Türkische Ägäisküste

Hallo Leute,

ich möchte im Mai die Westküste der Türkei erkunden und wollte mir hier nette Tipps einholen. Bezüglich des einzuschlagenden Weges steht noch nichts fest und darum drehen sich die Hauptfragen.
Unsere Idee ist, nach Istanbul zu fliegen, mit der Fähre nach Canakkale zu setzen und dann (soweit es geht) der Küste entlang runter bis zum Flughafen Dalaman bzw. noch weiter bis Antalya und von dort wieder zurück. Wir haben höchstens 14 Tage Zeit und wollen nach Möglichkeit natürlich auch Land und Leute kennenlernen.

Was sollte man sich zwischen Istanbul und Antalya auf keinen Fall entgehen lassen, welches Teilstück kann man auch getrost mit Bus/Bahn zurücklegen? Wie einfach ist es (3) Fahrräder in einem Bus oder Zug mitzunehmen?

Kann man überhaupt an der Westküste Fahrrad fahren? Gibt es "Küstenstraßen"? Ist der Verkehr nicht zu stark? Sind die Straßen ok? Wie sieht es mit dem Höhenprofil aus?

Kann man entlang der Strecke zelten? Ist das eventuell gefährlich, wenn auch nicht verboten? Wie ernst ist das Problem mit Hirtenhunden im Westen zu nehmen?

Gibt es andere Sachen, die wir wissen/beachten sollten?

Vielen Dank für die nützlichen Infos
Gruß

Hallo Bremsklotz,

wir waren mal vor ein paar Jahren für drei Wochen in Cesme in der türkischen Ägäis. Als Flughafen ist die Izmir in der Nähe. Dieses gesamte Gebiet ist sehr schön, viele Felsenküsten und Kultur ist auch in der Nähe, Pergamon und Efesus. Besonders schön ist die Halbinsel Karaburun (wird eventuell anders geschrieben). Auf der gibt es noch richtig alte Dörfer, aber auch Häuser der ganz reichen Türken. Deshalb führen auf diese Halbinsel auch keine Bus- oder Schiffsausflüge. Hirtenhunde sind uns als Wanderer schon mal begegnet, teilweise haben die ganz schön die Zähne geflescht. Auch im Hinterland noch vom Tourismus unberührte kleine Städte. Man muss sich allerdings beeilen, so schnell kann gar keiner hinsehen, wie die dort ihre Buchten mit Sommerhäuschen zuballern. Beim Busausflug nach Efesus sahen manche Buchten wie Bienenwaben aus.
Gruß Wolfgang

Basierend auf einer Tour von mir Antalya-München:
Zu Rädern in Bus/Zug kann ich nichts sagen, habe ich nicht gemacht. Ja, es gibt Küstenstrassen und die Höhenmeter sind zum Teil beträchtlich, der Verkehr ist sehr unterschiedlich stark, in Ballungszentren nicht zu verachten. Ende Februar, als ich dort war, gab es aber kaum Tourismus. Strassen haben zum Teil grobsteinigen Asphalt. Ja, man kann Zelten. Ich war meist auf Zeltplätzen, da sie in der Vorsaison zum Teil sehr preiswert waren, selten wild gezeltet und 2mal in einer Pension. Tip in Bergama: Pension "Berlin", herrlich grosse, überdachte Dachterasse, von der 5-6 Zimmer weggehen. Ja, es kann zu Problemen mit Hunden kommen, bin oft verfolgt worden, einmal gebissen, einmal aus Verzweiflung mit der Benzinflasche während der Fahrt zugeschlagen (erfolgreich).
Bezüglich "was man sehen muss" an der Westküste schreiben vielleicht andere noch mehr. Auch die Suchfunktion dürfte hier im Forum einiges zu Tage fördern.

Grüsse von Andi

Hi,


Du kannst auch direkt die Fähre nach Bandirma nehmen


Istanbul, die archäologischen Hauptattraktionen, Pamukkale
Speziell bei alten Steinen gibt es sehr viel zu sehen, ich hab fast alle entlang der Strecke "mitgenommen"


Ja - Ja - Nein, nur in und um Izmir ist er heftig - Ja sind in gutem Zusatnd - gemäßigte Küstenstraße


Kann man, muß man aber nicht Übernachtungen kosten ca. 15 EUR - Nein - Es gibt dort keine Hirtenhunde


- Wasser gibt es Brunnen entlang der Straße
- Eintrittspreise sind sehr teuer
- der Norden ist türkisches Tourismusgebiet
- der Süden ist ausländisches Tourismusgebiet
- Ich würde nur bis Dalaman fahren, sollte gut in 14 Tagen möglich sein

Gruß
Thomas

Hi Andi,

also mit den Hirtenhunden hatten wir komplett andere Erfahrungen gemacht.
Oder ich empfand die als einfach zahm , da ich vielleicht schon anderes erlebt hatte. Bleidend sind mir die nur in Zentralanatolien in Erinnerung geblieben.

Gruß
Thomas

Hallo Thomas,
das waren vor allem Hofhunde, die mir zeigen wollten, daß ich gerade ihr Revier verletze. An solchen Stellen geht es dann auch immer leicht bergauf . Bin allerdings auch öfter mal auf kleinere Strassen ins Hinterland abgebogen und da gab es die meisten Begegnungen. Ich hab damals auch relativ lange Tagesetappen zurückgelegt (hatte insgesamt nur 2 Wochen Urlaub), deshalb kam es mir vielleicht auch reichlich hügelig vor.
Gruss
Andi

Hi,



sag ich doch Küstenstraße: 50 Höhenmeter hoch, 50 Höhenmeter runter, usw.

Gemäßigt deshalb, weil die Anstiege immer moderat (< 10% Steigung) waren.

Gruß
Thomas

naja, so gut ist meine Erinnerung an die exakten Höhenmeter nicht mehr, aber ich hab da gerade zwei Photos von der Küstenstrasse in der Türkei vor mir liegen (vom gleichen Tag) mit so blauen Schildern: auf dem einen steht 345m auf dem anderen 670m. Aber ist schon richtig, die Steigungen sind akzeptabel.
Andi

Hi Andi,

das müsste dann aber weit im Süden gewesen sein. Ich bin von Mugla/Milas aus nach Norden gefahren. Den südlichsten Teil kenne ich daher nicht. Oder vertue ich mich da gewaltig?

Und von dem Stück ist mir nur das Stück vom Apollo Tempel in Assos runter (und wieder hoch) zum Hafen in Erinnerung geblieben.

Gruß
Thomas

Hallo Thomas,

ja, das ist südlich von Mugla, Strasse Richtung Marmaris, da kommt 15km südlich von Mugla zunächst ein Pass mit 670m, später dann Richtung Fethiye, einer mit 350m. Hast schon recht, insgesamt ist es aber eher ein recht sanftes auf und ab.

Andi

Die Marmaramerfähre würde ich auch bevorzugen, eine Busfahrt Istanbul Topkapi (ohne Punkt) - Çannakkale habe ich vor allen als lang und unschön in Erinnerung. Die Gegend habe ich als öde empfunden und die regelmäßigen und langen Restaurationspausen verstärken das noch.
Eisenbahnfahren mit Fahrrädern geht i.d.R. problemlos, es gibt aber auch schon etwas noblere Züge (z.b. »Mavi«) ohne Gepäckwagen. Es wird aber eventuell nicht viel helfen, gerade um Antalya haben die Eisenbahnbauer einen großen Bogen gemacht. Biusfahren sollte gehen, wenn die Fahrräder in die Laderäume passen. Mit meinem Schlachtross auch im Lokalverkehr keine Mühe, aber mit starrem Rahmen habe ich es noch nicht versucht. Im Allgemeinen ist man aber eher pragmatisch.
Beim Wildzelten ist das Dauerproblem, eine ebene Stelle zu finden. An der Ägäis- und Südküste bis Antalya gibt es aber eigentlich regelmäßig Zeltplätze.
Eine Archäologieallergie solltet ihr aber nicht haben.

Falk, SchwLAbt

Diese Strecke ist landschaftlich sehr schön mit vielen Höhepunkten. Ich bin sie mit VW-Bus plus MTB gefahren. Sie führt häufig etwas entfernt von der eigentlichen Küste je nach Geografie. In der Hauptsaison gibt es besonders in der Nähe der großen Städte sehr viel und dichten Touristen- und Berufsverkehr, das macht sicher keine Freude mit dem Rad.

Also es gibt perfekte Infrastrukur einschliesslich Campingplätze. Ich würde aber nur außerhalb der Saison diese Strecke radeln wollen. Und Hunde gibt es dort nur wie in D (weitgehend zahm), die Hirtenhunde sind vorwiegend im Binnenland zu finden.

Hans Sachs

Welche Strecke meinst Du? Hinter Çanakkale bin ich absolut Deiner Meinung, nur eben nicht von Istanbul bis Eceabat (=Dardanellenfähre). Dort herrscht massiver Baummangel.

Falk, SchwLAbt