Sommerurlaub 2007- Westeuropa versus Osteuropa

Beamte sind ja was schreckliches!

zumindest liegt mir Kat seit längerer Zeit in den Ohren von wegen Urlaub 2007. Sie erzählt mir laufend was von Atlantikküste.
Ich seh das ganze eher sachlich und würde lieber wieder Richtung Osten fahren. In Bulgarien oder Rumänien war ich nicht. Auch die Ukraine fehlt mir noch.

Ich hätte also gern ein paar Tips bezüglich Radreisen in diesen Ländern, die bezüglich Atraktivität mit Westeuropa mithalten könen.

vielen dank.
job

Ein paar Berichte von Osteuropa-Radtouren findet ihr auf meiner HP www.8ung.at/radreise, darunter auch ein paar Infos zu Nordrumänien und der Westukraine.

Ich persönl. bin gern in Osteuropa unterwegs, ist einfach relaxt dort und (ich gebe es offen zu) der finanzielle Aspekt hinsichtlich der Reisekosten spricht auch (noch, wird nicht mehr ewig so sein....) für Touren in den Osten. Da meine Kids dzt. sehr viel Geld kosten, ist mein Reisebudget äußerst beschränkt und und ich habe sozusagen die Wahl in Frankreich oder Italien im Zelt Nudeln zu essen und mich unterwegs im Supermarkt zu verpflegen oder um das gleiche Geld mir im Osten 2 x täglich den Bauch in Gasthäusern vollzuschlagen und in einer Pension zu übernachten...

Wer natürlich perfekten Komfort ala DRW möchte, wird in Osteuropa selten glücklich werden, gerade in Rumänien oder der Ukraine ist manches ziemlich strange, zB die Übernachtungsquartiere erfordern schon eine gewisse Toleranz... (andererseits sind die billigen Hotels in Frankreich auch nicht viel besser, nur teurer...). Und so "behübschte" Urlaubslandschaften mit frisch gestrichenen Häusern wie in Ö. oder der Schweiz oder in Teilen Frankreichs wird man selten finden, eher graue Ostblock-Atmosphäre und ziemlich viel abgefucktes, verfallenes - dafür entschädigt wieder unberührte Natur (in den Wäldern Nordrumäniens oder auch in der Slowakei ist es nicht üblich, so wie in Ö. zu jedem Baum eine autobahnähnliche Forststraße zu bauen) und weniger Verkehr.

Kein Argument gegen Osteuropa ist nach meiner Erfahrung die Sicherheitslage - die ist sicher nicht schlechter als in F. Unbeaufsichtigt stehenlassen kann man sein vollbepacktes Reiserad eh nirgends mehr...

Wofür ihr euch auch immer entscheidet - ich wünsche eine schöne Radreise !

Lieber Job,

der Gerold hat es recht gut auf den Punkt gebracht, es ist eine Frage des Budgets:

Rumänien, Bulgarien und die Ukraine sind relativ preiswert, wenn du dafür bereit ist, niedrigere Standards zu akzeptieren. Das westlichere Osteuropa (von Polen bis Ungarn) ist immer noch preiswerter als der Westen (aber eher bei Restaurants als bei Hotels),

Auf der anderen Seite: in Frankreich kannst du bei etwas praller gefüllter Reisekasse besser reisen als in jedem anderen Land der Welt (wobei ich die Atlantikküste eigentlich erst südliche von La Rochelle interessant fand, und Paris und die östliche Mittelmeerküste tendenziell teurer und schlechter sind als der Rest); man sagt nicht ungefähr: Leben wie Gott in Frankreich. Und ziemlich unberührte Natur findest du in der sogenannten "diagonal du vide".

Generell: ich persönlich ziehe ein 2-Sterne-Logis-de-France jedem 4-Sterne-Osteuropa-Hotel vor (und ich kenne Dutzende beider Sorten, jetzt darfst du mal raten, wo ich beruflich viel hin muss(te), und wo ich privat gerne Urlaub mache), aber das ist meine ganz persönliche Vorliebe (die auch durch meine Herkunft und Sozialisation bedingt ist).

Gruß

Igel-Radler

Hallo,

ist das nicht auch eine Frage des Geschmackes und des persönlichen Interesses?

Ich reise zB. sehr gerne in Frankreich, weil ich das spezielle Flair dieses Landes - die Landschaften, die Städte, die Sprache, etc. - sehr gerne mag und mich dort pudelwohl fühle.

Gruss
Martin

(Sorry, das ist leider kein Tipp, meine Radlerfahrungen in Osteuropa tendieren gen null...)

tja, ich bin dagegen noch nicht westlicher gekommen als bis kurz hinter die holländische Grenze.
Mein französich-Wortschatz besteht aus gerade 2 Worten.
dagegen kann ich mich in den meisten slawischen Sprachen zumindest soweit artikulieren, das ich wenigstens das nötigste bekomme.

OT: wichtigstes Wort: Piwo!

job

ich hab auch nie französich gelernt, doch traue ich mir zu, zumindest ein Brötchen beim Bäcker zu erstehen. und ich denke, zumindest lesend wirst du mehr verstehen, als du vielleicht jetzt denkst.
oder hast du keine Allgemeinbildung oder bist spraclich total uninteressiert/unbegabt?

Osteuropa ist ja immer eine Reise wert, aber vielleicht solltest du mal deinen persönlichen Horizont erweitern und eine Reise in den Westen planen

Ich hab halt das Glück, dass meine Frau fliessend französisch sprechen kann...(was wiederum den Nachteil hat, dass ich ihr alles Verbale überlasse und ich nichts mehr dabei lerne...)

Aber ich bin auch vorher schon mit meinen rudimentären F-Kenntnissen in Frankreich gut durchgekommen. Und ich hab auch immer sehr hilfsbereite Franzosen getroffen - solange man eine französische Grussformel drauf hat! Versuche, mit Deutsch oder Englisch eine Gespräch zu beginnen, scheitern meistens kläglich (wobei sich das auch allmählich bessert, besonders mit dem Englisch)

Viel Spass bei Diskussion & Planung!

A propos Atlantikküste: in der Bretagne gibt's sehr schöne Küstenabschnitte! Google mal nach Côte Sauvage oder Quiberon...

Martin

och jetzt fallt mir doch nicht alle in den Rücken.
bitte wieder zurück zum Thema.
job

Dann müsst ihr unbedingt Frankreich erkunden. Plant die Route auf Nebenstrassen und ihr werdet eine Superreise erleben. Die Nordküste bis in den westlichsten Zipfel der Bretagne ist absolut einmalig. Wenn ihr hingegen mehr Sonne auf sicher wollt, dann müsst ihr in den Süden. Fahrt quer durch F und dann der Loire entlang bis zum Meer.

In der Gegend von La Rochelle müsst ihr die Marais Poitevin durchfahren. Die freundlichsten Franzosen wohnen zwischen La Rochelle bis in die Gegend von Arcachon (persönliche Erfahrung ).

Beratende Grüsse
Filou

Deine Sprachkenntnisse sind nicht so entscheidungsrelevant - ich beherrsche außer den Grußformeln und "Piwo" (gebe zu, das Wort kann man bauchen) überhaupt keine Ostsprache - bin aber bis jetzt immer bestens durchgekommen - die Sprachkenntnisse vor allem der jüngeren Bevölkerung (Englisch, manchmal auch Deutsch) sind nicht schlecht. Zum Unterschied zB der jüngeren Italiener, da hab ich schon Erschütterndes erlebt...)

In Frankreich tue ich mich persönlich leicht, ich hab fünf Jahre Franz. gelernt (natürlich viel schon vergessen...), mein Gestammel ist aber bisher immer gut angekommen.

Klar gibts in F. auch tolle Landschaften, mancherorts genauso ursprünglich und menschenleer wie im Osten, teurer ist es halt. Wenn du aber Teile Osteuropas schon kennst und noch ncht in F. warst und so viel Geld hast, dass du nicht jeden Cent zwei mal umdrehen musst, fahr dieses Jahr mal nach Frankreich...

Gute Fahrt !