RENNSTEIG --- Radweg oder Wanderweg???

Hallo, ich möchte im Oktober von Blankenstein aus den Rennsteig nach Hörschel fahren, um im Anschluss über den hessischen R7 nach Wetzlar zu kommen und meine Eltern besuchen.

Ist der Rennsteig-WANDERWEG mit einem Reiserad (ungefedert) und mit Gepäck (ca. 20kg.) fahrbar oder sollte ich auf den Rennsteig-RADWEG ausweichen. Der Rennsteig-WANDERWEG reizt mich mehr, da er angeblich naturbelassener sein soll, wenig Asphalt, weniger Höhenmeter und viele Schutzhütten gibt es auch, in denen man "zur Not" auch übernachten kann.

Wie siehts mit dem Rennsteig-RADWEG aus? Viel Asphalt und wenig Natur? Wirklich mehr Höhenmeter? Schutzhütten vorhanden?

Unserer Erfahrung nach ist nichtmal der Radweg durchgängig mit 20 kg Gepäck fahrbar. Wenn ich mich richtig erinnere, hat der Uli die kritischen Stellen mal hier im Forum zusammengefasst => SuFu.



Meiner Erinnerung nach so gut wie kein Asphalt und wahrscheinlich fast mehr Natur als der Wanderweg, da der Wanderweg deutlich bevölkerter ist. Dass der Radweg mehr Höhenmeter hat, stimmt auch, denn der Kamm ist durch den Wanderweg belegt und immer wenn Radweg und Wanderweg nicht parallel sind, geht ersterer heftig rauf und runter. Wir haben aus diesem Grund irgendwann zwischenrein ein Stück den Wanderweg benutzt, dieses Stück war mit 20 kg Gepäck gerade noch fahrbar, aber sehr voll (Sonntag....)

Martina

Radweg und Wanderweg sind z.T. identisch, z.T. parallel wenige Meter auseinander liegend und z.T. "richtig" unterschiedlich. Der Wanderweg kann nicht vollständig mit dem Rad befahren werden, da es da auch sehr enge Abschnitte und solche mit Treppen gibt. Man sollte (und darf auf einigen Abschnitten) den Wanderweg auch nicht befahren, da auf diesem viiiiele Wanderer unterwegs sind. Den Radweg gibt es nicht ohne Grund, ich war über ihn froh, da dieser deutlich besser befahrbar war als die Holperstrecken über Wurzeln und deutlich weniger Betrieb herrschte. Mit 20kg Gepäck werden auch einige Ecken des nicht immer gut fahrbaren Radwegs eine Herausforderung sein, ich denke da z.B. an eine Steigung westlich des Nesselberghauses und an schlechtes Wetter.


Warum schliessen sich ein 3m breites Asphaltband und Natur aus? Der Radweg führt genauso durch den Wald, wie der Wanderweg.
Der Rennsteig-Radweg hat grob aufgeteilt zwei Gesichter: Im westlichen Teil abseits von Strassen, Wege häufiger unbefestigt oder Schotter, oftmals identisch mit dem Wanderweg. Im östlichen Teil häufiger abseits des Wanderweges auf asphaltierten/geschotterten Wirtschaftswegen und Nebenstrassen. Es sind definitiv mehr Höhenmeter, da man ein paar Mal etwas runter und wieder rauf zum Kamm fährt. Viele Schutzhütten des Wanderweges kann man m.E. problemlos von Radweg aus erreichen.

Gruß
Uli

Am Anfang nach Blankenstein gibt es eine Strecke, bei der der Radweg direkt ca. 20 m neben einer wenig befahrenen Straße verläuft. Dort ist es sogar sinnvoll, auf Teer zu fahren.

Sigi

Also das heißt, dass der Radweg parallel zum Wanderweg verläuft. Super!!! Ich hatte mir das anders vorgestellt, ich dachte erst es gibt den Wanderweg im Wald und der Radweg führt durch die Dörfer ausserhalb vom Wald.

Ist der Radweg gut ausgeschildert? Welche Karten benutzt ihr und sind darin die Schutzhütten verzeichnet?

Der Radweg verläuft zwar nicht generell parallel zum Wanderweg, aber mindestens genauso durch den Wald



Wir hatten glaub ich die 150.000er ADFC-Karte dabei, da ist der Weg zwar eingezeichnet, aber zur echten Orientierung ist die Karte zu grob. Wir sind aber gut mit der Ausschilderung klar gekommen. Zu Schutzhütten kann ich als Hotelschläfer nichts sagen.

Martina

Hallo Chris

Radwanderweg und Wanderweg liegen nur selten beieinander.
Die Beschilderung ist gut.
Aber im Oktober kann es auf dem Rennsteig schon mal ungemütich werden, vor allem zäher Nebel und kalte Nächte gibst dann schon. Diese Seite ist ganz informativ.
Demnächst bin ich auch wieder dort oben wenn Du möchtest kann ich die Schutzhütten mit Wegpunkten aufm GPS markieren und Dir die Daten zukommen lassen.

Gruß Uli

Hey Uli, ja bitte!!! Her mit den Daten...

Bei dem Rennsteigwanderweg + Rad fahren brennt bei mir eine Lampe im Hinterkopf auf. Ich bin mir nicht sicher, aber da war ein Verbot des Radfahrens drauf. Bitte vorher diesbezüglich informieren!


Selbst wenn es erlaubt ist: es ist eine anspruchsvolle MTB Tour da drüber.

Ungefedert kann man alles fahren, wenn eine sehr gute Technik hat. Aber mit 20kg Gepäck? Schon mal dein Rad über einige HM getragen? Wenn nein? Dann üb schon mal.

Auch ist der Touriverkehr nicht zu verachten. Es macht einen suuuuuuuuuuper eindruck, wenn man dann diese verscheucht/in die Büsche schicken muss, damit vorbei kommen kann. Klasse!

Wie gesagt, wir sind an einem wunderschönen Sommersonntag ein Stück auf dem Rennsteig-Wanderweg gefahren, weil wir uns einen weiteren steilen Anstieg ersparen wollten. Durchpreschen kann man da mit einem vollbepackten Rad sowieso nicht und wenn man sich ein kleines bisschen umsichtig verhält, klappt das denke ich auch ganz gut. Uns wurde auf jeden Fall ausgesprochen freundlich begegnet.

Martina

Teils, teils (mach die Pferde nicht scheu). In Thüringen gibt's ein Radfahrverbot auf bestimmten Waldwegen (je nach Breite und Bodenbeschaffenheit), da fallen Teile des Rennsteigs darunter. Andererseits: Wo kein Kläger, da kein Richter. Dass der Rennsteig von Ordnungsleuten wimmelt, glaube ich nicht. (Kenne aktuell nur den östlichsten Teil, da ist eh nicht viel los.) Kleine Teile vom Rennsteig sind übrigens selber Straße. (Keine Ahnung, ob die inzwischen verlegt sind, daran ist vor ca. 2 Jahren die Ausweisung als Qualitätswanderweg gescheitert.)



Überhaupt das Problem dort. Der Rennsteig- Radweg wurde gerade dafür beschildert, eine komplett mit normalen Fahrrädern befahrbare Strecke zu haben (und nebenbei die Wanderer und Radfahrer an den Engstellen zu trennen). Nur wollen viele Radfahrer das gar nicht; die wollen unbedingt den echten Rennsteig befahren und nehmen lieber stellenweise das Rad auf den Buckel. Dann gibt's noch die Rekordjäger: "Rennsteig in 24 Stunden", "Rennsteig ohne Pause in kürzester Zeit" usw., das erfordert schon gewisse Leistung.

Dass die Fußwanderer dort wohl mehr und mehr aus der Altersklasse 70+ kommen, macht die Sache nicht einfacher. Daher kam auch mal die negative Meinung irgendeines Tourifunktionärs dort gegenüber Radfahrern (ging durch die ganze Thüringer Presse). Um 2002 waren aber schon 40% der Rennsteigbesucher Radfahrer (jetzt eher mehr), solche Massen lassen auch Geld dort. Sollte man nicht vergraulen.

Die Trennung von Fuß- und Radvariante hat durchaus Folgen, auf der Fahrradstrecke ist der Kammwegeindruck auf längeren Strecken einfach nicht da, außerdem sind die Steigungen gelegentlich unerwartet heftig. »Heizerfreundlich« kann man ihn nicht nennen. Was man auch bedenken sollte, Ortschaften und damit Einkaufsmöglichkeiten sind auf dem Kamm ziemlich rar. Zwischen dem Großen Inselsberg und der Schmücke hat mir das schonmal einen heftigen Hungerast eingebracht. War trotzdem eine schöne Fahrt, nur das Wetter war immer mal ziemlich mies.

Falk, SchwLAbt

Hallo christianxlaura

Ja der Rennsteig-Wanderweg ist auch mit einem bepackten Radel zu meistern. Es sei aber darauf verwiesen, das der Radweg nicht umsonst besteht.
Manche Wanderer - vor allem um Oberhof herum - reagieren am Wochenende empfindlich auf Radsportler.
Der Radweg ist sehr gut ausgebaut und beschildert.

Hats denn da keine Einkehrmöglichkeiten am Rennsteig (Inselsberg, Ebertswiese, Tanzbuche, ...)?
Ich bin zu DDR-Zeiten mal von Eisenach mittags losgewandert (nach Wartburgbesuch), an der Hohen Sonne noch mal vollgetankt, bis zum Inselsberg bin ich dann fast verdurstet.
In Eisenach hatte ich mir noch Pumpernickel gekauft, die waren aber durch die Wärme verschimmelt. Als ich dann vom Grenzadler los bin, war alles noch zu, da habe ich dann an der Schmücke (damals noch Betriebsferienheim) nach etwas Brot gebettelt , um noch nach Schmiedefeld zu kommen

Außer den von dir genannten nicht viel mehr. Vor allem westlich von Neuhaus aR.sollte man etwas Proviant gebunkert haben, weil man sonst schenll mal runter vom Kamm muss (was m.E. in Höhe Oberhof am einfachsten ist). Östlich davon kommt man durch ein paar wenige Orte mit Einkaufsmöglichkeit.
Gruß
Uli