Re: südspanienhitzeradreiseerfahrungen?

Posted by: Fahrradralf

Re: südspanienhitzeradreiseerfahrungen? - 02/22/03 05:18 PM

Im Juli 2002 radelte ich durch die Wüste Sinai: www.fahrradralf.de.vu
Das war bisher meine beschwerlichste Fahrradetappe.
Die Staßen dort haben zum Glück eine gute Qualität, es sind Teerstraßen. 7 Liter Wasser konnte ich auf einmal transportieren, 2 Liter in Wasserflaschen am Rahmen und 7 Liter in einem Kanister auf dem vorderen Gepäckträger. Manchmal trank ich bestimmt 15 Liter am Tag. Da ich bei der Hitze kaum Essen herunterbekam, fehlte mir die Energie zum Radeln und ich trank viel Cola (Energie in Zuckerform). Mehr als 80 km schaffte ich so nicht am Tag. Da in der Wüste nicht viel Obst und Gemüse wächst war das Essen dort entsprechend trocken. Es gab zum Beispiel trockenes Brot mit trockenem Reis mit Kartoffeln mit Tomatensoße. Mittags wurde es im Schatten bis 40 °C. Da musste ich für 4 oder 5 Stunden einen Platz im Schatten suchen: Unter einem Felsen, im Schatten einer Werbetafel eines Hotelneubaugebietes am Roten Meer, in einer Oase, unter einer einzelnen Akazie usw.. Vor der Sonne schützte der Helm und Sonnencreme vor allem auf der Nase. Auf der Haut bildete sich eine Salzkruste. Da bot auch das salzhaltige Rote Meer wenig Linderung. Selbst nachts kühlte der heiße Wüstenboden nicht richtig ab, auf dem ich meine Isomatte legte. Vor Erschöpfung konnte ich abends auch nicht mehr lange fahren. Erst ging es bergauf zum Katharinenkloster und dann gab es auch noch leichten Gegenwind, der wegen fehlender Bäume um so anstrengender war. Jeden Abend schwor ich mir, am nächsten morgen das nächste Auto anzuhalten und damit weiterzufahren. Dagegen war das Radeln im Nildelta dann wie im Paradies: Bäume mit Schatten und viele Früchte.