Posted by: gerold
Re: Radreise Tschechische Republik - 01/19/03 04:52 PM
Hallo Schorsch-Adel ! Wie schon gepostet, bin ich öfters in CZ und SK unterwegs, kann aber deine Eindrücke weder im Hinblick auf den Straßenverkehr noch auf hinsichtlich der Kriminalität bestätigen. Oft bewege ich mich in Österr./Tschechischen Grenzgebiet (Südmähren, österr. Wald/Weinviertel). Was stimmt ist, daß die Belagsqualität mancher Nebenstraße in CZ zu wünschen übrig lässt, wenn man aufpasst, ist es aber auch mit dem empfindlichen Rennrad kein Problem. Mein Eindruck ist, dass die Auto (auch LKW)fahrer im "Osten" generell rücksichtsvoller zu Radfahrern sind (z.B. erlebe ich es in Ö. nie, dass ein Auto vor und nach dem Überholen eines Radfahrers blinkt, dort kommt es vor - auch das geduldig hinterher gefahren wird, bis z.B. nach einer Kurve überholt werden kann). Ausnahmen bestätigen die Regel und Idioten gibt es überall.
Laut subjektiven Eindrücken der dort lebenden Tschechen zählt Südmähren (insbesondere die Gegend von Znaim) neben Prag zu den unsichersten Gegenden von CZ mit eben den von dir angesprochenen Problemen. Als Radreisender wirst du damit jedoch nur insoferne konfrontiert, daß sich mit zunehmender Nähe zur Grenze die Striptease-Lokale, Bordells, etc. häufen - die machen tagsüber jedoch eher einen trostlosen denn gefährlichen Eindruck. Die wenigen Prostituierten (zumindest enlang der Hauptstraße Wien - Prag vor Znaim kann man sie aber sicher nicht als "Kinder-" eher als "Altprostituierte" bezeichnen) freuen sich über ein Lächeln oder einen Gruß. Radfahrer stellen sicher kein Publikum dar, dem offen auf der Straße Rauschgift angeboten wird. Um solches zu erhalten, gibt es in CZ genauso wie bei uns einschlägige Lokale und Szenetreffs, die man auf Reisen nicht kennt und nur versehentlich aufsucht. Der Zigarettenschmuggel wird wegen der zunehmenden Preisangleichung immer unattraktiver und läuft wenn dann großmasstäblich - davon bemerkt man als Individualtourist sicher nichts (gerne mischen im Zigarettenschmuggel - laut einer heuitigen Zeitungsmeldung - übrigens Zöllner mit).
Fazit: am ehesten wird man mit kleinen Betrügereien in Gastgewerbebetrieben (absichtliches Verrechnen etc.) konfrontiert werden, das Diebstahlrisiko würde ich sogar etwas geringer als in D und Ö einschätzen - die üblichen Vorsichtsmaßnahmen reichen vollauf aus. Noch eine persönliche Interpretation - auch durch Kontakte in CZ - zur do. Kriminalitätsrate : vor 89 scheint die in der damaligen CSSR bei 0 gelegen zu sein - so haben mir Bekannte erzählt, dass damals kaum je eine Haustor abgesperrt wurde, Einbrüche, Diebstähle, gar Raub war - vielleicht auch wegen der strengen Polizeiüberwachung - fast unbekannt. Nach der Wende nahm einerseits tatsächlich die Kriminalität zu, andererseits wurde durch die neu entstandenen Boulvardzeitungen und auch aus politischen Motiven (von ganz links und rechts) diese spektakulär aufgebauscht, so daß heute bei der Bevölkerung mancherorts ein Unsicherheitsgefühl herrscht, dass mit dem tatsächlichen Gegebenheiten nicht unbedingt korrespondiert. Also aufs Rad und die Reise geniessen ... Grüße Gerold
Laut subjektiven Eindrücken der dort lebenden Tschechen zählt Südmähren (insbesondere die Gegend von Znaim) neben Prag zu den unsichersten Gegenden von CZ mit eben den von dir angesprochenen Problemen. Als Radreisender wirst du damit jedoch nur insoferne konfrontiert, daß sich mit zunehmender Nähe zur Grenze die Striptease-Lokale, Bordells, etc. häufen - die machen tagsüber jedoch eher einen trostlosen denn gefährlichen Eindruck. Die wenigen Prostituierten (zumindest enlang der Hauptstraße Wien - Prag vor Znaim kann man sie aber sicher nicht als "Kinder-" eher als "Altprostituierte" bezeichnen) freuen sich über ein Lächeln oder einen Gruß. Radfahrer stellen sicher kein Publikum dar, dem offen auf der Straße Rauschgift angeboten wird. Um solches zu erhalten, gibt es in CZ genauso wie bei uns einschlägige Lokale und Szenetreffs, die man auf Reisen nicht kennt und nur versehentlich aufsucht. Der Zigarettenschmuggel wird wegen der zunehmenden Preisangleichung immer unattraktiver und läuft wenn dann großmasstäblich - davon bemerkt man als Individualtourist sicher nichts (gerne mischen im Zigarettenschmuggel - laut einer heuitigen Zeitungsmeldung - übrigens Zöllner mit).
Fazit: am ehesten wird man mit kleinen Betrügereien in Gastgewerbebetrieben (absichtliches Verrechnen etc.) konfrontiert werden, das Diebstahlrisiko würde ich sogar etwas geringer als in D und Ö einschätzen - die üblichen Vorsichtsmaßnahmen reichen vollauf aus. Noch eine persönliche Interpretation - auch durch Kontakte in CZ - zur do. Kriminalitätsrate : vor 89 scheint die in der damaligen CSSR bei 0 gelegen zu sein - so haben mir Bekannte erzählt, dass damals kaum je eine Haustor abgesperrt wurde, Einbrüche, Diebstähle, gar Raub war - vielleicht auch wegen der strengen Polizeiüberwachung - fast unbekannt. Nach der Wende nahm einerseits tatsächlich die Kriminalität zu, andererseits wurde durch die neu entstandenen Boulvardzeitungen und auch aus politischen Motiven (von ganz links und rechts) diese spektakulär aufgebauscht, so daß heute bei der Bevölkerung mancherorts ein Unsicherheitsgefühl herrscht, dass mit dem tatsächlichen Gegebenheiten nicht unbedingt korrespondiert. Also aufs Rad und die Reise geniessen ... Grüße Gerold