Posted by: natash
Re: OBB, Salzkammergut, Steiermark Hochwasser - 06/26/24 01:35 PM
Bin gerade wieder daheim eingetroffen, weil wir das Ganze verkürzt haben.
Sind runter in den Friûl, da einen Tag mit Besuchen, Essen usw. Das erste Gewitter kam da schon morgens um 5. Sogar ganz unten im Tiefland. Die Frösche hats gefreut.
Dann sind wir los, ab Monfalcone durch den Karst (6 Gewitter mit jeweils Starkregen). Im Karst hat es so praktische Bushalthäusle, rundum geschützt mit Dach, Fenster, Türe und allen Schikanen. Auch kann man, wenn man was findet gut und deftig essen, was dem Gemüt zuträglich ist. Abends wars trocken genug zum Zelten. Danach zwei Tage zu ähnlichen Konditionen durch Istrien. Da gibts abseits der Küste weniger und weniger komfortabele Bushalthäusle (dafür werden Trüffel angeboten) und Einkehrmöglichkeiten, dafür kostet alles etwa doppelt soviel, wie man das erwartet. Als wir kurz davor waren, einen Zug ab Rijeka in Richtung Süden zu projektieren, wurde das Wetter sonnig, wenn auch vergleichsweise kühl.
Wir hatten dann ein paar sehr schöne, sehr einsame und auch eher schwere Routen durch die Berge, ab etwa dem Velebit mit spektakulären Blicken. Von da sind wir in Richtung der Plitwitzer Wasserfälle geradelt und südlich von Karlovac wieder nach Slowenien (wieder Karst). Das Wetter war immer noch gut, bei sturmartigem Wind, der fast immer von vorne kam (Bora). Von dort sind wir an die Soča und über die julischen Voralpen in die carnischen Alpen. Da ist dann, gerade als wir oben in den Dolomiten di Cadore angekommen waren, das Wetter wieder gekippt und wir hatten ein astreines Berggewitter, glücklicherweise kam bald eine bewirtschaftete Alm und ein Rifugio für die Nacht. Weil es dort bis jetzt unfreundlich ist, sind wir ins Hügelland des Veneto abgefahren (dort nur zweistündiges Gewitter direkt nach Zeltaufbau) und retour ins friulaner Tiefland, wo wir schon sehnsüchtig erwartet wurden und man so tat als hätten wir eine abstinente Hungertour voller Entbehrungen absolviert.
Es war eine sehr interessante, abwechslungsreiche Tour mit vielen Höhenmetern und sehr viel verschiedenen Landschafts- und Kultureindrücken auf sehr kleinem Raum.
Es empfiehlt sich eine gute Kondition, viele Möglichkeiten zur Wasserzuladung (in den karstigen Höhengebieten ist nicht nur keiner, es gibt auch nichts, auch kein Wasser. Für derartiges muss man an eine Hauptstraße herunter) und ein dicker Geldbeutel. Es ist eigentlich überall, vor allem aber in Kroatien derart teuer geworden, dass ein (längerer) Aufenthalt durchaus nicht für jeden finanziell möglich ist.
Wir haben außerdem häufiger wild gezeltet, auch weil es an anderen Möglichkeiten mangelte, vor allem spontanen.
Das geht recht gut, für Wasser haben wir meist in einem Dorf gefragt. Da wohnen überwiegend alte Leute, die eine Abwechslung durch durchreisende Radler ganz unterhaltsam finden.
Schön und nicht zu unterschätzen, sind auch die italienischen Prealpi (julisch, carnisch und dolomitisch), es empfiehlt sich aber bei viel Gepäck die Routenauswahl mit Bedacht zu treffen, es kann sehr steil werden. Es hat dafür den ein oder anderen unerwarteten Rifugio zum Übernachten und Einkehren.
Aktuell ist da (im quasi gesamten Bergland) Wetterlage jedoch nach wie vor eher unstabil.
Ins Tiefland kommen nur wenige Gewitternebenausläufer, da ist das kein Problem, zumal überall eine Bar zu finden ist.
Ich selbst werde aber nach einem Tag Flachland eher ungut und brauche eine welligere Abwechslung.
Gruß
Nat
Sind runter in den Friûl, da einen Tag mit Besuchen, Essen usw. Das erste Gewitter kam da schon morgens um 5. Sogar ganz unten im Tiefland. Die Frösche hats gefreut.
Dann sind wir los, ab Monfalcone durch den Karst (6 Gewitter mit jeweils Starkregen). Im Karst hat es so praktische Bushalthäusle, rundum geschützt mit Dach, Fenster, Türe und allen Schikanen. Auch kann man, wenn man was findet gut und deftig essen, was dem Gemüt zuträglich ist. Abends wars trocken genug zum Zelten. Danach zwei Tage zu ähnlichen Konditionen durch Istrien. Da gibts abseits der Küste weniger und weniger komfortabele Bushalthäusle (dafür werden Trüffel angeboten) und Einkehrmöglichkeiten, dafür kostet alles etwa doppelt soviel, wie man das erwartet. Als wir kurz davor waren, einen Zug ab Rijeka in Richtung Süden zu projektieren, wurde das Wetter sonnig, wenn auch vergleichsweise kühl.
Wir hatten dann ein paar sehr schöne, sehr einsame und auch eher schwere Routen durch die Berge, ab etwa dem Velebit mit spektakulären Blicken. Von da sind wir in Richtung der Plitwitzer Wasserfälle geradelt und südlich von Karlovac wieder nach Slowenien (wieder Karst). Das Wetter war immer noch gut, bei sturmartigem Wind, der fast immer von vorne kam (Bora). Von dort sind wir an die Soča und über die julischen Voralpen in die carnischen Alpen. Da ist dann, gerade als wir oben in den Dolomiten di Cadore angekommen waren, das Wetter wieder gekippt und wir hatten ein astreines Berggewitter, glücklicherweise kam bald eine bewirtschaftete Alm und ein Rifugio für die Nacht. Weil es dort bis jetzt unfreundlich ist, sind wir ins Hügelland des Veneto abgefahren (dort nur zweistündiges Gewitter direkt nach Zeltaufbau) und retour ins friulaner Tiefland, wo wir schon sehnsüchtig erwartet wurden und man so tat als hätten wir eine abstinente Hungertour voller Entbehrungen absolviert.
Es war eine sehr interessante, abwechslungsreiche Tour mit vielen Höhenmetern und sehr viel verschiedenen Landschafts- und Kultureindrücken auf sehr kleinem Raum.
Es empfiehlt sich eine gute Kondition, viele Möglichkeiten zur Wasserzuladung (in den karstigen Höhengebieten ist nicht nur keiner, es gibt auch nichts, auch kein Wasser. Für derartiges muss man an eine Hauptstraße herunter) und ein dicker Geldbeutel. Es ist eigentlich überall, vor allem aber in Kroatien derart teuer geworden, dass ein (längerer) Aufenthalt durchaus nicht für jeden finanziell möglich ist.
Wir haben außerdem häufiger wild gezeltet, auch weil es an anderen Möglichkeiten mangelte, vor allem spontanen.
Das geht recht gut, für Wasser haben wir meist in einem Dorf gefragt. Da wohnen überwiegend alte Leute, die eine Abwechslung durch durchreisende Radler ganz unterhaltsam finden.
Schön und nicht zu unterschätzen, sind auch die italienischen Prealpi (julisch, carnisch und dolomitisch), es empfiehlt sich aber bei viel Gepäck die Routenauswahl mit Bedacht zu treffen, es kann sehr steil werden. Es hat dafür den ein oder anderen unerwarteten Rifugio zum Übernachten und Einkehren.
Aktuell ist da (im quasi gesamten Bergland) Wetterlage jedoch nach wie vor eher unstabil.
Ins Tiefland kommen nur wenige Gewitternebenausläufer, da ist das kein Problem, zumal überall eine Bar zu finden ist.
Ich selbst werde aber nach einem Tag Flachland eher ungut und brauche eine welligere Abwechslung.
Gruß
Nat