Posted by: Andreas
Re: Überquerung Beringstraße - 10/11/06 12:14 PM
Hallo,
Fähren gibt es dort nicht, da wohnen kaum Menschen (hauptsächlich Inuit), und die haben wenig Geld. Du kannst die Inuit natürlich fragen, ob sie dich mit ihren Walfisch-Haut-Booten rüberbringen. Vielleicht findest Du auch jemanden mit einem Motorboot. Bei ruhiger See sollte das möglich sein, denn etwa auf halbem Weg kann man auf den beiden Dioemede-Inseln Station machen. Die Inseln sind etwa 3km voneinander entfernt und dazwischen läuft die internationale Datumslinie, man kann also nach "gestern" bzw. "morgen" gucken. So nah sind sich USA und Russland. Die Inseln haben übrigens keine Flugzeug-Landebahn, aber bei ruhiger See kommt man mit einem Wasserflugzeug hin. Meines Wissens wird die westliche, kleine Diomeden-Insel etwa einmal wöchentlich vom Post-Flugzeug angeflogen.
Man kann die Berinstraße prinzipiell zu Fuß überqueren, aber nur im Winter, wenn da genug Eisschollen sind, und nur wenn diese nicht zu stark durch die Strömung treiben. Ohne Satelitentelefon würde ich mich keinesfalls aufs Eis wagen, denn wenn die Eisschollen zu stark abtreiben, solltest Du in der Lage sein können, einen Hubschrauber zu rufen. Ansonsten wirst Du als verschollen gelten.
Ein weiteres Problem ist es, dass in Alaska von Achorage oder Fairbanks keine Verbindung zur Küste gibt. Die (wenigen reicheren) Inuit fahren im Winter mit Motorschlitten über das Meer, ansonsten gibt es einmal pro Jahr ein Versorgungsschiff.
Die vermutlich letzte Überquerung haben Karl Bushby und Dimitri (Nachname mir unbekannt) von Alaska nach Sibirien gemacht, und zwar im Winter 2005/2006. Ausführliche Berichte findest Du auf der Webseite von Karl Bushby (einfach seinen Namen in Google eingeben, die Seite kommt dann ganz oben).
Allerdings gibt es (welch Wunder) an der sibirischen Küste keinen Zoll, die beiden sind also zur Polizei und haben sich erstmal verhaften lassen... Es gab dann einen Gerichtsprozess, in dem sie eine für unsere Verhältnisse kleine Strafe bezahlen mussten und fünf Jahre das Land nicht betreten durften. Sehr bitter, denn Karl will von dort nach England laufen (er ist bereits von Südamerika nach Alaska gewandert). In einem Berufungsprozess wurde die fünfjährige Verbannung dann aufgehoben.
Für normalsterbliche ist also ein Flug das einzig machbare. In Ostrichtung VORHER ein Visum besorgen!
Gruß, Andreas
Fähren gibt es dort nicht, da wohnen kaum Menschen (hauptsächlich Inuit), und die haben wenig Geld. Du kannst die Inuit natürlich fragen, ob sie dich mit ihren Walfisch-Haut-Booten rüberbringen. Vielleicht findest Du auch jemanden mit einem Motorboot. Bei ruhiger See sollte das möglich sein, denn etwa auf halbem Weg kann man auf den beiden Dioemede-Inseln Station machen. Die Inseln sind etwa 3km voneinander entfernt und dazwischen läuft die internationale Datumslinie, man kann also nach "gestern" bzw. "morgen" gucken. So nah sind sich USA und Russland. Die Inseln haben übrigens keine Flugzeug-Landebahn, aber bei ruhiger See kommt man mit einem Wasserflugzeug hin. Meines Wissens wird die westliche, kleine Diomeden-Insel etwa einmal wöchentlich vom Post-Flugzeug angeflogen.
Man kann die Berinstraße prinzipiell zu Fuß überqueren, aber nur im Winter, wenn da genug Eisschollen sind, und nur wenn diese nicht zu stark durch die Strömung treiben. Ohne Satelitentelefon würde ich mich keinesfalls aufs Eis wagen, denn wenn die Eisschollen zu stark abtreiben, solltest Du in der Lage sein können, einen Hubschrauber zu rufen. Ansonsten wirst Du als verschollen gelten.
Ein weiteres Problem ist es, dass in Alaska von Achorage oder Fairbanks keine Verbindung zur Küste gibt. Die (wenigen reicheren) Inuit fahren im Winter mit Motorschlitten über das Meer, ansonsten gibt es einmal pro Jahr ein Versorgungsschiff.
Die vermutlich letzte Überquerung haben Karl Bushby und Dimitri (Nachname mir unbekannt) von Alaska nach Sibirien gemacht, und zwar im Winter 2005/2006. Ausführliche Berichte findest Du auf der Webseite von Karl Bushby (einfach seinen Namen in Google eingeben, die Seite kommt dann ganz oben).
Allerdings gibt es (welch Wunder) an der sibirischen Küste keinen Zoll, die beiden sind also zur Polizei und haben sich erstmal verhaften lassen... Es gab dann einen Gerichtsprozess, in dem sie eine für unsere Verhältnisse kleine Strafe bezahlen mussten und fünf Jahre das Land nicht betreten durften. Sehr bitter, denn Karl will von dort nach England laufen (er ist bereits von Südamerika nach Alaska gewandert). In einem Berufungsprozess wurde die fünfjährige Verbannung dann aufgehoben.
Für normalsterbliche ist also ein Flug das einzig machbare. In Ostrichtung VORHER ein Visum besorgen!
Gruß, Andreas