recherchiert offroad, gelegentliches Rutschen, aber noch gut zu fahren, oben wieder Asphalt, durch Fernglas von Autofahrerehepaar Steinbockgruppe beobachtet, am Pass Amerikaner, der mit Mountainbike trainiert und am Stilfser Joch im Hotel wohnt, Stilfser Joch ganz im Schnee, auch am Umbrail bereits sehr kalt, bekannt herrliche Abfahrt nach Bórmio trotz dunkler Wolken, unten leichter Schüttelfrost, daher in Hotel (wiederholt dieses Jahr dort, immer noch sehr zu empfehlen, Zimmer war sogar billiger, allerdings ohne Balkoin), Camping außerdem zu weit unterhalb in Valdisotto, sehr gutes Essen am Marktplatz (u.a. Spinat-Gnocchi)

Sa, 17.6., Bórmio (1217m) - Passo di Gavia (2621m) - P.d. Legno (1258m) - Passo di Tonale (1883m) - Dimaro (750m) - Passo Campo Carlo Magno (1682m) - Carisolo, H: Cavento Garni 30e, stilvoll eingericht, kleines Zi., großes Bad, Fr. super, superfreundlich!, 109 km, 8:17 h, 2950 Hm

Gavia-Pass erwartet schwer, traumhaft schön, ähnlich Stilfser Joch, Südseite noch besser, extrem schmal, viele Lärchen, tolle Bildeffekte durch Schneereste am Lago Bianco, allerdings oben sehr kühl, in Talmulde gleich wieder hoch, Tonale-Pass einfach, allerings verkehrsreich, Passhöhe langweilige, verbaute Skilandschaft und –ort, Abfahrt schöner, flott, wieder knappe Zeit, infernalisch den Campo Carlo Magno raufgekämpft, dunkler Nadelwald wie im Mittelgebirge, oben Wohn- und Ferienort, Panorama auf Adamello-Brenta toll, Rest langweilig, Madonna di Campiglio reiner Wintersportort ohne Charme, kaum Hotels offen, in Carisolo bereits dunkel, daher statt Camping in Hotel – verdiente Belohnung – Unterkunft und Frühstück einfach super, ordentliche Pizzeria in der Nähe bei Fußball-WM-TV

So, 18.6., Carisolo (770m) - Tione - Passo Ballino (750m) - Lago di Tenno - Nago Torbole (90m) - Passo San Giovanni (287m) - Rovereto (204m) - Passo Pian delle Fugazze (1156m) - Schio (240m), H: Monteverdi 45e, etwas marode am Stadtrand, Zi. ohne Stil, Fr. sehr dürftig, zu teuer, 140 km, 8:40 h, 1720 Hm

schönes Val Rendena, hübscher Staussee, dann sehr heiß, kleiner giftiger Anstieg, harmlos weiter, wunderbares Blau am Lago di Tenno, schül-heiß am Gardasee, tolle Fassadenfront in Torbole, leichter – aber durch Hitze – schweißtreibender Anstieg, regionale Produkte an Straßenmarkthalle, Rovereto mit hübschen Altstadtwinkeln, berühmtes Museum für moderne Kunst nicht besucht, kuriose Kirche in Felsen reingebaut, wegen Hitze schleppender Fortgang, mehrere Zwischenabfahrten, daher wesentlich mehr Höhenmeter als erwartet, oben bereits kühl, Abfahrt mit tollen Kurven aber hinter Autokolonne, in Schio kein Camping, angeblich JH nicht vorhanden, nur wenige teure Hotels, gutes Fischrestaurant Nähe Hotel, Ort kann als Zwischenstation nicht empfohlen werden – war allerdings zu spät für Durchfahrt nach Vicenza

Mo, 19.6., Schio - Vicenza (40m) - Montegalda - Tencarola - Albigásego - Ponte San Nicoló - Chiòggia (Sottomarina), C: Miramare 11,50e, Platz & Sanitär o.k., eig. Strand, 135 km, 6:26 h, 50 Hm

breits morgens sehr warm, extrem starker Verkehr, Vicenza ist eine super-tolle Stadt – ein offenes Wohnzimmer, ein offenes Museum – geprägt vom großen Baumeister Palladio, elegante Einkaufsstraßen, studentisches junges Flair, schmackhafte Salate und Antipasti erworben, Nebenstraße in Flussebene, sehr heiß, keine echten Bademöglichkeiten, in Albigásego große Verwirrung, verfahren, starker Verkehr, danach gerade Strecke – fliege dahin ungeachtet des Verkehrs, zahlreiche Campings nebeneinander in Chióggia, zu lange getrödelt, daher kein ordentliches offenes Restaurant mehr gefunden, gute Fischrestaurants muss man in den verwinkelnten Gassen und in den Kanälen suchen, was sehr verwirrend ist, schlechtes Straßenbistro gefunden

Di, 20.6., Chiòggia - Motta (via Laguna di Caleri) - Rosolina - Mésola - Volano - Porto Garibaldi - 18 - Casalborsetti - Marina di Ravenna - Lido di Dante, C: Classe 7,50e, FKK-Teil sehr schöner Platz, Sanitär sehr gut, freier Strand 3 min., 139 km, 6:54 h, 80 Hm

Nochmal lohnenswerte Stadtbesichtigung von Chiógia, das kleiner und ursprünglicher als Venedig wirkt, überall kleine Marktstände, heiß, viel Verkehr, dann nahezu autolose Fahrt durch Laguna di Caleri – sehr zu empfehlen! – zurück auf martialischer Straße – LKW an LKW, Baustelle, super heiß, Zwischenstopp an Strand, dann bald ruhigere Nebenstraße an Küste Richtung Marina di Ravenna, Kiefernwälder ohne Ende, ordentliches Camping-Restaurant

Mi, 21.6., Lido di Dante - Ravenna - Classe - Lido di Dante (Sightseeing/Ruhetag), dito, 41 km, 2:24 h, 15 Hm

auf windiger und schlechter Nebenstrecke nach Ravenna, dann sehr schlechte Ausschilderung der Sehenswürdigkeiten, starker Ringverkehr, bin nach drei von fünf Sehenswürdigkeiten, die das Ticket ermöglichen, erschöpft genug, die besten Mosaiken hatte ich gesehen, zurück für Strandleben am Nachmittag, wieder Essen im Camping-Restaurant

Do, 22.6., Lido di Dante - Forlimpópoli - Galeata (231m) - Passo della Calla (1296m) - Stia (441m) - Poppi, C: La Pineta 10e, 2 km Anstieg, 4 km ungünstig zur Stadt gelegen, steile Hanglage, 134 km, 8:02 h, 1460 Hm

nach Fahrt durch schwüle Ebene über kleine Nebenstraßen an eine Diagonale angenähert – endlich wieder Berge, zunächst leichte Talfahrt, schöne Blumen, Hügel, charmante Dörfer, später langer mäßiger Anstieg, weig Verkehr, idyllischer Badeplatz bei alter Brücke, etwas steiler gegen Ende durch dunklen Wald, großräumige Kurven hinunter durch Wald, bei Stia offene, typisch toskanische Hügellandschaft, flach bis leichtabfallend, einige Orte mit historischen Ortskernen, Poppi auf Hügel gelegen, Camping am anderen Berg gelegen, kein Ristorante in der Nähe, entscheide mich für Essen auf dem Camping – 2 Mikrowellengerichte – zwei kulinarische Grausamkeiten, trotzdem netter Abend durch Gespräch mit Campingfrau und Gästen, Camping eignet sich für erholsame Urlaub, Pool vorhanden, Ruhe über den Hügeln

Fr, 23.6., Poppi - Passo Fangacci (1234m) - Passo dei Mandrioli (1173m) - Bagno (462m) - Valico di Montecoronaro (865m) - Pieve Santo Stefano (431m) - Passo di Viamággio (983m) - Badía Tedalda (717m), H: Albergo Locanda (Sport) 35e, einfach, Fr. sehr dürftig, 103 km, 8:21 h, 2230 Hm

Zunächst Berg runter und wieder hoch für Stadtbesichtigung Poppi, dann wieder runter und Campingberg hoch und weiter hoch, offene Hügel mit gelbem Ginster, dann dunkler Wald, Kloster mitten im Wald, wechselnd steile und flacherere Passagen, sehr geringer Verkehr, Panorama auf Fangacci-Pass über Stauseen und Hügel, Offroad-Abfahrt durch dunklen Urwald, danach schlechte Straße, dann wieder gute Straße nach oben, mäßige Steigung, Wald, nach Mandrioli-Pass offen, sehr heiß, Gesteinsfalten, Straße neu, aber mit Rollsplitt, daher gefährlich, kurze Talfahrt mit Bademöglichkeit, mäßiger Anstieg, aber sehr heiß, Straße auf einmal voll mit LKWs, am Montecoronaro abwärts ca. 4 km Stau – weil Autobahn nach/von Rom wegen Bauarbeiten teilweise gepserrt Umleitung über Nebenstraße, Straße eng, überhole trozdem unter Beifall der Kraftfahrer, nach Rückführung des Verkehrs auf Autobahn wieder sehr wenig Verkehr, aber Straße schlechter, Sturzgefahr durch Kiefernzapfen, Auf und Ab, oberhalb Tibertal, wähle Nebenstrecke zum P. Viamággio, unten aspaltiert, dann aber verheerende Schotterstrecke aufwärts, schwerer Kampf, bei Dämmerung auf Passhöhe, im Dunkeln auf sehr guter Straße abwärts, weite Kurven, trotz Ausflugs-/Ferienort kein Camping, Essen in der Nähe vom Albergo (ebenfalls Albergo) mäßig, das unvermeidliche WM-TV, alle Räume unendlich schwül, muss morgens lange auf Frühstück warten (alle Türen geschlossen, kein Fluchtweg offen)

Sa, 24.6., Badía Tedalda - Pennabilli - Passo Cantoniera (1007m) - Carpegna - Sierra San Marco (1006m) - San Leo (589m) - San Marino (716m) - Mercatino Conca (275m) - Auditore (373m), H: Il Torrione 33e, kleines Zi, schöner Ausblick, nettes Ambiente, freundlich, Fr. sehr dürftig, 104 km, 6:53 h, 2020 Hm

Herrlicher Morgen, leicht beschwwingte Abfahrt, nettes ital. Radlerpaar, fruchtbares Tal mit Burgen, bereits Ort Pennabilli oberhalb, charmantes Ortsbild, sichtbar Ort eines bekannten Filmemachers durch gemalte Filmkulissen an den Häusern, blütenreiche Mischvegetation nach Carpegna, oben Ausflugslokale, danach weite offene Markenlandschaft mit Feldern, sher heiß, daher nächster Anstieg schwer, San Leo markant auf Felsen mit ehemaligem Gefängnis, schöne Steinhäuser, ermattet kleine Mittagspause, danach weiter in Talmulde, kurze Badepause, Temperaturen nun etwas erträglicher, mit großer Energieleistung schnelle Auffahrt, ziemlich steil, unrühmliche Begrüßung in San Marino durch lärmenden Crossbike-Hang, auf Straße extremer Verkehr, oben Jet Set Shopping, aber auch viel Kunst, viele Museen, enge Gassen, schöne Winkel, gesamte Altstadt autofrei, weite Ausblicke in die Marken, danach Ab und Auf, kräftezehrend und zeitraubend, offene Hügel, Auditore in Dunkelheit erreicht, Zeilort Urbino unerreichbar, Essen im Albergo mäßige Hausmannskost

So, 25.6., Auditore - Urbino (451m) - Calmazzo (130m) - Gola del Furlo - Cagli - Cantiano (360m) - Sassoferrato (385m) - Serra San Quírico - Borgo Loreto, C. Agriturismo S. Anna 7e, kleiner Gartenplatz, steile Auffahrt, schöner Blick auf Castelplánio, 138 km, 7:37 h, 1200 Hm

Glitzernd leuchtender Morgen, glitzernde Haine, fruchtbare Felder und breite Täler, kleine Kaskaden, leichtes Auf und Ab, Urbino kleine, aber majestätische, autofreie Universitätsstadt, danach leicht abwärts bis flach, Abzweig zur Gola del Furlo verpasst, danach verfahren, längere Suche in der Hitze, Schlucht mit herrlichen Farbkontrasten, aber kurz, wenig Verkehr durch parralelen Tunnel für Durchgangsverkehr, überlaufene Picknick- und Badeplätze, ödes Tal, dann wieder kleinere Schlucht und Kaskaden mit schönen Badegumpen, bis Cantiano kaum Steigung, danach Abzweig über entlegene Straße zu unechtem Pass, erneut Schlucht, wild und schroff, dann lange Fahrt, meist enges Tal, später mehr Verkehr, bei San Quírico wieder mächtige, diemal sehr bekannte Schlucht, Höhle zu besichtigen, sofern geöffnet, danach viel Verkehr durch weitere Schlucht mit Tunnel, dann Nebenstrecke möglich, aber dicht besiedelt und auch verkehrsreich, fruchtbares Tal, schlechte Luft, aber noch Hügel umher, etwas mürrischer Hausherr beim Agriturismo, sehr steile Zufahrtsstraße (schieben!), Ausblick, Wein- und Obsthügel, Essen per pedes unterhalb, schlechter Service (WM-gestört), Essen mäßig

Mo, 26.6., Borgo Loreto - Jesi - Falconara - Ancona - Sirolo (Halbruhetag), C: Internazionale 19e, Sanitär gut, eig. Strand, traumhafte Lage über Cónero-Bucht, 71 km, 3:38 h, 425 Hm

Wegen Rückstand Ruhetag auf „Halbruhetag“ reduziert, flotte Flachstrecke durch industrialisierte Ebene, teilweise ruhigere Nebenstrecken möglich, spätestens am Meer bis Ancona allerdings alternativlos auf Hauptstraße, Blick zum Meer gestört durch Zaun und Eisenbahnlinie, Ancona tolle, lebendige Stadt, Kunst, laissez-fair, flippig, auch elegant, historische Bauten, schöne Plätze, weiter mit weniger Verkehr auf Traumstrecke, Meerblick, danach faszinierende Halbhöhenstraße mit exotischer Vegetation am Monte Conéro, Sirolo hübscher, viel besuchter Ferienort, gute Restaurants, Kunsthandwerk

Di, 27.6., Sirolo - Porto Recanati (0m) - Recanati (293m) - Macerata - Urbiságlia - San Ginesio - San Lorenzo al Lago - Polverina - Múccia (454m), H: Del Cacciatore 35e, gutes Zi., sehr schönes Bad, aber laut an Straße, Fr. sehr dürftig, 129 km, 7:27 h, 1505 Hm

Nach unattraktiver kommerzieller Küstenstrecke ins Binneland über leichte Hügel, Sonnenblumen bei Recanati, Ort des berühmtesten italienischen Dichters – Giacomo Leopardi,eher ruhige Stadt, weiter bei viel Verkehr zur nächsten Hügelstadt Macerata, lebendig, business, Kultur, berühmte Opernarena, nach Talsohle bei mittelmäßigem Verkehr nur langsamer Anstieg, sehr schwül, nach Abzweig Richtung Lorenzo-See fast kein Verkehr mehr, stärkere Steigungen, Panorama, am See sehr mildes Klima, schöne Quelle, Camping vorhanden, erneuter Anstieg und Abfahrt, teils im Dunkeln nach Múccia, wieder starker Verkehr, in M´ccia ungünstiger Verkehrsknoten, ansonsten Hotel/Restaurant bekannt für Hirsch-, Fasanengerichte, Polenta und Trüffelgerichte

Mi, 28.6., Múccia (454m) - Passo delle Fornaci (815m) - Visso (607m) - Forca di Gualda (1496m) - Castelluccio (648m) - Forca di Presta (1536m) - Arquata (777m) - Forca Canapine (1543m) - Forca di Santa Croce (813m) - Nórcia (604m) - Forca D'Ancaranao (1008m) - Preci, C: ? 11e, 2 km Anstieg, 4 km ungünstig zur Stadt gelegen, schön für längeren A., 130 km, 8:56 h, 2750 Hm

Erster Pass einfach, liebliche Morgenstimmung, Visso zentraler Ort für Monti Sibillini, Kunsthandwerk, Sagengeschichten, schwieriger Anstieg bei Hitze zum Gualda-Pass, oben weit offen, nach Osten Blick über die Ebene bei Castelluccio – bekannt für Linsen, Klatschmohn, Blumenfest – tolle Blumenfelder, Ort auf Hügel, Leihradtouristen, dnach flotte Auffahrt, steile Abfahrt nach Arquata, oberer Abzweig direkt in Ort kann genutzt werden, Hauptabzweig liegt in Talsohle (mehr Höhenmeter), Ginsterwuchs, guter Verkehr, bei großem Tunnel für Rad gesperrt, schwerer Anstieg zum Canapine-Pass, oben offene Landschaft mit Spuren von Skitourismus, lange Abfahrt nach Norcia mit tollen Panoramablicken, teils felsige Kurven, exotische Vegetation, Norcia beliebter Ort, extreme Energieleistung für letzten Pass – nicht so schwer, fahre aber auf Tempo wegen Zeitnot, Essen direkt im Camping mäßig gut

Do, 29.6., Preci - Triponzo (560m) - Serravalle - Cáscia - Forca de la Cama (938m) - Leonessa - Valico Torre Fuscello (1050m) - Morro Reatino - Madonna della Luce - Forca dell'Arrone (509m) - Arrone - Cascata delle Marmore (204m) - Marmore, C: Marmore 7e, Sanitär schlecht, schattiger Platz oberhalb der Cascata, Sicht versperrt, 118 km, 7:00 h, 1296 Hm

Im Valnerina viel Verkehr, auch Abzweig nach Serravalle, 1-km-Tunnel muss gefahren werden, weil alte Strecke durch Steinschlag dauerhaft gesperrt, Schlucht, wunderbare Mohn-Kies-Flussinseln nach Cascia, Trüffelzentrum, Wildschweinwurst etc. (Trüffelbonbons!), eher leichter Pass bei großer Hitze, danach in Talsohle wieder viel Mohn im Flusslauf, langweilige Fahrt mit zähem Anstieg in Fast-Ebene, Leonessa geschmückt wegen Mittelalterfest und Radrennen, große Brücke um den Berg, zäh zu fahren (Wind), nach Pass herrliche Halbhöhenstraße durch Buchenwald, bei Abfahrt schöne Ausblicke Richtung See, liebliche Landschaft, Arrone-Pass nicht sehr schwer, Landschaftswechsel erneut zu hellen Olivenhainen, später wieder Hügel vom Valnerina, berühmte Wasserfälle lassen sich von unten besichtigen auch ohne Eintritt besichtigen – allerdings ohne kompletten Rundgang, Abzeig nach Marmore nicht ausgeschildert trotz starkem Verkehr, Auffahrt ist weniger schlimm als es aussieht, Essen in Gartenrestaurant okay

Fr, 30.6., Marmore - Rieti (402m) - Sella di Leonessa (1901m) - Leonessa (969m) - Albeneto (1050m), H: Tonino 35e, enges Dach-Zi., schlecht belüftet, freundlich bis seltsam, Fr. sehr dürftig, 92 km, 6:53 h, 1715 Hm

Flache Fahrt zum idyllischen See Ludovico – Oase der Ruhe, sehr hübsche Promenade eines kleine Ortes, kleine Hügel danach, Lob von Radrennfahrer aus Rieti, in Rieti sehr heiß, alte Festungsmauern, extreme Hitzeschlacht zum sehr schwierigen Leonessa-Pass, nur teils dicht bewaldet, auf halber Höhe eigentümliche Sonnenwiese ohne See o.ä., bis zum Skiort ziemlicher Verkehr, dann nur noch kleine Straße im offenen Berggelände, kühl, Geröll, Abfahrt auf kleiner Straße durch dunklen Wald, dann hellgrüne Wiesen, Nordseite schöner als Südseite (falls möglich umgekehrt fahren), erneut in Leonessa, wegen Mittelalterfest sehr voll, nur wenige, ehere teure Hotels, weiter durch leichtes Hügelland in unauffälligen Bergort – weit und breit einzige Unterkunft, Essen eher schlechte Hausmannskost, Wirt informiert mich über Dopingskandale zu Beginn der Tour de France

Sa, 1.7., Albeneto - Posta (700m) - Valico Casale Bottone (1054m) - Montereale (945m) - Póggio Cancelli - Passo delle Capanelle (1299m) - Fonte Cerreto, C: Funivia Del Gran Sasso 10,50e, Sanitär bescheiden, eindrucksvoller Blick auf Monte Portella (Gran Sasso), 97 km, 5:54 h, 1375 Hm

Herrliche leicht geschwungen Abfahrt durch Ginster und helles Grün, danach leicht anziehender Aufstieg bei glitzernde Wasserläufen nebst Pappeln und Espen und Schmetterlingen und Leuchten aus Grün und bunten Blüten und Summen von Bienen, grandioses Panorama auf Schneegipfel des Gran-Sasso-Massivs, ab durch dunkle Wälder, buschig nach oben, endlos weiter Stausee, wenig Betrieb, überall Kuhwiesen, Ufer lässt sich vielfach nach Querung der Kuhwiesen auch als Badestrand nutzen, nach Pause und längerer Uferfahrt schwungvolle Abfahrt und gleich den leichten Capanelle-Pass hinauf, Auffahrt weiter nach oben oben Richtung Campo Imperatore schwieriger, eigenartige offe Berglandschaft, geheimnsivoll durch einzeln wie künstlich gesetzte Bäumchen, faszinierende Wechsel der Perspektiven, Reifenpanne, dadurch und durch zu lange Pause frühzeitiger Abbruch der Etappe in Fonte Cereto, weil danach bis Castél del Monte keine Infrastruktur mehr, direkt bei Seilbahnstation kleiner Hotelort, wo man alles für eine Übernachtung findet, Essen sehr gut bei „Maria“

So, 2.7., Fonte Cerreto - (max. ~1700m) - Valico di Capo la Serra (1600m) - Castél del Monte - Forchetta San Leonardo (1031m) - San Demétrio - Molina (~450m) - Forca Caruso (1120m) - Pescina - Gióia dei Marsi (703m) - Passo del Diavolo (1441m) - Pescasséroli (1167m), H: Andromeda 25e, geräumiges, schönes Zi. & Bad, freundlich, Fr. nicht genutzt, 178 km, 10:54 h, 2700 Hm

Auffahrtt zum Campo Imperatore ziemlich schwierig, geniale Landschaftsperspektiven in einer nur schinbar kargen Vegetation, Berge und Blumen schälen sich wie magische Momente aus der Landschaft – traumhaft, nach höchtem Punkt endlich Blick auf Corno Grande, wieder tolle Blumen, fast öde Ebene, eigenartiges Picknick- und Westerntreffen mitten im Campo an einer Schlachterei (typisch ital. Sonntag), weiter Anstieg durch Mondlandschaft, Trockenhang abwärts dnach Castél del Monte, netter Ort ohne Besonderheiten, durch heiße Talsohle, nochmalige Auf und Abs, teils wieder Wald, dann in glutheißer Talsohle über leichten Hügel nach San Demétrio, zuvor kuriose Theaterpuppen auf Balkonen, dann schwieriges Auf und Ab oberhalb des Flusslaufs, neue Kräfte für Auffahrt zum Caruso-Pass, eher leicht, aber hohes Tempo, ziemlich offen, aber auch Haine, oben goldfarbenes Grasland, fruchtbare und bevölkerungsreiche Ebene, Diavolo-Pass ähnlich wie Caruso, fahre aber etwas langsamer, schluchtartige Felsabbrüche, nach Pass typisch steile dunkle Waldhänge der Abruzzen nebst feuchter Wiesen, dunkel hinab (nur wenig Gefälle), in Pescasséroli Campings von Norden kommen nicht angeschrieb (im Süden), daher in kleine Pension, Essen in der Nähe ordentlich, beliebter Erholungsort für Italiener, alte enge Gassen nebst etwas Kurambiente

Mo, 3.7., Pescasséroli - Barrea - Colle della Croce (1164m) - Alfedena - Il Calvário (1112m) - Taverna Raíndola (~250m) - Capriati - Letino - Passo di Miralago (1102m) - Passo del Perrone (1257m) -Bocca della Selva (1393m) - Cusano - Telese Terme (55m), H: ? 35e, großes Zi., sonst simpel, uriges Ambiente im Rest., Fr. dürftig, 177 km, 10:27 h, 2175 Hm

Funkelnder Bergfluss direkt neben Straße, launige Kurven bei nur leichtem Gefälle, und die dunklen Waldhänge, in denen Bären und Wölfe weitab vom Menschen leben, lieblicher Stausee mit zwei touristischen und netten Orten, Camping umständlich von Barrea aus zu erreichen, kleiner Weg zum Pass, offen, von Alfedan erneute Passstraße, die wieder in schönen Laubwald führt, aufregende Abfahrt auf enger Straße, nach erreichen der Hauptverkehrsader sehr starker Verkehr Richtung Küste, Abzweig zu ziemlich ruhiger Straße durch Olivenhaine nach Letino, Monti Matese weniger spannend als Abruzzen, entrückt wirkende See, aber auch etwas verloren langweilig, weiteres Auf und Ab, teils schwierig, teils einfach, berauschende Abfahrt nach Cusano, dort trotz betriebsamen Ort keine Unterkunft (ein B&B wurde nicht geöffnet), auch folgende Städte ohne jede touristische Infrastruktur (ggf. vorher auf Passhöhe übernachten), bei Dunkelheiten nach lange bis Telese Terme, dort von Italiener im Eiscafe zur Unterkunft gelotst, Essen ordentlich

Bilder von der Tour gibt’s hier:
Italien-Reise 2006 (Länder)