Re: Als Frau schon allein zum Nordkap geradelt?

Posted by: atk

Re: Als Frau schon allein zum Nordkap geradelt? - 10/01/02 08:26 PM

Tja, was fällt mir zu dieser Streckenführung ein? Eigentlich nur Kopfschütteln.
Ich hab die Strecke jetzt auf meinen Karten nachverfolgt, und so wie ich das sehe, sind die beiden ab Bredaryd (bei Gesamtkilometer 261) bis zur Überquerung der Grenze nach Finnland (gesamt 2027km) nahezu ausschließlich Riksvägar (entspr. unseren Bundesstraßen) gefahren. Nur von Limmared nach Ulricehamn (40km) den Länsväg 157 (Bezirksstraße), von Mariestad nach Töreboda (9km) den 202, und von Töreboda nach Kristinehamn ist mir die Streckenführung nicht ganz klar, müsste aber auch größtenteils Riksväg (Nr. 64) gewesen sein.
Von Mora bis zur Grenze immer auf der gleichen Straße, Riksväg 45.
In vielen der angegebenen Orte bis Strömsund war ich auch schon und muss sagen, da kann man auch anders fahren. Mir ist zwar schon bewusst, dass auf den Hauptstraßen im Binnenland Nordschwedens wesentlich weniger Verkehr ist als auf unseren Bundesstraßen oder auch der E4 (Küstenstraße) oder den Hauptstraßen in Südschweden. Als Lückenschluss (vielleicht auch mal ein wenig länger), oder wenn man mal wirklich zügig vorwärtskommen will (was bei dieser Tour aber wohl immer der Fall war zwinker ) geht's schon mal. Manchmal sind auch wirklich schöne Abschnitte drunter. Ich erinnere mich an ein Stück auf der 86 über dem Indalsälven, herrlich lach , und auch nahezu kein Verkehr. Im allgemeinen macht es aber auf solchen Straßen wesentlich weniger Spaß, zu fahren. Sie führen z.B. viel seltener durch kleine Dörfer, auch ist oft aus Sicherheitsgründen (Tiere) ein breiter Streifen Wald neben der Straße abgeholzt. Und so richtige Steigungen gibt es auf den Hauptstraßen auch keine. Da jammern die beiden über die Berge... ich würde ihnen mal die Strecken von Älvdalen über Lillhärdal nach Sveg empfehlen (vorher die Straße am Südufer des Österdalälven von Mora nach Älvdalen, eine meiner "Traumstraßen" lach ), anstatt auf der 45 von Mora nach Sveg zu düsen (das Stück der 45 von Mora nach Orsa kenn ich, schrecklich - Großstadtverkehr böse ). Oder von Strömsund über Norråker und Dikanäs nach Umnäs. Da gibt's schon eher Berge.
Bei fast nur Hauptstraßen verstehe ich auch nicht, wie man sich über ein paar Kilometerchen Baustelle aufregen kann, von diesen abgesehen hat man ja fast nur beste Teerstraße (wahrscheinlich ist der Kontrast aber dafür umso größer). Wie oben schon gesagt, auf Nebenstraßen gibt's wesentlich weniger Baustellen, dafür sind die Straßen halt an sich schlechter und es können durchaus längere Stücke Schotter- oder Sandpiste darunter sein, ganz regulär, ohne Baustelle (meist aber doch gut zu fahren).
Von Palojoensuu bis zum Nordkap bin ich beim ersten mal die gleiche Streck gefahren. Ist auch im wesentlichen Hauptstraße, aber man hat dort oben dann tatsächlich kaum noch Alternativen. Entweder eben wie damals über Kautokeino und Alta oder, wie auf meiner zweiten Tour, über Inari und Lakselv (dritte Möglichkeit wäre noch die norwegische Küste entlang).
Naja, jeder wie er's will. Wir sind unsere Tour von Trelleborg zum Nordkap übrigens im gleichen Jahr (1999) gefahren wie die beiden, hatten aber fast kein Stück Riksväg auf der Route. Dafür war unsere Strecke aber ein bisschen länger, 2800 statt 2600km. Aber ganz so eilig hatten wir es wohl nicht.
Und die Tour war so ungefähr die schönste meiner bisherigen Radreisen (wir waren übrigens am Nordkapp sogar noch inder Lage, unsere Ansichtskarten selbst zu schreiben, auf die Idee mit den vorgefertigten Aufklebern, wo man nur mehr Dauer und Länge einträgt, wäre ich aber auch nie gekommen wirr )

Andreas schmunzel