Re: Spree hoch und Elbe runter

Posted by: Uli

Re: Spree hoch und Elbe runter - 06/24/07 11:57 AM

Hier noch die Kommentare und Korrekturen zu den entsprechenden bikeline-Büchern

„Spree-Radweg“ (4. Auflage, Sommer 2006)
„Elberadweg, Teil 1“ (9. Auflage, Sommer 2006)
„Elberadweg, Teil 2“ (7. Auflage, Sommer 2006).


Spree-Radweg:
  • Erkner, Gerh.-Hauptmann-Str. / Fürstenwalder Str.: Beschreibung und Karte entsprechen nicht dem ausgeschilderten Verlauf.
  • Ortausfahrt Beeskow Richtung Schwielochsee: Schilder fehlen. Man muss nicht – wie es einem die Karte suggeriert - in die erste Strasse rechts, sondern wenige Meter später in die gesperrte(!) Sackgasse(!) abbiegen.
  • Einmal habe ich mich „tierisch“ über Fehler in den Karten geärgert. Der Bereich um das Kraftwerk „Schwarze Pumpe“ sieht anders aus, als dargestellt (und das nicht erst seit gestern).

    Legt mal die Karte (S.35) hochkant vor Euch: Lt. Karte muss man aus Trattendorf nach links fahrend an einer T-Kreuzung (Einmündung) halb links. Danach geht es ohne Abzweig und Kreuzung bis rechts vom Kraftwerk und nach einer Querung mit leichtem Rechtsknick steht man vor dem Infozentrum. Stimmt nur leider nicht.

    In Wirklichkeit ist die Einmündung keine solche, sondern eine richtige Kreuzung. Die Strasse, die in der Karte unterhalb des Schriftzuges „Obertrattendorf“ diesen Widerhaken macht, hat denselben gar nicht, sondern ist die direkte Verlängerung der Strasse, auf der man aus Trattendorf kommt. Man muss deshalb nicht an einem Ende der Strasse, sondern an der Kreuzung hinter der Steigung links abbiegen. Die nun folgende Strasse ist dann leider überhaupt nicht auf der Karte eingezeichnet. Bis zum Bahnübergang stimmt es noch, das Stück danach fehlt leider völlig (die Strasse endet als Sackgasse vor der nächsten Bahnstrecke ungefähr beim „m“ von „Pumpe“). Deshalb hinter dem Bahnübergang rechts in den kombinierten Rad- / Fussweg. Dieser führt dann bis an die Ecke „links oben“ vom Kraftwerk. Dort an der Einmündung links abbiegen und an der nächsten Einmündung wieder links (die meisten Wege sind nicht in der Karte eingezeichnet). Wenn das Tor offen ist gelangt man dann über eine Wiesenweg zum Kraftwerkseingang und über den Parkplatz zum Infozentrum.
  • Die Beschreibung der Strecke nördlich von Bautzen stimmt nicht mit dem vor Ort ausgeschilderten Radweg überein. Auch sollte man nicht aufgrund in der Karte fehlender Pfeile mit einer flachen Strecke rechnen. Ganz im Gegenteil gleicht das Stück zwischen der Staumauer der Talsperre und dem Rathaus in Bautzen einer Achterbahn.
  • Ich hatte den starken Eindruck, dass im Bereich zwischen Eibau und Ebersbach der Spree-Radweg eine andere Route nimmt, die parallel zur B96 verläuft. So war es auf einer Karte eingezeichnet, die nahe der Bahn-Unterführung in Ebersbach hängt. Auch gab es dort eine Spree-Radweg-Beschilderung in diese Richtung. Zwischen Ebersbach und dem Bahnhof in Neugersdorf habe ich dagegen auf der im Buch beschriebenen Route keine Beschilderung entdeckt.

Elbe-Radweg, Teil 1 (gefahren von Bad Schandau bis Magdeburg):
  • Der Radweg von Radebeul zum Schloß Moritzburg ist Bereich Friedewald etwas anders ausgeschildert, als wie im Buch beschrieben. Auch hat er einige bemerkenswerte Steigungsstrecken mehr, als es Pfeile auf der Karte gibt.
  • Um Dippelsdorf herum führt eine neue Strasse, in der Karte auf S. 67 ungefähr durch die Lücke zwischen „Kötschenbroder“ und „Str.“. Die Beschreibung passt dadurch natürlich auch nicht mehr. Entweder muss man vor der Kreuzung Kötschenbroder Str. / „neue Strasse“ (Ampel) nach rechts über die Brücke und dann ungefähr wie beschrieben durch Dippelsdorf. Oder man fährt direkt vor der Ampel nach links in den Feldweg und dann über die Brücke in einen Bogen ans Nordende von Dippelsdorf. Neue Radweg-Schilder hat man dort nach dem Straßenbau leider nicht aufgestellt.
  • Bei Mühlberg wird eine neue Elbbrücke gebaut. Deshalb hat dort links der Elbe die B182 eine neue Trasse erhalten und hinter der Fähre an der Hauptstr. nach rechts ist wg. der Brückenbaustelle gesperrt (S. 78). Neu: „Nach der Fähre nach links bis zur B182, auf dieser dann nach rechts (später linksseitiger Radweg) und an der Eimündung rechts auf die Strasse nach Plotha.“
  • Nun erwischt einen die „Verklausulierungs-Hexe“ – und das gewaltig: Die „rund 6 km ... auf der unbefestigten öffentlichen Landstrasse“ auf S. 109. „Unbefestigt“ meint in diesem Fall: Feiner, weicher, tiefer Sand. Radfahren gefährlich bis unmöglich.
  • Hinter dem Pretziener Wehr verläuft der Radweg bis Ranies mittlerweile auf dem neuen Deich in einem 90-Grad-Bogen entlang der Alten Elbe und der Elbe und nicht mehr auf der „Verbindungsstrasse“ (S. 112).

Elbe-Radweg, Teil 2 (gefahren von Magdeburg bis Geesthacht):
  • S. 17: „Am Ende der Straße ...“. Es gibt zwar auch für diese komplizierte und nervige Straßenquerung (Ampeln, Drängelgitter) eine Ausschilderung, der direkte Weg aber führt einen kurz vor der Elbbrücke leicht nach links und unter derselben in 10 Sekunden hindurch.
  • S. 17: „Nach der Eisenbahnbrücke ....“ Ein unnötiger und nicht ausgeschilderter Schlenker. Der Weg führt immer geradeaus weiter.
  • S. 17: „Nach der Unterquerung ...“. Wieder unnötig und nicht der Beschilderung entsprechend. Auch hier geht es geradeaus immer direkt am Elbufer weiter.
  • S. 17: „Die Trogbrücke unterfahren ... auf der Kreisstrasse ...“ - Nö! Unter der Brücke geleitet einen die Ausschilderung in einem 180-Grad Bogen wieder zurück. Es geht in zwei Stufen kurz und steil nach oben und südlich des Kanals auf dem Deich direkt am Wasser bis zur Schleuse. Diese Strecke ist im Buch als Variante eingezeichnet, es ist aber die Hauptroute - und zwar seit dem Bau des Wasserstraßenkreuzes, wie man auf den örtlichen Schautafeln sehen kann.
  • Die Strecke auf dem Ibdamm (S. 39) ist mittlerweile fertig. Etwas anders allerdings, als beschrieben, aber gut ausgeschildert und nicht verfehlbar. Die Strecke führt dann am Wehr (im Text als „letzte Brücke“ bezeichnet) nicht über die Havel, sondern nach links. Dort geht es weiter zwischen Elbe und Havel auf einem wunderschönen, sehr guten Radweg. Erst ganz am Ende des Werders bei Gnevsdorf geht es über die auf S. 41 eingezeichnete Brücke ans rechte Havelufer.
  • Die Ausschilderung des Elbe-Radweges führte mich über die Straße von Rühstädt nach Bälow und nicht wie auf S. 42 beschrieben auf dem Deich lang.
  • Die Strecke hinter Lütkenwisch wird auf S. 68. leider nur mit einem Satz abgetan. Ich hätte es begrüsst, wenn man darauf hinweisen würde, dass man an der „Deichkreuzung“ ca. 2 km hinter Lütkenwisch nach links muß. Ab dort ist die Strecke auf dem Deich mehrere Kilometer äusserst schlecht zu fahren, beginnend mit einer ausgefahrenen, steinigen Schotterpiste, gefolgt von holprigen, kaputten Asphalt. Erst hinter dem alten Grenz-Wachtturm in Höhe von Wustrow wird’s besser. Der Verlauf des Weges in diesem Abschnitt ist m.E. in der Karte auch nicht ganz richtig eingezeichnet, ebenso die Angabe der Wegoberfläche: Ab Lütkenwisch bis kurz vor den Wachtturm ist der Weg nicht asphaltiert (erst Feinkies, dann Grobschotter) . Da bis Lenzen gerade an der Rücklegung des Deiches gebaut wird, wird sich da aber sowieso in naher Zukunft alles ändern.
  • Zwischen Mödlich und Dömitz dann genau der umgekehrte Fall: In der Karte auf S. 71 ist der Weg durchgängig gestrichelt, er ist aber im Bereich um Kietz asphaltiert und besteht bei Besandten aus Betonplatten.
  • Am Ende des Deichweges am Strachauer Rad kann man diesen schlecht „ linksseitig verlassen“ (S. 50), da eine nicht umfahrbare Schranke den Weg versperrt. Eine Ausschilderung ist dort auch nicht vorhanden. Man kann an dieser Stelle aber nach rechts in einen Radweg fahren, an der nächsten Einmündung rechts abbiegen, am Ende des Weges nach rechts über den Deich und sofort wieder nach links. Die folgende Querstraße ist die K36, nach rechts geht es Richtung Wussegel.

Was mir immer mehr in den bikeline-Büchern auffällt und zunehmend stört: Unpräzise und verklausulierte Beschreibungen. Statt eindeutig zu sein und „Ross und Reiter“ zu nennen, werden vorsichtige Umschreibungen verwendet, wenn irgendetwas nicht okay ist. Ich will die Bücher aber nicht interpretieren müssen. Sie sind Planungsbasis und Fahrtanweisung und keine Arbeitszeugnisse, Immobilienannoncen und Reisekataloge.

Das Basis-Kartenmaterial ist ungenau und hat viele Fehler. Keine neue Feststellung, ich habe das in den letzten Jahren schon mehrfach bemängelt.

Leider ab und zu ein Problem: Die in manchen Büchern – hier: Spree-Radweg - fehlenden Beschreibungen in Gegenrichtung. Die Radweg-Ausschilderungen sind nicht so gut, dass man durchweg ohne Karte / Beschreibung fahren kann. Und die Karten sind – wie oben erwähnt – manchmal keine Hilfe.

Um aber keinen falschen Eindruck aufkommen zu lassen: Die Bücher sind allesamt gut und hilfreich. Mittlerweile besitze ich über zwanzig Stück davon.

Gruß
Uli